12 7 s 4 «SrsmN-t, s. d. DlM! c Buch,and-!. Künftig erscheinende Bücher. 248. 24. Oktober ISN Der Knsang des Buches ver König als Kronprinz ?in frommer Christ, ein tüchtiger Soldat, ein spar- 1 samer haushalter" sollte nach väterlichem Millen aus dem sechsjährigen Kronprinzen Friedrich (geb. I 24. Januar 1712) werden, für den der preußische j König Friedrich Milhelm I. im Jahre 1718 Er zieher bestellt hotte, die zum Teil preußische Vssiziere. zum Teil, der Mode gemäß. Franzosen waren. Ein Grübler und Zweifler, ein Verächter des militärischen Berufes. ein Schuldenmacher, ein Bücherwurm und Musiknarr, ein Weichling. ..der in seinem Gehen, Sprechen. Lachen allemal grimmassieret" — das war das Ergebnis einer zehnjährigen gutgemeinten, aber gewalttätigen und der zarten und feinen Natur Friedrichs durchaus nicht angemessenen Erziehung geworden, deren Wirkung durch die Disharmonie der königlichen Eltern und das Leben an einem kleinlichen und ränkevollen Hofe noch gesteigert ward. Vas vertrauen des Sohnes, dessen ..brüderliche Liebe", ja „sozu sagen dessen Gnade" hatte der Vater gewinnen wollen, als er die Erzieher anwies, dem Kronprinzen, wenn er Anlaß zur Unzufrieden heit gäbe, stets mit einer klagebeiderkönigin zu drohen..und müssen sie ihn mit derselben allezeit schrecken, mit mir aber nie malen." „ScheueFurcht, knechtischenkefpektund Submission" brachte der Sechzehnjährige nun diesem Vater entgegen, den er haßte und nach Möglichkeit mied. Friedrich Wilhelm I.. als Mensch weich herzig aber jähzornig, wohlwollend aber einseitig und von höchst vrimitiven Anschauungen und Bedürfnissen, als König dagegen weitblickend und unermüdlich an der Macht seines Hauses und der Wohlfahrt seines Landes arbeitend, versuchte vergeblich, seinen Ältesten, dessen kompliziertes Wesen ihm stets fremd blieb, nach feinem Bilde umzugestalten. Die Königin Sophie Dorothea, dis französisch erzogene, ehrgeizige Tochter des Kurfürsten von Han nover. der 1714 durch Erbfolge König von England geworden war (Georg !). arbeitete seinem Erziehungswerk bewußt entgegen, indem sie die guten wie die weniger guten Neigungen des Sohnes ohne Unterschied begünstigte. Fünfzig Die gegenwärl die kommendei der zweihundert dieses alles Der in weiten Kreis« In dem Sinne der König Buch ani Wilhelm Ausgabe-Terrnii Ausführliches Rundschreiben mi^ 248. 24. Oktober 1911. rozent Id Politische Lage, nchstagswahlen, ,'ige Geburtstag, für das Buch nig. 1« tteresse erwecken. riedrich der Große Ihoffe ich das Hm hier len. iesche Brandt litte Januar 1912 ettel wird direkt versandt werden. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. k>. Dtschn. Buchhandel. 12755 ver Schlich des Buches Oer König an seine Schwester Charlotte. Herzogin von Braunschweig Sanssouci. 10. August 1786. Meine angebetete Schwester, der hannöversche Arzt hat Ihnen nur sagen wollen, er habe das Äußerste getan, was er konnte, liebe Schwester; die Wahrheit ist aber, daß er mir nicht helfen konnte. Die Alten müssen den jungen Leuten Platz machen, damit jedes Menschenalter seinen Platz finde; und wenn man recht überlegt, was das Leben ist. so ist es nichts, als daß man seine Mitbürger sterben und geboren werden sieht. Indessen suhle ich mich seit einigen Tagen ein wenig erleichtert. Mein Herz bleibt Ihnen un veränderlich ergeben, meine liebe Schwester. der Nacht vom 16. auf den 17. August 1786 ist der König in den Armen seines treuen kammer- 8 ^ ^ 8 Husaren Srtützkq gestorben. „La montsxne est passöe, nous irons mieux" — der Berg ist über- schritten, jetzt wirds leichter gehen - ist das letzte Wort des Sterbenden gewesen. Am andern Tage nahmen im konzertsaal des Schlosses Sanssouci seine Dffiziere und Grenadiere weinend von dem Toten Abschied, der in einen leichten Manie! eingehüllt auf seinem Feldbett lag. wie sie den Lebenden über müdet so oft am Lagerfeuer hatten liegen sehen. Mangel an Ehr furcht und feinerem Empfinden für Stil und Würde ließ seinen oft ausgesprochenen Wunsch unerfüllt, aus einer Gartenterrasse des geliebten Schlosses bestattet zu werden, und der tote König konnte nicht verhindern, daß man ihn unter der Kanzel in der Darnison- kirchs zu Potsdam neben dem Vater beisetzte. Aber „Ihm schauten alle Völker der Welt mit traurigen Blicken nach".