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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1911
- Strukturtyp
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- 1911-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1911
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- Deutsch
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7560 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 144, 24. Juni 1911. werden soll, so kann dies nur dadurch geschehen, daß die Königliche Bibliothek in Berlin in den Stand gesetzt wird, diese Reichsbibliothek zu werden. Die König!. Bibliothek, die in ihren Beständen in reichhaltigster Weise die frühesten und die späteren Erzeug nisse deutschen Geistes vereinigt — ich nenne nur die Meusebach- sche Sammlung deutscher Literatur — ist mit Leichtigkeit zu einer Reichsbibliothek auszugestalten. Wie man demgegenüber an die Gründung einer neuen Bibliothek denken kann, die nur ein Torso sein und bleiben kann, ist kaum zu verstehen. Sind so vielMittel wirklich vorhanden, wie ersorderlich sind, um diesen Torso ins Leben zu rusen, so sollten sie lieber zur besseren Aus gestaltung der vorhandenen Bibliotheken verwandt werden, die eine Ausbesserung ihrer Bezüge bitter nötig haben! In welcher Weise der K ap i t a l i s m u s sich in A m e - rika auch die Zeitschriften untertan macht, zeigt ein Aussatz in Tbe International Sooialisk ltevievv, dem ich aus dem Abdruck in der Neuen Zeit Nr. 37 <18. Juni 1911) die nach stehenden Daten entnehme. Der Aufsatz stammt von Jack Britt Gearith, und sein Inhalt wird durch den Titel: »MorganlegtdenZeitschrifteneinenMaul- korb an« genügend charakterisiert. Gearity behauptet, daß, um die Angriffe auf die Trusts in den Revuen zum Aufhören zu bringen, Morgan darangeht, sie einfach zu verschlucken. Er bedient sich dazu des Thomas W. Lamont, den Morgan wegen seiner Vertrautheit mit dem Preßwesen als Mitglied in sein Bankgeschäft ausgenommen hat und der jetzt immer mehr die Aktien aller großen Revuen in seine Hände bringt. So hat er das Lmoiiean Uagarine bereits dazu gebracht, daß weitere Artikel, wie sie Turner in einer Artikelreihe »Das bar barische Mexiko gegen Diaz« veröffentlicht hatte, nicht weiter erscheinen. Ferner soll Morgan über die Firma Harper Bros, gebieten, die Harper's ölagarins mit 100 000, üarxsr's IVeeblz- mit 100 000, eine Frauen-Revue mit 200 000 Abonnenten publiziert. »Mit unbeschränktem Kapital hinter sich, kann Morgan darauf rechnen, daß er die Massen der Revuen in seine Hände bringt und die wenigen unabhän gigen Organe, die widerspenstig bleiben, niederkonkurriert. Dann wird man von einer Kritik der schmutzigen Geschäfte unserer Trustherren in den leitenden Revuen des Landes nichts mehr hören.« — Glücklicherweise sind wir in Deutschland so weit nun doch noch nicht! Der bibliographische Handapparat. Vor einigen Wochen war ich in einem der größeren hiesigen Antiquariate Zeuge folgender Szene; Es wurde der Buchhandlung L Brunet, Manuel, 6. Auflage. 1860—80 angeboten, und zwar zum Preise von 75 Der Gehilfe lehnte den Kauf ab mit den Worten: »Solche veralteten, wertlosen Kataloge kaufen wir nicht«. Der Kunde, der den Wert dieses Buches zu kennen schien, bat den jungen Herrn, doch einmal den Ladeninhaber zu rufen. Der war derselben Meinung wie der Gehilfe und lehnte den Kauf gleichfalls ab. Dieser leider nicht vereinzelt dastehende Fall gibt mir Veranlassung zu den nachstehenden Zeilen. Sollte es mir gelingen, im folgenden dieser Unkenntnis etwas zu steuern, so wäre meine Absicht aufs schönste erfüllt. Die erste Bedingung ist, daß jeder Buchhändler einen voll ständigen Hinrichs oder Kayser besitzt. In den großen Städten ist es unbedingt erforderlich, sich die mehrjährigen Kataloge