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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18770416
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H 8k, 1k. April. Nichtamtlicher Theil. 1398 neuen Jahr mit ungeschwächtcr Kraft und Kühnheit weiter gestrebt wird. Daß gerade in der Zcitschristcn-Literatur eine solch lcnzwür- dige Bewegung sich bemerkbar macht, liegt tief im Geiste unserer Zeit begründet. Die vielbeschäftigten, unterm Hochdruck lebenden Kinder des Zeitalters der Eisenbahnen verlangen, soweit das Bücherlesen nicht in ihren Berus sällt, kurze Form und leichte Er reichbarkeit von den Mitteln, durch deren Lectüre sie ihr Interesse für auch außenpolitische Gcistessragcn befriedigen. Im allgemeinsten Sinne diesem Bedürfnisse der großen Schaar der ungelehrten Gebildeten entgegenzukommcn, ist die Aufgabe des obengenannten Organes, eines Unternehmens, das in ganz vorzüg licher Weise nicht nur die Theilnahme, sondern das Interesse des deutschen Buchhandels hcraussordert. Dasselbe will eine klare An schauung und sreimüthigc Auffassung der literarischen Zustände und Verhältnisse verbreiten, und zwar nicht nur vom literarisch- wissenschaftlichen, sondern auch vom geschäftlichen, gesetzgeberischen und gcrichtlichcnStandpunktc aus; cs will eine anregende, objective und sreie Kritik über das hervorragende Gute wie Schlechte unter den Erscheinungen des Büchermarktes von berufenen Federn biete», und ferner durch eine aussührlichc Uebcrsicht des augenblicklichen Standes der Arbeiten, Ereignisse, projcctirten Unternehmungen ans dem Gebiete der Literatur, Mitthcilungen über Angelegenheiten der Presse und des Buchhandels, über Bibliothekswesen, literarische Statistik, musikalisch - dramatische Neuigkeiten, Typographisches, Personalien, Jubiläen, Vcreinsangelcgcnheiten, öffentliche Preis- bcwerbungcn u. s. w. eine allgemeine Fühlung des Publicnms mit dem geistigen Leben der Mitwelt vermitteln. Wird dieses weit gehende Programm dnrchgesührt — und der gemachte Ansang ist Vertrauen erweckend —, findet das Blatt den verdienten Anklang, so ist die „Literarische Korrespondenz" in der That berufen, zu einer Besserung unserer literarischen Verhältnisse, zur größeren Verbreitung literarischer Kenntnisse und literarischen Gemeinsinns — und somit auch zurHeranbildung eines größeren bücherkaufendcn Publicnms wesentlich bcizutragen. Stellt sie sich schon überhaupt als literarisches Fachblatt in den Dienst des Buchhandels, so kommt sie auch im Spcciellcn gerade seinen Interessen sreundschaftlich entgegen, indem sie nicht einseitig begründete Rechte des Schriftsteller- und Journalistcnstandcs der öffentlichen Meinung gegenüber vertreten will, sondern auch gleiche des Buchhandels und der Presse; und ferner auch dadurch, daß sie durch Originalberichte über sämmtliche Vorkommnisse in der Preß- gesetzgebung und der Preßrcchtspflcgc in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz ein allgemeines Vcrständniß für dergleichen Fragen im Publicum zu wecken beabsichtigt. Die am 1. April erschienene Nr. 1 der „Literarischen Korre spondenz", welche vorläufig alle 14 Tage in einer Stärke von 1H — 2zp Bogen in Hochquart erscheinen wird, zeichnet sich durch geschmack volle Ausstattung aus. Ihr reicher Inhalt hält das Programm streng ein. Einem größeren Aussatz: „Die deutsche Preßgesetzgebuiig und ihr Einfluß aus Literatur und Tagespreise", welcher auch die Fachgenossen in hohem Maße ansprechen dürfte, folgt ein weiterer Artikel „Zur Preßrechtspflege". An größeren Artikeln folgen: „Eine Mhstification zur Goethe-Literatur", enthüllt von Ebcling, „Leben und Briefe Lord Macaulay's", von Johannes Proelß, eine Bio graphie Mosenthal's und „Aus Halb-Asien", eine