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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1911
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- Deutsch
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12488 «rl-nbl-m I. t. Dtlchn. Such;-md-l. Nichtamtlicher Teil. 245, 20. Oktober 1911. Vom Antiquariatsbuchhandel. VII. Hervorragende Antiquarkataloge. Unter den Antiquarkatalogen, deren Versendung die be ginnende Winterkampagne eröffnet hat, ragt unstreitig der als XI bezeichnete der vibrairis ancisnns V. vsNärinisäiO., ^lorsncs, 5 Via Voovbiotti, sowohl was seine äußere Ausstattung wie seinen Inhalt betrifft, ganz bedeutend hervor. Er ist dem Andenken Lsopold Delisles, des vor mehr als Jahresfrist verstorbenen ehemaligen Leiters der Libliotbdquo nationale, gewidmet und mit seinem wohlgetroffenen Porträt geschmückt. Auf 144 Seiten in großem Oktavformat sind 402 »Uanuscrits, autograpbss, ivcunablss et livrss rares» beschrieben, zahlreiche Textillustrationen und 17 meist doppelte Faksimiletafeln sind diesen Beschreibungen beigegeben. Sie vermitteln ein anziehendes Bild von der Schönheit der angebotenen Handschriften und Bücher nebst ihren zum Teil sehr kostbaren Einbänden. Aus der Reihe der verzeichneten Handschriften seien nur einige wenige genannt: ein in Frankreich gegen Ende des IS. Jahrhunderts auf Pergament geschriebenes Anti- phonarium mit 13 herrlichen Miniaturen, 13 Bordüren, zahl reichen ausgemalten Initialen usw. (18 000 Lire); ein Appianus: Vs dollis civilibus romaais, ebenfalls auf Perga ment, und im 15. Jahrhundert entstanden (15 000 Lire); ein Herodot in italienischer Übersetzung des Mattco Maria Bojardo, ein Papiermanuskript vom Jahre 1491 (8000 Lire) und ein vivrs ä'beurss des 15. Jahrhunderts auf Pergament mit 11 großen Miniaturen, 13 großen gemalten Initialen und 24 zierlichen und farbenprächtigen Bordüren (6000 Lire). Unter den gedruckten Büchern aber sind es besonders die in der stattlichen Zahl von 129 vertretenen Inkunabeln, die Interesse beanspruchen. Wie bei italienischen Katalogen fast immer, so kann man auch hier wieder die Beobachtung machen, daß fast nur Wiegendrucke italienischen Ursprungs angezeigt werden. Fremdländische sind dort von vornherein augenscheinlich nur in ganz geringer Zahl vertreten gewesen. Das bestätigt auch der vor kurzem erschienene »Oatalogu« r-usoavs äes (Veröffentlichungen der Gutcnberg-Gcsellschast Nr. 8—9). Wäh rend dieser aus englischem und französischem Besitze jeHunderte von Exemplaren dieser kostbaren Drucke verzeichnet, finden sich in sämtlichen italienischen Bibliotheken zusammen nur ungefähr zwei Dutzend davon. So ähnlich ist das Verhält nis der italienischen zu den ausländischen Inkunabeln auch in dem vorliegenden Kataloge; nur eine französische (Brandt: Ltultiksra navis. Lyon: I. Saccon 1498) und drei deutsche sind angezeigt, alle anderen sind italienischen Ursprungs. Von den deutschen ist die erste (3. Ivstitoris: blallsus walsücaruin. (Speyer: Peter Drach ca. 1490.) 4". Hain *9240) Nicht rar; eine andere (6uil. Tsxtor: Bsrmooss trss äs pas sivus Obristi. Straßburg: (Martin Flachs 1490. 4". Co- pinger III, 5777) ist schon weniger häufig; die dritte aber: ca. 1490.) 