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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1911
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- Deutsch
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9520 Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel, Nichtamtlicher Teil, ^ 197, 25, August 1911, wurde ein Verzeichnis von etwa 100 guten Bllchern mit der Schreibmaschine hergestellt und ausgelegt. Der Verlag -Fortschritt-, Berlin-Schöneberg, der be kanntlich den Linksliberalismus Naumannscher Richtung propagiert, veröffentlicht eine interessante Statistik, Sie be zieht sich nur auf rein politische, meist aktuelle, Bücher, nicht aber ans Flugschriften oder kleinste Broschüren, Die Zahlen geben ferner nur den wirkliche Barverkauf an. Hier soll ge zeigt werden, wieviel tausend liberaler Bücher mit Willen zahlender Käufer ihren Weg ans diesem Verlage fanden. Es sind in den sünf Jahren etwa 260 000 Stück, Den Haupt- anteil daran hat der Abgeordnete vr. Friedrich Naumann mit etwa 80 000 Stück; dann folgen der ehemalige Bürger meister Schiicking mit 18 708 Schriften über die Fragen der preußischen Verwaltung, vr. Paul Rohrbach mit 18 174, das Jahrbuch »Patria« mit 11609, der -Hilfe«-Almanach mit 26 57S, das Arbeiterjahrbuch mit 27 650 Stück und 47 andere Schriften, Die innere Politik (Partei, Verfassung, Verwaltung) war im ganzen mit 73 629, die Volkswirtschaft war im ganzen mit 39 336, die Sozialpolitik war im ganzen mit 23 739, liberale Theologie, Weltanschauung und Schulpolitik mit 32 815, die auswärtige und Kolonialpolitik mit 22 312, 191 831 beteiligt. Die Zahlen mögen manchen belletristischen Verleger mit Neid erfüllen, und doch sind sie relativ nicht so hoch, wenn man sie mit den Massenauflagen katholischer oder sozialistischer Schriften vergleicht. Die viel bewitzelte Hitze erzwingt sich durch ihre Intensi tät allmählich unsere ernste Ausmerksamkeit. Daß die schlechte Ernte und der damit verbundene Rückgang des Viehbestandes schon im Laufe des Herbstes zu einer Preis steigerung der Lebensmittel führen wird, erscheint schon heute sicher. Derartige wirtschaftliche Depressionen pflegen uns Buchhändler ja doppelt zu treffen. Wir haben nicht nur selbst höhere Preise zu zahlen, sondern müssen auch mit ansehen, wie unsere Kunden, um die gesteigerten Bedürfnisse des materiellen Lebens zu befriedigen, die geistige Nahrung möglichst einschränken. Bücher, mit Ausnahme der Lehr- und Fachbücher, sind ja, leider Gottes, Luxusartikel, deren Kauf man sich in schlechten Zeiten allenfalls verkneifen kann. Eine Änderung dieses Zustandes ist vorläufig ausgeschloffen, und man muß mit ihm als gegebenem Faktor rechnen. Das einzige, was man wünschen kann, ist, daß sich unter diesen Umständen die Verlegerproduktion in mäßigen Grenzen hält, woran, wie die Verhältnisse nun einmal liegen, auch das Sortiment ein dringendes Interesse hat. Ist, wie leider vorauszusehen, das Weihnachtsgeschäft des Ver legers nur mäßig, die Produktion aber stark, so landet mit tödlicher Sicherheit ein großer Teil des Überschusses im Antiquariat und lähmt noch über die Dauer der Krise hinaus den Absatz von Novitäten. Schließlich liegt es ja auch im Interesse der Buchbinder und Buchdrucker, daß der Verleger den wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung trägt, denn eine Durchschnittsbeschäftigung mit glatter Bezahlung ist besser als eins künstliche Hochkonjunktur, die zu langen Krediten oder Ausfällen führen muß. Franz Ledermann. Konkursstatistik. 