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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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70, 2«. März. Nichtamtlicher Theil. 1143 den. Heutzutage beträgt dieZahl der auf unserer Erde erscheinenden periodischen Schriften nach annähernden Schätzungen etwa 23,000, welche sich wie folgt vertheilen: >. Europa. 1. Deutschland (1877) . . 3775 2. Oesterreich-Ungarn . . . ca. 1200 3. Schweiz 450 4. Großbritannien . . . . ca. 2500 5. Frankreich . ca. 2000 6. Italien (1876) . . . 1126 7. Rußland . ca. 500 8. Schweden (1877) . . . 296 9. Norwegen (1876) . . . 178 10. Dänemark . ca. 250 11. Spanien . ca. 400 12. Portugal . ca. 250 13. Holland . ca. 250 14. Belgien . ca. 250 15. Türkei und Griechenland . . ca. 200. Amerika. 1. Nord-Amerika (1876) . 8129 2. Mittel- und Süd-Amerika . ca. 1000. Asien. 1. Ostindien . ca. 250 2. China . ca. 50 3. Japan . ca. 75 4. Persien . ca. 2 5. klebriges Asien .... . ca. 10. Afrika . ca. 50. Australien ..... . ca. 100. Der Reichthum Deutschlands an periodischen Schriften ist, wie hieraus ersichtlich, überraschend groß. Abstrahiren wir von den we nigen fremdsprachigen Blättern unseres Vaterlandes, so ergibt sich, daß von dessen 3700 periodischen Schriften ca. 2350 politischen und ca. 1350 nichtpolitischen Inhaltes sind. Jene sondern sich wiederum in amtliche und nichtamtliche Blätter. Eine» amtlichen Charakter tragen nicht weniger denn 700 offen im Titel, die übrigen 1650 sind zum größten Thcile politisch unselbständige Localblätter und nur zum kleineren Thcile selbständige und ausgeprägte Partei organe. Die große Masse dieser 1650 Zeitungen pflegt jeweils der herrschenden Strömung zu folge». Der oppositionellen Presse ge hören in der Regel nur wenige, allerdings um so einflußreichere Organe an. Gegenwärtig stehen den Klerikalen ca. 130, darunter zahlreiche kleine, den Socialdemokraten ca. 50, der Fortschritts partei strengerer Richtung ca. 40, den süddeutschen Demokraten ca. 15 politische, mehr als einmal wöchentlich erscheinende Blätter zur Verfügung, also insgesammt nur ca. 250 — alle übrigen, 1400 an der Zahl, vertreten eine mehr oder minder regierungs freundliche Richtung. Was die eigentlichen Zeitschriften anbclangt, so vcrtheilen sie sich in ähnlichem Verhältniß wie die Bücher, denen sie übrigens zugezählt werden, auf die einzelnen Fächer der lite rarischen Production, und zwar so, daß Theologie, Belletristik und Pädagogik gegenüber den anderen Fächern auch hierbei die Mehr zahl für sich in Beschlag nehmen. Die Gesammtzahl aller aus der Erde in deutscher Sprache er scheinenden Zeitungen und periodischen Schriften dürfte annähernd 5400 betragen. Davon besitzt Deutschland selbst ca. 3700, Luxem burg 6, Oesterreich-Ungarn ca. 700, die Schweiz ca. 300, Groß britannien, Frankreich und Italien zusammen ca. 10, Rußland ca. 50, das übrige Europa 5 und Nord-Amerika ca. 600. Von fremdsprachigen Blättern erscheinen in Deutschland außer dem noch 25 in polnischer, ca. 15 in französischer, ca. 10 in dänischer, 6 in wendischer, 4 in hebräischer und je 2 in englischer und lithauischer Sprache, abgesehen von einer Anzahl Zeitungen Elsaß-Lothringens, welche in französischer und deutscher Sprache zugleich herausgegebcn werden. Es erhöht sich somit die Gesammtzahl der innerhalb des Deutschen Reiches zur Veröffentlichung