Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1877
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- 1877-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1877
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lkk 41, 19. Februar. Nichtamtlicher Theil. 671 Lage ist, sein Wissen aus diesem Kataloge aussrischen oder überhaupt erst herholen zu müssen, durch diese Anordnung ein unschätzbares bibliographisches Hilfsmaterial in die Hand bekommt, welches ihm viel Zeit und Mühe erspart und Pflichten gegen Austraggeber sehr leicht, ja ost spielend ersüllcn läßt. Ich möchte deshalb die Ueberschrist des Dchn'schen Aussatzes: „Ein französischer »Hinrichs«" für nicht ganz zutreffend erklären, weil Hr. Lorenz, sich im Wesentlichen an die Reinwald'schc Ein richtung anschließend und diese noch praktischer gestaltend, etwas Eigenartiges geschaffen hat. Sein Katalog hat Vorzüge, die der Hinrichs'sche nicht besitzt. Es liegt mir fern, ein so altes und ver dienstvolles Unternehmen wie die Hinrichs'schen Kataloge herab zusetzen und ein ähnliches, vom Auslände ausgehendes Unter nehmen herauszustreichen. Der Sortimenter wartet gegen den Schluß des Semesters hin sehnsüchtig auf das Erscheinen eines neuen „Hinrichs", der seinem nur zu sehr in Anspruch genommenen Gedächtnisse in so zuverlässiger Weise zu Hilfe kommt und sein Haupthandwerkszeug bildet; aber deshalb ist doch nicht aus geschlossen, daß dieser unser treuer Gefährte durch das buchhänd- lerische Erdenwallen nicht auch einer Verbesserung bedürftig und fähig wäre. Diese Verbesserung würde nach meiner Meinung in der gänzlichen Umgestaltung der wissenschaftlichen Uebcrsicht be stehen. Soll diese Uebersicht wirklich den Nutzen gewähren, daß ein Buch, dessen Titel dem Suchenden entfallen, leicht auffindbar, daß eine Zusammenstellung von Titeln über eine Specialität mit ge ringem Zeitverluste möglich, so kann dies nur durch eine Anordnung der Uebersicht, wie sie Hr. Lorenz gibt, geschehen. Man greife eine beliebige Abtheilung der Hinrichs'schen wissenschaftlichen Uebersicht heraus und vergleiche sie mit der Lorenz'schen, so werden die Vor züge der letzteren sofort hervortreten. Beispielsweise sind bei Hin- richs sämmtliche der Staats- und Rechtswissenschaft, Politik und Statistik angchörende Titel in der wissenschaftlichen Uebersicht in einer Abtheilung alphabetisch ausgeführt, während bei Lorenz Bücher dieses Inhalts auf sieben Abtheilungen vertheilt sind (eigentlich auf zehn, indem Lorenz Handel, Finanzen und Ver sicherungswesen hineinzieht). Wenn bei der jetzt bestehenden Einrichtung der wissenschaft lichen Uebersicht im Hinrichs an den Sortimenter beispielsweise die Aufforderung hcrantritt, schnell die Bücher namhaft zu machen, die in den letzten drei Jahren über eine Specialität aus volkswirth- schastlichem Gebiete erschienen, so wird er aus den Auftraggeber den Eindruck der Unsicherheit oder Unwissenheit machen, wenn er sofort dieser Aufforderung Nachkommen soll und zu diesem Behufs die seitenlange, aber für vorliegenden Zweck geringe Ausbeute dar bietende Uebersicht III. des Hinrichs'schen Kataloges sechsmal durch gehen muß, während dies durch Einrichtung von Unterabthcilungen in den einzelnen Uebersichten zu vermeiden gewesen wäre. Jeder Sortimenter, an den in der Praxis bisweilen die Nothwcndigkeit herantritt, für gute Kunden eine Zusammenstellung von Special- Werken über einen bestimmten Gegenstand zu machen, wird mir Recht geben, daß dergleichen mühevolle und ost nicht entsprechend lohnende Titelangaben durch die Einrichtung von Unterabtheilun gen sehr erleichtert werden würden. Auch dem Verleger könnte mit einer Einrichtung, wie ich ihr das Wort rede, nur gedient sein, denn nur zu leicht ist es möglich, daß das über so vieles, für den vorliegenden Zweck unbrauchbare Material hinweggleitende Auge ein Hauptwerk zu notircn übersieht. Der verstorbene Büchting, welcher sich