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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1877
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- Deutsch
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'Hs, s. Februar. Nichtamtlicher Theil. 473 nicht recht, sollen wir sagen: die Strömung der liberalen Idee ergriff ihn, oder vielmehr: er ergriff und benutzte die Zeitbewegung. Gewiß ist, daß er die Zeit stets kaltblütig betrachtete, wenn er auch durch hervorragende Publikationen in dieselbe eingriff und sie sörderte. Air können die große Zahl Hempel'scher Unternehmungen unmöglich im Einzelnen verfolgen. Schon im Jahre 1871 — bei der Feier des LSjährigen Gcschästsjubiläums, wozu ihm ein sür ihn apart gedruckter Verlagskatalog überreicht wurde — betrug die Zahl der herausgegebcnen Schriften 266, und heute beträgt sie SIS. Eine besondere Richtung läßt sich darin nicht entdecken. Hempel verlegte, was ihm zeitgemäß, praktisch und lucrativ schic», und Ivußtc da meist das Richtige zu treffen. Erst in letzter Zeit übcrwog das Interesse snr die Heroen der deutschen Literatur und für allgemeine Literatur geschichte. Populär war der Verlag zu allen Zeiten, namentlich insofern, als er seine Verbreitung im Volke suchte; dabei war keine Wissenschaft vollständig ausgeschlossen. Wir finden da theologische, juristische, medicinische, historische, militärische, naturwissenschaft liche und pädagogische Werke. Im populär-naturwissenschaftlichen Felde haben durchgeschla gen: vonvr.Zimmermann's verschiedenen Werkcnhauptsächlich „Der Erdball", in 5 Bdn., welches über 20 Auflagen hatte; daraus „Die Wunder der Urwelt", welches bis jetzt 24 Auflagen erlebte und in alle lebenden Sprachen übersetzt worden ist. Interessant ist, daß diese Werke, welche ungeheuren Absatz erzielten, in ihrer ersten Aus lage nicht gingen; erst der gute Gedanke, sie zu illnstrircn, gab ihnen den durchschlagenden Erfolg. Wir nennen ferner: Zimmcrmann's „Physik" in 3, und die „Chemie für Laien" in g Bdn., die „Male rische Länder- und Völkerkunde", 7 Auflagen, und endlich „Der Mensch" in 3 Bdn. mit vielen Illustrationen. Alle diese Werke er schienen in Lieferungen und gewannen große Verbreitung. Ein wei teres großes Unternehmen bildeten seine „Classiker aller Zeiten und Nationen, nebst vollständiger Geschichte der einzelnen Literaturen", von Ad. Wolfs, Dohm, Wollhcim re., bis jetzt 8 Bände, ferner „Die Wunder der unsichtbaren Welt, enthüllt durch das Mikroskop", von vr. Jaeger, und von Littrow „Die Wunder des Himmels", beide mit vielen Illustrationen. Alle diese Werke und ihre Erfolge hatten die Firma „Gustav Hempel" sest gegründet und rühmlichst bekannt gemacht; ebenso nahm auch die erst im Vereine mit seinem Freunde Karl Wiegandt und nach dessen Tod mit Paul Parey betriebene landwirthschaftliche Ver lagsbuchhandlung unter der Firma „Wiegandt, Hempel L Parey" den gedeihlichsten Fortgang. Er konnte daran gehen, sich ein eigenes Haus zu erwerben und in seinem Geburtsorte Waltcrshausc» eine Billa zu erbauen. (Schluß folgt.) Eine Rechtsfrage. Ist der Verleger nicht verpflichtet, die vonihmganz bestimmt gegebenen Erklärungen bezüglich Preis oder Gratislieserung von Schlußhesten an Subskribenten cinzuhalten, und kann er nicht, wenn er sein Versprechen nicht erfüllt, dazu gezwungen werden? Diese Frage illustrirt sich durch nachstehende Thatsache besser: Die Hrn. Calvary L Co. in Berlin, Verleger des Jahresberichtes über die Fortschritte der Alterthumswisscnschast, haben zu dem 1. Jahrgang (1873) ein für die Abnehmer unentbehrliches Re gister angekündigt und den ursprünglichen Abonnenten dasselbe gratis zu liefern versprochen. Aus dem Umschlag des im August 1876 