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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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251 27. Oktober 1811. Nichtamtlicher Teil. «UnUl-u f.«. Doch», «uchh-nd-l. 12945 stube eingelassen werden, und irre ich mich nicht, so ist dieser Teil der Reform ja schon seit einiger Zeit in Angriff genommen. Wir können mit der Tätigkeit des neuen Redakteurs wohl zufrieden sein und wünschen ihm, daß keine Beeinflussung von irgendwelcher Seite ihm Fesseln anlegen möge. Aber auch die Ausnahme von Sprechsaalartikeln möchte ich weniger engherzig gehandhabt sehen, man lasse es ruhig einmal zu, daß der oder jener sich auf eigene Rechnung blannert, ich würde auch nichts dagegen haben, wenn das, was man gegen de» Vorstand des Börsenvereins oder andere Vorstände auf dem Herzen hat, erscheinen dürfte, natürlich unter unmittelbar folgender Beantwortung bzw. Richtigstellung der Re daktion oder der Geschästsstelle. Der Sprechsaal ist ein vorzüg liches Ventil, das man nicht verstopfen sollte, er ist ein offener Platz, aus dem ein Feuer unschädlich ausbrennen kann, statt daß es unter der Decke sortglimmt und eines Tages an einer unbe quemen Stelle zum Durchbruch kommt. Wenn ich mich also mit dem Ausschüsse in der Frage der Umgestaltung des redaktionellen Teils einverstanden erklären kann, so steigen mir bei der geplanten Reform des Inseratenteiles ivieder die allergrößten Bedenken auf, da auch hier alles lediglich aus eine Verteuerung hinausliiuft, die den Namen einer Reform nicht verdient. Statt des dreispaltigen Satzes soll ein vierspaltiger cingeführt werden bei vorläufig gleichem Zeilenpreise. Man sagt, vierspaltige Inserate seien übersichtlicher als dreispaltige, während man meint, daß sie i/z mehr einbringen. Warum eine solche Heimlichkeit, wo es doch nicht einen Inserenten geben wird, der den Unter schied nicht zifsermäßig herausrechnet. Der Satzspiegel ist jetzt 19 am breit, die Spalte 6 eur, später wird sie bei gleichem Satz spiegel 4t/z ein breit sein, vorausgesetzt, daß das Format des Blattes das gleiche bleibt. Schon heute ist ein einspaltiges In serat sehr schmal, in Zukunft würde es ein typographisches Mon strum sein. Der Ausschuß wird also voraussichtlich dazu über gehen, einspaltige Inserate und insolgedessen auch dreispaltige gar nicht zuzulassen, so daß es lediglich in Zukunft zwei- und vierspaltige geben würde. Die Verteuerung wird dadurch für die Inserenten, besonders die kleineren, eine sehr erhebliche sein und wird noch wachsen, wenn, wie es beabsichtigt zu sein scheint, das Format des Blattes vergrößert wird. Die Vorschläge, die der Ausschuß uns in der Ostermesse gemacht hat, sind, was den Inseratenteil anbetrifst, derartig unausführbar, daß sie wohl in der Zwischenzeit schon sämtlich über den Hausen geworfen worden sind. Wir werden deshalb neue und bessere Vorschläge abwarten müssen, und ich behalte mir vor, mein Urteil nach Kenntnisnahme dieser neuen Vorschläge einer Revision zu unterziehen. Das eine ist aber heute ganz sicher, daß die Inserenten mit einer erheblichen Verteuerung zu rechnen haben und daß sie nicht mehr inserieren werden, wie er wartet wird, sondern wesentlich weniger, daß sie seiner den Zirkularversand mehr als bisher bevorzugen werden, was gerade im Interesse aller Teile verhindert werden sollte. Nun hat aller dings Herr vr. Ehlermann in der letzten Hauptversammlung ge sagt, daß cs nichts schade, wen» durch die indirekte Erhöhung des Inseratenpreises die Inserenten zu einer größeren Sparsamkeit in der Ausnützung des Raumes kommen würben, da dann schon an Satz, Druck und Papier gespart werde» würde. Meine Herren, ich halte die Aufforderungen an Inserenten, mit dem Raume spar sam umzugehen, für äußerst gefährlich, ich bin vielmehr der An sicht, daß in einem Jnseratenorgan gerade die größte Raumver- schweudung, wenn sie nutzbringend bezahlt wird, anzustreben ist. Bei der Umgestaltung des Inseratenteils hätte uns ein Probedruck mit genauen Berechnungen mehr gesagt als alle Referate der Welt, und ich bedaure es