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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1925
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- 1925-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1925
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»Das wahre Gesicht« im Verhältnis zum Umfange meines Ge schäftes eine stattliche Anzahl verkauft habe. Im übrigen ist meines Erachtens die beste Werbetätigkeit kein verstaubtes, son dern ein schmuckes, geschickt dekoriertes Schaufenster. 8. Nach wie vor wird gehörig weiter angekreidet, erfreu licherweise aber, von feiten des Publikums wenigstens, prompter reguliert als in früheren Zeiten. 9. Das Weihnachtsgeschäft ist Wohl im Gegensatz zu früheren Jahren im allgemeinen ohne Überstunden oder Nachtarbeit zu bewältigen gewesen. Bis heute habe ich aber doch scststellen können, daß sich das Geschäft nach der langen Sauregurkenze.it des Sommers 1924 wieder langsam, aber sicher gehoben hat. Hoffentlich steigt es auch im neuen Jahr in der gleichen Weise, dann wird auch der immer stöhnende deutsche Buchhändler bald zufiiedengestellt sein. Georg Eberbeck. Bielefeld: Das Weihnachtsgeschäft 1924 kann als gut bezeichnet wer den. Zwar die großen Posten fehlten, Sammelwerke und Bücher Aber 1V Mark fanden nur geringen Absatz. Dafür aber hatte sich die Käuferzahl stark vermehrt, sodaß der Umsatz den des Vorjahres trotz dem fehlenden Teuerungszuschlag« weit über stieg. Der gute alte Käufer der Vorkriegszeit zeigte sich wieder, wenn ihm seine stark geschwächte Kaufkraft auch größere Bücher erwerbungen nicht gestattete. Der Kriegsgewinnler der Vor jahr«, der den Luxusdruck als »Sachwert» oder zur Dekoration seines Bücherschrankes kaufte, ist so gut wie verschwunden, und nur hin und wieder verirrt sich noch ein Vertreter dieser Species in den Laden des Buchhändlers. So jene Dame, die bei mir ein Buch verlangt«, in dessen Titel etwas von einer Großmutter borkomme, und die Hauptmann »Die Insel der großen Mutter- mei-nte. Mit den Herren Raffke und Neureich war auch die Nachfrage nach Luxusdrucken und Halblederbänden verschwun den, deren Reste jetzt in den Regalen des Buchhändlers ein un gestörtes Dasein führen. Der gute solide Leinenband wurde allgemein gern gekauft und verlangt, Halbleinenbände waren schwer abzusetzen, Pappbände und vor allen Dingen Ausgaben mit Holzpapier wurden ausnahmslos zurückgewiesen. Aus dieser Tatsache sollte der einsichtige Verleger die Lehre ziehen, nicht immer noch — wie es vielfach geschieht — Kriegsausgaben .aus zuliefern, die der Sortimenter dann mit bänglichem Gefühl dem Kunden überreichen muß, »der aber, ohne Mitgefühl, bedankt sich höflich, aber kühl». So manches Buch bekannter Verleger wäre zweifellos stark gekauft worden, wenn diese den Schmerz des Einstampfcns ihrer Reste von Kriegsausgaben nicht gescheut hät ten. Verlangt wurden natürlich in erster Linie, die Neuerschei nungen des Jahres. Herzog »Wieland der Schmied», die gut ausgestatteten Bücher des Grote'schen Verlages wie Laufs »Die Tragikomödie im Hause der Gebrüder Spier«, Frensfen »Lütte Witt», ferner der neue Rose »Erlenkamp Erben« und Nathanael Jünger »Rodenkampp Söhne- waren die meistgckauften Bücher. Von der schweren Literatur fanden der neue Hauptmann, Frank Thieß »Der Leibhaftige«, Vicki Baum »Ulle der Zwerg-, Marga rete Windthorst »Der Basilisk» und Ludwig Diehl »Ahasver- besonderen Beifall. Reiseliteratur wurde stark begehrt, beson ders natürlich Ossendowski »Tiere, Menschen und Götter», das in Sven Hedin unfreiwillig einen so glänzenden Propagandisten bekommen hat. Das am stärksten gekaufte Buch überhaupt war die Volksausgabe von Erwin Rosen »Der deutsch« Lausbub in Amerika». Von diesem Buche habe ich ganz .außergewöhnlich große Mengen verkauft. Das Jugendschiistengeschäft war eben falls sehr lebhaft, und auch von ihm gilt in bezug aus den Preis das oben Gesagte. Jugendschristen über 8 Mark wurden kaum gekauft, einzelne Ausnahmen wie Eberlein »Kapitän Wulfs» (K. Thienemanns Verlag) bestätigen da die Regel. Mit Aus