gelangenden periodischen Schriften auf ca. 3775. Naturgemäß findet die Journalistik in den Hauptstädten ihre Sammelpunkte. In Berlin erscheinen ca. 375 periodische Schriften, worunter 85 politischen Charakters, ca. 35 Tagesblätter eingerechnet; in Leipzig, dem Centrum des deutschen Buchhandels, ca. 325, in Dresden ca. 85, in München, Stuttgart und Breslau je ca. 70, in Hamburg ca. 50. Oesterreich-Ungarns Presse hat ihren Schwerpunkt in Cislei- thanien, wo ca. 900, also drei Viertheile der gesammtcn periodischen Schriften des Reiches herausgegeben werden. Hiervon sind ca. 600 deutsch, 200 slavisch, 70 italienisch, s hebräisch, 5 französisch !c. ab- gesaßt, während die Mehrzahl der transleithanischcn Blätter den dortigen slavischen Sprachstämmcn angehört. In Wien selbst mögen ca. 400 gedruckt werden. Auch die schweizerische Journalistik ist den Verhältnissen des Landes gcniäß eine vielsprachige; aber auch in ihr übcrwiegt das Deutsche. Von den 450 periodischen Schriften der kleinen Republik, deren decentralisirte Verfassung das Auskommen eines größeren Blattes nicht zu begünstigen scheint, werden ca. 280 in deutscher, 130 in französischer, 20in italienischer, 10 in romanischer rc. Sprache herausgegeben. Großbritannien zählte unter seinen 2500 periodischen Schriften ca. 1800 Journale vorwiegend politischen und ca. 700 überwiegend nichtpolitischen Inhalts, letztere fast ausschließlich in Form der bei den Engländern so beliebten Revuen. Tagesblätter gab es im bri tischen Reich 145. In London allein erschienen ca. 900 periodische Schriften, darunter 70 Tagesblätter. lieber Frankreichs Presse schlcn leider genaue und detaillirte Angaben; es ist nur bekannt, daß von Paris, dem „Herzeu der Welt", 1876 nicht weniger als 836 periodische Schristcn, darunter 51 Tagesblätter, ausgingen. Italien besaß unter seinen 1126 Journalen, einer relativ großen Zahl, fast noch einmal so viel Tagesblätter, als das von den europäischen Staaten in Bezug auf die Presse obenan stehende Land, als Großbritannien, nämlich 387. Rußlands 500 periodische Schriften zeichnen sich ebenfalls durch Vielsprachigkeit aus. In den Ostseeprovinzcn zählte man 42 deutsche, lettische und esthnische Journale; in Polen überwiegen noch die polnischen Blätter. Petersburg hat 305 Zeitungen, Zeit schriften rc. — Bon fremden Zeitungen werden in Rußland durch die Censur nur zugelassen: 154 deutsche, 55 englische, 30 slavische, 19 französische, 16 schwedische, 12 italienische, 10 griechische und 1 hebräische, zusammen also 337, wovon nur 107 politischen Inhalt haben. Das türkische Reich ist arm anZeitungen; dieselben erscheinen meist in Constantinopel. Im Jahre 1876 bestanden dort 75 und zwar 21 in französischer, 16 in türkischer, 13 in armenischer, 12 in griechischer, 1 in deutscher Sprache rc. Rumänien besitzt ca. 50, Griechenland etwa ebensoviel Journale. Nordamerikas Zeitungsreichthum wird von keinem Lande der Welt erreicht. Vor hundert Jahre» wurden in der Republik 37 periodische Schriften gedruckt, jetzt ist diese Zahl auf 8129 gestiegen. Jedes Jahr sieht man dort Hunderte von Blättern vergehen und entstehen. Alle Zweige der Wissenschaft, Kunst und Literatur, des Handels, der Gewerbe und Industrien, alle Interessen und Be strebungen, ja fast sämmtliche Nationalitäten haben dort Journale 152*
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