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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1911
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- Deutsch
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12490 «öp-»«l-u I. d. Dychn. «uchhcmdil. Nichtamtlicher Teil. 245. 20. Oktober I»11. kommen. E. Fischer von RoeLlerftainm in Rom ist ihr der zeitiger Besitzer. Auch hier liegt noch kein Katalog vor. und auch der Tag der Versteigerung ist noch nicht bestimmt. Bei Oswald Weigel in Leipzig kommen vom 14. bis 16. November 1154 Werke aus den Gebieten der Theologie und Philosophie zur Auktion; bemerkenswert dabei ist eine über 100 Nummern umfassende Sammlung von amerika nischen Frühdrucken in deutscher Sprache, in erster Linie religiöse Schriften. Diese meist unscheinbaren und be scheidenen Drucke, die in Germantown (bei Christoph Saur, bei Leibert und Billmeyer, bei Michael Billmeyer), ferner in Carlisle, Easton, Ephrata. Harrisburg. Lancaster. Libanon. Neu-Berlin. Philadelphia. Reading, Uork und in anderen Orten erschienen sind, kommen in Deutschland nur selten auf den Markt. — Im übrigen enthält der Katalog noch zahl reiche Werke aus der Weigelschen Spezialität der Refor- mationsliteratur. Soeben ist auch der »vatLioxus vk tbo 8nt.ii llollövtion vk printvck books »nä illnmiuntvä wanns- eripts. birst Portion» erschienen. Er umfaßt die Buch staben A und B und im Anhang eine Abteilung »Sbslrospssro's reorlrs», zusammen 1228 Nummern. Die Tage der Ver steigerung erstrecken sich vom 15. bis zum 24. November Dieser vorläufigen, kurzen Notiz soll eine eingehendere Wür digung der hochbedeutenden Sammlung zu rechter Zeit folgen. * . Look-Lrivss Onrrsnt. Mit anerkennenswerter Schnelligkeit ist soeben der neue Jahrgang des englischen Jahrbuchs der Bücherpreise, der die »Seasou 1910—1911, behandelt, erschienen: töll, beiox tbs l910—IStl. Vol. 26. llvlläou: Llliot Stock I9II. IX, 768 8. 8». krsis F 1. 7. S. In sorgfältiger Bearbeitung durch I. H. Slater sind hier die hauptsächlichen Resultate von 59 englischen Versteige rungen wiedergegeben, in denen 36 587 Nummern zu einem Gesamtpreise von 99 544 F 8 sd. 6 ä. unter den Hammer gekommen sind. Das ergibt einen Durchschnittserlös von 2 »k 14 sl>. 5 ck. sür eine jede Nummer; das ist an sich schon ein ansehnlicher Betrag, dabei aber doch noch nicht die höchste der im Laufe der Jahre erreichten Ziffern. Der Bericht er streckt sich selbstverständlich nicht aus alle versteigerten Bücher, die Auswahl von 8738 daraus ist aber als eine durchaus angemessene und befriedigende zu bezeichnen. Die ganze Anlage des Buches ist eine von dem deutschen »Jahrbuche der Bücherpreise» verschiedene und in ge wissem Maße angenehmere. Zunächst ist eine jede Auktion besonders behandelt. Es hat etwas sür sich, daß man da durch ein in gewissem Sinne einheitliches Bild von den einzelnen zur Versteigerung gekommenen Bibliotheken be kannter Sammler erhält. Daß die mit dem Worte »misosllrmsous» bezeichnten Versteigerungen von Büchern aus nicht genanntem oder verschiedenem Besitze ebenso be handelt werden, ist nur die Konsequenz des erwählten Ver fahrens. Übrigens läßt sich auf diese Weise auch das typo graphische Bild der einzelnen Seiten viel leichter ansprechend gestalten. Natürlich hat das deutsche System auch seine Vorteile: nran hat die Preise, die sür verschiedene Exemplars des gleichen Werkes im gleichen Jahre bezahlt worden sind, immer hübsch nebeneinander und braucht nicht erst einen Index zu benutzen, um derartige Feststellungen zu machen. Aber das Register des englischen Buches hat wieder so eigenartige Vorzüge, daß man eine Unbequemlichkeit dabei gar nicht empfindet. Es erstreckt sich, in zwar kleiner, aber sehr schöner und deutlicher Schrift gedruckt, von Seite 641—758 und ist ungemein klar und geschickt arran giert. Dabei stellt es die in England so beliebte Verbindung eines Namen- und Schlagwortregisters dar, die sich sür die mannigfachsten Nachforschungen als sehr zweckdienlich