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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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»7, 14. Februar. Nichtamtlicher Theil. 589 Verpackung der Nemittcndcii. Zur bevorstehenden Remitteudenzeit dürste es Wohl am Platze sein, wieder einmal aus die im Buchhandel leider so vorherrschende Nichtachtung des sremden Eigenthums hinzuweisen und den Herren Sortimentern recht dringend ans Herz zu legen, sich auch um die richtige Verpackung der ihnen anvertrauten Bücher zu bekümmern. Jeder von uns, welcher auch nur einmal eine Sendung sauberer neuer Bücher — von Kunstartikeln gar nicht zu reden — ins Leben hinaus ließ, wird die Erfahrung gemacht haben, in welch Entsetzen erregendem Zustand ein Theil dieser sauberenKindcrwieder ins Vaterhaus zurückkehrt. Schmutzig, zerrissen, zerlesen, zerstoßen, in ein möglichst dünnes Stückchen alte Zeitung gewickelt, mit einem möglichst einschneidenden Strick zusammen geschnürt, kommen die Dinger wieder, daß dem Vaterauge neben der wehmllthigen Thräne des Wiedersehens auch noch die bittere Thräne des Zornes entquillt, über die Rücksichtslosigkeit, mit welcher man seine Herzblättchen im Kreise der „Träger der Wissenschaft" behandelte. So wurde z. B. ein hübsch cartonnirtes Buch versandt, jedes Exemplar in Maculatur geschlagen, zwischen zwei steifen dazu ge schnittenen Pappdeckeln in Packpapier verpackt, — und wie kam ein Theil der Exemplare zurück? Bon einer oesterreichischen Firma, welche noch dazu selbst verlegt und aus eleganteste Ausstattung ihrer Artikel die größte Sorgfalt verwendet, 4 Exemplare zusammen in eine alte gelesene Zeitung gewickelt, mit einem Bindfaden nicht ge schnürt sondern zerschnürt; von einer sächsischen Firma, welche viel in Kunst und Aesthetik macht, 3 Exemplare in gleicher splendider Packung, außerdem aber zerlesen, mit Naturselbstdrücken sämmt- lichcr Finger des Personals verziert, mit Siegellackflecken garnirt und mit einem Schmutzton überzogen, der seltsame Schlüsse auf den Aufbewahrungsort der Novitäten ziehen läßt. Die Schuld an dieser Schädigung sremden Eigenthums ist zum größten Theil einzig und allein den Herren Prinzipalen bcizu- messen. Wenn diese sich etwas mehr um das weitere Schicksal der Remittenden nach Ausschreibung der Facturen kümmern wollten und vorzüglich, wenn sie cs ihrem Personal cinschärsen würden, daß es anderer Leute Eigcnthum ist, welches verpackt wird, und daß es als eine Ehrensache der Firma zu betrachten ist, dieses in möglichst unbe schädigtem Zustande wieder zurückzugeben, so würde viel geholfensein. Einsender geht während der Remittendenzeit dann und wann ins Packzimmer und revidirt die Packcte; findet er schlecht verpackte, so schneideter sie wieder auf und läßt sie von dem betreffenden Sünder unter obligater Moralpredigt wieder neu packen. Dies kostet einige Minuten Zeit, etwas Aerger, verschafft aber dafür das angenehme Gefühl, seine Pflichten erfüllt zu haben und allen späteren unliebsamen Correspondenzen aus dem Wege gegangen zu sein. Außerdem ist diese kleine Aufmerksamkeit für das Wohl der Kollegen mit gar keinen Unkosten verbunden, die Paar Bogen Papier und Pappe mehr kommen ja kaum in Betracht, dagegen trägt sie oft ihre guten Früchte, da die Verleger ihre ordentlichen Geschäftsfreunde sich bald merken und ihnen gern wieder gesällig sind. Also, verehrte Kollegen, versucht es einmal, treibt den alten verderblichen Schlendrian aus Eurem Personal und nehmt damit der ohnehin melancholischen Remittendenzeit eine ihrer düstersten Seiten! Einsender hat sich seit vorigem Jahr eine Liste der Firmen angelegt, welche schlechtverpackte und schmutzigeRemittenden schickten; er wird sie diese Messe vervollständigen und im Herbst im Jnseraten- theil dieses Blattes veröffentlichen. Vielleicht veranlaßt dann diese Blumenlese andere Verleger, das Gleiche zu thun, und es wird dann durch das Schamgefühl erreicht, was durch Pflichtgefühl nicht mög lich war. X. MiSrellcn. Berichtigung. — Die Augsburger „Allgemeine Zeitung" brachte vor kurzem in Veranlassung des Hinscheidens des Verlagsbuchhänd lers Gustav Hempel die^ Mitlheilung aus Berlin: „In Wallers richt, welchen er seinem Sohne erthetten ließ, hervorgeht. Geradezu un richtig und eine Erfindung ist es aber, daß der junge Gustav Ansangs sür den Kausmannsstand bestimmt worden sei. Ich kann aus authen tischer Quelle versichern, daß Gustav Hempel, durch seine Liebe zu als von Schüller in Creseld und noch mehr von C. Heymann in Berlin ein verhältnißmäßig hohes Gehalt. Dies zur Steuer der Wahrheit! Eduard Sabell. Pcrsanaluachrichtcn. Leipzig, 12. Febr. Eine große Anzahl von Freunden, Be kannten und Verwandten des verewigten vr. Salomon Hirzel versammelte sich gestern Nachmittag im Hause des Verstorbenen zu einer würdige», ergreifenden Todtcuseicr. Pastor vr. Howard von der reformirten Gemeinde, deren Vorsteher Hirzel so lange Zeit hindurch gewesen ist, hielt die Trauerrede, indem er in kurzen Zügen die überaus segensreiche Wirksamkeit Hirzel's charakterisirte. Nach ihm gaben die Buchhändler A. Enslin und vr. E. Blockhaus, jener im Namen der gcsammtcn deutschen Genossenschaft, dieser im Namen der Leipziger Buchhändler, insbesondere de» Gefühlen des Dankes und des Stolzes Ausdruck, von denen die Buchhändler alle beseelt wären, wenn sie den Namen Hirzel aussprächen. Professor vr. Eckstein sprach im Namen der Männer der Wissenschaft Trauer darüber aus, daß Hirzel noch vor der Vollendung des großen Wer kes, dem er sein ganzes Leben gewidmet, einer würdigen Ausgabe der Werke unsers größten Dichters, in die Ewigkeit abberusen wurde. Die Leidtragenden, unter denen wir außer Leipziger Buchhändlern viele hiesige Professoren, die Buchhändler H. Böhlau aus Weimar und Th. Einhorn aus Leipzig als Vorstandsmitglieder des Börsen- vcreins der Deutschen Buchhändler, ferner Wilh. Hertz und Professor vr. v. Treitschke aus Berlin bemerkten, gaben in langem Wagenzuge dem Verschiedenen das Geleit zur ewigen Ruhe. Pastor vr. Dreydorff sprach am Grabe den Segen. Mit ihm sagen auch wir: Der theure Entschlafene ruhe in Frieden! (Dtsch. Mg. Ztg.) zur Geschichte des Buchhandels und der Buchbruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Prestgesetzge bung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung. 80
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