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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1924
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- Deutsch
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Xr 121, 23. Mai 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7399 Weihnachten herankam, erschien am Heiligen Abend ein Bote, der mir die Zeichnung mit folgender ebenso geistreicher wie anmutiger Wid mung von Hirzels Hand übergab: »Eine Liebe« soll alles umfassen, Und »ein Kuß« nie käuflich sein. Nicht vergessen soll auch seine geschmackvolle schriftstellerische Be gabung werden. Auch davon habe ich eine Probe in Händen: persön liche Beziehungen zum österreichischen Oberkommando in Südtirol er möglichten ihm kurz vor und unmittelbar nach dem gewaltigen flucht artigen Dolomiten-Rückzug der Italiener, das ihm als Bergsteiger bis in jede letzte Falte genau bekannte Kriegsfeld zu besuchen. Er hat darüber für ein paar Freunde ein handschriftlich vervielfältigtes hoch interessantes Tagebuch geschrieben, von dem er auch mir ein Exemplar verehrte. Es mocht seiner Beobachtungsgabe und der Klarheit seines Stils alle Ehre. Nun ist es eine grausame Ironie des Schicksals, daß dieser körperlich so gewandte, passionierte Bergsteiger seinen Tod finden mußte durch das Stolpern beim Verlassen eines Eisenbahnwagens! * * * Gewiß wird Georg Hirzels Leben und Leistung in unserem Bör senblatt noch die einläßliche Schilderung finden, die dem Chef eines der vornehmsten Verlagshäuser Deutschlands gebührt. Ich wollte hier nur den Kranz der Dankbarkeit und der Freundschaft an der Bahre des stolzen, aufrechten Mannes niedcrlegen. Gustav Kirstein. Geplante Umgestaltung der höheren Schulen. Die Schutzgemeinschaft für die höheren Schulen hak bisher gegen die Schaffungeiner sog. Einh e i t s s chulc gekämpft, weil eine solche als eine Verquickung der Volksschule mit der höheren Schule diese in ihrer bisherigen Form zerstört hätte. Heute scheinen die Einheitsschulbewegungen zu einem gewissen Stillstand ge kommen zu sein; abgesehen von den Kreisen einiger Reformer lehnt man es ab, das im großen und -ganzen sicher nicht unbe,nährte höhere Schulwesen gerade in unserer Zeit der Not einer völlig grundstürzen- den Neuerung zu unterwerfen, deren Erfolg mehr als zweifelhaft ist. Dafür droht jetzt den höheren Schulen Deutschlands eine andere Gefahr. Nach zuverlässigen Milteilungen planen die Regierungen einiger Länder eine baldige Umgestaltung der bisher be stehenden Typen der höheren Schule mit dem Ziele, wenigstens deren einzelne Arten durch weitgehend durchgeführten gemeinsamen Unterbau miteinander mehr oder weniger zu verquicken. Auch diese Absichten erfüllen die Schutzgemeinschaft für die höheren Schulen mit größter Sorge, und sie hat deshalb an die Regie rungen und Volksvertretungen des Reichs und der Länder allgemein eine Eingabe gerichtet, deren Ausführungen hier wiedergegeben sind. Wenn einzelne Länder des Deutschen Reichs die vorhandenen Schultypen auf Grund eigener Gesetzgebung reformieren, so wird in folge der beklagenswerten, in unserm Vaterlande herrschenden Zer rissenheit diese Reform in den einzelnen Ländern sehr v-erschieden ausfallen. Damit legt man Bresche in die bisher wenigstens