2bS, 7. November 1911. Fertige Bücher. BÜrl-M-M >. d. Ltschn. Vuch;°»d-I. IS 5 9 7 ÄßtiNjsni. ^ Vollständig liegen jetzt vor: Anselm MuerbaM Briefe an seine Multer Zwei Bände vornehm kart. je M. 7.50, Lalbpergament je M. 9 — In seltener Übereinstimmung hat die gesamte Presse schon bei Erscheinen des ersten Bandes das Werk als ein künstlerisches Bekenntnisbuch ersten Ranges und als eine der bedeutsamsten Veröffentlichungen der letzten Jahre gepriesen. Aber auch ganz abgesehen von der großen und ganz einzigen literarischen und kunstkritischen Bedeutung liegt hier ein Werk vor, das auf lange Jahre hinaus ein Lieblingsbuch der deutschen Frauenwelt sein und bleiben wird. — „Was gibt es Rührenderes, Schöneres, Lieb licheres als die Mutter mit dem Kinde?" Ei» Zufall hat es gefügt, daß diese Worte Anselm Feuerbachs den zweiten Band der Briefe einleiten. Absichtslos, von einem Madonnenbilde, das ihn gerade beschäftigte, erzählend, stehen sie wie ein Motto vor den Bekenntnissen, die uns das rührendste Verhältnis einer Mutter zu ihrem Kinde, die tapfere Kameradschaft zweier großer Menschen, das Madonnen- hast tragische Leiden einer verehrungswürdtgen Frau miterleben lassen. Rührend schön und trotz der vielen düsteren Farben nicht ohne Lieblichkeit ist das Bild des Mannes, der sein ganzes Leben lang alle kleinsten wie auch die schwersten Sorgen mit kindlichem Vertrauen zur Mutter trägt, um schon im Aussprechen, im rückhalt losen Erzählen Trost und neuen Mut zu finden. Anselm Feuerbachs Briefe werden unter den Geschenkbüchern dieses Jahres in allererster Reihe stehen. Eine edlere Festgabe bleibenden Werts für deutsche Männer und Frauen zumal dürfte schwerlich zu finden sein. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. 1763