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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1911
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- Deutsch
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- Saxonica
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14672 Börsenblatt f. d. Dtschrr. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 273, 24. November 1S11. düng: I. Übernahme des Barsortiments in genossenschaftliche Regie von seiten der Sortimenter. II. Aushebung der Berliner Abteilung. III. Erhebung eines Lokalzuschlags. Zur Erläuterung des letzteren Punktes erklärte Herr Volckmar, daß die Firma sich bewußt wäre, daß diese Zuschläge nur einen Teil der Unterbilanz decken würden, daß aber die Firma mit Rücksicht auf den Berliner Buchhandel trotzdem das Geschäft bei ihrer Annahme — den gleichen Absatz auch künftig vorausgesetzt — weiterführen wolle. Von der Gegenseite betonte zunächst der Vorsitzende Herr Nitfchmann, daß eine Übernahme durch das Berliner Sorti ment bei dem finanziellen Risiko ausgeschlossen sei; die Versamm lung lehnte denn auch diesen Punkt einstimmig ab. Die nun anschließende Debatte zeigte, wie eng verwachsen das Berliner Sortiment mit dem Barsortiment ist, dessen Ein gehen, nachdem das Berliner Publikum sich gewöhnt hat, jedes Buch umgehend zu erhalten, durchaus nicht im Interesse der Buchhändler läge. Unter diesen Umständen war man allgemein der Ansicht, daß man den Lokalaufschlag wohl oder übel in Kauf nehmen müsse. Die von der Firma Volckmar verlangten Sätze erklärte allerdings der Vorsitzende selbst als indiskutabel. Statt seiner schlug Herr Prager einen Staffeltarif mit ermäßigten Sätzen vor. Herr Volckmar erklärte, daß er diese Sätze im Augenblick nicht annehmen könne, da sich ihre finanzielle Tragweite nicht beurteilen lasse. Die Versammlung nahm schließlich einen Antrag an, der den Vorsitzenden ermächtigte, ungefähr auf der Basis der Pragerschen Vorschläge mit Herrn Volckmar später abzuschließen. Ein weiterer Punkt betraf die Gebühren, die künftig für Zu- stellung der Pakete an die Kommittenten in Anrechnung kommen sollten. Die Firma Volckmar hatte hier zwei Zonen vorgeschlagen, die insofern wenig glücklich gewählt waren, als sie ganz mechanisch von der Lage des Geschäftshauses ausgingen, ohne zu berück sichtigen, daß sich der Buchhandel immer mehr nach dem Westen zu ausbreitet. Die Angehörigen der ersten Zone sollten pro Paket 10 «Z zahlen, die der zweiten (über 2 Kilometer vom Geschäfs- Haus entfernt) 20 A Doch gab Herr Volckmar selbst zu, daß er sich auf diesen Zonentarif nicht versteifen, sondern evtl, auch Pauschal- sütze mit den einzelnen Firmen vereinbaren wolle. Der Vorstand stimmte dieser Ansicht bei, hielt es aber taktisch für richtiger, daß die Pauschale nicht mit den Einzelfirmen, sondern nach einem festen Tarif vereinbart wird. Herr Prager brachte darauf einen entsprechenden Zu schlag auf die vorher beschlossene Umsatzpauschale in Vor- schlag. Obwohl die Lösung nicht allen Wünschen gerecht wird, da sich der Anteil der zugesandten Pakete am Ge samtumsatz natürlich nicht bei allen Geschäften gleicht, wurde dieser Vorschlag unter den gleichen Bedingungen wie der frühere von der Versammlung akzeptiert, doch sollen Firmen, die nur unregelmäßig beziehen (Verleger, etc), auch fernerhin gegen eine Zustellungsgebühr die Waren erhalten können. Wenn so die Versammlung auch nicht mit einem formellen Vertragsschluß endete, so ist doch wohl an eine Einigung bei dem guten Willen beider Parteien nicht zu zweifeln. Am Schluß wies der Vorsitzende noch einmal nachdrücklich darauf hin, daß, wenn eine Einigung zu stände käme, es Pflicht der Berliner Sortimenter fei, auch weiterhin ihren Bedarf mög lichst bei Volckmar zu decken, da selbstverständlich bei einem Rück gang des Gesamtumsatzes die Opfer vergeblich gebracht wären. Die ungemein zahlreich, auch von Gästen, besuchte Versamm lung schloß gegen ^12 Uhr. F. Ledermann. Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften erwarb käuflich zur wissenschaftlichen Ausnutzung die zoologische Station Rovigno. Die Gesellschaft leitete ferner unter Aufwendung sehr großer Mittel die Gründung mehrerer biologischen Institute ein. Heinrich v. Kleists hundertster Todestag. — Das Grab Heinrich v. Kleists in Wannsee war am 21. Nov., dem hundertsten Todestage des Dichters, das Ziel vieler Besucher. Zahlreiche Kränze wurden niedergelegt, einer, mit weißseidenen Schleifen, trug die Inschrift: »Dem Größten ihres Geschlechts die Familie v. Kleist.