15022 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. Zk 277. 2S November 1SII. Albert Langen Verlag für Litteratur und K i München Nur hier angezeigt! - - — In etwa vierzehn Tagen wird erscheine» Otto Soyka Revanche Komödie in drei Akten Geheftet 2 Mark 50 Pf., in Pappband 3 Mark 50 Pf. Otto Soyka hat in seinen bisherigen Romanen „Der Spieler", „Der Fremdling" und „Das Kerbarium der Ehre" eigenartige, interessante Typen moderner Gegenwartsmenschen geschaffen und damit sich in Kürze bereits einen guten Namen gemacht. In seiner Ko mödie zeigt er, daß auch der Mensch des rastlosen, ehrgeizigen Strebens, den das Leben hart und rücksichtslos gemacht haben sollte, für den Pappenstiel einer rührseligen Phrase zu haben sei. Erich Reginhard, der in jungen Jahren von einem älteren Konkurrenten unehrlich behandelt wurde, will jetzt, nachdem er durch seine Erfolae an hoher Stelle steht, an seinem alten Widersacher Revanche nehmen, indem er, als Bürgermeister, den Bau einer Bahnlinie verhindern will, an dem sein Antipode Wallner so sehr interessiert ist, daß das Unterbleiben des Bahnbaues ihn mit dem Ruin bedroht. Auf Drängen eines jungen Ingenieurs, der in Geschäftssachen keine Gefühlsmomente gelten läßt — eine besonders gelungene Figur —, den Wert solcher Gemütsfragen an der richtigen Stelle aber zu schätzen und anzuwenden weiß, entschließt sich Wallner, Reginhard wegen seines früheren Unrechts um Verzeihung zu bitten, — was diesen so völlig besiegt, daß Ver söhnung und Bahnbau die Folge ist. Soyka hat dieses Thema vollkommen ausgeschöpst und sich nichts entgehen lassen. So ist „Revanche" ein Handlungsreiches, und flott vor wärtsgehendes Stück geworden, das eine Reihe prachtvoller Figuren enthält und so humorvoll ist, daß auch die Lektüre Genuß bereitet. „Revanche" ist überdies eben vom Düsseldorfer Schauspielhaus zur Uraufführung erworben worden und wird dort in der nächsten Zeit sich seinen ersten Erfolg holen. Bezugsbedingungen: i. R. mit 25°/o, bar mit 3ZM, 7,6. Wir bitten zu bestellen Albert Langen, München. München, den 25. November I9ll.