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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1911
- Strukturtyp
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- 1911-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1911
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- Deutsch
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18522 »irs-nil-tt I. d. Dtlchu. »«hh-»b-U Nichtamtlicher Teil. 285. 8. Dezember 1911. der Vorrede zur 2. Auflage seiner »Beiträge zur älteren Ge schichte der Buchdruck- und Holzschneidekunst« gesteht. Da er aber »diese Originale, ohne literarischen Raub und Ver stümmelung zu begehen, nicht ausschneiden durfte, so kopierte ich sie, so gut es gehen wollte, in Holz«. Diese Schnitte gab er 1838 in 30 Abdrucken als »bibliographische und xylo- graphische Versuche« unter dem Titel »Sechs Blätter Insignien berühmter Druckereien des ersten typographischen Jahrhunderts« heraus. Als Heberle 1840 starb, führte er das Geschäft zu nächst mit dessen Schwiegersohn und nach fünf Jahren allein fort und gründete 1848 auch das heute noch bestehende Lempertzsche Antiquariat in Bonn als Filiale, die er 1854 seinem Bruder Mathias überließ. Neben seiner reichen Tätigkeit als Antiquar ging noch eine ganz bedeutende Ver lagstätigkeit einher, und 1853—55 erschienen seine »Bilder hefte zur Geschichte des Buchhandels und der mit demselben verwandten Künste und Gewerbe», sozusagen die erste, wenn auch ganz knapp gefaßte illustrierte Geschichte des Buchdrucks und des Buchhandels, berühmte Buchdrucker, Buchhändler. Handschriftenhändler in Deutschland, Holland, Italien, Frank reich, England und Amerika behandelnd, Mitteilungen über Buchbinderei und Prägekunst im 14. bis 16. Jahrhundert, über Initialen, Zierleisten, Bibliothekzeichen usw. Waren schon in den 1840er Jahren seine großen Büchsr- auktionen bekannt, so wirkte er auf dem Kunstmarkt mit seinen Versteigerungen in den 1850er Jahren bahnbrechend. Riesenbibliothetcn und -Sammlungen sind durch seine Hände gegangen, und bei seinem Tode (1898) hatte er selbst kolossale Sammlungen in bewundernswerter Ordnung und Beschreibung hinterlassen. Jahrelang dauerten die Auk tionen, die diese Schätze in alle Welt zerstreuten, aber auch heute noch ist eine einzigartige Goethesammlung im Besitz seines Enkels, des jetzigen Inhabers der Firma, vr. pbit. Heinr. G. Lempertz. Schon 1872 hatte er das Geschäft an seine beiden Söhne Karl und Heinrich abgegeben. Im November hatte die Firma wieder einmal eine be deutendere zweirägige Gemäldeauktion, die gut besucht war und schöne Ergebnisse erzielte. Es handelte sich um eine umfangreiche Sammlung älterer und neuzeitiger Meister der Düsseldorfer, Münchener und Wiener Schule aus dem Besitze des Herrn G. E. Adler. Der Katalog wies zahl reiche Abbildungen in Lichtdruck aus. Acht Tage vorher, am 13. und 14. November, hatte dieselbe Firma die dritte Ab teilung der Gemälde aus dem Nachlaße des Geh. Medizinal rats Professors vr. Lohmeyer in Güttingen unter den Hammer gebracht. In diesem Geschäftszweig ist die Firma Math. Lempertz' Buchhandlung und Aniiquariat in Köln und Bonn unter ihrem tatkräftigen Inhaber Peter Haustein in erfreulicher Entwicklung begriffen. Am 24 November konnte er eine bedeutsame Sammlung erstklassiger moder ner Meister, hauptsächlich der Düsseldorfer Schule, aus rheinischem Besitz zum Verkauf bringen, wovon der Katalog viele kleine, aber scharfe Abbildungen in Kup ferdruck der Deutschen Photogravur A.