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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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13498 »SrINlSI-tt s. » DUch«. «Uchhandu. Nichtamtlicher Teil. 2L8, 6. November 1911. Herr Faust, begrüßte die zahlreiche Versammlung, dankte besonders den Kollegen aus dem Reichsland für ihr großes Entgegenkommen und erhosfte von solchen gemeinsamen Tagungen nicht nur Förderung der einzelnen Interessen, sondern auch Erfolge für unseren ganzen Beruf. Aber das sei nur möglich, wenn jeder einzelne auch bedenke, daß »das Wohl des Ganzen das höchste Gesetz für den einzelnen darstelle«. In dieser Erwartung glaubt er auch an einen guten Verlaus der heutigen Verhandlungen. Der Vorsitzende des Elsaß-Lothrin gischen Vereins, Herr Beust, dankt dem Nachbarverein in warmen Worten für sein Kommen, er verspricht sich viel von dem Zusammenarbeiten und hofft, daß sich solche Zusammen künfte auch bei anderen Kreisvereinen ermöglichen lassen, eine wechselseitige Aussprache kann nur fördernd wirken und um so größeren Erfolg erzielen. Nach diesen Begrühungsworten erstattet der Schriftführer des Badisch-Psälzischen Verbandes den Bericht des Vorstandes über das verflossene Halbjahr. Nach statistischen Mitteilungen verwies er namentlich aus die mannigfachen Mühen, die auf die Nachforschungen über neue Firmen entsallen, und gab ans Grund des erworbenen Auskunstsmaterials ein Bild von den Elementen, die sich alle Buchhändler nennen. Es tue bitter not, daß man mit der Ausnahme in das Buchhändler-Adreßbuch sehr vor sichtig sei und mit allen Mitteln versuche, die sogenannten »Auchbuchhändler« abzuschütteln; unserem Stand könnten diese Leute, die oft des Schreibens kaum mächtig, oft junge Burschen von IS und IS Jahren, die gleichzeitig in anderen Berufen tätig sind, keine Ehre machen. Verschiedene interne Vorgänge, Vorgehen gegen Mitglieder, die sich weigern, ordnungsmäßige Strafen zu zahlen, Beschwerden wegen unlauteren Geschäftsbetriebes einiger Kollegen, Auswüchse mannigfacher Art, über die Beschwerden eingelaufen waren und bei denen der Vorstand Abhilfe schaffen konnte, wurden mitgeteilt und die Kollegen gebeten, sich damit vertraut zu machen, daß voraussichtlich auf der nächsten Hauptversamm lung die Erhöhung des Beitrages beantragt werden müsse, da die Ausgaben sich von Jahr zu Jahr steigerten. Die Haupt versammlung findet im Frühjahr 1912 in Heidelberg statt, und der Vorstand hofft, die heute geübte Gastfreundschaft der Kollegen aus dem Reichsland dort erwidern zu können. Eine Debatte schloß sich an diesen Bericht nicht; durch Akklamation wurde ferner beschlossen, auf § 2 der Tages ordnung »Bericht über Kantate 191 l« zu verzichten, da der ausführliche stenographische Bericht durch das Börsenblatt mitgeteilt worden sei. Uber die Verhandlungen zu Eisenach sprachen die Herren Frechen, Straßburg, und Faust, Heidelberg, und gaben einen ausführlichen Bericht über die einzelnen Punkte, die dort zur Beratung gestanden hatten. In der daraus folgenden Diskussion ergriffen verschiedene Redner das Wort, so be sonders zu dem Referat über die langausgedehnten Zahlungs fristen seitens einiger Versandgeschäste, bei denen unter anderem scharf gerügt wurde, daß sich selbst streng wissenschaft liche Blätter, wie die Juristenzeitung, nicht scheuten, Beilagen von Firmen zu bringen, in denen große Werke zu lächerlich kleinen Anzahlungen und jährlichen Abzahlungen angeboten werden. An die Frage des Verlegerrabatts knüpfte sich eine längere Diskussion, in der vor allem Herr vr. Lüdke den Stand punkt des Verlegers vertrat und dringend davor warnte, mit unberechtigten Forderungen zu kommen und den Versuch zu machen, dem Verleger günstigere Bedingungen abzutrotzen. Der anständige Verleger wird berechtigten Wünschen des Sortiments sein Ohr nicht verschließen, ist aber auch an ge wisse Preise und Rabattsätze gebunden, um nicht zu sehr am Absatz einzelner Berlagswerke einzubüßen, auch