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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1877
- Sprache
- Deutsch
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630 Amtlicher Theil. 39, 16. Februar. Die Commission schlägt mit 5 gegen 1 Stimme vor: 1) die Strafe von S Thalern — 9 M. wegsallen zu lassen, des halb in Z. 15. die Worte „bei einer Ordnungsstrafe von 3 Thalern" und folgerichtig in K. 14. die Worte „in welchen die Hinweisung auf die tz. 15. angeordnete Geldstrafe und so weit möglich" zu streichen, auch statt „müssen" nunmehr „muß" zu setzen, dagegen 2) von einer allgemeinen Revision des Statuts oder weiterer ein zelner Paragraphen, namentlich auch der auf die Beschluß fähigkeit der Generalversammlung bei Statutenänderungen (Z. 20.) bezüglichen gänzlich abzusehen. Wir werden hierauf als Punkt 6. unserer Tagesordnung zu rückkommen, wollen aber hier schon erwähnen, daß Ihre Deputation nach eingehender Diskussion sich nicht entschließen konnte, diese Vor schläge der Commission Ihnen zu empfehlen und nur im Interesse des Vereins und der Verwaltung desselben wünschen kann, daß der Friederici'sche, jetzt Cavael'sche Antrag von Ihnen nicht angenom men werde. Von dem Vereine selbst und seinen Mitgliedern haben wir Folgendes zu berichten: Der Verein hat im Vereinsjahr 1876/77 fünf seiner Mit glieder durch den Tod verloren, nämlich am 25. Januar 1876 Herrn Jacob Melchior Rietcr-Biedermann (Firma I. Rieter- Biedermann), am 17. Februar Herrn Wilhelm Eduard Wartig (Firma Eduard Wartig), am 23. Mai Herrn Friedrich August Löwe (Firma Friedrich Löwe), am 26. August Herrn Heinr. Adolph Ruschpler (Firma Adolph Ruschpler) und am 12.Januar 1877 Herrn Professor vr. Wilhelm Friede. Benedict Hofmeister (Firma Friedr. Hosmeister). In dem Letztgenannten hatten wir nicht nur den tüchtigen und umsichtigen Leiter der alten hochachtbaren Firma Friedrich Hof meister, sondern auch de» tüchtigen Gelehrten und liebenswürdigen College» zu schätzen. Sie wissen, daß, obfchon ihm die eigentliche Universitäts-Bildung abging, er infolge der Herausgabe von bota nischen Werken der speciellsten Art plötzlich als Professor nach Heidelberg berufen wurde und seitdem die akademische Laufbahn ver folgte, ohne deshalb aus unserem Kreise zu scheiden und ohne deshalb die Führung des Geschäftes, obschon dieselbe außerdem noch in den besten Händen lag, aus den Auge» zu verlieren. Jedenfalls war er eines der intelligentesten und bewährtesten Mitglieder unseres Ver eins, dem cr auch, bevor er Leipzig verließ, bei Commissionsarbeiten seine Kräfte in erfolgreichem Maße widmete. Sei ihm die Erde leicht, die ihm in Verlust seiner ersten Gattin und seiner blühenden Söhne bitteres Leid gebracht! Im Jahre 1876 starben ferner zwei dem Verein und ins besondere auch der Deputation früher angehörende College»: am 7. März Herr Franz Ludolf Friedrich Volckmar, und am 24. Juni Herr Ludwig Carl Heubel. Der zuletzt Genannte, dessen Lebensabend leider durch schwere Krankheit getrübt wurde, hat sich als langjähriges Mitglied unseres Vereins und insbesondere auch der Deputation desselben treu be währt und bei seinen zahlreichen Freunden ein gesegnetes Andenken hinterlassen. Was Friedrich Volckmar als Buchhändler, namentlich als Commissionär geleistet, wie er es verstanden, sein Geschäft aus klei nen Anfängen an die Spitze der Leipziger