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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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12114 «Srscnbl-tt s. d. Dtlchn. B«ch-»nbil. Mchtamtlicher Tell. 240, 14. Oktober 1S11. doch mit zu den bekanntesten auf pädagogischem Gebiete. Und daß der Lehrer mit zu dem kaufkräftigen und inter essierten Publikum gehört, brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen. (Doch, denn das wird oft bezweifelt. Red.) Für den Sortimenter ist es aber keine besondere Mühe, ein paar Bücher eines Autors mit einem kurzen Hinweis auf den Vortrag auszulegen. Gern würde ich ja in den Städten, in denen ich zu sprechen habe, die Herren Buchhändler persönlich aufsuchen, um sie auf den Vortrag aufmerksam zu machen, doch läßt sich das infolge der kurzen Zeit, die mir zu Gebote steht, meist nicht einrichten. Außerdem, meine ich, könnte ein gewandter Sorti menter sich manche dauernde Kundschaft sichern, wenn er bei solchen Gelegenheiten mehr Ansichtssendungen machte. Auch die Zeitungen würden gewiß gern zum Abdruck kurzer Abschnitte aus den Büchern eines Autors bereit sein, wenn die Bitte um solchen Abdruck nicht vom Autor selber aus geht. Die fortschrittlich gesinnte deutsche Lehrerschaft, die seit Jahren für eine gründliche und umfassende Reform des Unterrichts eintritt, ist ernstlich bemüht, das Interesse für Erziehung und Unterricht in immer weitere Kreise zu tragen. Auch nach dieser Hinsicht könnte der Buchhandel helfend ein- greifen, indem er auch pädagogische Literatur nach Kräften mit zum Kaufe anbietet oder durch Ansichtssendungen in das Haus zu bringen sucht. Weitsichtige und über die Zeitfragen gut unterrichtete Sortimenter werden das ja allerdings längst tun, aber ob es allgemein geschieht? — Zweifellos würden auch Vortragsabende, die nicht von Lehrervereinigungen ausgehen und die Unterrichts- und Er ziehungsfragen behandeln, bald allgemein Anklang finden. Das große Publikum wird doch nicht dauernd allein für »Sternschnuppen« und »Urgeschichte der Menschheit« Inter esse zeigen. Erziehungsfragen sind doch wahrhaftig wichtiger! Nach meiner Ansicht kommt es nur darauf an, Laß Redner gewonnen werden, die solche Fragen mit Geist und populär vorzutragen verstehen. Da liegt eine Kulturmisston auch für den deutschen Buchhandel! — Nein, gerade für diesen! H. Scharrelmann. XXIII. Ihre Anregungen in dem Artikel »Vortragsabende haben durchaus meine Zustimmung. Ich würde, falls der artige Aufforderungen an mich ergingen, gern lesen. Gustav Schüler. XXIV. Es ist keineFrage, daß durchderartigeVorträgedasJnteresfe für die gegenwärtige Literatur und damit die Kauflust des Publikums auf dem Büchermarkt geweckt wird. Der praktischen Durchführung werden sich allerdings oft, vielleicht sogar in den meisten Fällen, arge Hindernisse entgegenstellen. Die Kostensrage ist ja schon in den betreffenden Aufsätzen des Börsenblattes gestreift worden, neben ihr ist die Personen- srage natürlich die schwierigste! nur sehr wenige Schriftsteller werden in der Lage sein, viele werden es von vornherein ablehnen, als Vorlragsretsende ihre Werke zu publizieren. Was aber unter allen Umständen durchgesetzt werden sollte und könnte, wären im Winter ein paar Vorträge über neuere Literatur. Das müßte in jeder Stadt, in jedem Städtchen zu erreichen sein. Es läge naturgemäß im Interesse der Herren Sortimentsbuchhändler, zu diesem Zweck Fühlung zu suchen mit den Literaturlehrern, der Lokalpresse und anderen geeigneten Persönlichkeiten am Ort. Empfehlens wert wäre es, die Schriftsteller der Heimat und des be sonderen Volksstammes zunächst zu bevorzugen, das käme schließlich allen zugute. Das Wort »Der Prophet gilt nichts in