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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1911
- Strukturtyp
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- 1911-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1911
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- Deutsch
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280, 14, Dezember 1811. Nichtamtlicher Teil, Interesse des Berliner Buchhandels selbst zu tragen. Ein beabsichtigter Appell au die Verleger würde hoffentlich von Erfolg sein, und es könnte durch bessere Bezugs bedingungen ebenfalls ein Teil des Verlustes eingebracht werden. Sollten die heutigen Verhandlungen kein günstiges Resultat ergeben, so sei die Auslösung des Berliner Hauses die notwendige Folge, Der Vorschlag einer Übernahme auf genossenschaftlicher Basis sei in erster Linie aus Loyalitäts gründen gemacht worden. Seine Ausführung erscheine aber nach der heutigen ungünstigen Lage des Barsortiments ausgeschlossen, Herr R, L. Prager: Nach dem Stand der Vorver handlungen sei er durch die heutige Übersendung der gedruckten Vorschläge der Firma Bolckmar unangenehm überrascht worden. Das Barsortiment sei ursprünglich nur eine Annehinlichkeit ge wesen und wäre nun nach und nach zu einer Notwendigkeit ge worden, Der bereits im Oktober in Berlin festgestellte erheb liche Minderumsatz der Firma Bolckmar sei kaum ein zufälliger, sondern eine Folge der Verärgerung, Der Zweck unseres Zu sammenkommens sei aber, eine Einigung zu erzielen und zu verhindern, daß bereits nach einem halben Jahre neue For derungen gestellt werden. Wir seien uns darin einig, daß das Barsortiment für Berlin erhalten werden müsse. So solle auch das Sortiment dasür sorgen, den Umsatz mit dem Bar - sortiment aus der alten Höhe zu halten; dies sei aber nur mög lich, wenn die Bedingungen keine unerfüllbaren seien. Ein Hauptgrund für die Verluste sei wohl in den sehr kostspieligen Einrichtungen der Firma zu suchen, von denen das Sortiment freilich große Vorteile habe. Wenn die Firma Bolckmar sich bereit erklärt hat, auch fernerhin einen Teil des Verlustes zu tragen, so erwartet sie doch wohl eine Steigerung des Um satzes, Das Sortiment klagt und verlangt vom Verlage bessere Bedingungen, es kann deshalb nicht widerspruchslos eine Belastung von 3—4 U bewilligen, Beini Eingehen des Barsortiments in Berlin würde die Steigerung der Un kosten beim Bezug über Leipzig nur —2 ^ be tragen, Die zugemutete Belastung ist daher für das mittlere und kleinere Sortiment unerträglich. Wenn wir heute eine Einigung erzielen, zu der das Sortiment gern die Hand reicht, so dars es keine Einigung sein, die einen Stachel zurückläßt. I Wir wollen mit dem Bewußtsein nach Hause gehen, in der Firma Bolckmar einen guten Freund zu besitzen, Herr H, Lazarus (Asher L Co,> fragt an, ob die Firma F, Bolckmar bereit sei, sich auf zehn Jahre an die Aufschläge zu binden, Herr Bolckmar stellt die Gegenfrage, ob das Sor timent bereit sei, sich für zehn Jahre auf einen bestimmten Umsatz zu verpflichten. Der Vorsitzende weist den Gedanken von der Hand, daß der Berliner Buchhandel die Firma Bolckmar auf genossenschaftlicher Basis weiter sühren könne, für ein der artiges Verlustunternehmen werde das nötige Kapital kaum zu haben sein. Wenn ein genossenschaftliches Barsortiment zustande kommen solle, dann könne das nur in Leipzig sein, dort werde über kurz oder lang sicher ein solches Unternehmen zur Gründung gelangen. Der Vorsitzende bittet, nunmehr an der Hand der gedruckt vorliegenden Lieferungsbedingungen den Verhandlungen zu folgen. Diese Bedingungen seien in den Vorberatungen be reits wesentlich gemildert worden, und man habe geglaubt, aus einer annehmbaren Basis angelangt zu sein. Zum Be dauern des Vorsitzenden sei die Firma Bolckmar in ihren soeben versandten Bedingungen weit über die Grenzen hinaus gegangen, die der Vorstand