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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1925
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- 1925-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1925
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- Deutsch
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32, 7. Februar 1925. Redaktioneller Teil. «SN-nriaU I. d. «E-md-l. 208S Zeichen der Geldknappheit, es mutzte sich eben jeder einschrän kend natürlich kamen auch größere Verkäufe zustande, doch nicht so oft wie in der Vorkriegszeit. Di« neu erschienenen Roman« standen im Vordergründe der Nachfrage, und es dürften Herzog »Wieland der Schmied-, Greinz »Vorfrühling der Liebe- und Jansen »Irdische Unsterblichkeit« die am meisten verlangten und verkauften Bücher gewesen sein. Ader auch unser altes liebes »Soll und Haben- von Gustav Freytag hatte eine überaus starke Nachfrage, was aber Wohl an der Lage meines Geschäftes seinen «Grund haben dürste, das in unmittelbarer Nähe des Hauses liegt, in dem sich di« Handlung des Romans hauptsächlich ab spielt (Soll und Haben-Haus, Albrechtstr. 56). Die ernste Richtung der Literatur wurde bevorzugt, nach Klassikern war geringe Nachfrage. Bei Jugendschriften waren es Märchen und deutsche Sagen, die begehrt wurden, auch Mädchenschriften fanden Käufer, wäh rend Knabenschristen im Gegensatz zum Weihnachtsgeschäft 1923 sehr schwach verlangt wurden, nur Karl May tauchte stark auf. Die Bilderbücher verschwinden immer mehr aus dem Buchhandel und gehen in den Papierhandel über. Der Grund dürfte darin zu suchen sein, datz die Bilderbuch-Vertreter di« Papierhand lungen, auch die sich so nennenden, aber mit allerhand Kram handelnden Geschäfte aussuchen und bei dieser Gelegenheit auch Jugendschriften anbieten. Die Konkurrenz der Papierhändler auf diesem Gebiete wird von Jahr zu Jahr größer, daher die Nachfrage nach Jugendschriflen und Bilderbüchern im regulären Buchhandel geringer. Datz diese Jugendschristen- und Bilder buch-Verleger damit schlecht fahren, ist sicher, denn in guten Händen ist die Kundschaft in den Papierhandlungen nicht. Zum Bllcherderkaus sind die Buchhändler berufen, und «in falsches Buch in Kinderhänden schadet mehr, als wenn das Kind gar nicht liest. Die Eltern werden dies bald einsehen und reumütig wieder zum Buchhändler zurllckkehren, dann wird sich der Sorti menter die papierhändlersreundlichen Verleger .merken und meiden. Ob die Weihnachtsinserate irgendwelchen Erfolg hatten, läßt sich nicht ohne weiteres bejahen, doch ist wohl anzunehmen, daß die daraus entstandenen Unkosten durch stärkeren Umsatz gedeckt werden. Viele Geschäfte sind doch direkt vom Inserat abhängig und würden nicht bestehen können, wenn die Inserate zwecklos wären, also keinen Erfolg hätten. Kredit wurde wieder stärker in Anspruch genommen, doch von mir aus nur auf die als sicher geltende Kundschaft aus gedehnt. Das Kreditgeben untergräbt das solide Geschäft, und es wäre wünschenswert, wenn damit ganz aufgehört würde. Leider gibt es auch in Breslau Buchhandlungen, di« im Schau fenster durch Plakate Ratenzahlungen anbieten und auch in Prospekten darauf Hinweisen. Ein gesundes Geschäftsgebaren ist das nicht, und schon manche Firma ist daran verblutet. Gediegene, nationale Literatur fand wieder lebhafteren Zu spruch, auch in einfacheren Kreisen. Es ist dies ein gutes Zeichen für unser armes, noch immer in Knechtschaft liegendes deutsches Vaterland, denn die Gesundung eines Volkes hält Schritt mit dem Wunsche, guten Lesestoff in sich aufzunehmen und dadurch an Geist und Seele zu gesunden. So wird wieder ein freies deutsches Reich erstehen, und der deutsche Buchhandel will gern daran Mitarbeiten. Leider erscheint noch viel zu viel Schund, aber eine gutgeleitete Buchhandlung wird in weitem Bogen darum herumgehen, und die Verleger werden bald ein sehen, daß mit dieser Art Literatur keine Rosen zu pflücken sind. Der Wahlspruch meiner Firma war von jeher »Gute Bücher — Gute Freund«- und so will ich es auch weiter halten. Carl Müller, Mitinhaber der Firma Victor Zimmer, vorm. Leuckartfche Buch- und