Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19111026
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191110265
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19111026
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-26
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
250, 28. Oktober 1S11. Nichtamtlicher Teil. «rs-llblatt s. ». Mchn. «uchh»ndk>. t 2 8 7 S für weitere Beratung freigchalten, nur der Sonntag Abend und für diejenigen, die etwas mehr Zeit haben, auch der Montag soll der Erholung gewidmet sein. Ein weiterer Wunsch ist uns hinsichtlich des Zeitpunktes der Tagung ausgesprochen worden. Namentlich unsere verehrten Münchener bzw. bayerischen Kollegen wünschten die Zeit mehr auf den Anfang September verlegt. Wie Sie aus der vorläufigen Einladung, die Ihnen unter dem 8. Juli zugegangen ist, ersehen, haben wir ursprünglich den 9. und 16. September als Versamm lungstag ins Auge gefaßt, um hierdurch dem Wunsche unserer bayerischen Kollegen nachzukommen. Leider haben sich Schwierig keiten über Schwierigkeiten gezeigt, wir haben vergeblich versucht, Referenten für die Gegenstände unserer Tagesordnung zu gewinnen, ein großer Teil von Mitgliedern, auf deren Anwesenheit wir Wert legen, wäre noch in der Sommerfrische, wenigstens aber nicht in der Lage gewesen, der Tagung beizuwohnen. So haben wir uns denn schweren Herzens entschließen müssen, den Zeitpunkt zu verlegen, hoffen aber, daß auch unsere bayerischen Kollegen uns diese Veränderung nicht übelnehmen werden. Die von uns für die vorige Herbstversammlung getroffene Einrichtung, jeden Gegenstand der Tagesordnung durch ein Referat einleiten zu lassen, hat sich bewährt. Unsere Annahme, daß da durch die Diskussion gleich in die richtigen Bahnen geleitet wird, hat sich bewahrheitet. So haben wir auch diesmal dasselbe Ver fahren beobachtet, und es ist uns, wie Sie aus der Einladung ersehen, gelungen, für jeden Gegenstand solche Herren zu Referenten zu gewinnen, die gerade durch ihre Kenntnis des Gegenstandes geeignet sind, in kurzer und knapper Form das Wesentliche vor zutragen. Bei der diesmal knapperen Zeit und der Wichtigkeit der einzelnen Gegenstände der Beratung haben wir nur weniges ge bracht, aber dasjenige, von dem wir annehmen, daß es den Buch handel am meisten bewegt. Es sind dies namentlich die Frage der Erhöhung des Verlegerrabatts, die Ausstellung allgemein gültiger Regeln über die Aufnahme neuer Firmen ins Adreßbuch und Börsenblatt, die Revision der Verkaufsordnung. Besonders die Verkaussordnung greift in alle Lebensbedingungen des Sorti ments wie des Verlages so tief ein, daß es geradezu eine Pflicht dieser Herbstversammlung ist, dem im nächsten Monat zusammen tretenden außerordentlichen Ausschuß klar und deutlich zu sagen, was verlangt werden muß, wenn Ruhe und Frieden, wenn Glück und Zufriedenheit im Buchhandel wieder herrschen sollen. Auch die Reform des Börsenblatts steht aus der Tagesordnung unserer Versammlung. Auch diese hat den Buchhandel bereits lebhaft bewegt, auch ihre glückliche Lösung ist eine Lebensfrage des deut schen Buchhandels. Somit erkläre ich die außerordentliche Herbstversammlung der Kreis- und Ortsvereine für eröffnet und wünsche, daß unsere Tagung zum Heil sei unseres ganzen lieben deutschen Buch handels! Zu Ordnern habe ich die Herren Staar und Faust ernannt, die sich freundlich bereit erklärt haben, dies Amt zu übernehmen. Herr Nitschmann wird die Güte haben, das Protokoll zu führen, Herr Schuchardt die Rednerliste. Der Schriftführer verliest die Präsenzliste. Punkt 1 der Tagesordnung: Besprechung über Mittel gegen die übermäßig langen Zahlungsfristen der Ab zahlungsgeschäfte. Referent Herr Otto Paetsch. Herr Otto Paetsch als Referent: Meine Herren! Eingedenk dessen, daß ich seit der diesjährigen Börsenvereins-Hauptversammlung stellenweise als »ein übler Vertreter der Sortimenterinteressen» ge- brandmarkt bin, habe ich, nicht ohne Bedenken der Aufforderung des Verbandsvorstandes folgend, das