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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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14518 Börsenblatt s b Ltjchn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil 271, 21. November IS11. Stimmung für de» Boykott des Barsoitiments, obgleich durch die neuen Bedingungen die eigentlichen, durch die Benutzung des Bar- fortinients gebotenen Vorteile überhaupt nicht berührt werden. Noch immer hat der Vergleich des Barsortiments mit dem preußischen Leutnant seine unveränderte Berechtigung; wenn wir die beiden nicht hätten, müßten sie erfunden werden. Daß der diktatorische Kommandoton des Militärs bei etwaigen Kundgebungen herübcr- genommen zu werden brauchte, darf allerdings als eine durch die Ereignisse widerlegte Notwendigkeit angesehen werden. Wie im Vorjahre veranstaltete vor kurzem der hiesige Ver kehrsverein wieder einen Schaufensterwettbewerb, bei dem aus dem Buchgewerbe die Sortimentsbuchhandlung von Friedlich Fleischer und die Kunstbuchbinderei von Carl Sonntag jun. verlreten waren. Das Schaufenster der Buchhandlung zeigte aus schwarzem Hinter gründe auf Regalen anfgebaut ein Arrangement der Bongschen Goldenen Klassikerbibliothek meist in roten zum Teil in gelben Farben, Leinen- und Lederbänbe, darüber die weiße Gipsbüste Schillers. Das Ganze, das offenbar aus einen möglichst würdige» und vornehmen Eindruck abgestimmt werden sollte, war aber doch etwas zu düster und feierlich geraten. Unverkennbar aber war das Obwalten einer wohldurchdachten Idee, die vielleicht in ihrer Ausführung infolge des spröden Materials nicht den vollen Beifall der Preisrichter gefunden haben mag, immerhin aber als verheißungsvoller Anfang geschätzt werden muß. Die Firma Carl Sonntag jun. imponierte durch die Ein fachheit eines in dezenten Farben und echtem Material gehaltenen Fensters. Auf zwei Regalen rechts und links übereck wenige aber mit erlesenem Geschmack hergestellte und für das Auge des Be schauers übersichtlich und bequem gruppierte Bände. In der Mitte eine größere rote Ledermappe mit sein stilisierter Goldum randung, daneben wieder einige wenige kleinere Bände. Man stand unter dem Eindrücke geschmackvollster und gleichzeitig zweck mäßigster Anordnung der Objekte und ihrer Umgebung. Nichts von der oft so verwirrenden Fülle des Gebotenen, die das Auge beunruhigt; es war ein Platz vor diesem Schaufenster, der uns die Ruhe beschaulicher Betrachtung und stillen Genicßens ver schaffte. Es würde gar nicht schaden, wenn die Buchhändler sich zahlreicher an diesen Wettbewerben beteiligten, die immer einen kräftigen Impuls für die Kunst der Schaufensterschmückung bedeuten. * » Endlich haben sich auch hier die Freunde der Exlibris-Kunst zu einem Vereine zusammengeschlossen, nachdem sie in anderen größeren Städten schon längst ihr Heil im gemeinsamen Wirken gefunden haben. Der »Leipziger Exlibris-Abend« ist unter Anteilnahme der hervorragendsten Sammler und Graphiker unserer Stadt gegründet und verspricht eine gute Entwicklung. Ein Vor schlag aus der Mitte der Versammlung, sich in corpore an den Berliner Verein anzuschließen, wurde unter der sich von selbst er gebenden Begründung abgelehnt, daß Leipzig auf graphischem Gebiete doch eine viel zu große und starke Einheit bilde, als daß selbst eine mittelbare Abhängigkeit von Berlin förderlich und rat sam erschiene. — Hoffen wir, daß der intimen und reizvollen Kunst, die durch die besten Leipziger Meister vertreten wird, durch den Verein ein neues fruchtbares Feld der Betätigung ge geben werde. 