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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1877
- Sprache
- Deutsch
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104, 7. Mai. Amtlicher Theil. 1?11 erklärt, sondern daß cs in irgend einer Form anerkannt würde, so daß die Interessenten darauf aufmerksam gemacht werden. In einer solchen Fassung würde es wohl deni Sinne der gestrigen Versammlung entsprechen. Herr Simion (Berlin): Es ist wohl nicht sehr üblich, eine solche Vertretung zu Aufstellung von Wahlvorschlägcn einzu- setzcn; allerdings liegt bei uns die Sache insofern anders, als die Schwierigkeiten ungewöhnlich große sind. Es würde sich wohl leicht arrangiren lassen, daß die größeren Stadtverbände ihre Candidatcnlistcn aufstclltcn, dabei würden aber immer die, welche nicht in Gemeinschaft leben, ausgeschlossen bleiben, wie srühcr die meisten von uns — sic kommen eben in die Lage, die fertige Liste anzunehmen, oder aus ihr Wahlrecht zu verzichten; aus diesen Gründen könnte man den Antrag Wohl billigen. Schwere Bedenken habe ich aber dagegen, gerade den Wahlausschuß damit zu beauftragen, und zwar Bedenken nicht nur formeller Natur, obschon auch diese in Betracht zu ziehen wären. Unser Wahlausschuß hat bestimmte Functionen, und diese könne» nicht erweitert werden, ohne daß wir unsere Statuten ändern. Dies ist aber mit solchen Schwierigkeiten verbunden, daß ich es gern vermieden sehen möchte. Wie gesagt, auch formale Gründe sprechen dagegen. Denken Sie sich, wie vielerlei Fälle entstehen können; der Wahlausschuß soll dann Beschluß über seine eigene Kooptation oder über seine Wiederwahl fassen. Es würde unzweifelhaft zu Schwierigkeiten Veranlassung geben, sei es nun, daß er seine eigene Wiederwahl Vorschlägen, oder daß er sich freiwillig ausschlicßen soll, während vielleicht seine Wiederwahl ganz wünschenswerth erscheint. — Ein ferneres Bedenken ist, daß dieselben Mitglieder, welche mit der Zählung der Stimmen beauftragt sind, diejenigen sein sollen, welche die Wahl vorbcreiten, und daß sie, die mit dem Vorstande immer in einiger Beziehung stehen, auch für die Wahl des Vorstandes die Vorschläge machen sollen. Das führt zu dem Resultate, daß es räthlicher erscheint, nicht den Wahl ausschuß, sondern einen frei aus der Versammlung gewählten Ausschuß damit zu beauftragen. Es ist ein Zufall, daß diese unsere ossicielle Vertretung den Namen Wahlausschuß führt, es soll indeß damit nicht gesagt werden, daß er die Wahlen machen, sondern nur, daß er sie controliren soll. Ich erkläre mich daher für die Wahl einer besonderen Commission; Was den zweiten Passus anbetrifft, so schließe ich mich der Auffassung des Herrn Reimer an. Es ist ziemlich selbstver ständlich, daß die Wünsche und Vorschläge der einzelnen Corporationen, wo cs irgend thunlich ist, berücksichtigt werden. Wird der Com mission aber ein osficieller Auftrag in diesem Sinne gegeben, so können mancherlei Mißverhältnisse entstehe». Ich schlage also vor: drei Mitglieder zur Vorbereitung der Wahlen zu ernennen. Herr Vorsteher: Ich erkläre, daß der Vorstand in diesem Anträge (Mayer u. Genossen) keine Abänderung der Statuten erblicken kann, und unser Rcchtsconsulent schließt sich dieser Ansicht an; sonst hätten wir den Antrag gar nicht so aus die Tagesordnung bringen können. Eine Statutenänderung würde es nur sein, wenn wir sagen: „Der Ausschuß hat von nun an auch die Verpflichtung dazu", das ist aber nicht gesagt. Einen solchen außerordentlichen Ausschuß kann die Generalversammlung jedes Mal ernennen, sie kann auch dem Wahlausschuß die Sache übertragen. Herr Alex. Duncker: Ich spreche mich sür den Antrag des Herrn Mayer aus, weil ich ihn geeignet finde, einer größeren Anzahl unserer deutsche» College», welche selten und nur unregelmäßig hier erscheinen können, eine gewisse Betheiligung an den sür uns so wichtigen Wahlen offen zu halten. Ich glaube nicht, daß die