seinem Vateilande« (auch der Dichter ist Prophet) war niemals sehr ehrenvoll für die »Vaterländer«. Dar bietungen aus den Werken der besprochenen Autoren müßten sich daranschließen. — Allerdings darf die Aufgabe, zur Herbeiführung derartiger literarischer Abende mitzuwirken, seitens der Buchhändler nun nicht von Fall zu Fall nach dem materiellen Erfolg in ihrer Wichtigkeit bemessen werden. Wenn in einem Ort das literarische Interesse allgemein ge weckt und wachgehaltcn wird, so kommt das über kurz oder lang auch immer dem Buchhandel zugute. Karl Strecker (Berlin). XXV. Die Vortragsreisen der Schriftsteller halte ich für vorteil haft in zwei Beziehungen. Sie zeigen vorerst dem Autor ein Publikum, d. h. die Kreise von Menschen, auf deren Interesse er rechnen kann. Gefällt der Autor auch persön lich, so wird er einen erhöhten, vielleicht sogar regelmäßigen Absatz seiner Werke an den betreffenden Orten wahrnehmen. Ich habe selbst sehr oft und in den verschiedensten Städten Vorträge gehalten, die mir nicht nur angenehme Erinne rungen-sind, sondern mich auch reichlich mit dem Publikum in stärkeren Kontakt gebracht haben. Freilich bleibt jede günstige Wirkung ausgeschloffen, wenn die Sache ungeschickt eingeleitet ist. Ein Verein bringt die äußeren Umstände eines solchen Vortrags vielleicht am besten in Gang, in zweiter Linie eine gut eingeführte Agentur. Als Pcioatunternehmen der Schriftsteller selbst halte ich derartige Reisen sür verfehlt. Ich habe es nie probiert und möchte es auch nicht tun. Der Verleger muß natürlich mit der nötigen Reklame den Vortragenden unterstützen, am besten indem er auf die Buchhandlungen einwirkt, Photo und Werke ins Schaufenster zu stellen, indem er Pressenotizen lanciert usw. Voraussetzung ist natürlich, daß der Vortragende auch sprechen kann und nicht, statt zu gefallen, nachteiligen Ein druck erweckt. Alex, von Gleichen-Rutzwurm. Kleine Mitteilungen. Buchhändlerischer Frakturbuad, Leipzig. — In Nr. 170 des Börsenblattes vom 2S. Juli ISlt erschien der Ausruf einiger Kollegen, die sür die Erhaltung der deutschen Frakturschrist und ihre Wiedereinsetzung in Gebiete, aus denen sie durch die Anstrengung der Antiquasreunde verdrängt worden war, eintraten. Wie der Erfolg zeigt, hat dieser Ausruf unter den Berussgenossen einen starken und freudigen Widerhall gesunden. Zahlreiche Beiträge, die sofort nach Veröffentlichung des Aufrufs und bis zum heutigen Tage eingehen und deren Stifter sich fast ausnahmslos für eine Reihe von Jahren zu einem gleichen Beitrag verpflichteten, beweisen, daß besonders der deutsche Verlagsbuch- handet dieser in ideeller und praktischer Hinsicht so wichtigen Frage ein verständnisvolles Interesse entgegenbringt. — Aber immer noch bleibt viel zu tun, und die Mittel, die sür den Kamps ge sammelt werden müssen, sind noch nicht in genügender Höhe beieinander. — Es hat sich nun, wie schon in dem erwähnten Rundschreiben angedeutet worden ist, der Buchhändlerische Frakturbund gebildet, dessen Vorstand sich aus den Herren vr. Kurt Koehler in Fa. K. F. Koehler, Robert Kröner i. Fa. I. G. Cottasche Buch handlung Nachs., Adols Rost i. Fa. I. C. Hinrichs'sche Buch handlung, Gustav Ruprecht i. Fa. Vandenhoeck L Ruprecht zusammensetzt. Dieser Bund stellt es sich zur Ausgabe, die verschiedenen, ohne die nötige Fühlung miteinander arbeitenden Vereinigungen der Fraktursreunde zu einer einheitlichen Bewegung zu organisieren und die nötigen Mittel zu solchem Kampfe her- beizuschassen. Zunächst ist als Propagandamittel, besonders auch sür die Kreise des großen Publikums, eine Broschüre unter dem Titel »Die deutsche Schrift und das Ausland — Augenärzte und Schrift-
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