geglaubt habe, als äußerste be zeichnen zu müssen, um seinen Mitgliedern nicht eine unerträg liche Belastung zuzumuten. Es sei insolgedessen zu befürchten, daß der Vorstand die Annahme der vorliegenden Lieserungs bedingungen nicht werde empfehlen können, wenn nicht die Firma Bolckmar sich überzeugen lasse, daß wesentliche Zu geständnisse nötig seien, um das Sortiment nicht in die Zwangs lage zu versetzen, seine Umsätze rapide zurückgehen zu lassen, was dann in kurzer Zeit doch zur Liquidierung der Firma Bolckmar in Berlin sühren müßte, Herr O, Paetsch (Gräfe L Unzer, Königsberg) erklärt, er habe die weite Reise gemacht in der Erwartung, einen ein mütigen Protest gegen die neue Belastung zu erleben. Er könne nicht umhin, seinem Erstaunen Ausdruck zu geben über die geringe Beteiligung an der Diskussion; er habe die Über zeugung, daß das Berliner Sortiment die Bedingungen glatt ablehnen müsse. Die Firma Bolckmar werde Mittel und Wege finden müssen, ohne das Sortiment neu zu belasten, weiter zu bestehen, jedenfalls aber werde sie ihr Berliner Geschäft nicht leichter Hand aufgeben. Nicht wirtschaftliche Gründe seien verantwortlich für den Ausfall, sondern Fehler in der Geschäftsführung, Enorme Aufnahmen von wenig gangbaren Artikeln und Lieferungen an Auchbuchhändler seien die Haupt gründe. Die Schädigung des Sortiments durch letztere müsse aufhören. Ein Beispiel aus dem Brauereigewerbe in Königs berg beweise, wie in anderen Branchen ähnliche Mißstände mit Erfolg bekämpft würden. Das Sortiment muß erklären, daß es ebensowenig wirtschasten könne, wie die Firma Bolckmar, wenn es höher belastet wird, Herr H. Volckmar: Die Idee eines genossenschaftlichen Barsortiments, die Herr Nitschmann verfolge, sei eine Lieb lingsidee auch von ihm, und er werde seinerzeit gern darauf eingehen; seine Firma sei auch fernerhin bereit, eine ge wisse Zubuße in Berlin selbst zu tragen, aber auf Jahre hinaus könne sie sich nicht binden. Herr Paetsch sei im Irrtum, wenn er annähme, daß Bolckmar auf jeden Fall in Berlin bleiben werde. Ohne Bewilligung der Aufschläge müsse das Berliner Barsortiment unbedingt eingehen. Die Aufnahme der vielen Artikel sei eine notwendige Folge der Neuzeit, eine Rückkehr zu den früheren Verhältnissen sei unmöglich und kaum erstrebenswert. An den Auchbuch handel würde bereits seit Jahren nur mit Ausschlag geliefert, allerdings durch die Firma I, Bachmann, Das Berliner Bar sortiment stehe nach Möglichkeit auf seiten des regulären Sortiments, aber die Konkurrenz gewisser Leipziger Firmen zwinge zur Lieserung auch an Auchbuchhändler, Überdies würde das Berliner Barsortiment, falls nicht an Auchbuch händler geliefert würde, noch unrentabler und seine Erhaltung direkt eine Unmöglichkeit sein. Er bitte daher nochmals um Annahme der Bedingungen; die neuen Vorschläge der Um- satzklassen erscheinen ihm praktischer als die früheren. Im Verhältnis zu den Leipziger Spesen seien die Aufschläge gering zu nennen. Herr H. Mund (Spandau) fragt an, ob Ausschläge, die schon jetzt bestünden, z, B, auf Schulbücher, später in Fortsall kommen sollen. Herr H, Bolckmar erklärt darauf, daß diese Aufschläge von bis zu S U auf einige Schulbücher bestehen bleiben müßten, da von den Verlegern auf diese Artikel nur ein minimaler Zwischenrabatt gewährt werde. Er empfiehlt bei der artigen Artikeln selbst den Bezug vom Verleger, da hierbei billigere Lieferung durch das Barsortiment ausgeschlossen sei. Es wird nun zur Beratung der einzelnen Punkte der Sonderbedingungen geschritten, Punkt l. Absatz 1, (Provision sür Remittenden.) Der Vorsitzende erklärt, daß dieser Paragraph über die Remittendenannahme bereits durch die Zusammen arbeit des Vorstandes mit Bolckmar eine wesentlich andere Gestalt als ehemals angenommen habe. Er hält eine Re- vörfmblatt für dm Dmtschm Buchhandrl, 7S. Jahrgang. 2041
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