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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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7612 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 145. 26. Juni 1911. einen Architekten in Treplin eingeliefert. Auf dem Postamte hatte der Empfänger festgestellt, daß das Gewicht des Briefes um 35 Gramm zu gering war und hatte zu Hause in Gegen- wart von Zeugen die Bemerkung gemacht, daß der Wertbrief statt der Scheine Zeitungsausschnitte enthielt. Die Siegel des Briefes waren auf raffinierte Weise ausgeschnitten und wahrscheinlich nach Ersatz der Scheine durch Zeitungsausschnitte durch Erweichung und Erweiterung des Siegelrandes wieder auf- geklebt worden. Die Postverwaltung bestritt nicht, daß der Brief beschnitten sei, sie behauptete aber, sie hafte nur, wenn der Brief äußerlich verletzt sei und dies von ihr wahrnehmbar gewesen wäre. Das Landgericht Berlin hatte die Ersatz klage der Bank abgewiesen. Es hatte eine Gewichtsprobe an gestellt, nachdem drei ältere abgegriffene Tausendmarkscheine an Stelle der Zeitungsausschnitte eingelegt worden waren. Das hierdurch ermittelte Gewicht war nur zwei Gramm geringer ge wesen als das Gewicht der Zeitungsausschnitte. Das Landgericht hatte hieraus folgern zu müssen geglaubt, daß die Ausschnitte schon bei Einlieferung des Briefes in demselben enthalten gewesen seien. Das Kammergericht Berlin aber hatte den Postfiskus verurteilt. Nach § 7 des Gesetzes könne die Post ihre Haftung nur dann ablehnen, wenn sie beweise, daß bei der Aushändigung des Briefes Verschluß und Verpackung äußerlich so unverletzt und das Gewicht dasselbe gewesen sei wie bei der Einlieferung. Die Parteien seien nun einig darüber, daß die Papierausschnitte bei Aushändigung des Briefes bereits in demselben gewesen seien. Die Post behaupte nur, dieselben müßten schon vor Einlieferung in dem Briefe gewesen sein, weil der Brief äußerlich unverletzt sei. Unter dieser Unversehrtheit verstehe die Post aber mit Unrecht das, daß die Verletzung äußerlich nicht oder nur schwer bemerkbar sei. Die Haftung des Postfiskus verlange aber nicht, daß die Verletzung bemerkbar sei, es genüge jede objektiv erwiesene Verletzung. Zudem sei die Verletzung unschwer an der Unschärfe des Siegeldruckes am Rande fest stellbar gewesen, ein Beamter habe sogar erklärt, in diesem Zustande würde er den Brief nicht zur Einlieferung an genommen haben. Dies lege die Vermutung nahe, daß der Brief so auch tatsächlich nicht eingeliefert, sondern während der Post beförderung verletzt worden sei. Den Gegenbeweis habe die Post nicht geführt, insbesondere genüge als solcher nicht die vom ersten Richter vorgenommene Wiegeprobe, ebensowenig die Tat sache, daß die Zeitung, aus der die Ausschnitte stammen könnten, im Bureau der Klägerin gehalten würde. Die Annahme, daß der Brief während der Postbeförderung verletzt worden sei, er halte weitere Unterstützung dadurch, daß in der fraglichen Zeit ein Postbeamter, durch dessen Hände der Brief gegangen sein könne, wegen Untreue gefaßt worden sei. Das Reichsgericht verurteilte den Fiskus gleichfalls und wies die Revision zurück. Post. — Die seit dem vorigen Jahre in Deutschland zu gelassenen Postkarten mit einem am unteren Rande der Vorder seite aufgeklebten, die Aufschrift tragenden Streifen sollen nach einer Verfügung des Staatssekretärs des Reichspostamts vom 17. d. M. auch im Verkehr mit Österreich und mit der Schweiz nicht beanstandet werden. Jubiläum des Christlichen Vereins im nördlichen Deutschland. — Am 25. Juni beging der mit dem Deutschen Buchhandel in Verbindung stehende »Christliche Verein« die Feier seines 100jährigen Bestehens. Eine von Pastor Br. Hoff, mann bearbeitete Jubiläumsschrift gibt in ausführlicher, sehr an schaulicher Weise Aufschluß über den Büchervertrieb des Vereins in den vergangenen 100 Jahren. Seinen Zweck: »christliches Leben im Volke zu erwecken Und zu erhalten«, sucht der Verein dadurch zu erreichen, daß er jährlich 2 bis 3 Schriften, insgesamt etwa 30 Bogen stark, drucken läßt und verbreitet. Über 80 Bücher erbaulichen und unterhaltenden Inhalts sind auf diese