Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1877
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- 1877-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1877
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6 Nichtamtlicher Theil. öl? 1, 2. Januar. erste» Stuft. Ich glaube, auch der Herr Generalpostmeister kan» uicht sage», daß das seine Kreise zu sehr stören würde, wie es bei den Brie fen der Fall wäre, wenn man ihm da Vorschlägen wollte, mehrere Scalen einzusühren. Bei den Drucksachen unter Kreuzband gibt ei bekanntlich schon mehrere Gcwichtsstusen, es gibt innerhalb Deutschlands Stusen zu s, 10, 20 und so Psenuigcn. Ich glaube, cs gibt einen Mittelweg, wenn man vielleicht sür Sendungen von 50 bis 150 Gramm einen Satz von sechs Pfennig, oder was noch richtiger wäre und in das Decimalsystem hineinpaßt, von süns Pfennig sestsetzt. Ich möchte sreilich mit dem Satze von fünf Pfennigen nicht etwa den Anlaß dazu geben, daß nun umgekehrt die erste Gewichtsstufe künftig auf fünf Pfennig, statt auf drei Pfennig normirt würde, sondern ich möchte nur den Ge danken, eine Mittelstufe zum Satze von süns Pfennig einznrichten, hier anregen. Einen Antrag kann und mag ich in dieser Beziehung nicht stel len, die Festsetzung des Tarifs ist ja Sache der Postverwaltnng, auch glaube ich , daß sie durch ihre Verabredung mit den übrigen Regie- Postmeister, der ja neben dem Großen auch das Kleine nicht übersieht, diese Angelegenheit weiter in Erwägung zieht und womöglich diesem Wunsche Rechnung trägt, der, wie ich wohl nicht weiter auszusühren brauche, durchaus nicht die zunächst betheiligten Kreise der Buchhändler allein betrifft, sondern viele andere Gewerbtreibende, und schließlich doch das ganze Publicum, denn Sie werden doch diese Gewerbtreiben- den sür zu gute Geschästsleute halten, als daß sie nicht diese ihnen zunächst zusallende Vermehrung von Ausgaben schiießlich doch aus das Publicum abwälzen werden. Ich hoffe, wie gesagt, daß diese Ange legenheit bei passender Gelegenheit von dem Herrn Generalpostmeister in weitere Erwägung gezogen werden wird. Unter den hier erwähnten Petitionen waren besonders die im vergangenen Sommer vom Vorstande des Börsenvereins und vom Berliner Buchhändlervevein an den Generalpostmeister gerichteten Eingaben gemeint, auf welche ein abfälliger Bescheid erfolgte, was seiner Zeit auch im Börsenblatt berichtet wurde. Wie wir hören, vermied Hr. vr. Brockhaus absichtlich in seiner Rede, den (in der Sitzung anwesenden) Generalpostmeister vr. Ste phan zu einer directen Antwort zu provociren, weil er aus einer mit demselben gehabten Unterredung entnehmen mußte, daß dieser zu nächst ebenfalls nur ablehnend antworten könne, während derselbe volle Geneigtheit zeigte, mit Berufung auf die Anregung der Ange legenheit im Reichstag dieselbe bei der nächsten Conserenz des Welt postvereins in befürwortender Weise zur Sprache zu bringen. Misccllen. „Die" Mark. — Das „Suchblatt" brachte in der letzten Zeit mehrere Artikel, um zu beweisen, daß cs „der" und nicht „die" Mark heiße oder heißen müsse. Die große Unkenntniß der einschlägigen Verhältnissebildete einen schroffen Gegensatz zu dcm Selbstbewußtsein, mit dem der Beweis sür diese Behauptung geführt wurde, und das sich sogar so weit verflieg, den Ausspruch eines Sprachgelehrten wie Sanders als einen wenig zu berücksichtigenden zu bezeichnen. Soweit uns bekannt, war in Deutschland bis zur Einführung der neuen Währung nur bei den Hanseaten und Schleswig-Holsteinern die Bezeichnung „Mark" sür einen bestimmten Geldwerth im Gebrauch. Trotzdem kannte die ganze Handelswelt „die Mark" des kleinen West-Nord-Nord-Zipscls Deutschlands, und dieser kleine Zipfel vertrat stets, uicht allein zur Zeit des Hansabundes, selbst in fernen Welttheilcn unser zerrissenes Vaterland mit Ehren. Hier also, wo man „die Mark" schon seit Jahrhunderten kennt, ist sie weiblichen Geschlechts (vcrgl. Schiller u. Lübbeu, uültelnicderdcutsches Wörter buch, und Schütze, holsteinisches Idiotikon). Uns will scheinen: auch der Brauch hat seine Berechtigung selbst „Sprachkennern" gegen über. Sanders achtet denselben, auch Weigand, Adelung, Heinsius u. s. w. Darin geben wir jedoch Hrn. Sabel vollständig recht, daß in unserem lieben Vaterlande auch „hohe Herren" — damit sind doch solche gemeint, die einige Jahre die Universität besuchten und folglich als berechtigt angesehen werden, an der Spitze der deutschen Civilisation zu marschiren — ihre Muttersprache uicht richtig zu gebrauchen wissen. Ergötzliche Beispiele liefern ja oft die amtlichen Bekanntmachungen; uns z. B. wurde neuerdings ein Erlaß des Stadtgerichts in Gotha, in dem die Ermäßigung einer Forderung eine „Niederung" derselben genannt wird. Man lacht gewöhnlich über dergleichen Sprachfehler, aber man thut sehr unrecht daran: sie haben, so zu sagen, mehrwieeinesehrernsteKehrseite; doch das gehört nicht hierher. — Schließlich freut es uns noch anführen zu können, dnß man auch im Süden Deutschlands fast nur die Mark sagt; uns ist, trotz unseres jetzigen längeren Aufenthalts dort, der Mark nicht zu Gehör gekommen. B.-B. H. H. Zur Kundenrabatt-Frage. — Eine Sortimentshandlung schrieb dieser Tage einem Verleger: „Ich erlaube mir, Sie höflichst zu bitten, mir noch einen Ausstand bis zum 15. Januar gewähren zu wollen, da meine eigenen Ausstände infolge der Gejchäftsflauheit so außerordentlich schlecht eingehen, daß ich factisch deshalb in Ver legenheit gerieth. Die Verhältnisse des Sortimenters, der fast U(?) seiner Bezüge haar bezahlen und fast ohne Ausnahme alles Ab gesetzte seinen Kunden creditiren muß, sind in den letzten Jahren sehr unangenehm geworden und werden auf die Dauer geradezu unhaltbar." — Warum? Durch ihre unkausmännische Wirthschast sind die Herren Sortimenter hieran selbst schuld; ohne jeden Unter schied geben sie dem Publicum 10 H, ISA U, ja oft sogar mehr Rabatt. Weshalb sagen sie nicht: Wer pumpt 1 Jahr zahlt den Ladenpreis. „ hezahlt halbjährlich, erhält z. B. 3 U Skonto. „ „ vierteljährlich, „ z. B. 5U „ „ „ baarbeimKauf, „ z. B. 8A> „ Einsender ist überzeugt, daß hierdurch die meisten Kunden bald zur vierteljährlichen oder Baarzahlung übergehen würden. Der Sor timenter würde dann recht gut im Stande sein, bei Extrarabatt stets baar zu beziehen; auch würde ihm hierdurch mehr Vortheil er wachsen als dadurch, daß er wie jetzt den Rabatt ohne jeden Zweck als den der Concurrenzmacherei dem Publicum an den Hals wirft. — t. Zur Beachtung der Herren Verleger. — Es kommt nicht selten vor, daß deutsche Verleger den Preis von Verlags- artikeln aus dem Umschläge der Bücher und Hefte, oder auf Pro spekten, neben der Markwährung noch in oesterreichischer Währung angcbcn; die Mark in der Regel zu 60 kr. oesterr. Währg. berech net. Darüber wäre nun kein Wort zu verlieren, wenn die Herren mit den oesterrcichischen Sortimentern eben in oesterreichischer Wäh rung rechnen würden. Da das aber häufig nicht der Fall ist, so wäre es dringend zu wünschen, daß derartige Preisangaben, welche nur zu Erörterungen und Differenzen zwischen Käufer und Sorti menter Veranlassung geben, einfach unterbleiben möchten. Daß der ocsterrcichischc Sortimenter bei den jetzigen traurigen Coursvcrhält- nissen die Mark nicht mit 60 kr. berechnen kann, bedarf wohl keiner besonderen Versicherung; andererseits aber beruft sich der Käufer auf die gedruckte Preisangabe und glaubt übervortheilt zu sein, wenn ihm die Mark nach dem Tagescourse berechnet wird, ns- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgcbung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen ans dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirung.
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