Schwierigkeiten der Ausführung so erheblich sein werden. Man meint, der Wahlausschuß werde durch Korrespondenzen und Befragen der Vereine in Deutschland belästigt werden, er werde vielleicht auch an viele Stellen nicht hingelangcn, und diese sich dann zurückgcsetzt sühlen. Es würde aber genügen, daß er eine kurze Aufforderung im Börscnblattc ergehen ließe, durch welche er alle Vereinigungen im deutschen Buchhandel um geeignete Vorschläge sür die Wahlen ersuchte. Dann ist cs jedem Verbände frcigestcüt, dem nachznkommen oder es zu unterlassen. Was die Ansicht anbetrifft, man könne einen osficiellen Ausschuß nicht mit solchen Arbeiten betrauen, so meine ich, wenn wir Männer wählen, denen wir ein solches Vertrauen schenken, so können wir auch wohl ihnen die Vorarbeiten überlasse». Mit dieser Modifikation schließe ich mich dem Mayer'schen An träge an. Herr Klasing: Der Antrag kommt uns etwas unerwartet, ich wünschte daher, daß diesmal von einem Beschluß darüber abgesehen und uns der Antrag nächstes Jahr gedruckt vorgclegt würde. (Heiterkeit.) Herr Mayer: Wenn der Antrag unerwartet kommt, so liegt die Schuld nicht an uns, auch nicht am Vorstände, der öffentlich zu einer Vorbesprechung eingeladcn hat; wer sich an dieser bctheiligt hat, wird sich gewiß am wenigsten darüber beklagen, daß er unvor bereitet käme. — Ich will einen Antrag machen, der die verschiedenen Anschauungen vielleicht vermitteln könnte, und welcher auch von Denen, welche Bedenken gegen meinen Antrag haben, angenommen werden dürste, einen Antrag im Sinne des Herrn Duncker, aber so, daß auch die Ansicht des Herrn Gerold berücksichtigt wird. Ich meine so: Der Wahlausschuß möge, wenn er die Güte haben will, die neue Candidatenliste zeitig genug vor der Generalversammlung seststellcn und sie den hervorragenden Corporationen zuschicken und sie fragen, ob sic Bemerkungen oder Ausstellungen dazu z» machen haben. Gewiß würden sich nur selten Stimmen gegen die ausgestellten Candidaten erheben; dieser Antrag kann daher, wie ich glaube, von allen Seiten angenommen werden. Herr vr. Brockhaus: Die Verhandlung bestärkt mich in der lleberzeugung, die ich erst schon hatte, nämlich daß es gerathcn sein wird, es bei der bewährten Einrichtung zu lassen, die, wenn auch keine ossicielle, doch eine allgemein bekannte und gebilligte ist. Es ließe sich vielleicht die Acnderung treffen, daß der „rothc Zettel" einen oder zwei Tage vor der Versammlung vertheilt würde, so daß er Sonnabend Abend geprüft werden könnte, auch geändert, wenn cs erforderlich erscheint. Die Corporationen könnten vorher, im Börsen blatte oder sonst, sich aussprcchen. Ich wäre also sür Ablehnung sämmtlichcr Anträge. Herr vr. O. Hase ans Leipzig: Auch ich möchte bitten, diese Anträge, die ja vom Eifer für die Interessen des Buchhandels dictirt sind, abzulehnen. Gewiß würde es Uebelstände mit sich führen, wenn alle Corporationen ihre Vorschläge machen; Viele würden sich verletzt sühlen, wenn einzelne Personen abgeworfen würden. Kommt es dann zur Abstimmung, so haben wir nicht mehr die großen Majoritäten wie jetzt, und wer soll große Freude haben, wenn er nur mit der Hälfte der gcsammten Stimmen und einigen darüber gewählt wird? Die alte Einrichtung hat bis jetzt genügt, und wenn zu der Vorbesprechung von gestern Abend Niemand gekommen ist, so ist das ein Zeichen, daß man mit dem bisherigen Gang zufrieden ist. Herr Mayer: Dieser Ausfassung möchte ich mich doch nicht anschließen. Es hat Niemand gesagt, daß die bisherigen Wahlen üble Folgen gehabt haben; aber wir haben das Gefühl, daß wir eigentlich keine Wahlen vollziehen, kein Wahlrecht ausüben. Die Wahlen werden von einigen Personen, wir wissen nicht von wem, dictirt. Dieser llebelstand würde beseitigt werden, und unser Vor schlag ließe sich recht wohl durchführen, wenn wir nur dem Wahlausschuß nicht gar zu viel auslegen. (Bravo!) 230
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