nahme der bekannten Jahrbücher, wie das »Deutsche Knaben- und Mädchenbuch» des Thienemann Verlages, das »Neue Uni versum» und andere, die gern und stark gekauft wurden, war es doch in «der Mehrzahl der Preis von 3—6 Mark, den die Eltern für di« Jugend anlegten. Di« rege Propagandatätigkeit, die ich durch Zeitungsinse rate, drei größere Beilagen und in die Zeitung lancierte feuille- tonistisch gehaltene Werbeartikel (z. B. »Die Buchkunst im Wan del des Geschmacks») unternahm, hat sich ausgezeichnet gelohnt, und Weihnachten 1924 hat sich bei mir ein freundliches Ge dächtnis gesichert. I. D. Küster Nachs. Bremen: In unserer Sitzung vom 6. Januar haben wir di« uns gestellten Fragen betreffs des Weihnachtsgeschäftes besprochen. Die Beantwortung ist folgende: 1. Die Kauflust des Publikums war groß, viel besser, als wir erwarten konnten und durften. Es war sichtlich Freude im Publikum, daß man endlich Bücher wieder zu festen Preisen und in guter Preislage erhalten konnte. 2. Preise bis zu 10 Mark wurden gern bezahlt und nie beanstandet. Allerdings verlangte man tadellos« Ausstattung, sowohl in Einband wie in Papier. Minderwertige Einbände und schlechtes Papier wurden glatt zurückgewiesen. Eine Mah nung sowohl an den Verlag wie an das Sortiment, endlich mit diesen Resten völlig aufzuräumen. 3. Sogenannte Schlager waren nicht vorhanden. Die große Versendung von Katalogen, die im letzten Jahre vorgenommen wurde, machte das Publikum sehr wählerisch und zwang das Sortiment, viel mehr, als ihm lieb war, einzeln zu bestellen. 4. Ernste Literatur wurde entschieden bevorzugt. Reife- Werke direkt begehrt, -ebenso gute Essay-Bände. 5. Nach Klassikern wurde wenig gefragt, wenn aber, nur gute verlangt. Hierin hat das Antiquariat besser gearbeitet. 6. Gute Bilderbücher — selbst in hohen Preislagen — fanden lebhaften Absatz, in der Jugendliteratur nur die wirklich guten Jugendschriften und Jahrbücher. 7. Di« Frage nach dem Einfluß der allgemeinen Werbe tätigkeit ist schwer zu beantworten, da der Umsatz .im ganzen Kleinhandel sehr gut war. Wir in Bremen haben eine unge meine Werbetätigkeit entfaltet. Ob der Erfolg auf dies« zurück- zuführ-en ist — sicherlich zum Teil —, ist zweifelhaft. Viele Kun den brachten selbst di« in mehrfacher Anzahl gesandten Kataloge zurück und beschwerten sich über die unendlich vielen Prospekte und Kataloge, die ihnen zugesandt worden seien. Hier liegt auch die große Gefahr, daß die Zeitschrift »Nimm und lies» bald als reine Rcklamezeitschrist angesehen und ihren wahren Wert, für das gute Buch zu werben, verlieren wird. 8. Trotz aller Anstrengungen, den Kredit möglichst einzu schränken, wurde er in erhöhtem Maße beansprucht. Besonders die Beamten hätten sonst einfach nicht kaufen können. Jetzt muß cs Ausgabe sein, daraus zu achten, baß die Rechnungen schneller bezahlt und, wenn sie im selben Monat n-ich! beglichen, die Beträge einkassiert werden. 9. Immer dasselbe Lied, daß die Verleger ihre Neuig keiten zu spät herausg-eben, daß im -letzten Augenblick noch Neuigkeiten kommen, die die Pläne des Sortimenters ganz über den Hausen Wersen. Die Bestellungen über Leipzig kamen sehr langsam, und es schienen sich -vieke Verleger nicht auf einen erhöhten Betrieb ein-gestellt zu hoben. Vor allem ist zu bemerken, daß Verleger nicht antworten, wenn Bücher vergriffen oder sonst aus irgend einem Grunde nicht zu haben sind. Am 19. Dezember 1924 hat eine hiesige Firma -an etwa 30 Verleger eine Postkarte mit Rückantworten -geschrieben mit der Anfrage, ob auf das Buch noch zu Weihnachten zu rechnen wäre oder nicht. Am 9. Januar hatte noch nicht die Hälfte der Verleger geantwortet. Eine große Anzahl von Bestellungen ist verloren gegangen; ob bei der Post oder in Leipzig, war nicht -immer zu entscheiden. Ortsverein der Bremer Buchhändler W. Hermann. Spiegel. Breslau: Im allgemeinen war die Kauflust reger, als man ursprüng lich erwart«! hatte. Besonders stark war die Nachsragc nach Romanen und kleineren Geschenkwerken, letzteres wohl ein
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