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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1911
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 197. 25. August 1911. Nichtamtlicher Teil. SörseiülatL ö. Lisch«. Luchhan»»» 9519 Vitr^, 1s Nu866 äs l'ours. ksiodurs, ässsins, geulpturss, msublss ste. 8°. 10 kr. I>. OllsuclorS' in ?ai'i8. Nas80n, k., g-u jour Is ^jour. 18°. 3 kr. 60 o. ksrrin L Ois. i« karis. ^.ruauä, k., Ig. krin6S886 äs IiLllibLlls, 1749—1792, ä's-prös äs8 äoou- msut,8 iv4äit8. 8°. 6 kr. ?. 1?sciuL in kai'Ls. 1l88i6r, ^08., Iv8 kswm66 äu wouäs. 16°. 3 kr. 50 6. Berliner Brief. v. Parzival. — Boccaccio. — Begas und Schaper. — Statistisches. — Hitze und Buchhandel. Der Ablauf der Schutzfrist von Richard Wagners Werken hat die Berliner Zeitschrift »Das Theater» veranlaßt, bei einer Anzahl bekannter Persönlichkeiten »rundzufragen». ob sie eine Verlängerung der Schutzfrist des Parzival für empfehlenswert halten. Die Antworten sind, je nachdem das Gefühl oder der praktische Verstand vorherrscht, verschieden aus gefallen. Vielleicht darf ich mir einen Vermittlungsvorschlag gestatten, von dem ich allerdings, da ich die Literatur über den Fall nicht verfolgt habe, nicht weiß, ob er neu ist?) Statt Schutzfristoerlängerung Monopolisierung des Werkes. Der Unterschied liegt darin, daß im Falle einer Frist verlängerung ein Sonderrecht zu gunsten eines Einzelnen (der Wagnerschen Familie) geschaffen wird — und das macht immer einen schlechten Eindruck — während bei der Mono polisierung der Staat kraft seiner Souveränität die Parzival- rechte für sich in Anspruch nimmt in dem Augenblick, wo die Sonderrechte der Familie erlöschen. Nun wird man mir erwidern, daß doch auch hier eine Rechtsverletzung stattfindct. nämlich für die Gesamtheit des Volkes, das normaler Weise die Rechte erwirbt, in dem Augenblick, wo sie für den Einzelnen verlorengehen. Da gegen ist zu sagen, daß solche Enteignungen des Staates durchaus nichts Außergewöhnliches sind; ich erinnere etwa an die Verschärfung des Postmonopols, das die Privatposten vernichtete, oder — ein näher liegendes Beispiel — an den Literaturvertrag mit Frankreich vor drei Jahren, wodurch auch rückwirkend eine Anzahl von Werken beider Länder geschützt wurden, die eigentlich schon freies Eigentum der Gesamtheit geworden waren. Der heikle Punkt der ganzen Sache bleibt natürlich immer, ob man bei dieser rein künst lerischen Frage von einem »Gesamtinteresse» sprechen kann, das sonst die Voraussetzung derartiger Beschränkungen des Einzel rechts bildet. Und schließlich darf nicht vergessen werden, daß jede Sonderbestimmung Deutschlands auf das Reichs gebiet beschränkt bliebe und für alle anderen Länder Wagner 1913 unrettbar »frei» wird. Da hier von musikalischen Urheberrechten die Rede ist. sei gleich auf den siebzigsten Geburtstag Willibald Challiers hingewiesen, den der bekannte Musikverleger und Ehrenvorsitzende des Vereins Berliner Musikalienhändler vor einigen Tagen feiern konnte. Die im Verlag »Neues Leben« (Wilhelm Borngräber). Berlin, erschienene Boccaccio-Ausgabe ist von der Berliner Polizei beschlagnahmt worden, die Illustrationen von Bayros sollen angeblich den Grund zu dieser Maßregel bilden?") Mit "> Nachdem sich der Reichstag im Vorjahre im Anschluß an die Regierungsvorlage sür die Beibehaltung der 30jährigen Schutzfrist ausgesprochen hat, liegt u. E. sür den Buch, und Musilalienhandel