Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19111018
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191110188
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19111018
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-18
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
243, 18. Oktober 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 12333 Es wird vielmehr eine der Hauptaufgaben der Brücke sein, jedem, der solcher Arbeit in Zukunft bedarf, die Stelle nach zuweisen, wo das Vorbild in Gestalt des bereits gelösten Problems gefunden werden kann. Es ist hier nicht der Ort, auf die mannigfaltigen prak tischen Fragen cinzugehen, die die »Brücke« zum Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit und ihrer bevorstehenden Arbeit ge macht hat. Für alle diejenigen, die ein näheres Interesse an diesem sehr weit gehenden Gedanken nehmen, sei die Adresse der »Brücke«: München, Schwindstraße 30, hier milgeleilt. !1nsere Schrift. Drei Abhandlungen von Professor vr. Karl Brandt. Verlag von Vandenhoeck L Ruprecht in Göttingen. Ladenpreis 2 ^ 60 H, geb. 3 20 H. Der Streit: hie Antiqua, hie Fraktur scheint nun doch nicht auszulaufen ohne ein wertvolles Ergebnis, wie es in dieser Schrift vorliegt. Brandt hält sich als Gelehrter außerhalb der Gefechtszone. Die Entwickelungsgeschichte der Schriftformen, die er, gestützt auf ein umfassendes Jllustrationsmaterial, ausstellt, ist frei von aller Voreingenommenheit und gerade deshalb ein wert volles Arsenal für denjenigen, der historische Dokumente zu verwerten versteht. Zunächst gruppiert er die Beziehungen von Schrift und Kultur. Unser germanischer Kulturkreis hat für seine Buch stabenzeichen die Motive aus den südeuropäischen Alphabeten entlehnt. Schon die Runen, deren abweichende Formen aus der Herstellungstechnik zu erklären sind, entstammen dem romanischen Schriftbereich, das sich mit der Ulfilasschen Bibel endgültig bei uns durchsetzt. Im 8. und 9. Jahrhundert ent wickelt sich im Anschluß an die besten römischen Formen die karolingische Minuskel, die, gelegentlich durch eine Umbildung zurückgedrängt, von den Kalligraphen immer wieder aufgegriffen wird. An ihr vollzieht sich auch jener Prozeß der Brechung, dessen Ergebnis die Fraktur ist. Im 12. Jahrhundert ist sie, wie Brandi nachweist, überall durchgeführt. Sie als eine »gotische« Schrift hinzustellen, geht daher nicht an. Diese irrige Bezeichnung stammt von den Humanisten, die bei ihrer roman- tischen Vorliebe für die Antike diese später entwickelte Form nicht besser brandmarken zu können glaubten, denn als Abkömmling der von ihnen befehdeten Gotik. Ihr Ideal war nicht eigentlich die Kapitelschrift der Alten, sondern die karolingische Minuskel, die sie bei der Herausgabe der alten Klassiker allein gelten lassen wollten. Während die Italiener diese Antiqua bevorzugten und durch eine Schreibschrift, die Kursiv, erweiterten, druckten die Deutschen mit Vorliebe die Bruchschrift. Von Gutenberg über den Nürnberger Dürerkreis, den Augsburger Drucker Schöns- berger, den Lutherkreis in Wittenberg bis auf Goethe und Bis marck führt eine Linie, die diese Type durch das Erscheinen so kostbarer deutscher Geisteswerke in der Tat enger mit dem deutschen Volksgeist verwoben hat. Die Geschichte der einzelnen Buchstabenformen, die den verdienstvollsten Teil dieser Abhandlung bildet, lehrt, welch eine Anzahl von Abwandlungen jedes Zeichen im Verlauf der Jahrhunderte erfahren hat. Der Weg vom 3 zum vom 1) zum ^>2^, vom? zum v, vom 8 zum ^oder scheint unüb erbrückbar, und doch ergibt sich, wenn man alle die