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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1911
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- Deutsch
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273, 24. November 1911. Nichtamtlicher Teil. Dürsmilell,, d. Dtlchn. Bachy-aid-l. 14S71 Es besteht selbstverständlich nicht die Absicht, durch die geplante Gründung einer Vertriebs stelle in Amerika den deutschen Exportgeschäften oder den amerikanischen Jmporthäusern für deutsche Literatur Konkurrenz zu machen. Denn da vor allem Neuland ausgesucht und mit Hilfe der deutsch-amerikanischen Presse und geeigneter — eventl. zweisprachiger — Listen und Kataloge von Neuerscheinungen deutscher Literatur systematisch bearbeitet werden soll, um vor allem das Interesse am deutschen Buche wach zurufen und zu fördern, so würden gerade diese Geschäfte aus der Werbetätigkeit der Vertriebs- stelle den größten Nutzen ziehen?) Des weiteren aber käme für sie eine wesentliche Ersparnis dadurch in Frage, daß diese Gründung ja in erster Linie als ein Zentralausliefsrungslager gangbarer deutscher Werke für den amerikanischen Buchhandel gedacht ist, also dieselbe Rolle zu übernehmen hätte wie die Barsortimente in Deutschland, mit denen sie auch in enger Fühlung stehen müßte, um ihren Einkauf von Werken nicht angeschlossener bzw. nicht interessierter Verleger zu zentralisieren. Für eine Interessengemeinschaft mit den bereits bestehenden großen Firmen eignet sich kein Land so gut wie dis Vereinigten Staaten von Amerika mit ihren 95 Millionen auf einem Riesengebiete zerstreuten Bewohnern, in denen es für be stimmte Distrikte kaum ein anderes Mittel als das Inserat gibt, um zu den Interessenten zu gelangen. Was könnte durch eine derartige Konzentration der vorhandenen Inter essentenkreise nicht alles zu gunsten des deutsch-amerikanischen Buchhandels erreicht werden, zumal es nicht zuletzt auch Aufgabe der deutsch-amerikanischen Vertriebsstelle sein soll, den Preisunterbietungen deutscher Werke entgegenzutreten und bei aller Rücksicht auf die Eigenart des amerikanischen Geschäftslebens den in neuerer Zeit auftretenden Bestrebungen zum Schutze des Ladenpreises seine Unterstützung zu leihen! Neben den rein praktischen Aufgaben, die sie verfolgen muß, da ein immerhin beträchtliches Kapital notwendig sein wird, um die Einrichtung und den Betrieb in Gang zu bringen, fallen ihr somit auch ideelle Aufgaben zu, die von der Amtlichen Stelle in New Jork nicht übernommen werden können, «eil ihre Durchführung nicht Sache des Börsen- vcreins, sondern nur der an einer solchen Vertriebsstelle interessierten Verleger sein kann. Das ist in gleicher Weise bei den geschäftlichen Aufgaben der Fall, da sie eine ganz andere Organisation bedingen als sie in der Natur der gegenwärtigen Vertretung des Börsenvereins in den Ver einigten Staaten liegt. Denn obgleich sich der Vorstand des Börsenoereins bewußt ist, in Er füllung der ihm obliegenden Aufgaben zu handeln, wenn er einem auf die Verbreitung deutscher Lite ratur gerichteten Unternehmen die Wege zu bahnen sucht und aus seiner Kenntnis der Verhältnisse heraus die Errichtung einer Vertriebsstelle im Sinne der vorstehenden Ausführungen befürwortet, so wird es doch von der Ausnahme dieser Anregung in den geschäftlich interessierten Verlegerkreisen abhängen, ob und inwieweit dabei seine weitere Mitwirkung sich als nötig oder wünschenswert erweist. Noch sind der Fragen — sowohl sachlicher als persön licher Natur — gar viele zu erledigen. Denn auch die ') Viele kleinere amerilanische Geschäfte wissen heute nicht, von wem sie ihren Bedarf beziehen sollen, und wenn sie schon darüber orientiert sind, so sragt es sich, ob die Besteller 6 oder 8 Wochen Zeit haben, aus den Eingang der Bücher zu warten. letzteren spielen bei der Bedeutung des persönlichen Moments im amerikanischen Geschäftsleben eine Rolle, sodaß nur eine mit den deutsch-amerikanischen Verhältnissen aufs genaueste