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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1911
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- Deutsch
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12878 Börsenblatt f. d. Dtschit. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. oV 250. 26. Oktober lsi, fristen beschäftigt, die gleichzeitig aber auch die gänzliche Abschaffung des Kunden rabatts als wünschenswert anerkennt, so daß wir auch der Förderung dieses zweiten Teiles der Resolution ein Stück näher kämen, denn: kann das Publikum nicht mehr mit den un sinnigen Kreditangeboten liebäugeln, dann dürften wohl auch Berlin und Leipzig in absehbarer Zeit einsehen, daß die absolute Durch- drückung des Ladenpreises das erstrebenswerte und nicht unerreich bare Ideal ist, aus dem alle Teile des Buchhandels in gleich hohem Maße ideellen und materiellen Nutzen ziehen würden, dessen der Buchhandel, wer wollte es leugnen, nur allzusehr bedarf. Wenn ich zum Schluß noch daran erinnere, daß auch Herr Kommerzienrat Siegisinund bei der Außerordentlichen Delegiertcn- versammlung in Weimar im Jahre 1905 als seine persönliche Meinung aussprach, daß in absehbarer Zeit auch in Berlin der volle Ladenpreis im Kundenvcrkehr eingeführt werden müsse, so lassen Sie mich an Sie alle, meine Herren Delegierten, die Bitte lichten: Helfen Sie heute mit, zunächst die durch nichts zu recht fertigenden und kaufmännisch wie moralisch geradezu ver werflichen Kreditangebote zu beseitigen. Die Schäden liegen offen vor Ihnen; sie zu beheben ist nun Ihre Pflicht, und der Unterstützung des Verlages sind Sie, wie Sie in der Hauptver sammlung versichert wurden, gewiß. Lassen Sie uns nunmehr den ersten, aber den wichtigsten Schritt tun, damit wir unsere Außenstände verringern und damit »die stillen und ängstigenden Augen der Sorge«, wie sie in bilderreichen Ausführungen so schön genannt wurden, zu beseitigen vermögen, Herr H, Schöningh (Münster) erklärt, daß sein Verein bereits Vorsorge getroffen habe, die Schäden, die die Abzahlungsgeschäfte dem Sortiment zweifellos zufügen, auf ein Mindestmaß zu be schränken, In Rheinland-Westfalen werden die Abzahlungsgeschäfte in längstens zwei Jahren erledigt, was als ungesunder Kredit nicht zu bezeichnen ist. Jetzt wird allerdings die Lage immer schwieriger, aber am Orte selbst ist wohl am besten Vorsorge zu treffen und Änderung zu erzielen, Herr R. L. Prager: Solche örtlichen Bestimmungen seien entschieden dankenswert, sie lassen sich aber nicht überall durch führen, schützen auch nicht gegen die Angebote von außen. In Berlin z, B, seien viele Werke neu gar nicht mehr zu verkaufen, Herr Eduard Faust (Heidelberg): Lokal läßt sich diese Sache nicht erledigen, der Börscnverein muß sie in die Hand nehmen, Redner führt einen krassen Fall an, wo eine Lieferung von 5000 in Raten von 20 bzw, 50 ^ beglichen werden sollte, Herr Karl Siegisumnd (Berlin) gibt die Mißstände zu, zweifellos werde auch dem Sinne der Verkaussordnung entgegen gehandelt. Es sei jedoch aussichtsreich, auf Grund des Z 8, 1 der Verkaussordnung, des sog, Kautschukparagraphen, eine ge richtliche Entscheidung herbeizuführen, die die Mißstände vielleicht mit einem Male abstellcn würde. In einem anderen Prozesse hat die Strafkammer die Worte »und anderes» des H 8 sehr weit ausgelegt, man könnte also außergewöhnliche Angebote von Rabatt bei Ratenzahlung als »anderes« auslegen. Der Ausschuß für die Revision der Verkaufsordnung soll die Sache vornehmen, ob etwas herauskommt, lasse sich heute noch nicht sagen. Jedenfalls aber müsse diesen Mißständen in einer oder der anderen Weise abge- holsen werden, Herr vr. Erich Ehlcrmann (Dresden) rät, sich nicht auf Z 8 und seine eventuelle Auslegung durch die Gerichte zu be schränken, sondern einen Zusatz zu ihm zu machen, aus den man sich stets berufen könne. Ein übermäßig langer Kredit ist unbe dingt einem unzulässigen Rabatt gleich zu achten; man brauche z, B, über die Kreditsumme nur einen Wechsel auszustellen, wird dieser diskontiert, so komme