zu halten; für kleine Buchhandlungen in den Provinzstädtchen mögen die Hinrichsschen Halbjahrskataloge ja ausreichen. Ferner darf Goedekes »Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung« (9 Bände, Dresden 1884/1910, L. Ehlermann) nicht in der Handbibliothek eines tüchtigen Buchhändlers Hehlen. Auch zur Anschaffung des Georgschen Schlagwortkatalogs kann nur ge raten werden, da er gegenüber den Schlagwortkatalogen von Hinrichs und Kayser den großen Vorzug hat, daß er das aufzu schlagende Werk rasch mit allen nötigen Angaben (Preis, Ver lag uiw.) finden läßt. Von den laufenden Bibliographien des Auslandes sind maß gebend: Für Frankreich. Loren?, 0., Oataloxus xsnsral 6s la librairis kranyaiss. Lck. I/XXII. 1840—1909. Laris 1867 u. ll. Die letzten zwei Bände noch im Erscheinen begriffen. Der Originaldruck der ersten Bände ist leider vergriffen; es existiert von ihnen nur noch ein anastatischer Abdruck, der aber sehr schlecht ist. Die »Liblioxrapkis kravyaiss« von Le Soudier-Paris ist oft ungenau und sehr lückenhaft. Für Amerika: ^msrioan 6atg.lo»us. 8 Bde. New Aork 1880—1905. Für England: Ido LnAlisb Oataloxus ok Looks 1835/1905 (anschließend die Jahresbände). Von den älteren Bänden existiert zum Teil nur noch ein anastatischer Abdruck. Für Italien. il 1899 eowpilato äal ?rok. LaZIiaini. I—III. Llilano 1901—05. Der Antiquar benötigt natürlich außer den soeben angeführten Katalogen noch eine ganze Reihe anderer Nachschlagewerke. Zunächst ist einer der drei folgenden Kataloge wohl unerläßlich': 6. ^utl. 6 Läs. u. Luxplsment (2 Läs.). Laris 1860—80 (L. >VsIt,sr). Leider ist der Originaldruck dieses trefflichen Werkes ver griffen. Es gibt nur noch einen anastatischen Abdruck; der Ver leger ist im Besitze nur noch weniger Exemplare. 2. ürassss, L 6. 1b., Tresor äs livres rares et preeisux ou Der jetzige Verleger ist H. Weiter in Paris. 3. Ebert, F. Ad., Allgemeines bibliographisches Lexikon. 2 Bde. Leipzig 1821/30. Brockhaus. Die bekannteste von diesen 3 Bibliographien ist wohl unum stritten Brunet, der besonders wertvoll für die romanische Lite ratur ist. Graeßes Tresor ist zum Teil auf Brunets Nanusl auf gebaut; jedoch ist er in bezug auf deutsche, engliche, slavische und orientalische Literatur bedeutend ergiebiger als Brunet. Für diejenigen Antiquare, die der französischen Sprache nicht mächtig sind, empfiehlt sich Ebert, dessen Werk durchgängig in deutscher Sprache geschrieben ist. Wem die Anschaffungskosten nicht zu hoch sind, sich alle 3 Kataloge zuzulegen, dem kann ich nur sehr dazu raten; denn diese Nachschlagewerke ergänzen sich gegenseitig. Natürlich sind diese Kataloge bezüglich der Antiquar- preise lange nicht mehr in allem maßgebend, da sich der Wert vieler Schriften heutzutage sehr geändert hat. Ein ganz brauchbares Hilfsmittel für die Zeit von 1500— 1740 ist: Georgi, Th., Allgemeines europäisches Bücherlexikon. 6 Tle. und 3 Supplemente. Leipzig 1742—58. Vollständige Exem plare mit allen Supplementen sind höchst selten. Für diejenigen Antiquare, die sich mit Wiegendrucken be schäftigen, ist unerläßlich:. 1826—38, nsbsti Oonraä Lur^srs ks^istsr äaru. Lipsias 1891. Es gibt zu dieser Jnkunabelnbibliographie ein treffliches Supplement: Loxinxer, VV. Luxplomsnt to Ilain's tiopsrtoriuin didlio- grapbiouin. 2 Ms. in 3 Län. Louäon 1895/1902. Sehr gut verspricht auch das jetzt erscheinende Jnkunabeln- verzeichnis des Britischen Museums in London zu werden; denn es enthält eine genaue Beschreibung sämtlicher dort vorhandenen Inkunabeln. Bis jetzt liegt Band I vor. Das Werk wird voraus sichtlich 6 Bände umfassen. Es seien noch zwei Nachschlagewerke von Panzer erwähnt,, die aber lange nicht an Hain heranreichen:
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