erweist, um so mehr, als die Brauchbarkeit in dieser Hinsicht noch durch eine auf zwei Seiten vorhergehende Zusammenstellung der benutzten Schlagworte nebst Berwetsungen ganz bedeutend erhöht wird. Beschränkt sich das Interesse des Benutzers z. B. auf einen bestimmten Gegenstand, so hat er einen ganz vorzüglichen Wegweiser in den ausführlichen Angaben, die sich unter Überschriften wie: Uibliogruxb^ — kiograpk^ — Helion — Nopogrsxbx oder, um die Sportliteratur hervor zuheben. die in England so gesucht ist. unter: Lngliug — Dsnoiug — Oriviug — l'illeonrv — I'isbiag — Harvking — Korsos »uä Korso-raoiug — 8dixs ». slüppivg usw. usw. finden. Dies englische Werk, das nunmehr schon ein Viertel jahrhundert hinter sich hat, ist für die Geschichte der Bücher preise und damit der Bibliophilie von einzigartigem, un schätzbarem Wert. 8. k. Kunst und Künstlerüberschähung. Den Ansichten, die Herr Arthur Dobsky in dem Aufsatz in Nr. 222 des B.Bl. ausgesprochen hat, muß jeder im Ganzen zustimmen, der es ernst mit unserer Kunst und gut mit den Künstlern meint. Dieses gefährliche Schwelgen in Extremen, das Pendeln von einem Pol zum andern ist wohl allgemein ein Zeichen unserer unbesinnlichen Zeit. In diesem besonderen Fall aber kann man die Keime dieser Krankheit aufdecken und vielleicht die Heilung finden. Wir haben verlernt, in stetem Umgang mit der Kunst uns vor jedem ihrer Gebilde ein eigenes, bescheidenes aber überlegtes Urteil zu bilden. Wir haben vor allem die Ehrfurcht vor der Kunst verloren. Sie ist etwas so Allgegenwärtiges, für die Kul tur eines Volkes eine so ausschlaggebende Macht, wie wenige fühlen. Chamberlain schreibt: »Verglichen mit allen andern Er scheinungen der Geschichte stellt das Griechentum eine über schwenglich reiche Blüte des Menschengeistes dar, und die Ursache davon ist, das; seine gesamte Kultur auf einer künstlerischen Grundlage ruht«. Diese Erkenntnis muß in Kunstfragen die größte Vorsicht geraten sein lassen. Die Gefahren der Künstler überschätzung und -Unterschätzung sehen wir täglich vor Augen. Alle, die berufen sind, die Sprache der Kunst zu deuten, müssen sich immer noch mehr hüten, leichtfertig an sie zu rühren, nicht oft genug können sie sich die Verantwortung ihrer Aufgabe Vorhalten. Denn die Allgemeinheit wird sich wohl immer auf die Führung Einzelner verlassen müssen. Doch die gebildeten Kreise, die neben den öffentlichen Anstalten als Förderer der Kunst in Betracht kommen, sollten es sich zur Ehre machen, ihre Sammlungen nach eigenem Gefühl anzulegen. Der Mut des eigenen Geschmacks muß gewonnen werden. Wenn jemand vor Jahren sagte, ihm gefalle das Spiel der Wellen von Böcklin nicht, so galt er für ungebildet. Diesen Makel wieder abzustreifen, beschäftigte er sich nun mir Feuereifer mit Böcklin, und wenn er auch der Kosten halber keines seiner Bilder kaufte, so verlor er doch Zeit für anderes. Inzwischen hätte er vielleicht Gemälde von Reiniger gesehen und auch ge kauft, vor einiger Zeit waren sie sehr wohlfeil. Dem Künstler wäre ein gutes Werk geschehen, und jetzt hätte er ein sehr wert volles Bild. Die Art, für jeden Preis Kunstgegenstände mit be rühmten Namen und nur des Namens wegen zusammenzutragen, zeugt von wenig Geschmack und Eigenkultur. Wenn alle ver ständnisvollen Menschen auf diesem Gebiete ihrem Gefühl nach gingen, fo wäre manchem armen tüchtigen Künstler geholfen, manchem der Genuß am Leben und der Mut zum ehrlichen Weiterarbeiten wiedergegeben. Auch für den Besitzer hätte die Sammlung einen weit größeren Wert. Nicht nur wäre seine eigene Freude, wenn er ehrlich sein wollte, unendlich größer, nicht nur hätte er ent sprechenden Gewinn für Gemüt und Herz durch die eigene Arbeit an seiner Sammlung, sondern vor allem böte diese ein getreues Bild des Menschen in seiner Eigenart für Gegenwart und Zukunft. Auch für öffentliche Sammlungen könnten entsprechende Grundsätze fruchtbar werden; zumal für solche, die über kleine oder
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