-G. in Siegburg bei Bonn brachte. Der Besuch der Auktion war so stark, daß mancher Kauflustige keinen Platz mehr fand und unver richteter Sache abziehen mußte. Von den erzielten Preisen waren einige recht interessant. So wurde ein kleines Hasen- cleversches Gemälde aus 1858, Großvaters Geburtstag, mit 2600 ^ bezahlt, ein noch kleineres Kuhftiick von Voltz mit 2000 ein 16x21 em großes Bildchen »Wilde Fahrt« von dem Düsseldorfer Professor Bachmann erzielte 590 und ein nur 8X11 cm messendes Hühnerbild von Karl Jutz sen. 380 Die von der Literarischen Gesellschaft seit 1899 veran stalteten Blumenspiele finden im nächsten Jahre am 5. Mai statt. So ist im November vom Vorstand der Gesellschaft beschlossen worden. Bis dahin war es noch ungewiß, ob die von dem 1908 verstorbenen Hosrat Fastenrath von Spanien nach hier verpflanzte Veranstaltung sür die kommenden Jahre noch weitergesührt werden sollte. Die Sache kostet nämlich recht viel Geld, das in den ersten zehn Jahren zum großen Teile Fastenrath und nach seinem Tode seine Gemahlin aus Privatmitteln hergaben. Diese hat sich aber in den letzten Jahren mehr zurückqshalten und nun erklärt, daß sie gar nichts mehr dafür tun könne. Im vorigen Jahre ist deshalb die Stadt Köln der Gesellschaft zum erstenmal durch eine Bewilligung von 2000 beigssprungen, welche Unterstützung auch für dieses Jahr gleich mit bewilligt worden ist. Gleichwohl bleiben der Gesellschaft noch erhebliche Kosten zu decken, und ob sie für das nächste Jahr noch bewilligt werden sollten, war die Frage, um die es sich drehte. Man hat be schlossen, die Unentgeltlichkeit des Zutritts zu dem Feste im nächsten Jahre aufzuheben, wodurch man einen Teil der Aufwendungen einzubringen hofft. An dem poetischen Wettkampf können sich alle deutschen Dichter und Dichterinnen beteiligen. Die Einsendungen sind bis zum 15. Januar diesmal nicht an Frau Fastenrath, sondern an das Sekretariat der Kölner Blumenspicle in Köln, Alte Wallgaffe Nr. 14, zu richten. Die Manuskriple werden nicht zurückgegeben. Jede Einsendung mutz ein Kennwort haben, das auch auf einem den Namen und Wohnort des Verfassers enthaltenden verschlossenen Briesumschlag anzu bringen ist. Die fünf Stiftungspreise sind: natürliche Blumen mit gestickter Schieise und das Recht, die Blumen königin zu wählen, sür den Dichter des besten Liebesgedichtes; ein goldenes Veilchen für das beste religiöse Gedicht; eine goldene Kornblume für das beste Vaierlandsgedicht; eine goldene wilde Rose für die beste Novellette in Vers oder Prosa, die den Raum eines Feuilletons nicht überschreiten darf; eine goldene Nelke für ein humoristisches (nicht karnevalistisches) Gedicht in kölnischer Mundarl. Dis Stadt Köln wird wieder einen silbernen Ehrenpokal sür das beste Gedicht über einen Stoff aus der kölnischen Geschichte oder Legende aussetzen. Das erste und Hauptrecht, das die Statuten dem Dichter des besten Liebesgedichts zuerkennen, nämlich die Ernennung der Blumenlönigi», hat bisher lediglich auf dem Papier be standen. In Wirklichkeit wurde die Blumenkönigin stets schon erkoren, bevor der zu ihrer Wahl Berechtigte sestgestellt war. Man nahm möglichst hochstehende Damen, am liebsten Fürstlichkeiten. Das wird wohl auch in Zukunft so bleiben, und der Sieger bekommt dafür außer vergänglichen Blumen noch einen unvergänglicheren Preis. Die Leibl-Sammlunq, von der ich in meinem ersten Briefe berichtete, ist am 28. November durch einstimmigen Beschluß der Stadtverordneten für 1 050 000 ^ von Ge heimrat Seeger in Berlin für das städtische Museum an- gekaust worden. Es sind 22 Ölgemälde (der Künstler hat deren 150 hinterlassen; 8 sind schon länger im Besitz der Stadt Köln), 2 Entwürfe und 13 Zeichnungen. Die Stadt wird den Kaufpreis innerhalb 15 Jahren in Raten bezahlen und hat vor kurzem durch eine prioare Schröpfung reicher Bürger schon 332 000 Mark zu dem Zwecke zusammen gebracht. Der Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein, der am 19. November in Koblenz seine Herbst- versammlung abhielt, hat dabei beschlossen, seine Geschäfts stelle nach Köln zu verlegen. Die Adresse ist Bankhaus Leop. Seligmann, dessen Teilhaber vr. Paul Seligmann als Schatz meister in den Vorstand eintrat. Der am 20. Januar 1904 in Düsseldorf gegründete Verband, der unter dem Protektorat des Grobherzogs Ernst
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