2. Vierteljahr 1911. (Die Statistik über das I. Vierteljahr 1911 siehe Rr. 91.) Das zweite Vierteljahr 1911 brachte 13 (im gleichen Vierteljahre 1910: 18) Konkurs-Eröffnungen buchhänd- lerischec Betriebe. Diese Zahl blieb um 4,7 unter dem sich seit Bearbeitung dieser Kvnkursstatistik (von 1909 an) er gebenden vierteljährlichen Durchschnitt von 17,7. Gliedert man die 13 in Konkurs geratenen Firmen nach der Art ihrer Geschäftsbetriebe, so ist zunächst eine schweizerische Firma oorwegzunehmen, die in Form einer eingetragenen Genossenschaft (zuletzt in Liquidation) Verlags und Sortimentsbuchhandel zugleich und nebenbei noch ein Kom missionsgeschäft für graphische Erzeugnisse betrieb. Eine weitere Konkurseröffnung betraf das Privatvermögen des einen Direktors der eben genannten Genossenschaft, der als -dato unbekannt abwesend« gemeldet wird. Bei weiteren 2 falliten Firmen lag der Schwerpunkt des Geschäfts in der von den Gemein schuldnern geführten Buchdruckerei, die in dem einen Fall Verlag, im andern Sortiment als Nebenbranche auswies. Nach Abrechnung der 3 über die gemischten Betriebe und des einen über das Privatoermögen des Direktors verhängten blieben noch 9 Konkurse übrig, die sämtlich den Kleinhandel (Sortiment) betrafen. Unter diesen 9 Firmen ist nur eine kleine Papier- und Buchhandlung in Tirol der buchhändlerischen Organisation nicht angeschlosscn gewesen und demgemäß nicht im -Offiziellen Adreßbuch des Deutschen Buchhandels» verzeichnet. Alle andern 8 Betriebe waren regelrechte, der buchhändlerischen Organisation ange schlossene Sortimentsgeschäste. Der reine Verlagsbuch handel war im vergangenen Vierteljahr bei den Konkurs eröffnungen gar nicht vertreten. Die 13 Konkurseröffnungen betrafen 12 natürliche Per sonen und 1 eingetragene Genossenschaft (in der Schweiz) und erfolgten in den Orten Arnstadt — Berlin — Beuthen — Bremen — Cavalese — Charlottenburg — Freibcrg i. S. — Magdeburg — Memel — Oppeln — Turin -— Zürich (2 mal). — Als Gründungsjahre, beziehungsweise Übergangs jahre an den letzten Besitzer konnten folgende 12 ermittelt werden: 1874 — 1894 — 1895 — 1896 — 1902 — 1903 — 1906 — 1908 (2 mal) — 1909 (2 mal) — 1910. Im gleichen Zeitraum meldete das Börsenblatt die Beendigung von 15 Konkursverfahren (1910; 14) und zwar wurden: ») 2 für beendigt erklärt mangels einer ent sprechenden Aktivmasse, b) 7 aufgehoben nach Annahme und gerichtlicher Bestätigung des Zwangsvergleichs, o) 6 beendigt nach Abhaltung des Schlußtermins. Die unter a) aufgeführten Verfahren betrasen ein regel rechtes Sortiment in einer österreichischen und einen nicht im Offiziellen Adreßbuch aufgeführten Verleger in einer deutschen Großstadt. Das über das Sortiment verhängte Verfahren wurde eingestellt, ohne daß eine Verteilung stattgefunden hätte, weil das Massevermögen nicht einmal zur Deckung der nicht unerheblichen Massekosten (u. a. Ordnen des um fangreichen Kommissionslagers und Remittieren an ungefähr 300 Verleger) ausreichte. — Im zweiten Falle waren zwar für den Genieinschuldner aus einer Erbschaft etwa 30 000 hinterlegt, diese Summe war aber schon vor mehreren Jahren von zahlreichen Psandgläubigern mit Beschlag belegt worden und unterlag nicht mehr der Anfechtung des ß 30 Abs. 2 der Konkurs ordnung. Der Konkursverwalter mußte daher in
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