müßte er Rücksicht auf die Autoren nehmen. Der Redner sowie andere wiesen aus die schweren Gefahren hin, die entstehen können, wenn es mehr und mehr einreißen würde, daß Autoren ihre Werke in unbeschränkter Zahl zu billigen Preisen vertraglich ab geben und die großen Bibliotheken, durch zu hohe Bücherpreise dazu veranlaßt, ctwavon dieser Vermittelung Gebrauch machen könnten. Die Frage der Bestellgebühr aus Zeitungen wurde gleich falls ausführlicher besprochen und der eigentümlichen Er scheinung gedacht, daß verschiedene Zeitschriften durch die Post billiger bezogen werden können, als durch den Buch handel. Besonders wurde in dieser Hinsicht über die Firma Vobach L Co. geklagt; das Material hierüber soll den zu ständigen Stellen unterbreitet werden. Herr Nicolai, Karlsruhe, sprach über das Versicherungs- gesetz für Angestellte, beleuchtete die großen pekuniären Opfer, die dadurch den Geschäftsinhabern aufgebürdet werden, die wohl sür manchen eine notwendige Verminderung der Arbeits kräfte im Gefolge haben dürste. Die Erklärung des Börseu- vereins in dieser Sache wird von der Versammlung zwar als wünschenswert sür den äußersten Fall der Gesetzesannahme bezeichnet, aber nach Möglichkeit solle doch erstrebt werden, daß ein Gesetz, das bei so vielen Nachteile» den Beteiligten nur geringe Vorteile biete, überhaupt nicht zur Annahme gelangt. Die Versammlung erklärt sich mit einer Resolution einverstanden, in welcher der Vorstand des Börsenvereins ersucht wird, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß die jetzige Vorlage als weder den Wünschen der Arbeitnehmer noch der Arbeitgeber entsprechend nicht zum Gesetz erhoben wird oder daß wenigstens für die Verkäufer die gleiche Ausnahme eintritt, wie dies in Österreich-Ungarn der Fall ist. Herr Lang, Landau, hatte das Referat über Ersparnisse im Sortiment übernommen. Ersparnisse müssen und können gemacht werden, vornehmlich in größeren Städten, falls die ! Kollegen einig und nicht vom Konkurrenzneid verblendet sind. ! Gemeinsamer Bezug von Zeitschriften, Einführung eines ! Bestellgeldes für Zeitschristen, Anfertigung einer schwarzen ^ Liste zur Vermeidung größerer Verluste, Schaffung einer ! Zentrale zum Schulbücherbezug, Ersparnisse an Katalogen ! und Prospekten usw. Hauptbedingung eines soliden Geschäfts ist jedoch eine gute Buchführung, und eine solche einzurichten, ! legten der Referent und nach ihm noch etliche Redner den An- ^ wesenden dringend ans Herz. Herr Nick, Freiburg machte Mitteilungen über die Aus stellung von Vertrauensmännern und verlas eine Liste von j Kollegen, die dafür ausersehen waren. Da die Zeit schon weit vorgeschritten war und allem An schein nach die Diskussion über die Lieferungsbedingungen der Barsortimenter recht lebhaft und ausgedehnt zu werden ver sprach, wurde der 7. Punkt der Tagesordnung »Ladenpreis- Erschütterung« fallen gelassen. Die neuen Bestimmungen der ^ Barsortimenter hatten in den Kreisen unserer und der elsaß- ^ lothringischen Kollegen starke Entrüstung und lebhafte Be unruhigung hervorgerufen, und in mancherlei Zuschriften war der Vorstand ersucht worden, dazu Stellungzunehmen. Als Ver treter der Barsortimenter war Herr Hosemann, Stuttgart, erschienen, um Aufklärung zu geben und die Gemüter zu beruhigen. Als Referent erhielt er zuerst das Wort und erklärte, im ^ Namen und Auftrag aller Barsortimente zu sprechen. Seine Ausführungen ähnelten der Erklärung, die einige Tage später von den Barsortimentern im Börsenblatt veröffentlicht wurde. ^ Ebenso wie das Sortiment mit dem üblichen Rabatt nicht auskommen kann und seine Existenzmöglichkeit bedroht sieht, ergeht es dem Barsortiment. Im Laufe der Jahre sind mannig fache Mißstände eingerissen, vornehmlich ist das Barsortiment nicht mehr das, was sein Name besagt, sondern es ist ein Kredit sortiment geworden und arbeitet als solches alljährlich mit großen Verlusten. Das Barsortiment lebt in der Hauptsache
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