Antikritik von Alex. Wagner. An diese schließen sich die eigentlichen Rccensioncn von namhaften Autoren, mit vollem Namen unterzeichnet, an, sowie schließlich eine „Rundschau", die in ihrer Vollständigkeit von einer vortrefflichen Rcdaction zeugt. Bei seinem billigen Preise kann es dem jungen Unternehmen Wohl kaum an einem gedeihlichen Aufschwung fehlen. Misccllen. Wie wir vernehmen, wird binnen kurzem der 5. Band der „Publikationen des Börsen-Vcreins" erscheinen. Der selbe wird den Titel haben: „Deutsche Gesetze und Verträge zum Schutze des Urheberrechts. Im Aufträge des Börscn- vcrcius der Deutschen Buchhändler zusammengcstellt von A. W. Volk mann." Eine derartige Sammlung wird einem oft ausgesprochenen Verlangen genügen und den meisten Verlegern ein willkommenes Vademecum sein. Das Gesetz vom 11. Juni 1870 zum Schutze des Urheberrechts wird durch die Entscheidungen des Reichs-Ober- Handelsgerichts erläutert werden und außerdem wird die Samm lung die sämmtlichen seitens deutscher Staaten mit dem Auslande abgeschlossenen literarischen Verträge enthalten. Am 10. ds. fand vor dem Handelsgericht in Wien die sehr zahlreich besuchte Gläubigerversammluug der in Concurs gerathencn Firma Fcrd. Meyer statt. Der provisorische Masscverwalter, vr. Hönigsmann wurde, halb gegen seinen Wille», definitiv bestätigt. Der Stand der Masse ist, wie wir hören, der nur denkbar traurigste: ca. 50,000 fl. Passiven, ohne die geringsten Active», so daß kaum die Concursspcsen gedeckt werden dürsten. Für die Gläubiger des zweifellos schon seit langen Jahren passiven Geschäftes sind somit nur die hoffnungslosesten Aussichten vorhanden. In der au demselben Tage noch stattgcsundencu Sitzung der Gläubigerausschüsse, wor unter sich auch Hr. E. Mar^ (A. Hartlcbe») befindet, wurde be schlossen, das Geschäft nicht sortzusühren, dagegen die vorhandenen Commissionswaaren auszujcheidcn und solche den Eigenthümern zur Verfügung zu stellen. Mit der Remission wird sofort begonnen werden. Irgend einer besonderen Anstrengung, um die Commissions- artikcl zu erhalten, bedarf cs nicht, da der buchhändlcrische Glän- bigerausschuß wohl dafür sorgen wird, daß die Remitteuden prompt an ihre Eigcnthümer gelangen. Offene Anfrage. — Das 2. Quartal hat begonnen und weder die Expedition der Jllustrirtcn Zeitung in Leipzig, noch die andern Journal-Verleger, welche die Gewohnheit haben, erst am Freitag die Journale bei den Commissivnäreu in Leipzig abgebcn zu lassen, haben sich veranlaßt gesehen, die wohlbegründctcn Bitten der Sor timenter: alle Journale am Donnerstag bei den Commis- sionärcn abgebcn zu lassen, zu erfüllen. Wenn die Jllustrirte Zeitung stets am Donnerstag liefern kann, wenn aus Freitag ein Feiertag fällt, wie auch die meisten andern Verleger, so scheint cs uns auch möglich zu sein, dies stets so cinzurichten. — Wir wenden uns daher an die betreffenden Herren Verleger mit der er gebenen Anfrage: ob die Sortimenter hoffen dürfen, ihre wohl- berechtigten Wünsche noch erfüllt zu sehen. Ein Sortimenter. Bibliographische Kuriositäten. — In einem jüngst er schienenen Katalog antiquarischer Bücher ist unter der Rubrik Na turwissenschaften (Reptilien): „Die Frösche des Aristophanes", und unter der Rubrik Geographie: „Schnitze und Müller in Amerika" zu finden! Pcrsoiialnachrichtcn. Herrn Herm. RostsBcsitzcr derHinrichs'schenBuchhandlung) in Leipzig wurde von dem Kaiser von Oesterreich aus Anlaß der Herausgabe der Geschichte Aegyptens von Brugsch die Goldene Me daille sür Kunst und Wissenschaft, und Herrn Herm. Manz in Wien vom König von Bayern in Anerkennung seiner Verlagsthätig- keit das Ritterkreuz des Verdienstordens vom heiligen Michael ver liehen.
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