in den Grundzügen vorhandene Einheitlichkeit des deutschen höheren Schul wesens und befördert damit an seinem Teile die Zerstörung der R e i ch s e i n h e i t. Darum fordern wir, daß die Schulreform in den einzelnen Ländern nach gegenseitiger Verständigung und auf möglichst einheitlicher Grundlage erfolgt. Stellten sich in den bisherigen Schultypen nach Durchführung zahl reicher Reformen in ihrem inneren Betriebe einige Mängel heraus, und weisen auch die neu geschaffenen Typen solche auf, so halten wir deren Beseitigung durch gewaltsame Eingriffe, durch einen Schul- umsturz jetzt sür verfrüht. Denn die früher bestehenden Schulen in ihrer neuen Eigenart und die neu geschaffenen Schulen haben, z. T. infolge der Einwirkungen der Kriegs- und Nachkriegszeit, noch keine rechte Möglichkeit gehabt, den ihnen gestellten Aufgaben gerecht zu werden. Man lasse sie sich doch erst einmal auswirken und zeigen, was sie für Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Kunst zu leisten Imstande sind! Es liegt im Wesen der neunjährigen höheren Schule, daß eine Reform zu ihrer Durchbildung mindestens neun Fahre braucht, dann im Studium der nach ihr Vorgebildeten auf ihre Wirkung erprobt wird und sich erst in deren Berufstätigkeit bewähren kann. Die Re formen aber im höheren Schulwesen, die etwa zwei Jahrzehnte vor dem Kriege iu erheblicherem Maße eiusetzten, sind »seitdem nie unterbrochen worden. Man wartete die Wirkung einer Reform gar nicht ab; immer neue Versuche wurden angestellt, immer neue Änderungen eingeführt. Wie jede menschliche Einrichtung aber braucht zu gedeihlicher Ent wicklung vor allem die Schule Ruhe und Besinnlichkeit. Ebenso halten wir jetzt eine grundlegende Umgestaltung einzelner bestehender Schultypen nicht für nötig. Zu den älteren Typen des Gymnasiums, des Realgymnasiums, der Realschule und der höheren MädchenschrUe sind im Laufe der letzten Jahrzehnte die Ober- rcalschule, das Neformgymnasium und -realgymnasium, das Mädchen gymnasium und -realgymnasium, zuletzt die deutsche Oberschule und die AufbaUschulc getreten, z. T. mit einer Reihe von Unterarten. Damit ist nach unserer Ausicht Len -verschiedenartigen Bildungsbedürfnissen der Gegenwart vorerst Genüge getan; ja, es ist schon eine zu große Vielgestaltigkeit im höheren Schulwesen herbeigeführt, die die Ein heitlichkeit der Bildung unserer 'deutschen Jugend bedroht. Vielmehr empfehlen wir als geeignete Grundlage sür die Weiter entwicklung 'des deutschen höheren Schulwesens den Grundsatz der »entschiedenen Schultypen«. Das heißt: wir treten für Bei- I behaltung weniger verschiedener Arten der höheren Schule ein, die, I jede in ihrer Art, eine bestimmte und für sie charakteristische Ausbil dung vermitteln -sollen. Diese Schulen isollen nicht, wie es jetzt vielfach geschieht, Lehrstoff aller Art in verwirrender Fülle nach- oder gar nebeneinander bieten, sondern in weisem Maßhnlten eine vertiefte Be handlung grundlegender Fächer. Nach unserer Ausicht können nur solche huleu den wissenschaftlichen Charakter der höheren Schule bewahren, den wir ihr durchaus bewahrt zu sehen wünschen. Nur sie halten wir für geeignet, zu gründlicher geistiger Arbeit zu erziehen und inhaltlich auf die Leistungen vorzubereiten, die im