41 Oopioxsr ll, 4337 ist selten. Es sind davon nur zwei Exemplare, eins in Versailles und eins in Besanyon, bekannt. Der Preis dafür ist 400 Lire. De Marinis, der schon früher zu Hain und Copinger Ergänzungen veröffentlicht hat, verzeichnet auch in seinem neuen Kataloge wieder zwei Inkunabeln, die den Biblio graphen bisher unbekannt geblieben sind, ohne allerdings den Versuch zu machen, sie bestimmten Druckern zuzuweisen: Bpistols st Vvan^sli. Vsnsäix 1481. 21 84 Blätter und ein kgaltsrium LMbroslanuw. Llailanä 1477. 4°. 325 Blätter. Bemerkenswert in seinem Katalog ist ferner eine ganze Reihe von ersten Ausgaben klassischer Autoren. Vorweg genommen sei, daß er sich irrt, wenn er I486. 4° ^ ° ^ für die erste Ausgabe dieses Werkes hält. Die oäitio privesxs ist nach Proctors Feststellungen vielmehr von Thomas Fer- randus um 1474 in Brescia gedruckt worden. Das einzige davon bekannte Exemplar befindet sich in der äoim Rolands Uibrar^ in Manchester. — Die bedeutendsten unter de» übrigen sind: BUS 4000.—. «ol-cb I474/°21 lllrs «50 —. ^ ^ I j L l> Baursotius tlanoeius 1472—74. 7 Läs. 2°. Birs 3600.—. Von dieser Ausgabe scheinen sich die sieben Bände bis jetzt in keiner öffentlichen Bibliothek (wenn nicht in München?) zusammen vorzufinden. Die dlarciava in Venedig besitzt den ersten (Vs anima), die Kgl. Bibliothek in Berlin den zweiten (Nstapb^sica), die übrigen sind in der Libliotbdqns nationale in Parts. — Es folgen an weiteren Erstausgaben: 1471. 21 Birs 800.—. ^ I^irs 600.—. la^o. v Lu eut raue o 114 Man hat die Datierung dieser Ausgabe bezweifelt und betrachtet im allgemeinen die Ausgabe Venedig: Bern, de Choris L Simon de Luere 1491 als die erste; dem scheint aber entgegenzustehen, daß nach dem »viario äolla stampsria äi Rixoli« (Firenze: B. Seeber 1903, Seite 104—107) in diesem bei Florenz gelegenen Kloster am 25. Januar 1483 mit »loroveo äi kravcissobo» ein Vertrag betreffend den Druck der Dialoge des Plato geschloffen wurde, und daß nach derselben Quelle bis zum 29. Mai des gleichen Jahres die Bogen a—s und aa—so fertig gedruckt Vorlagen. Die Auf lage betrug 1025 Exemplare. — Hieran schließen sich ferner: Lcriptorss äs rs militari. Bom: L. Lllbsr 1487. 4°. Birs 300.—. 21 Birs 7500.—. ^ Vsrvllä. Io . äs erona. 1472. blaLalidns (1494). 21 Birs 300.—. Die Reihe der kostbaren und schönen Bücher ist noch sehr groß. Erwähnt sei noch das berühmte Holzschnittwelk >vs Claris mulisribus» von Jacobus Philippus Foresti (Bergomensis), in Ferrara bei Laur. de Rubeis 1497 ge druckt; ein schönes Exemplar in grünem Maroquineinbande von Bedford (2000 Lire); eine illustrierte Dante-Ausgabe, in Venedig bei Bernardinus Benalius und Matth. Capcasa 1491 erschienen (1000 Lire); ein Vussbins vawpbilns: Vs svaugslica xrasparations, Venedig, bei Nicolaus Jenson 1470, ein vortrefflicher Druck, mit einer herrlichen Bordüre und in Holz geschnittenen Initialen <4000 Lire), und schließlich noch ein berühmtes Holzschnittweck, des Hieronymus Lpistulas in italienischer Sprache, Ferrara, bei Lorenzo Rosst 1497 (3500 Lire). Die Bearbeitung des Katalogs ist eine ungemein sorg fältige und einheitliche. Wiegendrucke enthält auch der Katalog 3 von Paul Gottschalk in Berlin, Unter den Linden 28; im ganzen 73 Stück, darunter ziemliche Seltenheiten. In erster Linie fallen einige Fragmente der 42 zeitigen Bibel auf (2 Blätter aus »Daniel« aus Papier zum Preise von je 500 ^) und aus der Biblia latina, Mainz: Fust und Schöffer 1462 (7 aus Marcus, 11 aus Matthäus usw., zusammen 33 Blätter zum
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