umsoweniger Veranlassung zu »Vermittlungs vorschlägen» vor, als der gegenwärtige Zustand von der Mehrheit der Parteien als gerecht und billig empfunden wird. Red. ""> Vgl. hierzu die Bekanntmachung über die inzwischen er- folgte Aushebung der Beschlagnahme in Nr. ISS. Red. Recht oder mit Unrecht — so wie jetzt geht es jedenfalls nicht weiter. Ich glaube, kein Mensch im deutschen Buch handel vermag zu sagen, wie oft Boccaccio schon konfisziert und wieder freigegeben ist. resp. welche Ausgaben endgültig ver boten sind. Es muß doch immer wieder gefragt werden, ob Maßregeln, die das Geistesleben des ganzen Volkes betreffen, wirklich vor die Kompetenz eines einzelnen Landgerichts ge hören. Hier handelt es sich so offensichtlich um prinzipielle Fragen, daß eine einheitliche Rechtsprechung unbedingt nötig ist. Ob ein Kollegium aus gelehrten Richtern, Laien oder »Künstlern» (oder irgendeiner Mischung dieser drei Menschen spezies) bestellt werden soll, ist und bleibt natürlich die schwierigste Frage. Solange sie nicht gelöst ist. möchte ich irgendeinem unternehmenden Verleger die Herausgabe eines »luäsr libroram proüibitorum» in kürzeren Zwischenräumen empfehlen. Da cs sich hier nicht um die Frage der »Sitt lichkeit« handelt, sondern die der »Rechtssicherheit», so liegt eine Lösung im Interesse aller Parteien. Der Bildhauer Reinhold Begas hat seinen 80jährigen Geburtstag, der dem Schwererkrankten so viele Ehren brachte, nur um wenige Tage überlebt. Die Nekrologe der Zeitungen beschränkten sich daher meist auf den Hinweis auf den Ju- biläumsartikel, nur das »Berliner Tageblatt» brachte einen längeren Aussatz, worin, in wenig nachahmenswerter Weise, der — Sohn dem Toten ein Loblied sang. Während der Schöpfer des Schillerdenkmals zu Grabe getragen wurde, feierte der Schöpfer des Berliner Goethedenkmals Fritz Schaper in aller Stille seinen siebzigsten Geburtstag. Die öffentliche Lesehalle der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur. Rungestraße 25/27. versendet ihren sech zehnten Jahresbericht. Im ganzen wurden 98 731 Besucher gezählt, von denen 14 626 auf die Sonntage entfielen. Die höchste Zahl des täglichen Besuches erreichte ein November tag mit 41K Personen. Neben der Lektüre der Fach blätter. Zeitungen und Zeitschriften fand der Auslegetisch mit häufig gewechselten Broschüren. Probeheften der billigen Sammlungen guter Bücher zur Bekämpfung der Schundliteratur. Bilderheften wie »Im Fluge durch die Weit» und den vom Norddeutschen Lloyd überwiesenen Schiffs- und Reisebeschreibungen viel Zuspruch. Außerdem wurden 8220 Bände in der Lesehalle gelesen, von denen 47 Prozent belehrenden Inhalts waren. Nach Hause ver liehen wurden 37 651 Bände, von denen 27 Prozent wissen schaftlichen oder belehrenden Inhalts waren. Bemerkens wert ist, daß. während die Zahl der nach Hause entliehenen Bände um 936 gegen das Vorjahr zurückbleibt, doch die Zahl der Entleiher von 27 306 auf 27 420 gestiegen ist. Es hat also keine Abnahme der Leser staltgefunden. aber der einzelne Leser hat weniger gelesen, eine Erscheinung, die auf die günstigeren Arbeiisbedingungen im Berichtsjahre im Verein mit einem milden Winter und heißen Vorsommer zurückzuführen ist. Von den 1183 neueingeschriebenen Lesern waren 53 Prozent Männer, 33 Prozent Frauen. 14 Prozent j Schüler und Schülerinnen. Für diese jugendlichen Leser 1237«
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