4- » 4- Ein Prozeß, der für den Buch- und Zeitschriftenhandel nicht ohne Interesse ist, hat kürzlich durch die Verurteilung der An geklagten hier sein Ende gefunden: »Schuster und Genossen«. Er gewährte einen Einblick in einen wahren Rattenkönig von Zeitschriften- und Zeitschriftenvereinsgründungen, die sich sämtlich auf das glückverheißende Problem der Versicherungszeitschrift gründeten und sich dieses in einer über die Grenze der Möglichkeit und der gesetzlichen Bestimmungen hinausgehenden Weise dienstbar zu machen suchten. Da gab es Konfirmations-, Aussteuer- und wer weiß was für nützliche und vorteilhafte mit dem Abonnement verbundene Versicherungen; da konnte man, was viele Menschen am notwendigsten brauchen, Darlehen aufnehmen, ein besonders kräftiger Anreiz zum Abonnement. Und wie die Veilchen im Verborgenen blühen, so florierten diese Blättlein »Glück<, «Hu manität«, »Zimmers und Amors lose Blätter«, wie sie so hübsch hießen, im Stillen. Und lustig war es (mit Ausnahme für die Darlehns bedürftigen) anzusehen, wie eines schönen Tages den findigen Verlegern die Darlehen selbst so nötig wurden, wie das tägliche Brot. Und da sie keine fanden, so konnten sie logischerweise auch keine mehr geben. Und als die Staatsanwaltschaft mit der Hand an das auf Grund des beliebten Gesetzes betreffend die Gesell schaften mit beschränkter Haftung erbaute Kartenhaus anstieß, fiel es jämmerlich in sich zusammen und begrub unter sich eine Anzahl smarter Geschäftsleute, denen in ihrem großen Katzenjammer nach beschlossener Affäre wenigstens der süße Trost blieb, eine gute Weile vergnüglich auf Kosten derer gelebt zu haben, die nicht alle werden. Piscator. Kleine Mitteilungen. Jugendschristen-BerzeichniS der Bereinigten deutschen Prüfungsausschüsse. — Das neue soeben versandte Verzeich, nis empfehlenswerter Jugendschriften, zusammen- gestellt von den Vereinigten deutschen Prüfungs ausschüssen, gibt etwas weniger Veranlassung zu Ausstellungen als im vorigen Jahre, da die gerügten Fehler zum Teil beseitigt find. Doch sind noch immer manche falschen Angaben zu be- richtigen. Nr. 85: bei dem Deutschen Bilderbuch sind wieder willkürliche Nummern gewählt, die mit den Verlegernummern nicht übereinstimmen. In dem gleichzeitig verschickten Aus wahl-Verzeichnis sind die Zahlen (bei Nr. 6) durch Buchstaben ersetzt, so daß dadurch eine direkte Ver wechselung vermieden ist. „ 130: Ewart, Jugendschatz, ist seit vielen Jahren Verlag von Grote-Berlin und kostet 8 „ 236: Müllner, In den zwölf Nächten, erschien soeben neu bei der Union-Stuttgart. Preis 4 „ 377: Kopisch, Gedichte, kostet jetzt 60 H (ebenso Ausw.-Verzeichn. Nr. 87). „ 393: Der Spielmann Bd. 31 ist beim Verleger. Bd. 34. „ 431: Musäus, Märchen von Rübezahl. Die Hinzufügung: ill. von Slevogt, würde sich empfehlen. „ 446—47: Vogel, Frau Märe usw., sind jetzt Verlag von F. A. Perthes-Gotha. Preis je 4 „ 556: Henningsen, Erzählungen, 3 Bde. Jetzt je 2 „ 690: Mainzer Volksbücher sind auch mit falschen Bandzahlen aufgeführt und bieten dadurch die beste Gelegenheit zu Jrrtümern beim Bestellen. „ 655: Wörner, Im Brunnen, ist seit Jahren Verlag von Gutsch.Karlsruhe. „ 670: Dittrich, Moltke, kostet nur 50 H. „ 787: Brüning, Tierleben, ist Verlag von Loewe-Stuttgart. „ 793: Eschner, Natur u. Menschenhand, ist Verlag von Hufe land-Minden. „ 795: Faraday, Naturgesch., ist Verlag von Quelle <L Meyer. „ 824: Schulz, Natururkunden, besteht aus 8 Heften zu je 1 „ 836: Wolf.Harnier, Baukünstler, jetzt Verlag von Anton L Co., 2 Bde., je 1 80 „ 859: Liliencron, Gedichte zu 75 -Z, existiert nicht mehr. „ 884: Beneke, Hamburger Geschichten, kostet geb. 5 „ 906, 945, 1023: Die Preise der Deutschen Bücherei sind wieder erhöht, die Preise für diese Ausgaben in den Nummern also teurer. „1167: Wolf, Wanderungen, und 1213: Marine-Jahrbuch von Meister, sollten wegfallen, da vergriffen. Auf der letzten Seite sind die angegebenen Nummern beim »Schatzgräber« willkürlich und nicht mit den Verlegernummern übereinstimmend. Die angeführte Auswahl der »Bunten Jugend bücher« ist recht klein, was vom menschlichen Standpunkt aus —
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