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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Sprechsaal. -äk 246. 21. Oktober 1911. nennung für die I. Kammer der Ständeversammlung betr., vom 14. Oktober 1911: Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden König von Sachsen usw. usw. usw., verkünden hiermit, daß Wir auf Grund der Bestimmung in § 63 unter Nr. 17 der Verfassungsurkunde den Verlagsbuchhändler Albert Brockhaus in Leipzig zum Mitgliede der Ersten Kammer der Ständeversammlung ernannt haben. Zu dessen Beurkundung haben Wir die gegenwärtige Verordnung unter Vordruck Unseres Königlichen Siegels eigenhändig vollzogen. Gegeben Dresden, am 14. Oktober 1911. (Siegel.) (gez.) Friedrich Angust. (gez.) Graf Vitzthum. Was Albert Brockhaus in seiner Eigenschaft als 1. Vorsteher des Börsenvereins in den Jahren 1901—1907 für die Interessen des deutschen Buchhandels geleistet hat, ist noch zu frisch in der Erinnerung aller, als daß wir an dieser Stelle darauf besonders Hinweisen müßten. Weniger bekannt aber dürfte der Allgemein heit unserer Leser die vielseitige Tätigkeit Albert Brockhaus' im Ge meinwesen der Stadt Leipzig sein, die er während der letzten 20 Jahre als Organisator der Ortskrankenkasse, sowie als Mitglied des Stadtverordneten.Kollegiums und der Handelskammer ent faltet hat. Mehr als einmal ist ihm die Lösung besonders schwieriger Probleme zugefallen, bei der ihm sein klarer Bl-ck und seine her vorragende Kenntnis der Verhältnisse, gepaart mit einem un- gewöhnlichen organisatorischen Talent, zu statten kamen. So ist die ihm jetzt erwiesene Auszeichnung, wie die Anfang dieses Jahres erfolgte Ernennung zum Ehrenmitglied der Leipziger Handels kammer der Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für eine reiche öffentliche Wirksamkeit, durch den zugleich der Buchhandel in seiner Gesamtheit geehrt wird. Sprechsaal. Zur Lage. (Vgl. Nr. 238, 239 und 243.) Nachdem ich im Börsenblatt Nr. 243 im Sprechsaal den Artikel »Zur Lage«, und die angefügte Äußerung der Redaktion gelesen hatte, fand ich in derselben Nummer auf S. 12 351 das Inserat der Firma Georg Wigand in Leipzig. Hier wird dem Sortiment gedankt für 1260 vorausbestellte Exemplare von Reht- wisch, Der König. Im Sprechsaal wird dagegen konstatiert, daß das Sortiment auf 6600 versandte Rundschreiben über wichtige und interessante Bücher einfach versagt habe, indem einmal 177 Firmen zusammen 310 Exemplare L cond., 22 Firmen 40 Exem plare bar bestellten, während im zweiten Falle 126 Exemplare L cond. und 5 Exemplare bar bestellt worden wären, und im 3. Falle hätten überhaupt nur 86 Firmen bestellt, vermutlich also nur L cond. — Da die betr. Bücher, bei denen das Sortiment ver sagt hat, nicht genannt sind, kann natürlich eine Vergleich zu den 1250 bar bestellten Exemplaren von Rehtwischs König nicht ge zogen werden. Die sich immer wiederholenden Klagen des Verlages über das »Versagen des Sortiments« geben wohl zu denken, aber ich bin doch der Ansicht, daß der Verlag nicht recht hat, wenn er sein ständiges Klagelied verallgemeinert. Bei Büchern, deren Absatzfähigkeit in die Augen springt, dürfte die Behauptung des Verlages, daß das Sortiment versage, nicht bewiesen werden können Die Anzeige der Firma Georg Wigand zeigt doch klipp und klar, daß das Sortiment nicht gar so träge und gleichgültig ist, wie der Artikel im Sprechsaal es bezeichnet. Wenn die sich be klagenden Verleger in den Monaten Oktober und November nur einmal in einigen Sortimentshandlungen Umschau halten wollten, wenn sie sich die zu fürchterlichen Bergen anwachsenden Nova sendungen ansehen könnten, um sich über die Vertrieb sm öglich- keit dieser Literatur-Berge ein Bild zu entwerfen, dann würde ge wiß mancher von ihnen sich klardarüberwerden, daß auch der arbeits freudige Sortimenter in vielen Fällen versagen muß! Vor einigen Jahren sprach der derzeitige I. Vorsteher des Börsen vereins in der Hauptversammlung ein Wort, das an die Adresse des Verlags gerichtet war: »Drucken Sie weniger!!