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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X° 117, 23. Mat 1923. Der Altpapier-Preis hat nur ganz unwesentlich angezogen und wird erst dann erhöht, wenn Papier und Pappen im Preise ge stiegen sind. Leim e. Alle billigenl Angebote sind vom Markte verschwunden. Es werden Preise verlangt, die anznnehmen sich der Großhändler weigert und die für Knochenleim Mk. 5000.— bis 6000.— und für Leöerleim Mk. 6500— bis 8000.— per Kilo betragen. Kleister, Kaltleime, Dextrine sind um 30°/> im Preise gestiegen. Metall. Die anhaltende Verschlechterung der Mark hat eine wettere erhebliche Preissteigerung, für Metalle zur Folge. Die leb hafte Nachfrage hielt aber dennoch an. Man rechnet anscheinend für die nächste Zeit mit noch höheren Preisen. Am 14. Mai wurden für Setzmaschinenmetall Mk. 4500.— und für Stereotypiemetall Mk. 4600.— per Kilo bezahlt. Der Austausch von Bleiasche gegen Neumetall ist infolge der Preiserhöhung für Neumetall besonders iw den Vorder grund getreten und auch für die Buchdruckcreibesitzer von sehr großem Nutzen. Die Umtauschstelle der Matgra liefert heute für 100 KZ Bleiasche 55 KZ Neumetall. Walzenmasse. Eine Preiserhöhung steht bevor. Ohne gegen seitige Barentschädigung Frachten zu Lasten der Buchdruckerei. Kaliko, Büchertuche und Schirting sind infolge der De visensteigerung abermals bedeutend in die Höhe gegangen. S ch r i f t g i e ß e r e i e r z e u g n i s s e haben, nachdem bereits am 30. April und 7. Mai Erhöhungen eingctrcten sind, am 14. Mai wieder eine Preissteigerung erfahren, und zwar ist auf Schriften und Füll material ein 20°/,iger und auf Messinglinien ein 10°/giger Aufschlag gekommen. Fiir Schwämme wird heute ein Preis von ungefähr 150 000 Mark per Kilo verlangt. Heftdraht. Die Erhöhung der Hestdrahtpreise ist dieser Tage zu erwarten. Man rechnet mit einer Erhöhung von 20 bis 30"/,. Oummi-arabkeum-eoräokan ist kaum noch zu bezahlen. Für das Kilo wird heute ein Preis von ca. 18 000 Mark verlangt. Die Steindruckereien und Kuvertfabriken gehen darum dazu über, an Stelle des Oumini-arabieum-eorckokan. Kristallgummi zu verwenden, der noch zu einem Preise von Mk. 5200.— per Kilo zu haben ist und der, besonders mit 6ummi-arabieum-eorclokan vermischt, eine gute Kleb kraft hat. Lagebericht des Zentralausschusses der Papier-, Pappen-, Zell stoff- und Holzstoff-Industrie für den Monat April 1923. — Die Bc- triebswasserverhältnisse blieben während der Dauer des ganzen Mo nats unverändert günstig. Auch Kohlen waren in genügender Menge erhältlich. — Die Holzpreise im Berichtsmonat waren nicht einheitlich. Im allgemeinen war die Tendenz fallend; gegen Ende des Monats zogen die Preise jedoch wieder an. Die staatlichen Oberförstereien scheinen mit dem Verkauf auf eine Besserung der Marktlage zu warten. Altpapier wurde zu niedrigeren Preisen angebotcn. Die Versorgung mit Hilssmaterialien macht im allgemeinen keine SckMicrigkeiten. Die Preise waren stabil und nur in Westdeutschland stark steigend. — Die Holzstofferzeugung war erheblich geringer wie im Vormonat, svdaß selbst dort, wo weniger günstige Vetriebswasserverhältnisse ge meldet werden, das Wasser nicht voll ausgenutzt werden konnte. Der