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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1925
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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1964Dörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. X- 30, 5, Feibruar 1S25. Eine Zeitschrift hat einen Verlagswert m. E. glatthin überhaupt nicht. Würde ich eine Zeitschrift zu kaufen haben, so kümmere ich mich um das, was der Verkäufer damit erreicht hat, nur des Kennens wegen; viel nachdrücklicher werde ich darüber Nachdenken müssen, was ich damit zu erreichen mir zutraue. Und wer nun schon einmal Zeit schriften verhandelt hat, der wird wissen, wie unterschiedlich sich die Interessenten beim Handel benehmen: Der größte Teil rechnet gar nicht, sondern schwirrt mit großer Geste ab; ein anderer großer Teil rechnet lange Selten voll und empfiehlt sich als Absetzer; von dem kleinen Reste der ernstlichen Reflektanten bleiben schließlich nur ein zelne übrig, von denen, wenn's gut geht, endlich «inerkauft. Man sieht daraus, daß der bisherige Ertrag des Vorbesitzers in der Praxis kein stichhaltiges Maß für den Verlagswert fein kann. In wohl alle» Fällen werden. Zeitschriften nur als Gelegenheitssache erworben, um entweder ein in den »Rahmen» passendes gl'eichgeartetcs Objekt lSchmiedezeitnng, Siellmacherzeittiitg) mit gleichartigen Mitteln der Propaganda zu bearbeiten und die Propagandakosten durch Teilung zu verbilligen, oder um für ein« Buchdruckerei «in Arbeilsobjekt zu be kommen. Niemals wird man höret:, daß ein junger Ansänger eine Zeitschrift erwirbt, um sich mit ihr selbständig zu machen. Der Ertrag einer Zeitschrift ist doch auch stets trügerisch. Nicht immer bringt Klugheit und Arbeit den Erfolg. Blicke ich aus meine Bekanntschaft zurück, so scheint mir die »glückliche Hand» die wesentlich wichtigere Nolle zu spielen, wenn irgendeine Konjunktur hat ausge nützt werden können. Wie wahr das ist, sieht man daran, daß gar oft recht alte und ehemals hochangesehene Zeitschriften trotz emsiger Hand und kluger Leitung niedergerungen werden und kläglich verkümmern. Und anderseits sieht man Eintagsfliegen mit schwülstiger Aufmachung überraschend schnell zur Sonne steigen. Dies ist ein anderer Beweis dafür, daß das Verlagsrecht nicht nach dem Ertrage bewertet werden kann. , In der Zeitungspraxis gibt es eine eherne Regel: Andere nicht! — Wer wie ich Änderungen des Umschlags, der Satzteilung, des Titels <!), der Ausmachung, der Schriftarten, der Spaltenzahl, der Jnseratsayweise und des Domizils schon mehrmals mitgcmacht hat, wird wissen, daß jede Änderung »Änderungen- erst schasst. Wechselt das Blatt gar den Verleger und das Domizil, so ist die Flucht der Abonnenten und Inserenten geradezu verheerend! Soll etwa der neue Verleger die Lappalien eines Abonnementsbctrages oder die Jnne- haltung eines slibrtgens in der Hauptsache zivciselhasten) Jnsertions- vcrtragcs crklagen? Wenn nicht, dann habe ich zum dritten Male dar getan, daß das Verlagsrecht einer Zeitschrift nicht nach dem Betrage bewertet werden kann, und ich kann hierbei auf die Sistierung der Jn- scrtionsaufträge im Jahre 1814 verweisen, wodurch blühende Zci- tungsunternehmungen zum Niedergang gebracht wurden. Auch buchtechnisch spricht manches gegen die Bewertung des Ver lagsrechts, wenn man zwei gleichartige Zeitschriften mit gleichhohcm Grundkapital in einem Verlage anschen will, die Jahr für Jahr wechselnd steigen oder fallen. Wie soll der Aufstieg, wie der Kall be wertet werden? Wie sicht das Verlagsrechtekcnto aus, und wie muß Ausstieg oder Fall verbucht werden? Um zum Schluß zu kommen: Für mich ist eine Zeitschrift oder eine Zeitung und deren Titel samt Jahrgängen lediglich die Theatcr- garderobe eines Sängers, in welcher er seine Stimme zu illusionisti scher Wirkung bringt. Seine Stimme ist dieselbe, wenn er die Garde robe auszieht. Genau so liegt in der Zeitschrift nur die Kunst und das Glück meines Betriebs; verkaufe ich sie, so habe ich immer noch Kunst und Glück für andere Sachen behalten und die Zeitschrift zieht entblößt hinaus. Ich bewerte das Verlagsrecht einer Zeitschrift gleich Null; gelingt es mir, beim Verkauf etwas Wesentliches zu lösen, so buche ich den Erlös über Gewinn- und Verlustkonto, und das Finanz amt — Gott erhalte es! — wird zu richtiger Zeit zur Berechtigung einer Einkommensteuer kommen. Leipzig. Alfred Bo h nagen, i. Fa. Elster-Verlag. Eine Buchhändlerfahrt nach Florenz. Eine Anregung. Mit Freude und Befriedigung haben wir im Börsenblatt sNr. 24) gelesen, baß im Frühling dieses »heiligen Jahres- in Florenz ein« große internationale Ausstellung snr Buchhandel und Buchgewerbe stattfinden soll, an der sich der deutsche Buchhandel gewiß aus Grün den idealer und wirtschaftlicher Natur zahlreich beteiligen wird, um an seinem Teile Vorurteile zu beseitigen und Jrrtllmer