Musikalienhandlung. Ein« Rundfrage bei den hiesigen Kollegen hat ergeben, datz t-m großen und ganzen das Weihnachtsgeschäft als befriedigend angesehen werden kann. Die Kauflust des Publikums war ent schieden größer als di« Kaufkraft. Gar mancher hätte gern ein teures Buch gekauft, nur das nötig« Geld fehlt« dazu. Hier in Breslau setzte das richtige Weihnachtsgeschäft erst eine Woche vorher ein, was Wohl daran lag, daß die Beamten aus di« Nach zahlungen warteten, die erst kurz vor dem Feste erfolgten. Gekauft wurden meist Bücher in der Preislage bis zu 10 Mark. Ein teureres Buch gehörte zu den Seltenheiten. Gute Romane und Reise-Werke, nicht mir Neuigkeiten fanden gutem Absatz. Im Vordergründe des Interesses standen die neuen Bücher von Paul Keller, Felix Janoske, Gerhart Hauptmann, Rolland, Frenssen, Ossendowski, Loris. Der Absatz an Klassikern war wie im Vorjahre gleich Null. Die Ursache scheint darin zu liegen, daß in den Schulen mehr denn j« einzelne Schriften der Klassiker in kleinen billigen Aus gaben gelesen werden. Jugendschrist-en und Bilderbücher fanden guten Absatz, aller dings nur in den Preislagen bis höchstens 5 Mark. Über die Werbetätigkeit läßt sich schwer etwas sagen, nur soviel steht fest, daß die meisten Kollegen hier in Breslau das Plakat des Börsenvereins als geradezu abschreckend für die Käu fer ablehnten. Es wäre sehr zu empfehlen, wenn der Börsen verein daran ginge, für 1925 einen Weihnachtskatalog heraus zugeben, den die Sortimenter zu Partiepreisen beziehen könnten. Dieser Katalog müßte aber sehr billig sein, sodatz er als Pro pagandamittel wirklich in Frage käme. Was den Kredit anbetrifst, so ist der Sortimenter gleich anderen Warenzweigen gezwungen, Kredit zu geben. Nur durch Kredit ist es möglich, auch größere Werke abzusetzen. Die Ver leger müssen viel mehr als bisher diesem Umstande Rechnung tragen und ihrerseits durch Kreditgewährung die Kollegen vom Sortiment unterstützen. Das Kalendergeschäft war nicht schlecht, trotzdem ist bei allen Breslauer Kollegen «ine sehr große Anzahl von Kalendern liegen geblieben, die jetzt zum halben Preise oder vielleicht gar nicht verkauft weiden können. Wir Breslauer werden aber im neuen Jahr sehr viel vorsichtiger «im Kalenderbestellen sein müssen als im letzten Jahr. Karl Kropf s. Danzig-Langfuhr: Über den Verlauf des Weihnachtsgeschäftes haben wir nur Gutes zu berichten. Di« Kauflust war gut, bevorzugt wurden Roman«, Biographien, Jugendschriften im Preise bis 10 Gulden, doch wurden auch Bücher in höherer Preislage gekauft. Be sonders begehrt waren Günthers Rassenkunde und Ritter, »Tod und Teufel«, Clautz, »Nordische Seele«; Kügelgen, Thoma, Rich ter, Grünewald, Herzog, »Wieland«, und Spranger, »Psycholo gie des Jugendalters«. Di« Bilderbände der Blauen Bücher, die kleinen Matthesbände und die Jnselbllcherei wurden als kleinere Geschenke viel verlangt. Der Verkauf von Klassikern war sehr mäßig. Sehr erfreut waren wir über die große Nachfrage nach Jugendschristen, die in allen Preislagen gekauft wurden. Ein Einfluß der allgemeinen Werbetätigkeit, die ja in Dan- zig nicht sehr stark betrieben wird, war nicht zu spüren. Wirk sam waren die Auslagen und die sorgfältig verschickten Kataloge und Prospekte. Kredit wurde beansprucht, zwar nicht so häufig wie früher. Hätten wir tüchtig Eis und Schnee gehabt, dann wäre die Kauf lust wahrscheinlich gesteigert gewesen; man hatte gar nicht das Gefühl, daß Weihnachten vor der Türe stehe. Aber wir schlossen doch am Heiligen Abend den Laden in dem Bewußtsein, viele Menschen erfreut und die Ruhe der Feiertage wohl verdient zu haben. Akad. Buchhandlung Gertrud Rahn. Dortmund: Die Kauflust des Publikums war im allgemeinen mäßig, nur die letzten 8 Tage brachten einen regelmäßigen Weihnachts- betrieb, der, sich von Tag zu Tag steigernd, am -letzten Tage seinen Höhepunkt und einen kaum dagewesenen Umsatz erreicht«. Romane und Reiseschilderungen in der Preislage von 5—10 Mark wurden in erster Linie gekauft. Die meistverlangten Bücher waren: Herzog, Wieland; Federer, Papst und Kaiser; SS4»
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