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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1925
- Strukturtyp
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- 1925-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1925
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X- 34, 10. Februar 1925. Redaktioneller Teil. BSrl-nbl-tl f. d. Mich». Bxchh-md-l. 225 1 5. Der Umsatz in Klassiker-Ausgaben war nur mäßig, aber besser als im Vorjahre. Hier ist die Konkurrenz der Leipziger Bersandgeschäste (Keller in 4 Halbleinenbänden für 4.8Ü Mark ord.I) fühlbar. 6. Bei Jugendbüchern wurde mehr auf gute Ausstattung als auf den Preis gesehen, sodaß Bücher über 3 Mark lieber gekauft wurden als die billigeren Ausgaben. Seine altbewährte Zugkraft zeigte wieder das -Mene Universum», von dem mehr als die doppelte Anzahl gegen 1923 abgesetzt wurde. Auf fallend war, daß die teuersten Thienemannschen Prachtausgaben auch von Arbeiterkreisen vorgezogen wurden. Der Absatz von Bilderbüchern war trotz erhöhter Werbetätigkeit nicht recht zu friedenstellend. 7. Ein unmittelbarer Erfolg der Werbetätigkeit wurde nur bei Jugendschristen sestgestellt, hier hatten die höheren Schulen durch Verteilung von Verzeichnissen der Prüfungsausschüsse und anderen Prospekten gut vorgearbeitet. Im übrigen wurde be obachtet, daß als Weihnachtsgaben für Kinder in vielen Fällen Spielwaren vorgezogen wurden, auf die während der Jnfla- tionszeit viele Eltern verzichten mußten. Dies dürste dem Jugendschrislen-Absatz in diesem Jahre nachieilig gewesen sein. 8. Kredit wurde wieder in steigendem Maße, namentlich von Beamten, aber in erträglichen Grenzen beansprucht. Kredit verweigerung ist unmöglich, denn die Beamten jedes Berufes werden mit Kreditangeboten durch Prospekte von auswärtigen Bersandgeschästen geradezu überschwemmt. 9. Viele Kunden klagen darüber, daß die Reisenden der Buchversandgeschäfte zu einer Landplage geworden sind. Es scheinen sich immer mehr berufsfremde Leute auf diese V-er- triebsart zu stürzen, die Preisunterbietungen und unwahre Be hauptungen, wie z. B. daß ein bestimmtes Werk zu einem be stimmten Preis sonst nirgends zu haben sei, nicht scheuen, um Provision zu erlangen. G. Krase mann Nachf. (Bruno Kerlholz.) " » * Zum Schluß veröffentlichen wir hier: KritischeRand- bemerkungen zu den W« i hna ch t s b e r-ich t en, di« uns von Herrn Buchhändler P. KöpPe in Allenftein zugingen: Wenn wir Berichte über den Geschäftsgang unserer Be triebe schreiben oder lesen, müssen wir uns Wohl immer dessen bewußt sein, daß alles in der Welt relativ ist. Besonders bei Schilderungen aus kleineren Orten dürfte zu beachten sein, daß die Lage im Spiegel -der Fachpresse immer noch etwas leuchten der erscheint, und daß das Zugeständnis »Es wurden wenig Klassiker verkauft» ln Übersetzung wahrscheinlich lautet »Es wurden keine gekauft». Zudem ist der Befrledigungsgrad per sönlich verschieden. Ich selbst gehöre zu den schwerer zu be friedigenden Naturen, was ich nur deshalb erwähne, um dar zutun, welche Fehlschlüsse entstehen können, wenn man von weniger anspruchsvollen Gemütern die trostreichen Worte hört: »Im ganzen genommen waren die Umsätze befriedigend». Man begegnet derartigen glücklichen Kollegen recht oft in den Spalten des Börsenblattes, die mit den Ergebnissen der Umfrage über- den Ausfall des Weihnachtsgeschäftes ausgefüllt sind, es ist aber ausfällig, daß fast überall dort, wo Sammelberichte größerer Ortsgruppen oder gar »ungeschminkte« Berichte abseits stehender Beobachter (Zeitungsreporter usw.) vorliegen, sofort eine erheblich pessimistischere Tonart zum Durchbruch kommt, und diese Tatsache scheint doch meine »Relativitätstheorie» zu beweisen. Auffällig sind die mitunter kraß hervortretenden örtlichen Unterschiede: Daß Frankfurt a. M. als eine unserer reichsten Städte einen guten Boden für das deutsche Buch bildet, darf kaum wundernehmen; wir erfahren aber auch aus den Berichten, daß in manchen -anderen Städten ein über Erwarten gutes Lesepublikum vorhanden ist, und unseren jungen Sortimentern, die ihre Kollegen demnächst mit einer neuen Konkurrenz be glücken wollen, sei geraten, diese Weihnachtsberichte mit aller Sorgfalt zu studieren, damit sie wissen, wohin sie sich mit Aus sicht -auf Erfolg zu wenden haben. Ich möchte hierbei gleich bemerken, daß in Allenftein das