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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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9406 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 194, 22. August 1911. linie werden erörtert, durch Abbildungen erläutert und die Lokalitäten einer Buchdruckerei beschrieben. Von den geschichtlichen und den Betrieb der Buchdruckerei in seiner Allgemeinheit betreffenden Abhandlungen geht der Verfasser auf das wichtige Kapitel des Werksatzes über, den er zunächst in seinem Wesen und seiner Ausführung charakterisiert, um dann im einzelnen über Papierformate und Satzgrößen, über Titelsatz, den Akzidenz-, Tabellen-, Musiknotensatz, den mathematischen und den fremdsprachlichen Satz, sowie die Zeitungsarbeit eingehend zu sprechen und zu lehren. Den Setz- Maschinen ist ein besonderes, 40 Seiten starkes Kapitel gewidmet, das des Werksatzes im allgemeinen schließen Unterweisungen über Fertigmachen, Ausschüßen und Schließen der Formen. Der jetzt folgenden umfassenden Abteilung vom Drucken hat der Verfasser in richtiger Würdigung von dessen Bedeutung, den übrigen Teil feines Buches gewidmet. In einer kurzen historischen Einleitung gibt er auch die schon im Katechismus ent- Haltens Abbildung der nach Klemmscher Idee rekonstruierten, von Di-, von der Linde in seiner Geschichte der Erfindung der Buch druckerkunst gänzlich abgelehnten problematischen Gutenberg presse; behandelt dann die hölzerne und die eiserne Hand presse, und das Arbeiten an derselben, gibt eine Skizze der Ge schichte der Erfindung der Schnellpresse durch Koenig, schildert ihre Entwicklung und ihre verschiedenen Arten und Systeme, be schreibt die Einzelheiten ihrer mechanischen Bewegung, die Arten des Farbwerkes, Zylinder, Greifer, Ausleger, die Zurichtung an der Maschine, Register usw. und geht hierauf zum Jllustrationsdruck über, den er nebst den Maschinen in allen Phasen ausdrücklich behandelt, namentlich auch die verschiedenen Zurichtverfahren schildernd und den Störungen beim Druck und ihrer Beseitigung gebührende Aufmerksamkeit schenkend; auch der Mattdruck, der Doppelton- und der Tiesdruck finden die gebotene Beachtung; die Wichtigkeit des nicht immer geübten sorgfältigen Waschens der Formen wird nachdrücklich betont. Die Tiegeldruckpressen, diese Verdränger der Handpressen, und das Arbeiten an denselben, der Präge-, Blattgold- und Foliedruck, sowie die Herstellung der Tonplatten, bilden den In halt des dem Jllustrationsdruck folgenden Kapitels, an das sich die Rotationsmaschinen schließen. Ihre Entwicklung und Ver vollkommnung, ihre Konstruktion, Arbeitsweise und Leistungs- fähigkeit, ihre mancherlei Arten, die vereinfachte Zwillings- Rotationsmaschine, die Einrollenmaschiue für achtseitige Zeitungen, die Jllustrations-und Mehrfarben-Rotationsmaschine, die Variablen für veränderliche Formate, und schließlich die Flachdruck- Rotationsmaschine ziehen in ausführlichen Darlegungen an dem Leser vorüber; auch das Arbeiten an diesen Maschinen wird ein gehend beschrieben und durch Abbildungen veraugenscheinlicht. Eine eindringliche Warnung vor der .Tätigkeit an im Gange befindlichen Rotationsmaschinen, die, wie die vielen Unfälle zeigen, nicht oft genug wiederholt werden kann, ist hier angehängt. Den Schluß des Buches bilden Kapitel über das Walzen- gießen, über das Papier und seine Eigenschaften für den Druck, über die Druckfarben, schwarze wie bunte, woran noch ein Kapitel über den Farbendruck, und zwar den Akzidenzdruck, den farbigen Jllustrationsdruck und den autotypischen Drei- und Vierfarben druck geknüpft ist. Der Dreifarbendruck ist durch Einzeldruck der Farben erläutert, doch hat man, wie dies schon in der letzten Auflage des Katechismus geschehen, die Platte in drei Teile geteilt und die Aufeinanderfolge durch Nebeneinanderstellen zu veranschaulichen gesucht, was für den Fachmann indes kaum nötig war, den Nichtfachmann, d. h. den Nichtbuchdrucker, aber in solcher Vorführung leicht verwirren kann. Die Nebeneinander stellung der ganzen Platten, event. auf einem einzuschaltenden Streifen, ist entschieden zweckmäßiger. Damit bin ich am Schlüsse dieses vortrefflichen Lehrbuches angekommen. Ich habe es unterlassen, einzelnen Kapiteln des selben Lob zu spenden oder sie besonders hervorzuheben, denn sie verdienen sämtlich das gleiche Lob, ich würde nur in Wiederholungen verfallen sein, und meine Besprechung wäre selbst, den Raum dafür vorausgesetzt, zu einem Buche