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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1877
- Sprache
- Deutsch
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1716 Nichtamtlicher Theil. öl? 104, 7. Mai. Irg-ubeueursu. 2. ^.uü. 8. * 1 ^ 25 H. 5313. Grenser, A., die National- u. Landesfarben v. 130 Staaten der Erde. Mit histor. Erläutergn. 16. * 1 ^ 5314. Puchelt, E. S., die Civilprozeßordnung f. das Deutsche Reich. 3. Lfg. gr. 8. * 1 50 5315.1-Adrcß-Buch der Stadt Münster f. 1877—78. gr. 8."* 4 ^50H; geb. * 5 25. Iitz. Zr. 8.'* 75 L./ 5317. Eichrodt, L.,Hortus deliciarum f. deutschen Humor gepflanzt. 1. Spa ziergang. gr. 6. * 1 ^ 5318. LilüerdoxeU) iLuu8tüi8tori8oli6. I.LnmrulA. I^r. 1—24. I'ol. *2^ 5316. Heckenhayn, A. Th., Geschichtsrepctition. 1—3. Thl. 8. ü * 20 L,. cLS- 1. 4. Aufl. - 2. 5. Ausl. — 3. 4. Aufl. 5320. Schacher, F., Kinderlust, e. Lesebuch f. Kinder von 7 bis 8 Jahren. 3. Aufl. gr. 8. Geb. * 80 L.. 5321. 8vkulr6, , äie reioi^reektlieks Literatur Zeit) Lntsbeduux ä. ^orääeubZedsu Luuäe» iri8 Lude 1876. 2. ^.uü. 8. 6Lrd. * 2 ^ 5322. Luger, F.. Du aber bleibe in dem, das du gelernt hast, u. dir ver traut ist! Confirmationsrede. gr. 8. * 40 H. 8. * 6 40 rb 1. 2. Lä. * 1 80 L>. — 2. 2. L6. * 2 40 L.. — S. * 2 20 H. I,., 168 ouvraß68 Ü6 mnill 6ll ks-mille. 2. Lä. 8. * 4 ^ — 1s troudls-msuags. ^ouvells. 8. * 3 ^ 20 ^>. Nichtamtlicher Theil. Die Ostcrmessr. Es ist bei diesen schlechten Zeiten eine ersreulichc und tröstliche Arbeit, am Abend vor Cantate einen Rundgang durch den großen Saal des Schiitzenhauses zu machen. — Jedes nicht ganz in Grics- grämigkeit versunkene Gemüth muß sich ansthun bei dein Anblick so vieler deutscher Buchhändler, die sich wieder einmal aus allen Gauen dieses großen Landes zusammcngesunden haben, um ein paar Tage mit einander die Langeweile und dieMisöre der täglichen Geschästs- plackerci zu vergessen. Wer nennt die Völker, zählt die Namen, die sich an diesen Tagen in den schönen Räumen unseres ersten Ver- gnügnngslocals so harmlos tummeln! Welche fröhlichen Wieder sehen werden da geseiert, und wie thauen doch die Herzen aus und lösen sich die Zungen, um bei der „schönen Art deutschen Gesprächs, welches die Mitte hält zwischen Erörterung und Plauderei", bis tief in die Nacht hinein zu sitzen und zu zechen und sich auszusprcchen gegen alte und neue Bekannte über die höchsten Frage» des Daseins und über die Halsstarrigkeit eines Verlegers, der ein fei» gebundenes Buch bloß deshalb nicht zurücknehmen will, weil er cs nur fest gibt und man es ans Versehen ausdrücklich scsi bestellt hat, oder über die Unschuld von Sortimentern, welche durch den Ansbruch cincsKricges überrascht werden, zu dem seit süns Monaten gerüstet worden ist. Und dann erst der Cantate-Sonntag und sein Festmahl! Die Poesie der Festessen wird von jedem denkenden und fühlende» Geiste empfunden, und sie ist schon so oft von kundigerer und berufenerer Feder geschildert worden, daß wir vor der Größe dieser Ausgabe gern verstummen. Aber wir haben es doch stets als ein hervorragendes Merkmal der Größe unseres ersten Dramatikers gehalten, daß er das grimmige Wort von „diesem Geschlecht, das