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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1925
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- 1925-02-10
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- 10.02.1925
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Redaktioneller Teil. 34, 10. Februar 1925. land lebt der Verkauf unserer Bücher wieder auf. Im angel sächsischen Amerika hat man für alles mehr Interesse, war vom Ausland kommt, auch Kanada ist ein guter Kunde. Wir nennen noch Japan, das besonders wissenschaftliche Bücher kaust, Soziologie, Volkswirtschaft und dergleichen. Von Ruß land schweigen wir lieber — es ist heute noch unmöglich, ihm direkt Bücher zu senden.« Diese »Maison du Livre« hat auch eine Schule des Buch handels gegründet (siehe auch Bbl. 1924, Nr. 191 und 301). »Im ersten Jahr hatten Wir 29 Schüler. Deren Zahl nimmt .jeden Augenblick zu. Wir hoffen derart, später gegen dieKon - kurrenz der Deutschen kämpfen zu können, deren Schule in Leipzig Buchhändler heranbildet, die in allen Ländern bestens bekannt sind.« Als einziger aller Berlage hält Plon-Nourrit eine mäßige Erhöhung des Buchpreises für angebracht, »es würde dies eine bessere Ausstattung des Buches, ein besseres Honorar für den Autor und «ine gerechtfertigte Unterstützung der kleineren Buchhändler bedeuten. Im übrigen sind die Bücher im Aus land viel teurer als bei uns. Ich nenne als Beispiel das be kannte Werk von Ossendowski: ,Ti«re, Menschen und Götter'. Es kostet bei uns 1V Franken, in der deutschen Ausgabe rund 35 Franken, 3 Dollar in Amerika für die bessere und 2 Dollar für die Volks-Ausgabe. Die Billigkeit des französischen Buches kommt dessen Verbreitung im Ausland sehr zu statten; und so werden die französischen Übersetzungen der Erinnerungen der Fürstin Metternich zum Beispiel, oder die der ,Kaiserstadt' von Ziffer« in der Schweiz etwa lieber gekauft als die Originale in deutscher Sprache, und dies trotz des Preiszuschlages durch die schweizerischen Buchhändler. Also sehr stark dürfen wir die Preise auf keinen Fall erhöhen.« Soweit hervorragende französische Verleger. Im übrigen lehrt ein kurzer Blick auf die französische Presse und die außer ordentlich vielfältige Zeitschristenliteratur die Tatsache, daß der französische Verleger und Autor mit einer, ich möchte fast sagen, unendlich stärkeren Unterstützung durch die öffentliche Meinung rechnen kann als der deutsche Verleger und Autor. Nach wie vor widmen die großen und größten Blätter einem neuen Buch, einer neuen literarischen Strömung oder irgend einer anderen interessanten Erscheinung aus dem Gebiet der Literatur ihre Leitartikel, und die Verfasser dieser Leitartikel sind sehr oft selbst hervorragende Schriftsteller. Anderseits existieren hier literarische und in jeder Beziehung hochstehende, oft illustrierte Wochenschriften, manche im großen Zeitungs- formal, die in unserer Währung 10—15 Pfennige kosten und die Auflagen von vielen Zehntausenden haben; ich nenne z. B. nur di« noch jungen »IWuvsllöL lüttermres«, die bei Larousse herauskommen, mit acht großen Seiten, vielen Illustrationen und mit Artikeln erster Autoren, und die «ine Auflage von rund 70 000 haben sollen. Daß diese Zeitschriften in hohem Maße dazu beitragen, das Interesse für den Büchermarkt wach zu halten, bedarf wohl kaum der Betonung. Was die Buchhandlungen angeht, so möchte ich nur auf einen sehr angenehm ausfallenden Umstand Hinweisen: an der Eingangstür fast jeder großen Buchhandlung prangt ein großes Schild mit dem Inhalt, daß es den Angestellten streng verboten ist, die Besucher anzusprechen, d. h. also sie nach ihren Wünschen zu fragen. Dementsprechend geht jeder in die Buch handlung, der hierzu gerade Lust hat, blättert da und dort herum, ohne irgendwie behelligt zu werden, und viele, die beim Eintreten gar nicht ernsthaft daran dachten, etwas zu kaufen, kommen doch mit einem Buch oder einer Zeitschrift wieder heraus, haben doch etwas gefunden, was ihnen des Kausens wert schien. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß wie fast alle Läden, so auch die Buchhandlungen eine große Auslage auf dem Bürgersteig selbst haben mit einem besonderen Kasten für di« Neuerscheinungen. Die weltberühmte Buchhandlung von Flammarion unter den Arkaden des Odeon besteht eigentlich überhaupt nur aus solchen Auslagen, in denen, ohne jede Über treibung, Tausende von Büchern jedem Passanten offen (wenn auch noch nicht ausgeschnitten) zur Einsicht zur Verfügung stehen. Mit einem Wort: jeder weiß, daß er vor dem Kauf schon prüfen kann, alles wird geprüft und vieles behalten. Pari s. vr. M. Ue. Das Weihnachtsgeschäft 1924. VII. (Schluß zu Bbl. Nr. 10, 12, 18, 22, 26 und 32.) Die gestellten Fragen lauteten: 1. Wie war die Kauflust des Publikums? 2. Welche Literaturgattungen wurden besonders bevorzugt und welche Preislagen meist gewählt? 3. Welche einzelnen Bücher standen im Vordergruud des Interesses? 4. Fand ernstere oder leichtere Literatur größeren Anklang? 5. Wie war der Verkauf von Klassikern? S. Fanden Jugendbücher und Bilderbücher lebhafte» Absatz, In welchen Preislagen? 7. Wurde ein Einfluß der erhöhten allgemeinen Werbetätigkeit bemerkt? 8. Wurde wieder wie in früheren Zeiten Kredit beansprucht? s. Was ist sonst noch Bemerkenswertes Uber das Weihnachts geschäft zu berichten? Erlangen: 1. Die Kauflust des Publikums war sehr groß, meist größer als der mtlgebrachte Geldbeutel. 2. Gute Roman«, Lebenserinnerungen, Neisebeschreibungen und alle Bücher, die einen dauernden Werl besitzen, wurden allenthalben bevorzugt. Besonders bevorzugte Preislagen waren für kleine Geschenke 0.60—2.50 Mark, dann 4—7 Mark. 3. Daß einzelne Bücher im Vordergrund standen, konnte ich nicht bemerken, mir fiel das Gegenteil auf, nämlich daß so viele Leute ganz ohne bestimmten Wunsch den Laden betraten und daß auch so viel ältere Literatur noch gekauft wurde. Es ist dies Wohl auf die letzten Jahre zurückzuführen, in denen viele Leute gar keine Bücher mehr gelaust halben, die dieses Jahr zum ersten Male wieder Bücher kauften. 4. Ernstere Literatur wurde immer vorgezogen. 5. Der Verkauf von Klassikern war gering. 6. Jugendbücher und Bilderbücher wurden mehr als sonst gekauft, in allen Preislagen bis 5 Mark, darüber nur vereinzelt. 7. Ab und zu wurde die allgemeine Werbetätigkeit fühlbar, aber im allgemeinen war sehr wenig davon zu spüren. Sonst wären auch mehr bestimmte Bücher verlangt worden. 8. Kredit wurde niemals beansprucht, ja, wenn er angeboten wurde, abgelehnt und bar bezahlt. 9. Den Verlag möchte ich immer wieder aus die große Antipathie des Publikums allen Pappbänden gegenüber Hin weisen. Auch wenn es Edelpappbände im Stil alter Zeiten sind, und wenn die betreffenden Bänd« auch tm Frieden schon mit Pappbänden ausgestattet waren. Es werden lieber 6 Mark für einen Leinenband aus gutem Papier ausgegeben als 3 Mark für einen Pappband. Rudolf Merkel, Universitäts-Buchhandlung. Gelsenkirchen: Während die Kauflust des Publikums im November und Anfang Dezember noch sehr gering war, setzte in der zweiten Hälfte des Dezember eine regere Kauftätigkeit ein, die sich in den letzten Tagen vor Weihnachten zu einem »guten Weihnachts geschäft« steigerte. Dabei wurde allerdings in vielen Fällen, besonders in solchen, in denen es sich um größere Werke handelte, Kredit in weitem Maße beansprucht. Die allmähliche Rückkehr zu solideren Verhältnissen drückte sich im Buchhandel sehr stark aus: Es wurden fast ausschließlich gut gebundene Bücher ge kauft, Ganzleinen- und Halblederbänd« bevorzugt, Pappaus gaben fast immer zurückgewiesen. Verlangt wurden besonders: Schleich, -Besonnte Vergangen heit« und »Es läuten die Glocken«; Ludwig, »Napoleon« und »Genie und Charakter«; Mereschkvwski und Dostojewski in den Ausgaben des Verlags Piper und Thomas Manns »Zauber-
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