Absatz von Holzstoff hat sich erheblich verschlechtert. Es bestand nur eine geringe Nachfrage, sodaß im Berichtsmonat eine Anzcchl Werke ihre Betriebe stillgelcgt hat. Infolge der stark eingeschränkten' Holz stofferzeugung sind wesentliche Vorräte am Ende des Berichts monats nicht vorhanden gewesen. — Die Erzeugung an Zellstoff blieb unter der Auswirkung der Feiertage hinter der des März etwas- zurück, dagegen erhöhte sich der Lagerbestand infolge des schleppenden Jnland- absatzcs nicht unbeträchtlich Der im Vergleich zum Vormonat ein getretenen Preisveränderung zn Käufers Gunsten stand eine weitere Erhöhung der Erzcugungskosten gegenüber. — Die allgemeine Lage der Papier- und Pappcnindnstrie hat in, April gegenüber dem Vor monat eine weitere Verschlechterung erfahren. Trotzdem öle Preise am 1. April ermäßigt wurden, gingen Aufträge nur in geringem Umfange ein, sodaß zu Kurzarbeit und zum Teil zur Stillegung von Maschinen und Arbeiterentlassungen geschritten werden mußte, da mü den wenigsten Fabriken bei der Anspannung des Geldmarktes die nötigen großen Kapitalien zur Verfügung standen, um in größerem ^ Umfange auf Lager arbeiten zu lassen. Auch die Ausifuhr von Papier und Pappe blieb bei der Schwierigkeit des Wettbewerbs mit den Preisen des Auslands auf das Äußerste beschränkt. !Jn der letzten Woche des Monats hat sich eine langsame Belebung des In- und Ans landgeschäfts bemerkbar gemacht, hervorgerufen durch den neuen Mark- ^ stürz und die Erwartung einer dadurch notwendig werdenden Preis- 718 erhöhung des Papiers. Ganz besonders schwierig ist die Lage den Papierindustrie in dem besetzten und Einbruchsgebiet, da infolge der Gewaltmaßnahmen unserer Feinde der größte Teil der dort gelegenen Werke völlig stillgelegt ist. Papiervcrarbeitung und Druckgcwerbe im April 1923. — Die allge meine Geschäftslage der Papier verarbeitenden Gewerbe hat sich, wie der Bund deutscher Vereine des Druckgewerbes, Verlags und der Papierverarbeitung auf Grund der bei ihm eingegangenen Berichte der Fachr>erbä»de und Konventionen meldet, gegenüber dem Vormonat nicht wesentlich geändert. Die Geschäftsstille hielt weiter an, und erst gegen Monatsende, als das Steigen der Devisen eine Preissteigerung vor aussehen ließ, wurden teilweise wieder Angebote eingeholt und Auf träge untergebracht. Die neue Verschlechterung des Kurses zeitigt nicht nur ein starkes Anziehen der Nohstoffpreise, sondern auch neue Forde rungen der Arbeiter und Angestellten, sodaß eine neue wesentliche Teuerungswelle unvermeidbar erscheint. — Uber die einzelnen Zweige der Papierverarbeitung wird u. a. berichtet: In der Buntpapier-Indu strie war die Beschäftigung recht schlecht. Erst in den letzten Tagen des Monats zeigte sich eine kleine Besserung. Rohstoffe wurden prompt geliefert, jedoch war ihre Preissenkung zu gering und ent sprach nicht den Erwartungen der Industrie. Die Verkaufspreise wurden trotzdem ermäßigt, lagen aber für alle Stapelwaren erheblich unter dem Selbstkostenpreis. Aufträge für die Ausfuhr sind bei den meisten Firmen in sehr mäßigen Grenzen hereingekommen. Sehr ungünstig wirkt auch auf die Ausfuhr, daß die Verhandlungen mit Spanien gar nicht zum Abschluß kommen. — Laut Meldung des Zentral-Verbandes