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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1911
- Strukturtyp
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- 1911-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1911
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- Deutsch
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258. 6, November 1911. Nichtamtlicher Teil. «iSrseiMatt f. d. Michn. LuchhandN 13499 vom broschierten Freiexemplar, sein Hauptverdienst bestand einst am Einband, aber dieser Verdienst schwindet von Jahr zu Jahr, da immer mehr Verleger eigene Einbände führen und das Barsortiment diese führen muß. Der große Umsatz bringt nicht den erhofften Gewinn, sondern ost sehr große Verluste, und die Geschäftsspesen wachsen von Jahr zu Jahr; die großen Geschäftspaläste sind vielfach gebaut, um durch Vermieten von Läden usw. neue Einnahmen zu schaffen und um billigere Geschäftsräume zu erhalten. Referent geht dann auf die einzelnen Paragraphen ein, die vorzugsweise den Unwillen der Sortimenter erregt haben. Bei Punkt 2 »Lieferung« will das Barsortiment sich vor unberechtigten Ansprüchen schützen, die Bedingungen entsprä chen dem Handelsgesetzbuch. Bei Punkt 3 gesteht Referent zu, daß eine Unklarheit vorliegt, der Passus »etwaige Druckfehler« in den Katalogen« habe nur Bezug auf etwaige fehlerhafte Angaben beim Ladenpreis. Die Ladenpreise sonst sind so lange gültig, als der Verleger sie nicht ändert, bei den Nettopreisen dürften Fehler nie vorhanden fein. Zu § 4/8 betont Referent, daß dieser Paragraph völlig falsch verstanden sei, den bisherigen Kunden soll nichts ge nommen werden und alles beim alten bleiben, nur neue Monatskonten mit Dreimonatsziel sollten nicht eröffnet werden, für gute Kunden solle § 9 eine Belohnung sein. Große Erregung hätten die 88 12—14 hervorgerusen, und in vielen Zuschriften hätten die Sortimenter gerade hier gegen Verwahrung eingelegt. Wie Redner anführt, werden ge radezu maßlose Ansprüche wegen Rücknahme von Büchern an die Kulanz der Barsortimente gestellt, und das Barsortiment muß hiergegen einschreiten. Das Barsortiment soll den Ver leger nicht an Kulanz überbieten dürfen. Referent gibt ein anschauliches Bild von der Arbeit, dem Arger, den Kosten, dem Zeitverlust, die eine Remission von Büchern schon seitens einer Firma verursacht. Interessant waren die Zahlen, die uns darüber gegeben wurden. Nur bitterste Not habe die Konkurrenzfirmen zusammengeführt, und sie werden ihren Kamps mit allen rechtlichen Mitteln durchfechten. Sollten die Sortimenter bei ihrer Drohung beharren, sich vom Barsorti- ment abzuwenden, so würde ein scharfes weiteres Vorgehen eiserne Konsequenz für die Barsortimenter sein. Sollte der Absatz erheblich zurückgehen und das Sortiment mehr als jetzt vom Verlag beziehen, so würde ein Aufschlag erhoben werden müssen; nie sollte vergessen werden, daß das Bar sortiment der beste Freund des Sortiments und die billigste Bezugsquelle sei. Der 8 13 bezieht sich vor allem aus die Auchbuchhändler, die sich ost große Ansichtssendungen kommen ließen, die Re- mittendenprovision sei doch eigentlich eine Bagatelle; mit S U erwürbe man sich das Recht zur Remission, auch wenn inzwischen eine Neuauflage erschienen sei. Den 8 14 verteidigt Referent mit dem Hinweis, daß die Arbeitshäufung gerade durch Expedition an Privatadressen eine sehr große sei, vor Weihnachten wären allein 200 000 Privatadressen zu erledigen. Diese Arbeit müßte in den Nacht stunden geleistet und besonders bezahlt werden, eine Sonder- bsrechnung dafür sei daher nicht unberechtigt. Zum Schluß stellt er der Versammlung nochmals alle Konsequenzen vor, die aus einem Kampfe gegen das Bar- sortiment entstehen können, hofft aber, daß seine Ausführungen viel zur Klärung der Lage beigetragen haben. Der Vorsitzende dankt dem Referenten für seine Aus führungen und teilt mit, daß ein Antrag eingegangen sei, demzufolge die Beratungen über die »neuen Lieferungs bedingungen der Barsortimenter« ohne die