vertraute Persönlichkeit als Repräsentant eines derartigen Unternehmens in Frage kommen kann. Da es sich aber vorerst nur darum handelt, einen einigermaßen sicheren Anhalt über die Aufnahme des hier zur Diskussion gestellten Projekts in weiteren Kreisen zu gewinnen, so sollen aus führlichere Angaben über die Organisation und Ausgestaltung der Vertriebsstelle einer späteren Zeit Vorbehalten bleiben. Nur darauf sei zum Schlüsse hingewiesen, daß das amerikanische Volk noch im Werden begriffen ist und daß ihm schon deshalb die Zukunft gehört. Welcher Anteil dabei dem Deutschtum zufällt, wird wesentlich von der ans seine Erstarkung ge richteten Mitarbeit des Mutterlandes abhängen. Und wenn sich unser Appell auch in erster Linie an den deutschen Verlags buchhandel richtet, so hoffen wir doch, daß an der Lösung dieser Aufgabe alle Mitwirken werden, denen deutscher Geist und deutsche Sprache wert sind, auch im Auslands hoch gehalten zu werden. Kleine Mitteilungen. Gegen die unentgeltlichen Lehrmittel. — Nach einer Mit teilung des Berl. Tagebl. hatte die Schbneberger Stadtverord netenversammlung beschlossen, um die unentgeltliche Einsührung der Lehr- und Lernmittel in den Schulen zu ermöglichen, eine Rundfrage bei den Firmen, die Schulbedarssartikel Umsetzen, zu veranstalten, um die Engrospreise der einzelnen Schulbedarss artikel sestzusetzen. Das Ergebnis dieser Umfrage soll dem Etat- ausschust unterbreitet werden. Die städtische Kommission, die sich mit der Angelegenheit beschäftigt hatte, ist der Ansicht, daß zu diesem Zweck etwa 150000 ^ in den Etat einzustellen sein werden. Nach Ansicht der liberalen Fraktion kann für das kommende Jahr eine so hohe Summe nicht in den Etat eingesetzt werden. In einer Versammlung der Schbneberger Papier-, Schreibwaren- und Schulbuchhändler wurde gegen die Annahme des sozial demokratischen Antrages der Einführung der unentgeltlichen Lehr- und Lernmittel in den Gemeindcschulen Stellung genommen. Nach scharfen Auseinandersetzungen wurde gegen die unentgeltliche Lieferung der Lehrmittel protestiert und eine dahingehende Reso- lution beschlossen. Die «eue» Lieferungdbedinguogeu der Barsortimentc. lVergl. Nr. 263.) — Das buchhändlerische Ereignis der letzten Wochen war die ordentliche Sitzung des Berliner Sortimenter vereins am 20. November, aus deren Tagesordnung als einzige Punkte »Die neuen Lieserungsbedingungen der Bar- sortimente« und »Die Zukunft des Barsortiments F. Volckmar in Berlin« standen. Der erste Punkt, dessen Regelung ja nicht Sache eines einzelnen Vereins ist, wurde eigentlich nur gestreift, insosern, als die Firma F. Volckmar vorschlug, den Punkt XII der allgemeinen Lieferungsbedingungen, die ich an dieser Stelle wohl als bekannt voraussetzen kann, für Berlin dahin zu regeln, daß zunächst aus sämtliche Remittenden (berechtigte und unberechtigte) SA Pro vision erhoben werden, dafür aber jedem Kommittenten am Schluß Rechnungsperiode st,"/» bom Umsatz gutgeichrieben wird. Das Resultat dieser Rechnung würde sein, daß jede Firma 6 jh Remittenden frei hätte, diejenigen, die weniger remittiere», so- gar einen kleinen Nutzen dabei erzielten. Die Versammlung er- klärte sich mit diesem Vorschläge einstimmig einverstanden. Dem zweiten schwierigeren Punkte waren lange Beratungen zwischen dem Vorstand des Vereins und Herrn Hans Volckmar vorausgegangsn, die zwar keine Einigung ergeben, aber doch aus beiden Seiten den guten Willen gezeitigt hatten, zu einer Verständigung zu gelangen. Wie Herr Volckmar in der Versammlung mehrmals betonte und wie auch von dem Vorstand, der die Bilanzen eingesehen hatte, bestätigt wurde, arbeitet das Berliner Barsortiment seit längerer Zeit mit einer jährlichen Unterbilanz von ca. 100 000 at, die zum Teil durch den gerade in Berlin besonders entwickelten ZuftellungSverkehr hervorgerusen wird. Die Firma Volckmar ! stellte nun den Berliner Buchhandel vor eine dreifache Entschei- 1800°
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