Commissionsgeschäste zu stellen, in ausdauerndem Fleiß, eminenter Arbeit und richtiger Ein sicht in unser Geschästsseld, Resultate zu erzielen, die sonst wohl kaum Vorkommen und die seinen Geschästsnachsolgern um so mehr zu gönnen sind, als sie in ganz gleichem Sinne, wie der Verewigte, mit gleichem Fleiß, gleicher Arbeit und Einsicht sich schon längst be währt haben, das brauchen wir Ihnen nicht zu sagen. Zu erwähnen aber haben wir, und ihm hier auch dafür nach träglich noch zu danken, daß er trotz des großen eigenen Geschäftes stets bereit war, auch für das Allgemeine und für die speciellen Be dürfnisse des Leipziger Vereins überall mit seinen reichen Erfah rungen und seinem guten Rath cinzutreten, wo es galt; daß er auch in der Verwaltung Ihres Vereins und in Ihrer Deputation that- krästig mitwirkte. Das Andenken des biederen, jovialen, immer Jedem freund lichen und zugänglichen College» wird stets in ehrendem Andenken bei uns bleiben. Aus dem Verein theils freiwillig, wegen Aufgabe des Ge schäftes oder Erlöschens der Firma ausgeschieden sind 21 bisherige Mitglieder. Dagegen wurden 43 neue Mitglieder in den Verein ausgenommen. Die Zahl der Bereinsmitglieder beträgt jetzt 320 und es re- präsentiren dieselben 313 Firmen. Noch haben wir dankbar zu erwähnen, daß der Inhaber der Firma Eduard Kummer, Herr Bernhard Julius Prasse, am hundertjährigen Jubelfeste derselben, den 20. Juli 1876, die Stif tung seines verewigten Vorgängers für unsere Lehranstalt um wei tere 600 M. vermehrt hat, sodaß diese nunmehr 1200 M. beträgt. Es ist die einzige Schenkung, welche wir dieses Jahr, aber die vierte, welche wir überhaupt schon für unsere Lehranstalt zu ver zeichnen haben, und gern geben wir uns der Hoffnung hin, daß diese Beispiele der Freigebigkeit Nachahmung finden werden.« Nach Verlesung des Geschäftsberichts fanden der Rechnungs abschluß von 1876 und die Budgets sür 1877, von dem Cassirer, Herrn Stadtrath Franz Wagner vorgelegt, einstimmige Geneh migung. lieber den in dem Geschäftsberichte erwähnten Antrag aus Ab änderung der Z. 14. und 15. des Statuts entspann sich eine längere Debatte. Die daraus vorgenommene namentliche Abstimmung ergab 151 Stimmen sür, 57 gegen den Antrag; da aber zur Abänderung des Statuts nach ß. 20. desselben eine Majorität von zwei Drit- theilen der stimmberechtigten Vereinsmitglieder beziehentlich Stell vertreter für die Abänderung erforderlich ist, bei 320 Mitgliedern also 214 für denselben gestimmt haben mußten, so war der Antrag damit als abgelehnt zu betrachten. Das Resultat der in der Versammlung vorgenommenen Wahlen wurde bereits in Nr. 27 des Börsenblattes bekannt gemacht. Erschienene Neuisikcitc» des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel ----- Titelauflage, -f- --- wird nur baar gegeben.) 1894. Falck, W., Sonette. Lustspiel. 8. * 1 ^ ^ ^ 1896. Mittheilungcn, landwirthschaftliche, aus Bayern. Red. v. A. Müller, gr. 8. * 3 1897. — des statistischen Bureaus der Stadt München. 2. Hst. gr. 4. *2 1998. Schulwesen, das Münchener, im I. 1875 m. e. Rückblick auf die frühere Zeit. gr. 8. * 4 ^ Lokulo. 2. Hkt. xr. k'ol. * 18 1900. Lossisg u. Darley, illustrirte Geschichte der Vereinigten Staaten v. Amerika. 5. Lfg. gr. 8. * 80 H. 1901. Naturwissenschaften, die gesammten. 3. Aufl. 53. u. 54. Lfg. gr. 8. ü 75 H.
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