unzweifelhaft große Verdienste um die Bibliographie erworben hat, schuf deshalb aus einem wirklichen Bedürfnisse heraus das Repertorium zu je fünf Jahrgängen der Hinrichs'schen Kataloge und übergab damit dem deutschen Buchhandel ein jetzt unentbehrliches Hilfsmaterial. Sollte es nun der verehrten Hinrichs'schen Buchhandlung nicht möglich sein, die Vortheile, welche das Repertorium immer erst nach Ver lauf von süns Jahren darbietet, bereits mit jedem neu erscheinen den Semesterbande zu gewähren? Ich muß gestehen, daß mir kein Hinderungsgrnnd einsällt. Ich gebe zu, daß der Hinrichs'sche Katalog dadurch etwas verthcnert werden würde und vielleicht nicht mit gewohnter Pünktlichkeit erscheinen könnte; die Vorzüge einer mit möglichst vielen Unterabthcilungen versehenen wissenschaftlichen Uebersicht scheinen mir aber so überwiegend, zumal bei einem Kata loge, der doch an viele Bibliotheken und Bücherfreunde vertheilt wird, daß ein etwas erhöhter Preis und ein vielleicht etwas ver zögertes Erscheinen als Nachtheile dagegen verschwindend klein er scheinen. Ich würde mich freuen und zwar nicht nur aus egoistischen Rücksichten, sondern im Interesse des Gesammtbnchhandels, wenn meine Ansicht von vielen Seiten getheilt würde und eine Aenderung anbahnte. Wer mitten in der Praxis steht, der wird gewiß ost sehr bedauert haben, daß ein Repertorium, wie es Schumann in Leipzig über das Kayser'sche Bücher-Lexikon 1750—1832 ansertigte, zu den weiteren Bänden von Kayscr und Hcinsins nicht sortgesührt wurde. Wir haben allerdings Specialbibliographien über viele Literaturzweige, aus die der deutsche Buchhandel stolz sein kann — keine Nation hat dergleichen auch nur annähernd aufzuwcisen —, und viele dieser vorzüglichen Monographien legen ein rühmliches Zeugniß für die Opferwilligkeit deutscher Verleger ab, aber alle diese können ein Repertorium, wie Schumann cs ansertigte und Büchting später wiederausnahm, doch nicht ersetzen; man kann eben nicht alles darin finden, deshalb sind nichts ausschließende Sach register Gegenstände des dringenden, täglichen Bedürfnisses. Auch in diesem Punkte geht Hr. Lorenz rühmlich voran, denn er kündigt in der Vorrede zu seinem Kataloge sür 1876 an, daß er für seinen t-atalvAns Zönöral (1840—1875) eine Inblo par orckro ckos nmtiöros nach einem schnellen Ueberblick gewährenden Prinzipc ansarbeite und in den Jahre» 1877 und 78 zu veröffentlichen ge denke, und gewiß wird er sich dadurch den Dank aller französischen Verleger, Sortimenter und aller Derer verdienen, die häufiger mit französischer Literatur zu thun haben. Ein solcher Dank gebührt Jedem, der durch ein neues biblio graphisches Hilfsmaterial so manches Literaturerzeugniß früherer Zeiten der unverdienten Vergessenheit entreißt und dadurch dem Verleger neue Absatzguellcn eröffnet, während der Sortimenter dadurch in höherem Grade befähigt wird, Handlanger des Ge lehrten zu sein und auf dem ungeheueren Literaturgebiete sich zu orientiren. Möge bei uns in Deutschland zunächst mit dem Nächstliegenden, mit einer besseren, d. h. in möglichst viele Unterabthcilungen zer fallenden, wissenschaftlichen Uebersicht der halbjährigen Hinrichs'schen Kataloge ein Anfang gemacht werden! Berlin, im Februar 1877. C. Röstell. Der 6o4or nnnälnnrins Ksrmnnins litsrnlns und dessen Fortsetzung. Der von Hrn. vr. Gustav Schwetschke, Besitzer des G. Schwetschke'schen Verlages in Halle, im Jahre 1850 hcraus- Mcß-Jahrbücher des deutschen Buchhandels von dem Erscheinen des ersten Meß-Katalogs im Jahre 1564 bis zu der Gründung des ersten Buchhändlervereins im Jahre 1765. Mit einer Einleitung von Gustav Schwetschke. Nebst 3 Tafeln Faksimiles. 9 Bogen Ein leitung u. 61 Bogen Text Royal-Folio. Halle, G. Schwetschke'scher Verlag" hatte bis jetzt noch keine Nachfolge gesunden, obwohl eine bibliographische Cclebrität ersten Ranges, der Bibliothekar des 90*
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