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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1911
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- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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9404 Börsenblatt s. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 194. 22. August 1911 Franz Bahlen in Berlin. 0424 Beit 4- Comp, in Leipzig, »Entscheidungen des Reichsgerichts in Strafsachen. 4 geb. 5 SO H. S42S 44. Bd. Verlag Fortschritt <Bnchvcrlag der „Hilfe") in «erlin-Lchöneberg. 9422 »Rohrbach: Im Lande Jahwehs und Jesu. 2. Ausl. S geb. 6 Walhalla-Berlag in München. v 3 »Walhalla. Bierteljahrsschrist. 7. Jahrg. tSIl/12. Heft 1 u. folg, im Abonnement 12 BerlagSanstalt «mil Rbigt in Wiesbaden. S41S Carl Winter s NutversitätSbuchhandlnng in Heidelberg. 9416 Kochkunst der Neuzeit «Modernes Kochbuch). Pappband K 9t; »krinuno: vis Oäon Salomos. 6sd. S Geschenkband 7 9«. s Nichtamtlicher Teil. Aus dem französischen Buchhandel. in. Vom 2. bis 25. Juli fand in Paris eine »Uxposition illtsrnationals äs I'Iwpriwsrio« statt, die leider, wie die ver unglückte »Lxposition äll I-ivrs» vor vier Jahren, in die un glücklichste Geschäftszeit des ganzen Jahres fiel. Die Aus stellung war zwar gut beschickt und gut besucht, aber es fehlte ihr doch jenes undefinierbare Etwas, das Pariser Ausstellungen ihr eigenartiges Gepräge zu geben pflegt, nämlich der Pariser, der wirkliche Pariser selbst; es war alles nur Fach. Trotzdem lohnte sich der Besuch, und der finanzielle Erfolg für die Aussteller scheint nach den an einzelnen Maschinen aufgehängten Kartenreihen mit -Berkauft an« ganz leidlich gewesen zu sein. Am hübsch dekorierten Eingang ein gut ausgeführtes Plakat mit Medaillonprofilen von Gutenberg und Sencfelder, im Vestibül ein lebensgroßes Porträt von Friedrich König, dem Erfinder der Schnellpresse, als Mittel dekoration ein Obelisk mit vier Fußpostamenten von Guten berg, Fust, Schösser und Cofter, dem angeblichen Vorläufer Gutenbergs in der Erfindung der schwarzen Kunst: mit Ausnahme des letzteren alles deutsche Namen. Wären nicht die vielen französisch sprechenden Leute um einen herum gewesen, so hätte man sich fast in Leipzig oder Berlin ver muten können, denn die deutsche Industrie mit ihren besten Namen war wieder stark vertreten. Da waren die Firmen I. G. Scheiter L Giesecke, Karl Krause von Leipzig, Albert L Co. von Frankenthal, die Firma Johannisberg in Geisenheim a/Rhein, ferner F. E. Jagenberg in Düsseldorf mit Gummier- und Lackiermaschinen, Oskar Traeger mit Solnhofer Schiefer, dem übrigens durch den ebenfalls vor züglichen Pierre du Vigan eine scharfe Konkurrenz zu ent stehen scheint, u. v. a., während König L Bauer aus Würz burg merkwürdigerweise fehlten. Von schweizerischen Häusern wären Winkler, Fallert L Co. in Bern zu erwähnen und die alte Firma Martini in Frauenfeld, die sich von ihrem früheren kriegerischen Gewerbe, der Gewehrfabrikation, auf das weit friedlichere von Buchheftmaschinen verlegt zu haben scheint. Englische Firmen waren fast gar nicht vertreten, amerikanische nur schwach, und von französischen die großen alten Namen wie Ed. Lambert L Cie., deren »Wb^-krssss» viel Aufsehen erregte, die Firma Marinoni, deren kolossale Zwillingsrotationsmaschine mit ohrenbetäubendem Lärm gewaltige Papierrollen verschlang, um sie als fertig gedruckte, gefalzte und abgezählte Zeitungen wiederherzugeben. Endlich die Firma CH. Lorilleux