Buchgeschäft relativ und abso lut schlecht war, was also eine freundlich« Warnung sein soll. Herr Kollege Danehl hat ja bereits Näheres darüber berichtet (Bbl. Nr. 10), und ich kann bestätigend hinzufügen, daß Werke über 10 Mark kaum in Frage kamen. Da -im Allensteiner Be richt auch -von der I u g e n d b u ch w o ch e der Papier- und Schreibwarenhandler die Rede war und von den Bestrebungen des Reichsbundes deutscher Papier- und Schreibwarenhä-ndler. die zu einer Gefahr werden könnten, so sei mir der Hinweis gestattet, daß ich als hiesiger Leiter der Jugendbuchwoche recht zeitig beim Börsenverein -und -auch beim Kreisverein für ein Zusammengehen -eintrat. Fm vorigen Sommer -erschien ein« Notiz im Bbl., wonach die beiden Spitzenverbände Börsenverein und Reichsbund beschlossen hätten, künftig zusammenzuarbeiten'). Als dann -der R-eichsbund, dem in den Provinzstädten sehr viele notwendigerweise mit Schreibmaterialien handelnde Kollegen angehören dürften, di« Jugend-buchwoche a-nkündigte, hielt sich der Börsenvere-in völlig -abseits, und diese Haltung fand artch den ungeteilten Beifall der Herren Sortimenter in den — Groß städten. -Viele Provinzsortiment«! werden Wohl etwas anders darüber gedacht haben, und es wäre interessant, einmal über dieses Thema eine Umfrage zu veranstalten"). Es liegt -mir völlig fern, hier den Börsenverein tadeln zu wollen, mich leiten lediglich wohlverstanden« Interessen, denn ich bin der gewiß nicht ganz leicht zu widerlegenden Meinung, daß man einem solchen Unternehmen, wie es die Reichsjugendb-uchwoche — sagen wir mal: sein sollt«, nicht besser begegnen kann, als wenn man selbst mit dabei ist. Mit -mir werden sich noch viel« Kollegen erinnern, wie kurz vor dem Beginn dieser Jugend- buchwoche manche recht nervösen Artikel im Bbl. erschienen, die im -letzten Augenblick der drohenden Gefahr schnell noch -alles aufzurusen suchten, was -irgend helfen konnte, dem nahen den Unheil z-u begegnen. Die Veranstaltung selbst hat ja wohl kaum irgendwo »inen nennenswerten Überschuß gebracht, aber darauf kam es j-a auch schließlich weniger an, arbeiten wir doch zurzeit alle an neuen Fundamenten, und wie man weiß, soll die Jugendwoche jedes Jahr wiederk-ehr-en. Bekanntlich ist ein Vorsprung, und sei es auch »nur» ein moralischer, schwer ein geholt, und da es nun einmal im Wesen des Jugendschr-iften- berlages -liegt, seine Erzeugnisse zum großen, wenn nicht z-nm größten Teile nicht nur an Papier- und Schreibwarenhand- lungen, sondern außer -an Grossisten auch an viele Spielwaren geschäfte zu verkaufen, so dürste für den ordentlichen Sorti mentsbuchhandel -dieses Absatzgebiet erheblich gefährdet sein, wobei noch zu beachten ist, daß es sich um eins der ergiebig, sten Gebiete handelt! Wir haben wahrlich nichts zu verlieren, deshalb müssen wir doppelt wachsam sein, und wenn sich auch vielleicht das »exklusive« Großsta-dtsortiment ausschließen zu müssen -glaubt, so fällt -der Zahl nach »di« große Masse» der kleineren Sortimente allenthalben in der Provinz unbedingt schwe rer ins Gewicht. Es scheint mir also doch hoch an -der Zeit, daß hierüber ein Wort gesagt wird, denn über die Weihnachlsberichtc kommt Ostern heran, und dann haben wir für derartig« Fragen kein« Zeit, und bis die A-bschlußarbeiten erledigt sind, ist es Sommer geworden, und viele von uns, die es sich leisten können — ich selbst gehöre leider nicht dazu —, fahren dann an di« See oder ins Gebirge, und wenn sie zurückkommen, ist -die zweite Jugendbuchwoche des Reichsbundes vollendete Tatsache, Herr Kollege Danehl, -der das Thema in seinem Be richt anschnitt, veranlaßt« mich zu diesen Ausführungen; ich -muß aber die Verleger, denen er die Belieferung der Schreib- warenhä-ndler mit voll ra-battierten Kommissionssendnngen zum Vorwurf macht, ausnahmsweise in Schutz nehmen (obgleich ich so etwas natürlich nicht gern tue). Die erwähnten Sendungen gingen ausnahmslos -an -meine Firma, die die Verteilung Das kann sich wohl nur aus eine kurze Notiz tu Nr. 182 des Bbl. vom 7. August 1922 (nicht vorigen Sommer!) beziehen. Dort war aber nicht von Buchwochen die Red«, sondern lediglich von der durch die Jnslattonsverhältnisse nötig gewordenen Prcisregetung. Red. Eine -der nächsten Nummern des Bbl. wirb ohnehin der Frage gewidmet sein. Red. gar-
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