« Auch der Verband der Bühnenleiter Berlins und Otto Brahm, der Direktor? des Lessing-Theaters, hatten Kränze gesandt. Der Berliner Magistrat hatte an der im Viktoriapark zu Berlin befindlichen Hermesbüste des Dichters einen Lorbeer kranz mit weißer Schleife niederlegen lassen; das eine Band der Schleife trug die Inschrift: »Dem unsterblichen Dichter Heinrich v. Kleist die Stadt Berlin.« «ine deutsch-schweizerische Postnniou von der Schweiz abgelehnt. — Die deutsche Reichspost hat, wie die »Franks. Ztg.« behauptet, bei den Schweizer Behörden den Abschluß einer Post union in Vorschlag gebracht, durch die für Briefe von Deutschland nach der Schweiz und umgekehrt ein Porto von 10 Centimes ein geführt werden sollte. Die Schweiz verhielt sich ablehnend, da die Herabsetzung des Briefportos von 25 auf 10 Centimes einen jährlichen Einnahmeausfall von mindestens 2 Millionen Frcs. verursachen würde, den sie nicht zu tragen vermöchte. Zum Konkurs E. Pratz (Fa. F. Furchheim S Rachf.) in Neapel. (Vgl. Nr. 246.) — Wie der Konkursverwalter Enric» La Francesca, Neapel, Via. ^.mackeo 36, bekannt macht, ist die ursprünglich am 3. November abgelaufene Frist zur Anmeldung der Forderungen im Interesse der ausländischen Gläubiger bis zum 27. November verlängert und der Prüfungstermin auf den 28. November festgesetzt worden. Die Anmeldungen sind auf Stempelpapier zu ü. 3.66 (Fakturen mit 10 o. gestempelt) direkt an die OanosIIsria äsl Tribunale äi Napoli, also nicht an den Konkursverwalter, zu senden. Personalnachrichten. Achtzigster Geburtstag. — Das Ehrenmitglied des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler Herr Geheimer Rat Ober bürgermeister vr. Georgi in Leipzig, der seit 1898 in dem Ruhestand lebt, konnte am 22. November in voller geistiger Frische und guter Gesundheit seinen achtzigsten Geburtstag feiern. Dem deutschen Buchhandel ist er stets ein treuer Freund und Gönner gewesen. Als Oberhaupt der Zentrale des deutschen Buchhandels hat er jede sich bietende Gelegenheit wahrgenommen, die Bestrebungen des Buchhandels und die Arbeiten und Pläne des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler kraft seiner Stellung zu unterstützen und zu fördern. Aus aufrichtiger Dankbarkeit ernannte ihn der Börsenverein zu seinem Ehrenmitglied. Unter den zahlreichen Gratulanten zu seinem achtzigsten Geburtstag war denn auch der Börsenverein durch seinen Ersten Vorsteher Herrn Kommerzienrat Sie gismund- Berlin vertreten. Unter Überreichung eines prachtvollen Blumen- arrangements aus zartgelben Chrysanthemen sprach Herr Siegis- mund dem Ehrenmitglied die innigen Glückwünsche des Vereins für einen weiteren ungetrübten Lebensabend aus. Der ganze deutsche Buchhandel wird stets in Dankbarkeit des ver dienstvollen ehemaligen Leiters der Geschicke der Buchhandelsstadt Leipzig gedenken. Gestorben: am 18. November, wie wir verspätet erfahren, Herr Kaiser licher Rat Or. msä. Caspar Schwarz in Wien, Gründer und Präsident des katholischen Schulvereins für Österreich. Der Verstorbene, der Ritter hoher Orden war, hat der Buchhandlung des katholischen Schulvereins in Wien seine Mitarbeit seit ihrer Gründung im Jahre 1899 gewidmet. In letzter Zeit von schweren Leiden heimgesucht, ist er ihnen im 67. Lebensjahre erlegen. Ludwig Salomon -f-. — In Dornburg bei Jena ist der frühere langjährige Redakteur der »Elberfelder Zeitung« vr. Ludwig Salomon im Alter von 67 Jahren gestorben. Salomon, der sich zuerst dem Buchhandel widmete, hat sich später vielfach auf dem Gebiete der schönen Literatur und der Kulturgeschichte betätigt. Aus seiner Feder stammt eine »Geschichte des deutschen Zeitungswesens« (1900 bis 1906), die nach dem Fragment gebliebenen Versuche von Robert Prutz die erste um fassende quellenmäßige Bearbeitung des bedeutenden Stoffes war; er hat auch eine kleinere Übersicht über die allgemeine Geschichte des Zeitungswesens verfaßt, ferner eine »Geschichte der deutschen National-Literatur des 19. Jahrhunderts«, ein Werk »Deutschlands Leben und Streben im 19. Jahrhundert«, sowie eine Reihe von Novellen und Reiseskizzen, die Anerkennung fanden.
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