wissenschaftlichen oder prak tischen Beru'fe von geistig Arbeitenden gefordert werden. Auf dieser Grundlage wünschen wir -fortschrittliche Ausgestaltung des Schulbetriebs und des Unterrichts, soweit auch immer sich diese als notwendig oder empfehlenswert erweist. Wir verwerfen eine solche Ausgestaltung nur insoweit, als eine zu einseitige Befolgung des Prinzips der entschiedenen Schultypen, die das Gymnasium nur mit Latein und Griechisch, die Oberrealschule nur mit Mathematik -und Naturwissenschaften, beide aber nicht mit modernen Fremdsprachen ausstatten will, sie so zu reinen Fachschulen! für Altphilologen und Techniker machen würde. j Wir hoffen und erwarten, daß an -allen maßgebenden Stellen diese Darlegungen gehört werden, die von führenden Verbänden der deutschen Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Kunst gebilligt worden sind, als der Vertretung des gesamten deutschen Kulturlebens, die sich der höheren Schule nicht um dieser selbst willen, sondern zum Schutze der ganzen deutschen Kultur annimmt. - Unterzeichnet ist die Eingabe von nachstehenden Verbänden: Dtschr. Anwaltverein. Verb. Dtschr. Architekten- u. Ingenieur-Vereine. Dtschr. Ärzte-Vereins-Bund. Ne ichsb und höh. Beamter. Bi schöfl. Ordinariat des Bistums Meißen. Börsenver. ü. Dtschn. Buchhändler. Verl', d. Kreis- u. Ortsvcr. i. dtschn. Buchhandel. Buchhändler-Gilde. Ver. Dtschr. Chemiker. Verb, selbständ. öfsentl. Chemiker Dtschl. Ver. z. Wahrung d. Interessen d. chem. Jndustr. Dtschl. Verb. d. Dampfkraftmaschinenfabrikanten. Verb. Dtschr. Diplom-Ingenieure. Verb. Dtschr. Elektrotechniker. Freie Neichs-Arbe-its-Gemeinsch. v.I Clternbeiräten a. höher, u. mittler, dtschn. Schulen. Gewerksch.-Bund! d. Angestellten. Dtschr. Gymnasialverein. Reichsaussch. z. Schutz«! d. hum. Gymnasiums. Ver. Dtschr. Kapitäne u. Offiziere d. Handels-^ marine. Verband der deutschen Hochschulen. Dtschr. Holzbau-Ver^ Verein. Dtschr. Holzbearbeit.-Masch.-Fabr. Ver. Dtschr. Ingenieure^ Neichsverb. beamt. Dtschr. Irrenärzte. Verb, reisend. Kauflcute^ Verb, kathol. kaufm. Vcreiniggn. Dtschlds. Tische. Gesellsch. f. Kinder-^ heilkde. Berufs-ver. ö. höh. Komm-unalbeamten Dtschlds. Dtschl^ Reichsb. akad. gcbild. Landwirte. Ver. d. Fabrikanten lanöwirtsch^ Masch. u. Geräte. Verb. Dtschr. Luftfahrzeug-Industrieller. Dtschr^ Mark-scheiüer-Ver. Dtschr. u. preuß. Medizinalbeamten-Vcr. Gesellsch^ Dtschr. Naturforscher und Arzte. Verb. Dtschr. Patent-Anwälte. Ver-« einigg. Dtschr. ev. Pfarrervereine. Verb, pharmaz. Fabriken. Ver-^ einigg. d. höh. Neichspost- und Telegr.-Beamten. Dtschr. Präz-isions^ werkzeug-verband. Verb. d. Ver. ehem. Realschüler Dtschlds. Ver-I einigg. -fochwisfen-sch. Regierungsräte b. d. höh. Ncichsbehörden. Dtschr^ Nichterb-und. Nichterver. a. Reichsgericht. Ver. Dtschr. Schiffswerften^ Verb. Dtschr. Seeschiffer-Vereine. Dtschr. Verb, technisch-wissenschastll Vereine. Gvbd. d. Textilmasch.-Baucs. Neichsverb. prakt. Tierärzte^ Dtschr. Verlegerverein. Dtschr. Ver. f. Vcrmessungswesen. Neichsverb^ d. höh. Verwaltungsbe-amten d. Reichs u. d. Länder. Neichsverb^ Dtschr. Volkswirte. Neichsverb. Dtschr. Waldbesitzer. Vereinsb. Dtschrl Zahnärzte. Dtsche. Zoolog. Gesellsch. I 96l
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