Zwischenglieder einschiebt und die wechselnde Technik, die Veränderung in den Schreib- und Befchreibstoffen bedenkt, eine folgerichtige Entwicklung. Wohl zum erstenmal ist hier eine solche Zusammenstellung vorgenommen worden, wobei die überraschende U, s, und u, r und v, s und l, a und ck doch gar nichts miteinander zu tun haben, sich zu gewissenEpochen in ihrem Aussehen nähern, um, wenn ein gewisser Grad der Übereinstimmung überschritten ist, um so kräftiger wieder voneinander abzurücken. Es ist dies ein Prozeß, den wir bei der modernen Buchstabengestaltung oft genug wieder holt finden. Der Zeichner, der mit feiner Type auf ein ge schlossenes und gleichmäßiges Satzbild ausgeht, hat das Bestreben, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. sämtliche Zeichen einem Duktus zu unterwerfen. Er gleicht aus. Eine zu weit gehende Assimilation gefährdet aber die bequeme Lesbarkeit, womit auch historisch begründet wäre, daß eine stark differenzierte Schrift das Lesen offenbar erleichtert. Mit diesem Kriterium und einer Betrachtung des Einflusses, den Schreibzweck und Schreibtechnik auf das Schriftbild üben, geht Brandi an eine knappe Besprechung der wichtigsten neueren Künstler typen, die er mit einer unverhohlenen Freude über den vorhande nen Reichtum in ihren Wesenszügen und ihrem historischen Ur sprung schildert. Die Fraktur-Versalien (besonders der Schreib schrift) empfindet er als etwas gespreizt. Für sie und für Zeichen wie und wäre vielleicht ein Aus- ^ ^ / gleich zu schaffen. Das Gesetz der Anpassung an die Bedürfnisse der Zeit, das, wie die geschickt zusammengestellten Abbildungen des Brandischen Buches beweisen, sich in jeder Epoche aufs neue bewährt hat, wird sich auch ihnen gegenüber als formbildender Faktor durchsetzen und ohne gewaltsame Eingriffe die uns vertrauten Buchstaben zeichen weiterbilden. Paul Westheim. Kleine Mitteilungen. Neue «Scher, «»«»löge «s«. skr «»chhSndler. 3ibri 8eol38tiiei 1911—1912. (8upp1emen1o 3l N. 39—40 ckel »6iorn3lv ckella. librerm« Ot-tobre 1911.) 3sx.-8°. 8. 483—674. V3n cken Ü3m.) 8". 183 8. 3855 Nrr». — Versteixerunx: Hi^orisebs ^.ut,oxr3pbsn. — ^nt-iqu. Ls-ta-lox Nr. 11 von Larl LinLbüsnriej in Lerlin 36, !Lurkür8teu8l,r. 148. 8°. 63 8. in. 23b1rei6bsn ?3k8imi1s3. 763 Nrn. I^sxler) in 6i688en. 8". 83 8. 1994 Nrn. Urheber- und Verlagsrecht. Eine Sammlung der einschlägigen Gesetze, Verordnungen und internationalen Übereinkommen für das literarische und künstlerische Urheberrecht sowie für das Verlagsrecht. Mit Sachregister. Herausgegeben von Or. Hans Kirchberger, Rechtsanwalt in Leipzig. (Schweitzers Textausgaben.) 16'. VIk, 144 S. München und Berlin 1911, I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier). Geb. 2 ^ Uexen8burx. 3sx.-80. 8 8. lut«. 8°. 66 8. 1154 Nrn. — Vsr8telxsruox: 14. bis 16. November 1911. Nr. 21t Libliotbek 3rn8t-03r3es>8. I: Lotavilc. ^ekerb3u. 8". 48 8. 961 Nrn. Versleixsruox: 28.—30. November 1911. Die Bibliothek, deren erster Teil in vorstehendem Kata loge dem öffentlichen Verkauf ausgesetzt wird, war das wissenschaftliche Rüstzeug eines deutschen Gelehrten, eines Pioniers deutscher Kultur in Venezuela. Sie umfaßt alle Gebiete der beschreibenden Naturwissenschaften und der exakten Wissenschaften, wenn auch nicht in großer Ausdehnung, so doch in charakteristischen Büchern und Schriften. Jahre lang ist versucht worden, die Sammlung Ernsts als Ganzes zu erhalten, leider find die Unterhandlungen völlig gescheitert, deshalb kommt sie nun zum öffentlichen Vbikauf. (Nach dem Vorwort.) L600
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder