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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1877
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- Deutsch
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während bis zum Jahre 1824 die Zahl der Dresdner Druckereien nicht 5 überstieg und auch 1840 nur 6 derselben bestanden, hat sich die Zahl von größeren und kleineren Buchdruckereien daselbst jetzt bis zu 32 vermehrt. Für das Wachsthum der Hofbuchdruckerei sprechen schon die Angaben, daß am Gutenbergsseste SO Personen aus derselben theil- nahmen (jede Handpresse beschäftigte deren 3), während jetzt, wo eine ISpf. Dampfmaschine 9 Schnellpressen für den Buchdruck, 3 dergleichen für den Steindruck, dazu ein Satinirwerk und ver schiedene Hilssmaschinen treibt, das Personal dennoch aus gegen 100 gestiegen ist. Ehrend für diese, wie für die Leitung des Ganzen ist es, daß darunter 7 mit einer Dienstzeit von 30— 46 Jahren, 5 mit einer solchen von 20—30 Jahren und mehrere, welche 10 — 20 Jahre der Meinhold'schen Hofbuchdruckerei an gehören, sich jetzt der Jubelfeier erfreuen. Die genannten Arbeitskräfte vertheilen sich aus die Geschäfts zweige: Buchdruckerei, lithographische Anstalt und Steindruckerei, Stereotypengießerei und galvanoplastische Anstalt, sowie aus die Verlagsbuchhandlung. Allgemein bckanntsind viele schöne Leistungen im Buch- und lithographischen Farbendrucke und vielfache Ehren- und Preisertheilungen, auch vom Auslande, sprechen dafür. Auch sind bis 1856 die sächsischen Cassenbillets, ferner die Scheine und Coupons für sächsische Staatsanleihen, sächsische Brief-und Stempel marken, sowie eine große Anzahl von Jndustrie-Actien durch die Hofbuchdruckerei ausgeführt worden. Seit 1831 werden in der selben die Landtags-Acten gedruckt, und dem seit 1818 hier eben falls gedruckten Gesetz- und Bcrordnungsblatte schloß sich ein wesent licher Theil des Berlages, die handlichen Gesetzausgaben, an. Viel verbreitet sind die Jugendschristen und Lehrmittel (anatomische und naturgeschichtliche Wandtafeln) und ist den letzteren aus Ausstellungen besondere Auszeichnung zutheil geworden. Solche Erinnerungen fordern zur allgemeinen Freude über den Ehrentag des Meinhold'schen Hauses ans; sie erheben aber auch zu der Hoffnung, daß dasselbe in bewährtem Streben und Leisten zu dauernder Ehre unseres Standes in stetem Blühen verbleibe. am Ende. Adolf Müller. Am 1. Februar d. I. sind es fünfzig Jahre, daß Herr Adolf Müller in Brandenburg dem deutschen Buchhandel angehört. Geboren am 16. October 1810 zu Hoym im Anhaltischen, trat er am I. Februar 1827 in die Anton'sche Buchhandlung in Halle ein, wo er eine vierjährige Lehrzeit bestand. Im Jahre 1836 finden wir ihn in Brandenburg als Geschäftsführer einer Filiale, die Riegel in Potsdam zur Herstellung einer engeren Verbindung mit seinem großen Kundenkreise daselbst errichtete. Müller stand der selben zwei Jahre lang vor und übernahm sie dann am 1. Juli 1838 käuflich. Zu seinen ersten Berlagsunternehmungen gehörten die bekann ten Seyffert'schen Schulbücher, worauf später das Landbuch der Mark Brandenburg von Prof. vr. Berghaus folgte; bearbeitet aus Ver anlassung des damaligen Oberpräsidenten von Flottwell kostete dieses Unternehmen enorme Arbeit und Anfangs auch bedeutende Gcldopfer, da der Staatszuschuß von 600 Thlrn. im Verhältniß zu den aufgewandten Kosten nur sehr gering war. Mit dem Gedeihen des Sortimentsgeschäftes wuchs auch der Verlag mehr und mehr; außer einer großen Reihe von anerkannt gediegenen Schulbüchern und einer fast vollständigen Ausgabe der preußischen Gesetze ist die in den Jahren 186g—72 veranstaltete neue Ausgabe von Pestalozzi's sämmtlichcn Werken in 18 Bänden mit besonderer Anerkennung zu erwähnen. Müller war der Einzige, der infolge eines Aufrufs des Pestalozzi-Vereins an den deutschen Buchhandel, eine Gesammtausgabe von Pestalozzi's Schriften zu veranstalten, sich zu diesem mit großen Schwierigkeiten verknüpften Unternehmen bereit erklärte; er erwarb sich hierdurch ein Ver dienst nicht nur um die zunächst betheiligten Kreise, sondern auch um die gesammte deutsche Nation. Auch in localem Verlag hat er Hervor ragendes geleistet, wie er überhaupt an dem öffentlichen Leben Brandenburgs in seiner Eigenschaft als Stadtrath und Mitglied der verschiedensten städtischen Deputationen regen Antheil nahm. Ein Mann von reichen Gaben des Geistes und Gemüthes, verdienstvoll durch seine vielseitige öffentliche Wirksamkeit, ist Adolf Müller eine Zierde des deutschen Buchhandels, die demselben noch lange Jahre erhalten bleiben möge. ck. 8br. Ein französischer „Hinrichs". Dem deutschen Buchhandel steht, Dank seiner vielbemängelten und doch so wohlbewährten Organisation, ein bibliographisches Hilfsmaterial zur Verfügung, um welches ihn der Buchhandel Frankreichs und Englands, von den übrigen Ländern zu schweigen, mit Recht beneiden darf. Es ist wohl nicht zuviel gesagt, wenn wir behaupten, daß die wöchentlichen, vierteljährlichen und halbjähr lichen Bücherverzeichnisse der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig, aus Grund deren dann die compendiösen fünfjährigen Kataloge abgefaßt werden, in Bezug auf Vollständigkeit, Genauig keit und Uebersichtlichkeit nicht entfernt von ähnlichen bibliogra phischen Unternehmungen des Auslandes erreicht oder gar über troffen werden. Insbesondere fehlte es bisher dem französischen Buchhandel an einem brauchbaren, periodisch und regelmäßig er scheinenden Kataloge nach Art des Hinrichs'schen. Zwar hatte die Firma Reinwald in Paris cs unternommen, einen solchen heraus zugeben, und vom Jahre 1858 an ein jährliches Verzeichniß der in Frankreich erschienenen neuen Bücher re. veröffentlicht, allein zum großen Bedauern der dortigen Buchhändler war von ihr aus Gründen, die uns im Augenblicke nicht bekannt, dieses dankenswerthe Unter nehmen, nachdem zwölf Jahrgänge erschienen waren (der letzte, die Neuigkeiten des Jahres 186g enthaltend, erst 1872!), aufgegeben worden und es hatte den Anschein, als ob dem offenbaren Bedürsniß des französischen Buchhändlers nach zusammenfaffenden, regelmäßig erscheinenden Jahreskatalogen vorerst Genüge nicht geleistet werden würde. Dieser Befürchtung hat jetzt Hr. Otto Lorenz in Paris, dessen Name durch gleich zu erwähnende, größere französische Bücher kataloge bereits vortheilhast bekannt geworden, ein Ziel gesetzt. Nicht nur die französischen, gewiß auch zahlreiche deutsche Buch händler werden erfreut sein, zu hören, daß sich Hr. Lorenz ent schlossen hat, fortan einen jährlichen Katalog der Neuigkeiten der französischen Literatur herauszugeben, und daß der erste Jahrgang dieses neuen Unternehmens bereits in einem stattlichen, elegant aus gestatteten Bande vorliegt. Sein Titel lautet: „Oataloxuo uu- uual äa 1a lidrairio Iranyatsa pour 1876 rsckiAs par Otto I-orene, librairo. gr. 8. (VIII, 192 8.) Uaris 1877, I.orenr". In einem längeren, interessanten Vorwort verbreitet sich der Heraus geber über Zweck und Veranlassung seines Unternehmens, nicht ohne gleichzeitig wissenswerthe und schätzbare Mittheilungen über den gegenwärtigen Stand der französischen Katalogliteratur im Allge meinen hinzuzufügen. Von besonderem Interesse für de» deutschen Buchhändler dürste die Ucbersicht sein, welche Hr. Lorenz in Betreff des bihliographischen Hilfsmaterials der französischen Buchhändler gibt, weshalb wir die Titel der von ihm angeführten Werke hier reproduciren: 1) Für die französische Literatur von 1700—1827: tzusrurck, 1a Uraneo litksrairs. 10 Lcko.
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