Deutscher Kartonnagen-Fabrikanten ließ sich gegen über dem Vormonat keine Besserung feststellen. Die Beschäftigung war nach wie vor schlecht; die.wenigen Verkäufe mußten zu ungenügen den Preisen abgeschlossen werden. Auch war vielfach der Abschluß von Geschäften nur dadurch möglich, daß die Verkäufe trotz längerer Lieferfristen zu festen Preisen getätigt wurden. Die Pappenpreise wurden in der zweiten Hälfte des April unbedeutend ermäßigt., - Fiir Schreibhefte und Zeichenlernmittel war die Geschäftslage unge fähr die gleich schlechte wie im Vormonat. Allerdings besserte sie sich teilweise etwas gegen Monatsschluß. Durch Zwangsverküufe und Verschleudern schwacher Firmen war die Industrie gezwungen, ihre Preise um etwa 15 bis 20 v. H. herabzusetzen. Die Ausfuhr belebte sich etwas gegen Monatsende. Das Verhältnis zum Zwischenhandel blieb sehr ungünstig, da von seiten der Gemeinden Einkäufe gemacht werden, wobei nicht die Qualität, sondern der billige Einkaufspreis berücksichtigt wird. — Die Vereinigung mittel- und südwestdeutscher Papier- und Schreibwarenhändler meldet Verschlechterung des Geschäfts ganges, denn die Kundschaft rechnete immer noch mit Preissenkungen. — Der Beschäftigungsgrad im Buchbindergewerbe hat sich nicht ge bessert, und sehr viele Großbuchbindereien sind auch heute noch ge zwungen, die wöchentliche Arbeitszeit auf 24, 30 oder 36 Stunden zu verkürzen. Die Nohstoffangebote waren sehr reichlich und erfolgten zu gedrücktem Preis, was auf Notverkäufe zurückzuführeu war. Die Verkaufspreise mußten vielfach ermäßigt werden, da infolge der großen Arbeitslosigkeit sehr scharfe Konkurrenz einsetzte und Unterangebote gemacht wurden. Das Ausland hat in dem letzten Monat größere Buchbinderei-Aufträge nach Deutschland nicht vergeben, sodaß sich in manchen Betrieben Ausfuhrrückgänge oft von 30 bis 40 v. H. gegenüber dem Vormonat feststellen ließen. Im Buchdruckgewerbe ging die Beschäftigung immer weiter zurück, weil nunmehr die älteren Aufträge sämtlich aufgcarbeitet sind und neuere auch aus dem Ausland trotz der im zweiten Teil des Monats eingetretenen Markverschlechterung nicht hereinkamen. — Im Licht druckgewerbe haben sich die Verhältnisse gegenüber dem Vormonat sehr wenig verändert. 'J!m allgemeinen ist keine weitere Kurzarbeit ein getreten; in den letzten Tagen des Monats war ein ganz leichtes An ziehen der Konjunktur zu bemerken. — Das Steindruckgewerbe, das zum größten Teil auf die Ausfuhr seiner Erzeugung angewiesen ist, klagt über weitere Verschlechterung in der Beschäftigung. In Anbe tracht des schlechten Absatzes wurden die Verkaufspreise nicht erhöht. — Ebenso verhält sich die Lage bei den Betrieben des Bundes der chemigraphischen Anstalten und Kupferdruckereien Deutschlands. i Einfuhrzoll auf Pappe, Zollermäßigung für Zellstoff und Aus fuhrverbot für Lumpen. — Eine vom Verei n d e u t s ch e r Papier fabrikanten in Ch a r l o t te n b u r g an das sächsische Wirt schaftsministerium gerichtete Anfrage, sich gegen die vor übergehende Herabsetzung des Einfuhrzolls auf Pappe -auf die Hälfte der autonomen Zollsätze auszusprcchen, hatte ihren Grund in dem vom Wirtschaftspolitischen Ausschuß
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