sich nicht anders freuen kann, als bei Tische" dem harten, trotzigen, einsamen, in bitterer Menschenverachtung versteinerten Kriegcssürstcn aus arger Zeit in den Mund legt und zur gerechten Vergeltung so sträflicher Verachtung der Taselsreuden gleich darauf die Katastrophe emtrcten läßt. In solchen Zügen bewährt sich das Genie. Seine Generale werden ja freilich auch mit ermordet, aber die haben sich doch wenigstens vor her noch einmal satt gegessen und jedenfalls manchen guten Trunk dazu gcthan. Man mag nun über Fest- und Zweckesscrci denken, wie man will, gewiß ist, daß man als Buchhändler den Cantate-Sonntag halb und halb als verloren aus seinem Kalender streichen muß, au welchem mau nicht im Schützenhaussaale tafelte. Es fühlt sich nun einmal Jeder gern als Glied einer großen Corporation, und der deutsche Buchhandel mag im Wcrktagskleide ja ein unansehnlicher, nicht aus den ersten Blick imponirender, mit recht vielen Ecken und Kanten ausgestatteter Geselle sein, au seinen Fest- und Feiertagen überkomint doch wohl Jeden seiner Angehörigen das Gefühl, daß es eine großartige, in ihrer Art einzig dastehende Institution und daß es eine Freude ist, ihr anzugehören. Die Reihe der Trinksprüche bei dem diesjährigen Festmahle, welches, wie wir gleich zum Eingänge hervorheben wollen, sich durch vorzügliche Qualität des Gebotenen auszcichnete, wurde er öffnet von Herrn Ad. Enslin, der seine Freude darüber aussprach, daß er seit einer Reihe von Jahren dieser Pflicht Nachkommen könne. Die große Anzahl der anwesenden Gäste sei dem Vorstände eine besondere Freude und Genugthuung, und er spreche ihnen Allen zunächst das herzlichste Willkommen aus. Das erste Glas sei gebührender Maßen unserem Kaiser geweiht und dem erhabenen Fürsten des Landes, unter dessen besonderem Schutze diese Ver sammlung tage, der die alten Traditionen seines glorreichen Hauses, neben kriegerischem Ruhme auch Kunst, Wissenschaft und Literatur zu Pflegen, hochhicltc, in dessen Landen spccicll der Buchhandel schon so lange Zeit seine Heimath gesunden. Vor wenig Wochen sei im ganzen Deutschen Reiche und weit über seine Grenzen hinaus bis in die fernsten Welttheilc als allgemeines Nationalfcst die 80. Geburtstagsfeier des erhabenen Herrn festlich begangen worden, der nicht nur der immerdar siegreiche Feldherr, nicht nur der Einiger der so lange zertheiltcn deutschen Stämme, sondern mehr als all dieses: der Mann sei, der in seinem Charakter die Eigen schaften vereinige, die dem Deutschen allezeit als die höchsten ge golten hätten, die felsenfeste Treue, die unwandelbare Wahrheits liebe, den inmitten der märchenhaftesten Erfolge dcmüthigcn, be scheidenen, allezeit vor dem Höchsten sich beugenden Sinn. Wenige Monate erst sei cs her, am letzten K. September, daß die gute Stadt Leipzig die Freude gehabt hätte, ihn in ihren Mauern zu begrüßen. Und mehr noch: an diesem Tage habe er in demselben Saale, der jetzt diese festliche Versammlung beherberge, an der Seite seines erhabenen Verbündeten und Freundes gesessen; wie damals, so möchten die Gläser sich erheben ans das Wohl des Kaisers und des Königs Albert!
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