zu zerstreuen, die dem deutschen Namen und Ansehen im Auslande noch immer zu schaf fen machen. Eine bessere Wahl hätte die italienische Regierung kaum trcfsen können, eine stolzere Stätte nicht wählen können, als das alte Fiorenza, diese Stadt, <von der Leopold Ziegler sagt) »auf festländi schem Boden eine Kraftquelle wie vielleicht nur noch das heilig« Achen; wo alles beursprungt ist, was europäisches Gesicht trägt und euro päische Geltung hat: die Kunst der Wiedergeburt und die Wissenschaft der heutigen Mechanik, die Versassung des absoluten Staates und die Wirtschaftsform frlihkapitalistischer Bankokratie, die Geschlechterherr schaft des Patriziats und die Demokratie der Zünfte, — diese Stadt, wo bi« zwei gleichwertig-gegensinnigen Spielarten unseres Lebens stiles, Gotik und Renaissance, sowohl vereinzelt ihre höchste Ans- wtpselung fanden, als sich in hochzeitlicher Gemeinschaft gatteten und paarten-. > Daß mit dieser Ausstellung wahrscheinlich auch «in inter nationaler buchhändlerischer Kongreß verbunden sein wird, lasen wir, und wir zweifeln nicht daran, daß gar mancher große und berühmte Verleger und Sortimenter und Antiquar deutscher Ration dort im Herzen Toskanas erscheinen und wenigstens vorübergehend anwesend sein wird. Nun srage ich: Sollte es nicht möglich sein, daß auch uns Angestellten ohne Rang und Namen Gelegenheit geboten würde, wäh rend eines etwa achttägigen Aufenthaltes nicht nur die Schätze der Ausstellung zu bewundern, sondern uns auch aus eigener Anschauung mit den unermeßlichen und unvergänglichen Kulturwerten und Kunst werken vertraut zu machen, die diese Stadt birgt und die wir seit Jahrzehnten auf liebendem Herzen tragen, ohne sie von Angesicht zu Angesicht zu kennen? Man komme mir nicht mit dem Einwand, acht Tage seien eine zu kurze Zeit! Gewiß, je länger und je mehr, desto besser, aber wer Auge und Herz wohl vorbereitet hat, der kann, bas weiß ich aus eigener Erfahrung von meinen Wanderfahrten im deutschen Vaterlands her, in kurzer Zeit unendlich viel sehen und so geistig und seelisch verarbeiten, daß er sein ganzes Leben lang an dem goldnen Überfluß dieser Tage zu zehren hat! Wir Angestellten sind alle be scheidenen Gemüts und leider knapp bei Kasse, sollte sich aber trotz allem eine solche Frllhlingssahrt nach dem Süden nicht ermöglichen lassen, wenn sich der hochgeloite Börsenverein ein wenig unserer an- nimmt und diesen »erwogenen Plan in wohlwollende Erwägung zieht? Wir könnten dann schon jetzt immer mit dem Sparen anfangen und monatlich unser Erspartes zur Ablieferung bringen, damit schon von vornherein eine Gewähr geboten ist, daß die sich Meldenden auch wirk lich mitmachen und mitkommen. Vielleicht nimmt sich unser lieber Herr Eugen Diederichs einimrl der Sache an, der ist eigentlich der Nächste dazu, weil sein Wappentier ja in Florenz zuhause ist. Dann wäre die Angelegenheit ja in den allerbesten Händen, aber in jedem Falle: Wir bitten um freundliche Aussprache und das Börsenblatt um gütigen Abdruck! Einer aus Elbflorenz. Drei Sonnen-Berlag in Leipzig. <S. Börsenblatt Nr. 22 vom 27. I. 1828.) Mit obigem Verlag habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie die Firma Carl Köhler in Darmstadt. Dieselben betreffen eben falls das Koppenhagensche Tagebuch, das der Verlag erst falsch expe diert und dann — auf meine Reklamation hin — doppelt gesandt hat. Mein Bar-Nemittenden-Paket mit den falsch gesandten Bünden hat der Drei Sonnen-Verla-g bis heute nicht eingelöst und hat mi>r meine durch seine unrichtige Expedition entstandenen Unkosten ebenfalls nicht ersetzt: daß er meine beiden Zuschriften in der Angelegenheit vom 24. XI. 1924 und 12. I. 1925 nicht beantwortet hat, ist nach dem von der Firma Koehler Mitgeteilten ja nicht weiter verwunderlich. Stuttgart. K. Ad. Emil Müller. Am 4. III- 1924 sandten wir 7/6 »Brücken führen über den Rhein« an d-en Drei Sonuen-Vcrlag mit der Bitte um Umtausch gegen »Lieb Mädel« zurück. Bis heute haben wir nichts wieder von unseren Ne- mittcnden gehört. Der Verlag antwortet auf keine unserer zahlreichen Reklamationen. Wir verstehen dieses Verhalten nicht. Chemnitz. H. L C. T i e tz. „Generalvertreter für Buch- und Kunsthandel". Am 24. Januar suchte ein Unbekannter mittels einer Anzeige im hiesigen Tageblatt unter Chiffre »jüngere Herren zum Vertrieb von ,Buch und Kunst'«. Wir stellten fest, daß es sich um einen zwangs weise pensionierten Studienprofessor im Alter von ca. 48 Jahren handelt, der sich als »v r. I r i e d r i ch Beck, Generalvertreter für Buch - und Kunsthaniel- untcrzeichnet. Da es sehr leicht möglich ist, daß sich der Herr weiter hin Lehrercxemplare oder Besprechungsexemplare mittels seines Titels verschaffen will, halten wir uns für verpflichtet. Vorstehendes be- kanntzngeiben. Coburg. E. Riemannsche Hofbuchhandlung.
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