« Hat dieser Zuruf etwa geholfen? Wer die Frage bejahend beant- Worten wollte, würde nur beweisen, daß ihm die Verhältnisse des deutschen Buchhandels fremd sind. Uber 30000 neue Er scheinungen alljährlich nur in Deutschland, mehr als in England und Frankreich zusammen! Gibt das nicht auch zu denken? Schreiber dieser Zeilen gehört nicht zu den Sortimentern, die für ihre Tätigkeit einen Rabatt von 40—60 Prozent beanspruchen, er vertritt dagegen die Überzeugung, daß alle Verleger, wenn sie sich die Tätigkeit des Sortiments sichern wollen, ihre Neuig- leiten mit einem Rechnungsrabatt von 30 Prozent liefern müssen. Die Gründe hierfür sind schon so oft erörtert worden, daß ich sie hier nicht zu wiederholen brauche. Ich möchte aber doch kurz aussprechen: Bei einem Rabatt von 25 Prozent in Rech nung kann das Sortiment heute nicht arbeiten, und ich vermute, daß die im Sprechsaal der Nr. 243 angeführten drei Fälle auf das Konto eines Verlegers gehören, der sich den be rechtigten Forderungen des Sortiments verschließt. 3. 8. Ohne zu den vorstehenden Ausführungen Stellung zu nehmen, möchten wir darauf Hinweisen, daß der von der Firma Georg Wigand in Leipzig rühmend hervorgehobene Erfolg sich wohl in der Hauptsache auf Anzeigen im Börsenblatt bezieht, während dem Fiasko des Einsenders der Sprechsaal.Notiz in Nr. 243 ledig lich Erfahrungen mit Prospekten zugrunde liegen. Damit soll nicht gesagt sein, daß alle Inserenten des Börsenblatts Ursache haben, sich des Erfolgs ihrer Anzeigen im Börsenblatt zu freuen, da es hier ebensosehr auf die Natur des angezeigten Buchs wie auf die Art der Anzeige und nicht zuletzt auch auf die gebotenen materiellen Vorteile ankommt, wohl aber, daß bei einer Insertion im Börsenblatt eine gewisse Garantie für die Beachtung der Neuerscheinungen gegeben ist, die in gleicher Weise bei Pro spekten nicht vorausgesetzt werden kann. Das Börsenblatt sollte daher — das liegt sowohl im Interesse des Verlags als auch in dem des Sortiments — in noch viel größerem Maße als bisher der Sammelplatz aller Verleger sein, die sich die Mitwirkung des Sortiments sichern und diesem die Arbeit sparen wollen, sich an verschiedenen Stellen über die verlegerischen Anzeigen zu orientieren. Die Notwendigkeit der Herausgabe eines Prospekts, um ein eindrucksvolleres Bild der anzuzeigenden Neuigkeit zu geben, als dies im Rahmen des Börsenblattes möglich ist, liegt doch nur in Ausnahmefällen vor, in denen nach dem Rezept: das eine tun und das andere nicht lassen, verfahren werden könnte. Wenn wir, wie dies jetzt ge schieht, Sammelpolitik treiben wollen, so dürfen wir auch die Mittel nicht unbeachtet lassen, die in erster Linie zu einer ge schäftlichen Konzentration geeignet sind. Red. Los vom Sortiment! Die Bibliothek des englischen Patentamtes versendet nach, stehendes Zirkularschreibenr »Geehrter Herr! Sämtliche ausländische Zeitschriften, welche die Bibliothek des Patentamtes benötigte, wurden bisher in der üblichen Weise durch Vermittlung der Londoner Buchhändler bezogen. Vom Anfang nächsten Jahres an soll jedoch eine Änderung herbeigeführt und direkte Beziehungen mit den Verlegern dieser Zeitschriften angeknüpft werden. Ich frage daher hiermit höflichst an, ob Sie geneigt sind, Ihre werte Zeitschrift dieser Bibliothek gegen Austausch des wöchentlichen Illustrierten Patent-Journals oder irgend einer der andern offiziellen Schriften zu liefern, die in umstehender Liste aufgeführt sind. Falls Sie nicht in der Lage oder gewillt sind, einen der artigen Austausch zu bewirken, wollen Sie mir gefl. Ihre nied rigsten Bezugsbedingungen für die direkte Postlieferung Ihrer Zeitschrift per 1912 angeben. Die Rechnungen werden un mittelbar nach Empfang der ersten Nummer mittels inter nationaler Geldanweisung beglichen werden. Für dw gefällige umgehende Rückantwort, die an »Ibs lüdrs.- ria.v, l'be katent Olües, 26, 8out,ba.wpt6u Luilckiußs, I-cruäou 6.« zu richten ist, im voraus dankend, hochachtungsvoll « Wir haben dieses Anerbieten selbstverständlich abgelehnt. Berlin, 19. Oktober 1911. Verlag für Fachliteratur G. m. b. H. Die gleiche Selbstverständlichkeit darf wohl auch von den übrigen beteiligten Zeitschriftenverlegern im Interesse der Londoner Buchhändler erwartet werden. Red.
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