angewachsen, — mein Urteil, in einem Worte zusammengefaßt, geht dahin, daß das Müllersche Buch über allen Lehrbüchern der Buchdruckerkunst steht, die bis jetzt geschaffen worden sind, ein Buch, das dem gegenwärtigen hohen Stande der Kunst Gutenbergs entspricht und das der Jetztzeit und den kommenden Generationen ein Berater sein wird, der nicht bloß doziert, sondern durch das Bei spiel wirken will, und das auch selbst ein Beispiel ist; es ist von Anfang bis zum Ende konsequent in römischer Antiqua (auch in den Satzbeispielen) stilgerecht durchgeführt und dabei der Richtung und dem Geschmack der Gegenwart angepaßt. Gegen diesen verstößt allerdings,wie auchgegendie so konsequenteinheitlicheDurchführung, das auf grünes Papier gedruckte, aus Fraktur gesetzte Verzeichnis von Webers Illustrierten Handbüchern, — eine Stilwidrigkeit in einem ganz aus Antiqua hergestellten Lehrbuche der Buch druckerkunst, das bestimmt ist, durch Lehre und Beispiel zur Vollendung dieser Kunst beizutragen! An diesem Verstoß gegen die Einheitlichkeit der Ausstattung und die Lehren des Buches trägt indes sein Verfasser wohl kaum die Schuld. — Daß von lebenden Kolumnentiteln ab gesehen worden ist, vielleicht um die Geschlossenheit des Satz- spiegels der Seiten nicht zu stören, ist im Hinblick auf die große Vielfältigkeit des Buchinhalts und auf die durch den Weg fall solcher Titel verringerte Möglichkeit der leichteren Orien tierung beim täglichen Gebrauch zu bedauern. — Zum Schluß seien noch einige Bemerkungen gestattet über die Neuheit des Buches. Der eingangs hervorgehobene doppelte Umfang desselben, verglichen mit der siebenten Auflage des Kate chismus, läßt schon auf die Bedeutung der Um- bzw. Neubearbei tung schließen; tatsächlich sind auch die Kapitel über die Buch- und Akzidenzausstattung, über die Inserate und die Zeitungs arbeit, den Titel- und Umschlagssatz, den Tabellen- und mathe matischen Satz vollkommen neu geschrieben, gleichwie die über den Jllustrationsdruck, das Arbeiten an der Tiegeldruckpresse, die Beseitigung auftretender Störungen, — Abhandlungen, die man vergeblich in den sieben Auflagen des Katechismus suchen würde. Zu ihnen kommen noch die über die Rotationsmaschine, den Tonplattenschnitt, die Setzmaschine. Wenn aber trotz dieser Fülle von neuen Abhandlungen das Lehrbuch nicht stärker angewachsen ist, wie angegeben, so ist das nur ein Zeichen von der sachlichen Knappheit und Präzision, mit welcher die fraglichen Gegenstände behandelt sind, was selbstverständlich den Wert des Buches nur erhöht. Ein anderer Grund für diese Knappheit ist vielleicht darin zu finden, daß das Werk unter der persönlichen Aufsicht und Leitung des Verfassers in der Druckerei der Firma, der er an gehört, der altberühmten Zollikoferschen in St. Gallen, selbst hergestellt worden ist, wodurch es ihm möglich wurde, die außer ordentlich zahlreichen, mit äußerster Sorgfalt hergestellten Satz beispiele stets dem Raum und Bedürfnis anzupassen, was aller dings beträchtliche Opfer an Mühe und Zeit gefordert haben dürfte, diesem Lehrbuche aber auch einen ganz besonders hohen Wert verleiht. Im Hinblick hierauf müssen wir ihm die weiteste Verbreitung in Buchdrucker- und auch in Buchhändlerkreisen wünschen, denn auch letzteren kann eine tunlichst erschöpfende und gründliche Kenntnis des Buchdruckgewerbes von großem Nutzen fein. Das gesamte Buchgewerbe aber darf sich freuen darüber, daß ihm dieses Lehrbuch gegeben worden ist. Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. Für den alldeutsche» «crbandstag, der wie bereits ge meldet, vom 8, bis II. September in Düsseldorf stattsindet, wird jetzt folgendes Programm bekanntgegeben! Freitag, den 8. September, vormittags lv Uhr: Sitzung des geschästssührenden Ausschusses; abends von 8'/^ Uhr ab: Geselliges Beisammensein im Börsensaale des »Rheinhofs«. Am Sonnabend, vormittags UU/, Uhr: Vorstandssitzung im Oberlichtsaals der städtischen Tonhalle. Tagesordnung: 1. Marokko. Bericht des Vor sitzenden. 2. Das Deutschtum in den Vereinigten Staaten. Berichterstatter: Pfarrer Grisebach, Witzenhausen. 3. Die Polen im Industriegebiet. Berichterstatter: Syndikus 0r. Martens, Dortmund. 4. Die Lage in Nordschleswig. Be richterstatter: Landgerichtsdirektor vr. Hahn, Kiel. S. Wahlen und Sonstiges. Abends 8^ Uhr: Deutscher Abend im großen Festsaale des Zoologischen Gartens. Am Sonntag: Verbandstag. Vormittags g Uhr: Rundgang durch die Stadt und den
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