ausgegebencn 12. Heftes steht: Die Register zum ersten Jahrgänge (I.Rcgistcr der besprochenen Schriften. II. Stellen-Register. III. Geographisches Register. IV. Registerder Künstler-Namen) erscheinen in ca. 6 Wochen und werden den ursprünglichen Abonnenten gratis, den neu einge- tretcnen Abonnenten mit 6 M. berechnet. Der Preis des Jahr gangs ist aus 36 M. festgestcllt. Nachdem unsere Abonnenten infolge dieser Notiz auf den Em pfang des Registers vergeblich warteten, verlangten wir gratis das selbe Anfangs December v. I., erhielten aber hierauf die Nachricht, daß das Register 2 M. ord. koste. Infolge einer weiteren Reklama tion, da unsere Abnehmer mit Fug und Recht Gratis-Lieferung beanspruchten, theiltcn uns die Verleger unterm 4. Januar mit, daß die Register zum 1. Jahrgang nur berechnet zu 2 M. abgegeben werden, indeß Niemand zur Abnahme verpflichtet sei; der Jahrgang könne auch ohne Register gebunden werden. Inzwischen bestellten wir die Register mit Berechnung, weil ein derartiges Werk nur durch ein Register brauchbar ist, und lieferten dieselben unser» Abonnenten, welche sie unter Protest annahmen. Wir übergeben dieses Verfahren, welches keines Commentars bedarf, der Oeffentlichkeit. Es ist jedem Buchhändler klar, daß ein Register, wie das in Frage stehende, sehr viel Mühe macht und viel kostet; warum aber versprechen die Verleger im August, cs gratis zu liefern, und wenige Monate nachher soll es bezahlt werden ? Der Sortimenter hat durch dergleichen Manipulationen nur Schreibereien und Verdruß. Man sollte glauben, daß die Verlagshandlung, welchedurch ein derartiges Versahrcn sich weder bei de» Gelehrten noch bei den Sor- timentshandlnngen besonders empfiehlt, zu zwingen wäre, ihr Wort zu halten und ihren sämmtlichcn urspüngliche» Abonnenten das Ver sprochene gratis zu liefern. Es würde vielleicht ein derartiges Exempcl beitragen helfen, daß nur solche Versprechungen gemacht werden, die auch erfüllt werden! Compctente Stimmen aber bitte» wir, ihre Meinung über diesen Fall zu äußern. Marburg, 20. Januar 1877. N. G. Elwert'sche Univ.-Buchhandluug. Replik. ^ Durch die Güte der Redactivn des Börsenblattes sind wir im Stande, obiger Rechtsfrage einige Erläuterungen beizufügen, welche geeignet sind, den Sachverhalt in ein richtiges Licht zu setzen. Als wir den Jahresbericht über die Fortschritte der elastischen Alterthumswissenschast ins Leben riefen, glaubten tvir auf eitlen Maximalumsang von 120 Bogen für den ersten Jahrgang rechnen zu dürsen und setzten demgemäß den Subscriptionspreis auf SO M. sest; es war in dem Prospecte genau der ungefähre Inhalt angegeben, von irgend welchen Sachregistern aber nichts gesagt. Wir haben unser Versprechen bis zur äußersten Grenze erfüllt und in den 12 von uns gelieferten Heften 120Bogen geliefert, welche, trotzdem wirinzwischen das Abonnemcntsrecht beschränkt hatten, sämmtlichcn Abonnenten zu dem ursprünglich angesctztcn Preise geliefert wurden. BeiAusgabe des 12.Heftes, welchemTitel undJnhaltsverzeich- niß beigcgcben wurden, waren die Register noch nicht vollendet. Wir be schlossen damals, den älteren Abonnenten die Register gratis zu geben aus Kosten der späteren Subskribenten, obgleich eine Verpflichtung nicht vorlag. Nach Vollendung derselben aber hielten wir es für mehr gerecht fertigt, die Kosten auf alle Abonnenten gleichmäßig zu vertheilen und benachrichtigten dieselben durch ein Circular, gegen welches aus keine Weise ein Protest erhoben wurde und auch süglicher Weise nicht er hoben werden konnte. Inwieweit dies Vcrsahren juridisch angefochten werden könnte, ist uns nicht klar; die buchhändlerische Usance kennt Nachberechnungen
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