Anwesenheit des Vertreters der Barsortimenter erfolgen sollen. Bon verschie- d enen Seiten wird bemängelt, daß dieser Antrag nicht vor dem Referat verlesen worden sei; Herr Faust verteidigt sein Vorgehen, > da erst jetzt die Debatte beginnen solle, er hätte dem Referenten das Wort gegeben, um manches zu klären und die Debatte nicht zu sehr in die Länge zu ziehen. Die Mehrheit der Ver sammlung erklärt sich mit dem Vorgehen des Vorsitzenden einverstanden. HerrFlügel, Karlsruhe, begründet darauf den An trag, der vor allem deshalb gestellt sei, damit die Sortimenter frei von der Leber weg reden könnten und nicht durch die An wesenheit eines Herrn vom Barsortiment besangen wären. Nach längerer Debatte, in der wiederholt die Ansicht aus gesprochen wird, daß der Vertreter des Barsortiments doch auch die Gegenerklärungen hören müsse, wenn er eine Ant wort darauf geben solle, wird der Antrag zurückgezogen. Es entspinnt sich nunmehr eine lebhafte Diskussion über die Be stimmungen im allgemeinen. Bon allen Seiten wird zum Teil in sehr scharfen Worten das Vorgehen der Barsortimente verurteilt, die es in erster Linie selbst verschuldet haben, wenn solche Mißstände eingerissen, wie sie geschildert worden sind. Das Barsortiment selbst hat dem Sortiment einst die weitest gehenden Anerbietungen gemacht, es hat Remission, Lager sendungen, weitgehenden Kredit usw. angeboten und sich durch diese Kulanz erst entwickelt; jetzt, wo es groß ist, will es die Gesamtheit des Sortiments für die von einzelnen Firmen vielleicht geübten Mißbräuche haftbar machen und sich im ganzen schadlos halten, wo einzelne fündigen. Vom kauf männischen Standpunkt aus rügt besonders Herr Meißner das Vorgehen, er weist dem Referenten manche Jrrtümer nach und warnt davor, sich von seinen Ausführungen ein- schläfsrn zu lassen. Er bestreitet, daß die Lage der Barsorti mente nicht rosig sei; es sei unerhört, jetzt vom Sortiment, das sein Publikum mit dem Bezug vom Barsortiment verwöhnt habe und auf dasselbe Spesen und Lasten nicht abladen könne, kleinliche Prozente zu verlangen. Von allen Seiten wurde betont, daß die Art der Zustellung der Bedingungen, eine Uberrumpelei ohne Gleichen sei. Der ganze Ton der Bestimmungen, die Art und Weise ist nicht die, wie man zu einem Geschäftsfreund spricht, sondern wie man einem Untergebenen Bedingungen diktiert. Bevor die einzelnen Punkte besprochen werden, verliest der Vorsitzende noch einzelne Sätze aus der von den Bar sortimentern versandten »Erklärung« (deren Abdruck im Börsen blatt zum Teil verändert und gekürzt ist), die weit schärfere Aussührungsbestimmungen, die sich die Barsortimente gegen seitig garantiert haben, durchblicken lassen. Es wird sodann zu der Beratung über die einzelnen Punkte geschritten, es würde jedoch zu weit führen, wollten wir hier alle Einwände und Gegengründe anführen, die gegen einzelne Punkte erhoben worden sind. Vor allem waren es die 88 9, 12 und 14, die eine Beleuchtung von verschiedenartigstem Standpunkt erfuhren und deren Begründung doch starken Kritiken begegnete. So sehr man auch die Berechtigung einiger Bestimmungen anerkennen mußte, so war es den meisten der Redner doch unverständlich, daß das Barsortiment zu seinen besten Abnehmern keinen anderen Weg der Mit teilung gefunden hatte, als in dieser krassen Form der »neuen Bestimmungen«, deren Erklärung nur zu deutlich den Stempel trägt: »Friß, Vogel, oder stirb!« Der allgemeine Eindruck war, das; die Barsortimenter Sturm gesät, Unwillen heraufbeschworen haben und daß die Freude am Zusammenarbeiten mit ihnen allerorten eine recht getrübte ist. Da die Zeit schon zuweit vorgeschritten war, um noch eine allgemeine Resolution zu fassen, einigten sich die Vor stände beider Vereine unter dem Eindruck der Versammlung noch am Abend zu einer Resolution, die bereits an anderer Stelle im Börfenbl. (vgl.Nr.248> zur Veröffentlichung gelangt ist. Nach Schluß der langen Sitzung fand im Luxhos?>as Fest- 174«»
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