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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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3k 286, S Dezember 1S11. Fertige Bücher, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 15581 Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst München Für die Weihnachtszeit sei nochmals empfohlen: Korfiz Holm, Die Tochter Roman — Zwei Bände Dritte Auflage Geheftet 7 Mark, in Leinen 10 Mark, in Laifischleder 15 Mark Die ersten Besprechungen: Berliner Tageblatt: Korfiz Lolm, dessen erstes Werk „Thomas Kerkoven" die ihm gebührende große Beachtung fand, hat die Erwartungen, die wir nach diesem ersten Roman für seine späteren Werke hegten, eher übertroffen, denn enttäuscht. Sein neues Buch „Die Tochter", ein Roman in zwei Bänden, gehört zu den selten guten und ausgeglichenen Schöpfungen, vielleicht zu den besten, die in den letzten Jahren erschienen sind. — Man könnte Korfiz Lolm auf Grund dieser beiden, übrigens sehr hübsch ausge statteten Bände einen zweiten Lermann Bahr nennen. Ebenso bunt und vielgestaltig sieht er das Leben, wie dieser Österreicher, und was wir an Bahr besonders hochschätzen: das überaus bewegt gezeichnete Leben, den Impuls im Text, der mitrcißt: sind Vorzüge, die auch Lolm nachgerühmt werden müssen. Die Art der Stoffbehandlung ist ebenso neu wie meisterhaft durch dacht und angelegt; und die Typen der Nebengestalten sind farbig gezeichnet und voll von Leben. Nicht minder interessant ist die Milieuschilderung des Münchener und Berliner Theater lebens. Einige Stellen sind in diesem Buche, die man nie vergessen wird; so das Kapitel, das so einzigartig ist: „Lisa saß bei Petern im Garten und zum letztenmal für lange". Der Schluß, der geradezu in einen Iubelton einstimmt über das Leben, wirkt ebenso überzeugend wie die andern, pessimi- ftisch gesehenen Stellen voll Verzweiflung, Ringen und Laß. Das, dieses lichtvolle Erkennen der Lebensschönheit macht uns den Verfasser um so sympathischer. Ich glaube, daß dieses Buch ein richtiges Weihnachtsbuch werden sollte, jungen Menschen in die Land gelegt, die erst ins Leben treten wollen; doch auch jenen wird es sehr angenehme Stunden schenken, die das Leben schon kennen, weil sie es hier, in seltener Treue und Bewegung ausgenommen, wiederfinden werden. Wiesbadener Zeitung: Ein tiefes, ruhiges Verstehen alles Menschlichen geht durch dieses Werk; man sieht hinter den Zeilen das gütige, herzliche Antlitz des Dichters selbst auf- tauchen, der uns das Wesen des Lebens deutet. Bei so viel ästhetischer Kultur, wie sie die Gegenwart fordert, ist leider den Modernen das Verständnis für die großen ethischen Kräfte der Menschenseele, das Emporringen zu sittlicher Läuterung, zu harmonischer Vollendung und Ausprägung eines Charakters ganz abhanden gekommen Eine solche Lerzenskultur aber be sitzt dieser Dichter in hohem Maße, der zugleich auch als ge staltender Künstler den Vergleich mit niemand zu scheuen hat. Eine ganz lebendige Gegenwart umgibt uns hier: Gestalten von frischem, vollsaftigem Leben und kräftiger Wirklichkeit, in ihrer Mitte die Leldin, die alle Versuchungen des Zeitgeistes in sich erlebt, oft zu ermatten glaubt, aber sich dann zu großer Lebensbejahung durchringt. So bedeutet dieses schöne und gute Werk eine Loffnung und ein freudiges Erleben für alle, die wünschen, daß unsere Dichtung wieder nach all dem müden Suchen und Zweifeln zu kraftvoller Gesundheit zurückkehre. Norddeutsche Allgemeine Zeitung, Berlin: Ein starkes,gehaltvollesBuchdaranmanseinereineFreude haben kann — ein Buch, durch das das Leben selbst mit gewaltigem Pulsschlag zu brausen scheint; so innig gefühlt, mir dichterischem Seherblick der Wirklichkeit abgelauscht er scheinen die einzelnen Situationen. Sie scheinen nur so und sind es nicht; denn in allem, was uns so zwingend wie un mittelbares Erleben umfängt, feiert die Schöpferkraft des Dichters ihre höchsten Triumphe. Das in des Wortes eigent licher Bedeutung Realistische hat mit dem Leben keine tieferen Beziehungen als die Photographie; das Deuten und Verklären, die Lösung des Unverstandenen und Unfertigen ist des Künstlers Mission, und diese Mission erfüllt Lolm in jedem Sinne. Dresdner Nachrichten: Der Wert des Romans, der sich weit über den guten Unterhaltungsroman erhebt, liegt in der konsequenten, psychologisch feinen Durchführung des weib- lichen Lauptcharakters, in dem großen Verstehen aller Dinge des Lebens, der impressionistisch meisterlichen Schilderung des Zuftändlichen, und nicht zuletzt in der künstlerischen Behandlung der Sprache. Man wird rasch gefangen und bleibt gefesselt bis zum letzten Augenblick. Die anständige Empfindung, seine Zeit mit nachdenklichen, klugen und besonderen Menschen ver bracht zu haben, bleibt dem Leser. Bezugsbedingungen: i. N. mit 25°/°, bar mit 33 !4°/°, 7/6. Albert Langen, München. Wir bitten zu bestellen. München, den 7. Dezember 1911. 2019*
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