schon der unzulässige Rabatt heraus. Jeder Kredit an sich ist natürlich nicht zu verbieten, sondern nur ein ungebräuchlicher Kredit, Was als solcher zu betrachten sei, darüber müsse in erster Linie Einigung erzielt werden. Herr Artur Meiner (Leipzig): Jeder Verleger gibt zu, daß diese Art der Abzahlungsgeschäfte unerfreulich ist, Es ist aber leider nicht zu leugnen, daß die Mehrzahl dieser Geschäfte erst ermöglicht wird durch einen ungewöhnlich langen Verleger kredit, Der Vorstand des Verlegervereins wird versuchen, zur Abhilfe beizutragen, Herr Otto Meißner (Hamburg): Eine weitere schlimme Folge der Abzahlungsgeschäfte und ihrer langen Kredite sei die, daß eine Unzahl von Büchern unbezahlt in die Pfandleihe wandern, dann in den Verkehr kommen und den Ladenpreis drücken, Herr R. L. Prager: Besonders der Student ist durch die Praxis der Abzahlungsgeschäfte auf Jahre sestgelegt und kann infolgedessen auch die notwendigsten anderen Lehrbücher nicht kaufen. Die Frage der Abzahlungsgeschäfte, die einen schweren Krebsschaden darstellen, sei eingehend zu beraten, Herr Paul Nitschmann führt eine Reihe von Beispielen an, wie in Berlin erhebliche Mengen neuer Lehrbücher, Lexika, Klassikerausgaben usw, durch die Pfandleihen in den Handel kommen. Auf manchen dieser Auktionen, die regelmäßig und das ganze Jahr hindurch von den Pfandleihen veranstaltet werden, könne man Umsätze von Zehntausenden beobachten. Aber nicht nur auf den Ladenpreis drücken diese Pfandleihverkäufe, auch den Verleger schädigen sie, da er jedes abgesetzte Exemplar an zwei Käufer abgibt, erstens einmal an den Käufer aus Abzahlung, der es schleunigst in die Pfandleihe schafft, und zweitens an den wirk lichen Interessenten, der es in nagelneuem Zustande aus der Pfandleihe oder dem Antiquariate erwirbt. Es sei in Berlin säst unmöglich, ein Lexikon zum Neupreise zu verkaufen, da stets eine große Zahl neuer Lexika zum halben Preise zu haben sei. Die Firmen Meyer und Brockhaus haben bereits zu wiederholten Malen alle antiquarischen Exemplare aufkaufen lassen, ohne dadurch dem Unwesen ans die Dauer zu steuern, da sie nicht die Konsequenz zu ziehen vermochten, den Abzahlungsgeschäften mit geringerem Rabatt und Kredit zu liefern. Die Folge sei, daß kurz nach den Aufkäufen die antiquarischen Lexika und Klassikerausgaben wieder in Massen zu haben seien, Herr Otto Paetsch (Königsberg) führt in Ergänzung seines Referats noch an, daß auch der Maier-Rothschild gegen Teilzahlung vom Verlag angeboten werde. Es müssen sofort Maßregeln ge troffen werden, damit die Sache nicht Weiler um sich greift, Redner beantragt die folgende Resolution: Die Außerordentliche Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine hält es für erforderlich, daß der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig der Kommission zur Revision der Verkaussordnung sofort aufgebe, sie möge die durch die Abzahlungsgeschäfte und Versandbuchhandlungen, denen jetzt auch der Verlag folgt, hervorgerufenen Übelstände abstellen durch Einfügung eines Paragraphen in die Verkaussordnung, der das Angebot über mäßig ausgedehnter Zahlungsfristen verbietet und die Höhe der Raten entsprechend der Höhe der Kreditsumme aus das äußerste kaufmännische zulässige Maß fixiert. Die Resolution wird einstimmig angenommen, (Fortsepung folgt,) Kleine Mitteilungen. Gegen die Sonderrabatte. <Vgl, Nr. l0l> u, ISO.) — Wie wir der Vossilchen Zeitung entnehmen, fand dieser Tage auf Veran lassung des Verbandes Berliner Spezialgeschäfte in der Handels kammer zu Berlin eine Konferenz statt, die sich mit der Frage der Bekämpfung des Sonderrabatt-Unwesens beschäftigte und bei der zahlreiche kaufmännische Vereinigungen durch Delegierte vertreten waren. Nach längeren Verhandlungen wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: »Die Vertreter der kauf männischen Bereinigungen halten es für geboten, sich sowohl im Interesse des lausenden Publikums als auch ln dem einer soliden Geschäftsführung auf das entschiedenste gegen die immer
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