^ 277, 29. November 1911. Fertige Bücher. ISörlkNdl-M >. d. TUchn, Buchhandel. 14995 Verlag von Paul Caffirer, Berlin VV. 10 Soeben erschienen: ° Heinrich Mann Die Göttinnen oder die drei Romane derHerzogin von Affh Der erste Roman Der zweite Roman Der dritte Roman Diana Minerva Venus Fünftes bis achtes Tausend Zeder Band broschiert 3 Mark, gebunden 4 Mark Heinrich Manns Romantrilogie ist eine Dichtung von unerhörter Gewalt, die aus unserer epischen Literatur einsam emporragt; es ist eine Kunst ohne Vorfahren. Oberflächlicher Betrachtung mögen Gabriele d'Annunzios Schriften für die „Göttinnen" vorbildlich erscheinen Aber niemals sind dem Italiener Charaktere von solch plastischer Schärfe gelungen, niemals Schilderungen von so glühender Farbenpracht, wie sie uns aus jeder Seite dieses Buches entgegenleuchten Bei d'Annunzio die prasselnden Fronten eines kunstreichen Feuerwerks — hier der htnnnellodernde Braud unverlösch- licher Leidenschaft. Von der knappen Charakteristik nebensächlicher Episodenfiguren habe ich ein Beispiel zu geben versucht. Es liegt eine seltsame Kraft in der Technik Manns, i» wenigen Sätzen durch Steigerungen und Kontraste Menschen und Dinge bis zur Greifbarkeit erstehen zu lassen. „Die Göttinnen" sind das Meisterwerk eines ganz Großen. Das literarische Echo. ... Das soll mich also nicht abhalten, diesen dreibändigen Roman von Heinrich Mann allen zu empfehlen, für die der „Jörn Llhl" doch nicht eins und alles ist. „Die Herzogin von Assy" ist vor allem ein Buch unserer Zeit. Der Roman reizt durch seinen Stoff, durch die Fülle des Dargestellten. Man sollte in Deutschland es endlich einmal zu schätzen anfangen, wenn jemand sich um die Schil derung absonderlicher Kultur- und Lebenssphären bemüht. Ich wünsche dem Ver fasser ernsthafte Leser, die bei dem ersten Bande anfangen und nicht allzu hastig nach dem dritten (erotischen) greifen. Sie kommen sicherlich auch bei dem ersten auf ihre Rechnung. Zukunft. I94Z»