Referat zu diesem Punkte der heutigen Tagesordnung übernommen. Ausschlaggebend für die Übernahme war mir der Umstand, daß ein in weiten Kreisen des Buchhandels geschätzter Vertreter des wissenschaftlichen Verlages unter Bezugnahme auf den Jahresbericht des Deutschen Verleger vereins zu Kantate mahnend sagte: »Meine Herren, Sie wissen es alle, es gibt besonders in den Universitätsstädten Handlungen, die Außenstände mit sich Herumschleppen, die ein Drittel bis zur Hälfte des Jahres umsatzes betragen. Meine Herren, das sind die stillen Augen der Sorge, die Sie dauernd ängstigen, von der Sie aber so selten sprechen. Warum tun Sie sich nicht zusammen mit dem Ent schlüsse, Abhilfe zu schaffen? Sorgen Sie dafür, daß das anders wird, und wenn Sie dafür die Hilfe des Ver lages in Anspruch nehmen wollen, so wird sie Ihnen gewiß nicht fehlen!» Nun, meine Herren, bei solcher uns kundgetanen Gesinnung, da können auch dem überzeugtesten Zweifel kommen, ob er nicht doch sein Urteil, das er über das Verhältnis zwischen Verlag und Sortiment sich als ein aufmerksamer Beobachter seinerzeit zurecht gelegt hat, wird ganz energisch einer Revision unterziehen müssen. Wenn ich nnn auch zur Stunde noch nicht glaube, daß ich meine Anschauungen wesentlich zu ändern einen Anlaß haben werde und — nach den geringen Erfolgen, die die verschiedenen im Kreise des Verbandes seit Jahren behandelten Fragen hatten, wolle man mir das freundlichst nicht allzusehr verübeln — aber ich bekenne Ihnen offen, daß, wenn eine Sinnesänderung meinerseits nötig werden sollte, ich niemand dazu mehr beglückwünschen würde, als mich selbst. Lassen Sie mich beginnen. Mitte Juli d. I. sandte eine Verlagsbuchhandlung, deren Publikationen dank der tätigen Ver triebsarbeit des Sortiments in Auflagen von 100666 Exemplaren erscheinen, an die Sortimenter ein Rundschreiben folgenden Inhalts: Sehr geehrter Herr Kollege! Der Vertrieb gegen Raten nimmt in außergewöhnlicher Weise überhand. Jede Zeitung und Zeitschrift, mit Ausnahme einiger wenigen bringen seitengroße Anzeigen oder Prospekt beilagen der Versandbuchhandlungen, und cs gibt nur noch wenige gangbare Werke, die noch nicht gegen Raten vertrieben werden. Ilm nun nicht geschädigt zu werden, ist sowohl Verleger wie Sortimenter gezwungen, dieses Ratengeschäft mitzumachen. Auch wir haben uns entschlossen, eine Reihe unserer Werke gegen Raten anzuzeigen, aber — wie wir es gewohnt sind — nicht durch eine einzige Firma, sondern in erster Linie durch die Gesamtheit der Sortimenter. Wir erklären uns des halb bereit, die auf unsere Anzeigen eingehenden Bestellungen denjenigen Herren Sortimentern zu überweisen, die uns mit geteilt haben, daß sie Ratenbestellungen ausführen wollen. Wir bitten, uns Ihre Entschließung auf der beigelegten Postkarte wissen zu lassen. Mit Hochachtung Bei der Lektüre dieses Schreibens habe ich mich eines Wortes des Herrn Kollegen Nitschmann erinnert, mit welchem er in Jena betonte, daß die vornehmen Traditionen des Verlagsbuchhandels geschwunden sind, die Verlag und Sortiment früher so fest ver banden. So stellt im vorliegenden Falle eine Verlagsbuchhandlung fest, daß der Vertrieb gegen Raten in außergewöhnlicher Weise überhand nehme, daß jede Zeitung und Zeitschrift Prospektbeilagen der Versandbuchhandlungen bringt und es nur noch wenige gangbare Werke gibt, die noch nicht gegen Raten vertrieben werden. Anstatt nun im Kreise des Verlegervereins eine» Versuch zu machen, diesem offenbaren Unwesen Einhalt zu tun und so ihren besten Abnehmer, bas Sortiment, vor weiteren Schädigungen zu schützen, glaubt auch sie sich gezwungen, dieses Ratengeschäft mitmachen zu müssen, und veranlaßt das Sortiment zu noch weiteren Kreditzugeständnisseu dem Publikum gegenüber. Auf den großmütigen Hinweis, daß sie dies Geschäft im Gegen satz zu andern Handlungen nicht durch eine einzige Firma, sondern durch die Gesamtheit der Sortimenter mache, daraus glaube >669»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder