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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1911
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- Deutsch
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- Saxonica
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11822 Vbilrnbl-N t. d. Dtlchn. Bachy-Nd-I. ^Nichtamtlicher Teil. 236, 10. Oktober 1SI1. dann sitzen sie so andächtig, leuchtenden Auges vor mir, und hernach jubelt's um mich, und das allerorten, wohin ich auch komme — diese Stunden rechne ich zu meinen glück lichsten. Da habe ich die Jugend und forme ihre Herzen. Diese Kinder- und Märchenabende sollten überall eingerichtet werden. Die erste Anregung zu ihnen erhielt ich durch einen Berliner Sortimenter, und die Sortimenter würden auch auf ihre Rechnung kommen. Kinderbücher werden nun einmal ge kauft, und wenn die Kinder sich an den schönen Geschichten und Bildern erfreut haben, dann stürmen sie schon Herz und Börse des Baters, daß er ihnen solch ein Buch kauft. Der Sortimenter muß es nur wissen lassen, daß er die Bücher führt. Jedenfalls sollte der Sortimenter nie darauf warten, daß der Berg zu ihm kommt. Berge haben in der Regel etwas schwere Füße. Wilhelm Kotzde. VII. Ich bin ein mittelmäßiger Sprecher und habe des wegen meine Vorlesungen aus eigenen Werken zumeist ans kleinere Städte und größere Dörser der Schweiz beschränkt, möchte aber gerade diese Art literarischer Abende nicht missen. Das hängt keineswegs am Honorar oder Bücherabsatz, sondern an der erfreulichen Erfahrung, meinen Zuhörern mit be scheidenen Mitteln eine sonntägliche Freude bereitet zu haben, die weit außerhalb ihrer sonstigen Lebenskreise liegt. Das herzliche Vertrauen in die Schicksalskcnntnis des Schrift stellers, in sein Verstehen und Begreifen, das sich nach solchen Abenden aus einer sonst herben Volksseele kundgibt, ist mir eine Wohltat, ein Sonnenschein in die literarische Papier arbeit und in die mancherlei ankältenden Erfahrungen, die mit einem literarischen Namen verbunden sind. Rüschlikon b. Zürich. I. C. Heer. VIII. Auf Ihre werte Anfrage beehre ich mich zu erwidern, daß ich mir von periodisch zu veranstaltenden Vortrags abenden belletristischer oder populärwissenschastlicher Natur unter günstigen Voraussetzungen selbst in der Großstadt einen entschiedenen Nutzen für Verleger, Sortimenter und nicht zum mindesten für die Autoren selbst versprechen würde. Wie Herr Friemar treffend bemerkt, wären solche Ver anstaltungen unbedingt Sache der Vereine. Sie hätten den Autoren, dis ja selbst Interessenten sind, keine Honorare, wohl aber bescheidene Reffeentschädigungen zu bieten, wofür sie das Recht in Anspruch nehmen könnten, einigermaßen auch bei der Auswahl des zu Bietenden mitzuwirken. Miß erfolge bei Vorträgen der Autoren selbst sind ja meist auf das mangelnde Urteil derselben bezüglich der Eignung ihrer Arbeiten zum Vortrag vor der breiten Öffentlichkeit zurück zuführen. Wohl auch zuweilen auf die geringen deklamatorischen Fähigkeiten. Auf unbedingten Erfolg können nur halbwegs gute Humoristen rechnen, auch wenn sie keine Vortrags künstler sind. Übung ist andrerseits selbst auf diesem Ge biete nicht zu unterschätzen- auch ein Vorteil solcher Veran staltungen. Mein Vorschlag ginge dahin, daß einige ältere Vereine Versuche in der Weise unternähmen, daß sie zu Beginn einer Saison zusammenfassend über eine Gruppe von Autoren sprechen ließen, die sich dann im Verlaufe des Vereinsjahres mit einigen charakteristischen Proben dem Publikum vorzu stellen hätten. Ich glaube, wenige Autoren würden sich spröde zeigen. Heinrich von Schultern. IX. Ich bin Ihnen sehr dankbar für die Erlaubnis, mich zu Friemars interessanten Vorschlägen äußern zu dürsen. Ich schreibe bekanntlich sehr viel — meistens über Dinge, die ich nicht verstehe —, hier ist endlich eins, das ganz innerhalb meiner Sphäre liegt, denn es gibt in Deutschland keinen Autor, der mehr Vorträge als ich gehalten hat. Achtung, meine Herren Buchhändlerl Ich spreche von Vortragsabenden. Wir wollen bedeutungslose Dichter aus unserer Be trachtung ausschalten — mit Vorträgen Harm- und talent loser Schriftsteller werden Sie kein Glück haben, — es wären denn Lvkalgrößen. Bleiben die Talente. Die müssen Sic erkennen. Und im Leben dieser Talente gibt es (wir sind in Deutschland und wollen systematisch sein) drei Perioden: a) die Zeit, wo sich ein Vortrag für den Unternehmer noch nicht lohnt, In der kurzen Periode b, die zwischen a und o liegt, müssen Sie den Autor erwischen; o) die Zeit, wo sich der Vortrag für den Dichter nicht mehr lohnt. Meine erste Tournee durch Deutschland, im Frühling vor vier Jahren, kostete dem Unternehmer zweitausend Mark Lehrgeld. Sie sehen vielleicht schon daraus (und ich kann Ihnen aus Grund vieler Erfahrungen nur beistimmsn), daß die Veranstaltung von Vorträgen kein Geschäft ist, das schon heute, am Vortragsabend, Lohn einheimst. Der Vortrag fördert auch nicht so sehr die erschienenen Bücher des Autors — wie jene, die erst erscheinen werden: alle meine Bücher, die nach 1907, der schäbigen Tournee, gekommen sind, haben es aus zehn, zwölf und mehr Auslagen gebracht; eins auf siebzehn. Über die Köpfe der Kritik hinweg — ich versichere: nur durch meine Vorträge; denn die Kritik kümmert sich auch heute noch nicht um mich. Wer mich einmal im Vortragssaal gehört hat — und er kauft nächstens Bücher: unter zwanzig, die daliegcn, sucht er sich doch am liebsten mein Buch aus denn mir ist er durch meine Vorlesung verfallen. Roda Roda. Kleine Mitteilungen. Fünfzigjähriges Geschästsjuditäum. — Am heutigen Tage, dem 10. Oktober, besteht die angesehene Sortimentsbuchhandlung A. Grüneberger L Co. Nachfolger Geschwister Rösch in Oels in Schlesien ein halbes Säkulum Ihr Gründer war Herr A. Grüneberger, der sich noch in bester Gesundheit seines Lebens freuen kann und die wohlverdiente Nahe nach einer arbeitsreichen Geschäftstätigkeit genießt. Er war einer der Letzten, der in Breslau vor der Prüfungskommission das sür Buchhändler in Preußen vorgeschriebene Examen abgelegt hat, um von der Regierung die Konzession zur Eröffnung einer Buchhandlung zu erlangen. Vor 8 Jahren, am I. Oktober 1S0Z, verkaufte Herr Grünebcrger sein Geschäft an Herrn Mano Racrger und zog sich in das Privatleben zurück. Herr Naerger halte das Geschäft drei Jahre im Besitz und gab es am 1. September IMS weiter au die Geschwister Rösch. Seit 1. März ISOS ist Herr Georg Rösch Alleiuinhaber. Dem geehrten Gründer des be währten Geschäfts, das sich vom Beginn an bis zum heutigen Tage des besten Ruses und ausgedehnten Vertrauens beim Publi kum und der Verlegerwelt rühmen kan», sowie dem jetzige» Be sitzer sprechen wir zu dem ehrenvollen Gedenktage die besten Glückwünsche aus. FiiiifundzwanzigjährigcS «eschäftsjubikänm. — Am s. Oktober konnte der srühere verdienstvolle Vorsitzende des Ver eins Leipziger Sortiments- und Antiqnariatsbuchhändler Herr Eduard Pfeisser in Leipzig aus 2S Jahre buchhändlerischer
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