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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1911
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- Deutsch
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1835k «SK-obl-111, d, Dtsch,,'Vuchh-Md-I. Nichtamtlicher Teil. pv 256 3. November 1911. ihrer Kunden im Adreßbuch stehen, so müsse er allerdings zugeben, daß die Grossisten von ihren Kunden vielfach dazu gedrängt werden. Redner führt Beispiele hierfür an und erklärt, daß die Frage der Adreßbuchreinigung ihm persönlich im allgemeinen gleich- giltig sei. Einen Angriff Meißners in seinem Referat versucht Redner richtig zu stellen. Herr Hermann Streller spricht im Namen der Vereinigung Leipziger Grosso-Buchhändlcr und begrüßt mit Freude eine nun mehr in Aussicht stehende Regelung der Adretzbuchsrage. Sie müsse aber eindeutig sein, Konkurrenzmanöver dürfe es nicht geben, mit zweierlei Maß dürfe nicht gemessen werden. Den Vorschlag des Herrn Schöningh, zwei Druckarten im Adreßbuch zu verwenden, verwirft Redner, da alle Adrcßbuchfirmen, ob groß oder klein ge druckt, den vollen Rabatt verlangen würden. Die Adreßbuch reinigung in verständiger Form müsse zunächst ersolgen, sie sei eine eonckitio sins gua non eines Zusammengehens mit den Grossisten. Herr Wolfgang Koehler: Die alten Leipziger Kommissionäre sind gern bereit zu helfen, auch sie hätten naturgemäß kein Interesse daran, daß die großen Sortimentsfirmen durch Zwergbetriebe ver kümmern. Ost sei es sehr schwer zu bestimmen, ob man einen Betrieb übernehme» soll oder nicht. Adreßbuchreinigung und Grossistensrage gehören nach seiner Meinung eng zusammen, cs muß einer gestrichenen Firma unmöglich sein, anderwärts unter zukommen Uttd geliefert zu erhalten. Herr Otto Meißner wendet sich persönlich gegen Herrn Otto Maier. Er kommt dann aus die Wiederverkäuferliste, die in Hamburg eingeführt ist, zu sprechen, man habe da viele Firmen, die sehr erheblichen Schulbücherabsatz haben und doch nicht als Buchhändler zu betrachten seien. Tie Vereine sollte» der Adreß buchreinigung größtes Interesse entgegenbringen, sehr sorgfältig arbeiten und Versäumtes nachholen. Herr Hermann Streller wünscht endlich eine Einigung. Er habe es darum dankbar begrüßt, daß jetzt zum ersten Male mit den Grossisten wirklich verhandelt wird, und bittet den An regungen des Herrn Nitschmann, eine gemischte Kommission zur weiteren Behandlung der Sache einzuberusen, Folge zu leisten. Der Vorsitzende verliest die vom Verbandsvorstande aus gestellten Leitsätze zur Ausnahme ins Adreßbuch und Börsenblatt nochmals und bringt sie zur Abstimmung. Die Leitsätze werden angenommen. Zum zweiten Teil der Ausführungen des Herrn Nitschmann (Grossisten-Frage) äußern sich: Herr Otto Paetsch: Redner führt krasse Fälle an, in denen Brüdergemeinden, Traktätchenhändler usw. den Buchhändler zu spielen in der Lage seien. Auch für den Auchbuchhandel liefert Redner aus seinem Archiv viele Beispiele. Es sei zuzugeben, daß die Auchbuchhändler bis zu einer bestimmten Grenze notwendig seien, die Grenze sei aber sehr eng zu ziehen. Herr Bernhard Staar erklärt die Grossistensrage für den Kernpunkt dieser ganzen Verhandlung, das Grosso-Geschäft sei ein Schädling des Gesamtbuchhandels. Herr Otto Maier: Seit Jahrzehnten habe er diese Frage verfolgt, er sei früher selbst Sortimenter gewesen und habe auf das Grosso-Geschäst geschimpft. Er müsse aber sagen, daß so schlimm, wie sie aussehen, die Grossisten nicht sind. Die Krankheit des Sortiments bestehe darin, daß es wohl einen größeren Umsatz mache als früher, daß der Gewinn aber geringer geworden sei, da die Spesen gewachsen seien, der Rabatt aber nicht. Das Grosso-Sortiment macht gar nicht einen so enormen Umsatz, wie es oft heißt, alle Grossisten zusammen haben nicht mehr als 7 bis 8000 Kunden, während immer das Märchen verbreitet wird, er allein hätte 16080. Es wird also viel mit Uebertreibungen und Entstellungen gearbeitet. Auch die Entwickelung des Auch buchhandels ist in den letzten Jahren keine sehr erhebliche ge wesen, da nur wenige Grossofirmen hinzugekommen seien. Die Kolportage hat allerdings einen großen Aufschwung genommen, ihr Umsatz ist aber dem Sortiment nicht entzogen worden, sondern ist neu geschaffen. Redner muß allerdings zugeben, daß der Kolporteur jetzt auch in das Sortimentergebiet eingreift, er möchte aber den Irrtum ausheben helfen, als ob der Umsatz des Grosso- Geschäfts dem Sortiment entzogen worden sei. Alle wirklichen Auswüchse am Grosso-Geschäst will Redner mit dem Buchhandel erledigen, man müsse aber berücksichtigen, daß das Grosso-Geschäst legal sei wie jedes andere. Die Grossisten können nicht an Firmen, die nicht im Adreß buch stehen, mit verkürztem Rabatt liefern, da das Kommissions und Grosso-Haus dann alle diese Kunden einstecken würde: es würde den Rabatt ebenfalls verkürzen, aber die verkürzte Summe als Umsatzdividende später zurückzahle». Der Vorschlag, einen Ausschuß aus Verlegern, Sortimentern, Kommissionären und Grossisten zu wählen, sei zu begrüßen. Redner glaubt allerdings Widerstand beim Verlag voraussehen zu sollen, da häufig der Verlag an einen Kolporteur, der vielleicht 108 Abonnenten ge sammelt hat, mit vollem Rabatt liefern wolle. Mit den Vor schlägen des Verbandsvorstandcs könne man sich im allgemeinen einverstanden erklären, vorausgesetzt, daß die Frage des Grosso- Hauses vorher erledigt werde. Dagegen sei die Auslieferung der Kundenliste für die Grossisten unannehmbar, sie sei ein Miß trauensvotum, eine Stellung unter Kuratel, habe auch keinen Zweck, da die Grossisten aus freien Stücken helfen wollen. Redner wünscht nochmals die Einberufung eines Ausschusses und empfiehlt größte Eile zur Erledigung der Angelegenheit. Herr Heinrich Schöningh: Herr Maier hat nichts Neues gebracht, er hat sich vom Kern der Sache entfernt. Die Haupt sache sei, daß er jeden heranziche, um ihn zum Buchhändler zu machen, indem er die Leipziger Platzvorteile ausnutzt. Im Gegen satz zu Herrn Nitschmann hält Redner das Grosso-Geschäst nicht für notwendig. Herr Georg Schmidt: Es ist eine erhebliche Verschiebung des Umsatzes eingetreten, da der Auchbuchhändler jetzt auch die Brotartikel des Sortiments vertreibt. Wenn das Grosso-Sortiment veranlaßt wird, mit verkürztem Rabatt zu liefern, so wird der Auchbuchhändler nicht mehr ein so erhebliches Interesse am buch händlerischen Betrieb haben. Die Schwierigkeit wird darin be stehen, das Grosso-Geschäft zu zwingen, mit verkürztem Rabatt zu liefern. Herr Hermann Streller: Von einem Zwange könne keine Rede sein, die Grossisten wollen nicht aus Angst verhandeln, sondern aus freien Stücken. Noch seien die Gewinnchancen für das Grosso-Sortiment gut, die Verleger unterstützen es in großer Zahl, das sehe man jetzt wieder am Grosso-Haus. Die Tendenz des Verlages gehe dahin, das Grosso-Sortiment zu fördern und nicht zu hemmen. Redner wünscht nur als gleichberechtigter Kontrahent oder gar nicht zu verhandeln. Herr Eduard Faust (Schlußwort) bittet nochmals, seine Forderung betreffend die Anerkennung der Verkaufsordnung und der Verkehrsordnung zu berücksichtigen. Diese Anregung solle dem Börsenvereinsvorstand übermittelt werden. Die vom Verbandsvorstande zum Zwecke der Verhandlung mit dem Grosso-Sortiment aufgestellten Leitsätze werden noch mals verlesen und von der weitaus größten Mehrheit der Ver sammlung angenommen. Herr Heinrich Boyseu beantragt folgende Resolution: Die Frage des Auchbuchhandels drängt einer Erledigung zu, da die Schäden, die die Konkurrenz der dem Buchhandel zugeführten Elemente die Lage eines großen Teiles des Sorti ments immer schwieriger gestaltet und die Unmöglichkeit, diese Elemente zu kontrollieren, die Durchführung der Maßregeln des Börsenvereins in Frage stellt. Die am 23. u. 24. September 1911 in Eisenach tagende außerordentliche Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine richtet deshalb die Bitte an den Börsenver-
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