Weise herausgegeben worden und bilden jetzt den Verlagsstock des Vereins. «rosso- und Kommissionshaus Deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler e. V. m. b. H. z« Leipzig. — Nach dem vom Vorstande erstatteten Bericht in der kürzlich in Leipzig ab gehaltenen Generalversammlung hat der bilanzgemäß festgestellte Jahresumsatz fast 1*/, Million Mark erreicht; der Umsatz der Mit glieder betrug 1 178 018 der der Nichtmitglieder 82 109 während die Nemittenden die unverhältnismäßig hohe Summe von 73 541 ^ ausmachen. Diese Nemittenden sollen in der Hauptsache auf ungenaue Kontinuationsangaben oder verspätete Kontinuations-Anderungen zurückzufüyren sein. Der Reingewinn ist zuzüglich Vortrag auf 29 260 gestiegen; jedes Mitglied er hält auf die vollen Geschäftsanteile außer der Kapitaldividende wieder wie im Jahre zuvor 2 Prozent Umsatzdividende. Kunstauktiou in München. — Auf der am Sonnabend, den 17. Juni in München in der Galerie Helbing ab gehaltenen Versteigerung der Sammlung Barlow f - München, die u. a. eine Reihe von Werken Karl Spitzwegs enthielt, sind folgende bemerkenswerte Preise erzielt worden: Nr. Titel Preis ^ 18. Hermann Baisch, Landschaft mit Vieh. 4100 23. Arnold Böcklin fihm zugeschrieben^, Verlassenes Heiligtum Aphroditens. 2310 26. Heinrich Bürkel, Dorfschmiede in Welschtirol. 4800 27. — Kosaken. 2700 38. Karl Ebert, Alter Eichwald. 2200 40. Joseph Flüggen, Regina Jmhof, Braut Georg Fuggers, empfängt Hochzeitsgeschenke. 1300 49. Eduard Grützner, Kartenspiel im Klosterstübl. 10 400 62. Ludwig von Hayn, Aus der Geschichte von Versailles. 1000 115. Karl Spitzweg, Auf hoher Alm. 2100 116. — Ein Bad im einsamen Tal. 6000 117. — Waldromantik. 6200 118. — Gebirgslandschaft mit angelnden Eremiten. 5400 119. — Der Mineraliensammler. 4600 120. — Lueg in Land. 8600 121. — Serenade. 15000 122. — Verdächtiger Rauch. 9300 123. — Der Gelehrte. 9500 124. — Ruhende Zigeuner. 3100 135. Hans Thoma, Kampf zwischen Zaunkönig und Adler 5400 138. Joseph Wenglein, Jsarauen. 5100 Personalnachrichten. Ein Achtzigjähriger. - Am heutigen Tage begeht Julius Rodenberg, der Herausgeber der »Deutschen Rundschau«, seinen 80. Geburtstag. Mit sicherem Geschmack für die bleibende» Werte des literarischen Schaffens hat Rodenberg in dieser Zeitschrift Gottfried Keller, Konrad Ferdinand Meyer, Theodor Storm und Marie von Ebner-Eschenbach zu ihren Erfolgen verholsen. Seine Blätter aus dem Nachlaß von Dingelstedt, seine reizvoll plaudernden, seingehaltigen Bilder aus dem Berliner Leben beanspruchen dauernden Wert. In seinen Erinnerungen aus der Jugendzeit fallen geistreiche Streiflichter auf das literarische Treiben der fünfziger und sechziger Jahre. Zu Ehren des greisen Jubilars, der noch körperlich und geistig frisch ist, hat sein Verleger, vr. Georg Paetel, eine Medaille von Professor Hugo Lederer Herstellen lassen, die dem Jubilar an seinem Ehrentage überreicht werden soll. Otto Gilbert 's. — In Goslar, wo er sich zur Erholung aushielt, ist dieser Tage der frühere Direktor der Greisswalder Universitätsbibliothek Geheimer Reg.-Rat Pros. vr. Otto Gilbert im 72. Lebensjahre gestorben. In die Wissenschaft führte sich Gilbert mit einer Abhandlung über eine Rede Demosthenes' ein. Ihr folgte eine Untersuchung »Über die Festzeit der attischen Dionysien, <1873), die ihn in eine literarische Fehde mit Theodor Mommsen verwickelte. Von Interesse wegen der Selbständigkeit der Auffassung ist auch Gilberts Schrift »Rom und Karthago in ihrer gegenseitigen Beziehung 241—218 v. Ehr.» (1876). Das historisch.philologische Hauptwerk Gilberts ist seine um- fassende «Geschichte und Topographie der Stadt Rom im Alter- tum« (3 Bde. 1883 bis 1890). Aus der Zahl seiner sonstigen Ar- beiten sind besonders zwei hervorzuheben: die »Grundzüge der Griechischen Götterlehre» <I8S8> und die preisgekrönte Schrift über »Die meteorologischen Theorien des griechischen Altertums» (1907). Seine Praktischen Erfahrungen auf dem Gebiete des Bibliothek- Wesens hat er in einer Reihe von Abhandlungen, wie »Zur Frage der Raumausnuhung in Büchermagazinen« u. »., niedergelegt.
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