lebhaft, daß uns eine solche Probearbeit bis her nicht zugängig gemacht worden ist. Auch die Gruppierung der Inserate nach Wissenschaften wird sich nicht streng durchführen lassen, dazu ist einmal die Anzahl der täglichen Inserate nicht groß genug, zweitens wird sehr oft ein Inserat dem Wesen nach mehreren Gruppen angehören, z. B. Börsenblatt fllr den Deutschen Buchhandel. IS. Jahrgang. der Jurisprudenz und der Medizin, der Philosophie und der Pädagogik, der Philologie und der Theologie nsw., endlich sind in einem Inserat oft mehrere Titel verschiedener Wissenschaften vereinigt; will man diese auseinanderrcißen? Will man den Ver leger zwingen, solche Mischinserate zu teilen? Ganz verwerfen muß ich die illustrierte Beilage. Soll die Illustrierung billig und schlecht sein, so dient sie niemandem, sic ist heute schon gestattet, ohne daß von ihr nennenswerter Gebrauch gemacht wird. Soll sie gut sein, so erfordert ihre Herstellung durch die vielen Korrekturen lange Zeit, vor allem wird sie immer die persönliche Note des Verlegers vermissen lassen, die er seinem Zirkular durch Formalgröße, Papierforle und typographische An ordnung zu geben in der Lage ist. Die illustrierte Beilage würde meines Erachtens viele Kosten, ein größeres Anlagekapital er fordern und nach ganz kurzer Zeit wegen Nichtbenutzung wieder aufgegcben werden müssen. Endlich soll der Bestellzettelbogen reformiert werden. Das ist durchaus erwünscht, ich möchte ihn im Format des Börsenblattes haben, in gleich große Kästchen geteilt, wem ein Kästchen nicht genügt, der müßte zwei kaufen. Die schreckliche Perforierung muß sortfallen, niemand wird hier sein, der sie jemals hat benutzen können. Meine Herren, ich bedauere es lebhaft, daß mir an den ganzen Reformvorschlägen nicht viel zu lobe» bleibt, und ich bitte die Herren, die es angeht, mir zu glauben, daß lediglich die Furcht vor eineni schweren finanziellen Mißerfolge, den wir ja alle zu tragen hätten, meine Kritik vrelleicht schärfer gemacht hat, als ich es selber gewünscht hätte. Da ich es nun aber nicht liebe, die Vorschläge anderer zu verwerfen, ohne eigene machen zu können, so bitte ich um die Erlaubnis, kurz entwickeln zu dürfen, wie ich mir eine wirkliche Reform des Börsenblatts denke, vorausgesetzt, daß nachgewiesen wird, daß die Finanzlage des Börsenvereins eine solche überhaupt nötig macht. Der Grundgedanke ist, daß der Verlag mehr inserieren soll; dazu muß er überzeugt werden, daß seine Inserate mehr als bisher beachtet werden. DaS glaube ich durch folgende Umgestaltung des Börsenblattes erzielen zu können. Ich greife den alten Plan einer Teilung des Blattes in zwei Teile aus, möchte ihn aber in wesentlich anderer Gestalt und mit größerer Geschicklichkeit wie srüher verwirklicht sehen. Der erste Teil sollte alles enthalten, was unbedenklich dem Publikum in die Hand gegeben werden kann, also 1. die allgemein interessierenden Aufsätze über literarische, künst lerische, eventuell auch buchhändlerische Ereignisse und Vorgänge. 2. Die Anzeigen der Verleger, jedoch ohne Nettopreise und Ver triebsvorschläge. 3. Einen Antiquarialsmarkt. Der zweite Teil, d. h. der für den Buchhändler bestimmte, würde enthalten: 1. Den amtlichen Teil. 2. Die Vereinsnachrichten. S. Die kleinen Mitteilungen. 4. Den Sprechsaal. 5. Die geschäftlichen Veränderungen. 6. Die Stellengesuche und -Angebote. 7. Den Nettobogen mit den Vertriebsvorschlägen usw. Der sür das Publikum bestimmte Teil würde zu einem möglichst billigen Preise an jeden abgegeben werden, er könnte durch das Sortiment und durch die Geschäftsstelle kaufmännisch vertrieben, natürlich auch in die Postzeitungsliste eingetragen werden. Alle Bibliotheken und andere größere Bücherkäufer würden dieses originellste und individuellste Vertriebsmittel nicht entbehren können. Durch den Antiquariatsmarkt würde aus der einen Seite dem Börsenblatt eine ganz neue, erhebliche Einnahme quelle erschlossen, auf der andern Seite Antiquaren und Sorti mentern Gelegenheit geboten werden, Lagerbestände, die bisher 1679
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