L Cie., die in hübsch arrangierter Aufmachung ihre vorzüglichen Produkte in Druckerschwärze aller Farben und Nuancen veranschaulichte und viele, viele andere, deren Aufzählung zu weit führen würde. Vom ge schäftlichen Standpunkt aus mag sich die Ausstellung leidlich rentiert haben, und das war ja wohl der Zweck des Ganzen, aber ein »Uvönsmont xarisisv« war sie nicht. Die »Iwprimsriö national«», dieses Schmerzenskind der französischen Regierung, scheint trotz ihrer neuen und praktisch eingerichteten Lokalitäten den alten Glanz und Ruhm nicht ganz wiederfinden zu können. Gegründet im Jahre 1840 unter Louis XIII., wurde die damalige rlmprünoris Ro/alo» im kalals äu I-ouvro installiert und diente fast ausschließlich zur Herstellung von Regierungserlassen oder von Druck arbeiten des Hofes, seltener zur Herstellung literarischer oder religiöser Werke. Wie alles, so mußte auch sie unter der Revolution ihren Namen in den heute noch bestehenden der »Iwxriiusris Natlonals« ändern und ward merk würdigerweise dem Justizministerium unterstellt, weil der Druck des »Lullstln äos I-ois» durch sie erfolgte. Erst vor Jahresfrist wurde sie, da sie im Laufe der Jahrhunderte auch Arbeiten für Private ausführte und so zu einer Einnahmequelle für den Staat geworden war, dem Ressort des Finanzministeriums zugeteilt. Schon seit grauen Zeiten hatte sie ihren Sitz in einem der ältesten Stadtviertel von Paris, dem tzuartisr äu llsmpls. Vor etwa 10 Jahren machte sich ein Neubau zur dringenden Notwendigkeit. Seit einiger Zeit besitzt die Iwprüusris nationale ihren eigenen weitläufigen Gebäudekomplex auf dem linken Seineufer, aber auch hier scheint nicht alles klappen zu wollen, namentlich die Finanzen nicht; kurz, man ist nicht recht zufrieden mit ihr, und sie bereitet der französischen Regierung viele Kopfschmerzen. Nach Aussage der Sach oerständigen sollte der Neubau mitsamt dem Umzug rund 5 Millionen kosten, eine Summe, die man durch Verkauf des bisherigen Terrains als Bauplätze ganz oder fast ganz wieder zu decken hoffte, so daß dieser Neubau den Staat fast nichts gekostet hätte. Jetzt, wo die Sache so weit ist, stellt sich heraus, daß die S Millionen nicht nur völlig ausgebraucht sind, sondern daß, um alles richtig unter Dach und Fach zu bringen, noch weitere 8 Millionen erforderlich wären, also mehr als das Doppelte. Das wurde der Re gierung natürlich zu viel, und die sofort angeordnete Unter suchung hat verschiedene unangenehme Tatsachen zu tage gefördert. Unter anderem soll auch der Favoritismus in der Imprimsris Nationale in großer Blüte stehen, und das Vergeben von sorgenfreien, fetten Beamtenstellen an Freunde und Bekannte oder an deren Freunde scheint ziemlich stark gehandhabt worden zu sein: So hat sich z. B. im Jahre 1905 die Impriwori« national« mit 79 Be amten und 1395 Arbeitern behelfen können, während sich heute dieses Verhältnis auf 151 und 1331 geändert hat, so daß also durchschnittlich 1 Beamter auf 8 Arbeiter kommt. Hand in Hand mit dem Favoritismus marschiert natürlich der heilige Bureaukratius, denn man kann einzelne der aus der Iwxrinrsrlo Natlonals hervorgegangencn Drucke anstandslos in Buchhandlungen kaufen, bemüht man sich aber selber dorthin, so muß man nach langem Fragen, Bitten und Warten fünf verschiedene Beamtenstellcn passieren, bevor man für Geld und gute Worte das Gewünschte erhält. Trotz alledem ist die Iwpilwsrio Natlonals auch heute
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