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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1924
- Strukturtyp
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- 1924-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1924
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- Deutsch
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Aufnahme in das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels wieder rückgängig zu machen sowie den gesamten deutschen Buchhandel auf die bedrohlichen Erweiterungen der Reichsdruckerei hinzu weisen. Wir werden nach Möglichkeit zu verhindern suchen, daß mit staatlichen Mitteln hier «in Konkurrenzunternehmen für die Privatverlage gegründet wird, dem schließlich notwendigerweise auf gewissen Verlogsgebieten ohne weiteres die Möglichkeit ge geben wäre, den Privatvcrlegern erhebliche Konkurrenz zu machen, sie durch schnellere Veröffentlichungen, die ihr auf Grund ihrer Beziehungen zu den Ministerien und sonstigen Be hörden leicht möglich sein werden, und durch die Möglichkeit billigerer Herstellung zu schädigen. Schließlich hat die Gesamt heit der Staatsbürger größtes Interesse daran, daß derartige Pläne nicht verwirklicht werden, denn letzte» Endes werden sie mit den Mitteln, die dem Staat aus den Steuereinnahmen zufließen, organisiert, also vom Staatsbürger bezahlt, während man einem Teil von ihnen durch solche Bestrebungen die Existenz ruiniert und damit die Steuerkrast des Staates selbst schädigt. Wir behalten uns vor, durch unmittelbare Eingaben an die Reichsregierung und durch Anregung einer Interpellation im Reichstag di« Öffentlichkeit aus diese die Privatwirtschaft ge fährdende Tendenz gewisser Reichsministerien hinzuweisen, falls nicht rechtzeitig Maßnahmen getroffen werden sollten, um den Erweiterungsdrang der Reichsdruckerei einzudämmen und ihren Ausgabenkreis wieder in dem Rahmen festzulegen, wie er in der Vorkriegszeit bestanden hat. Auch verweisen wir auf die bei- gefllgte Entschließung, die in der am Sonntag Kantate in Leipzig abgehaltenen Hauptversammlung des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler einstimmige Annahme gefunden hat. Mit vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Arthur Meiner, Erster Vorsteher. Der Vorstand des Deutschen Verlegervereins, vr. GustavK! lppe r, Erster Vorsteher. Die Vereinigung der Kunstverlegcr, c. V. ErnstSchultze, vr. D! etze, Erster Vorsitzender. Syndikus. Die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger. I. A.: Georg Ernst. Der Vorstand der Deutschen Buchhändlergilde. Paul Nitschmann, Erster Vorsteher. Deutscher Buchdrucker-Verein, E. V. vr. Petersmann. Direktor Sturm. Verband Deutscher Steindruckereibesitzer E. V. vr. Nostosky. vr. Schubert, Syndikus. Gruppe ii (Leipzig) des Bundes der Chemlgraphischen Anstalten und Kupferdruckereien Deutschlands (E. V.). S. Weber, Vorsitzender. Reichsverband selbständiger Vergolder, Kunsthändler, Einrahmer und verwandter Beruse Deutschlands E. V. Ewald Renner, Vorsitzender. vr. Sinz, Syndikus. Entschließung gegen staatliche Gründungen von Buchhandels- untcrnehmen oder Beteiligung des Staates an solchen. Die am Sonntag Kantate 1S24 tagende Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig unter breitet der Rcichsregierung folgenden Sachverhalt und bittet, mit möglichster Beschleunigung geeignete Maßnahmen zur Abstellung der aus ihm dem Buchhandel drohenden Gefahren zu ergreifen. Während auf der einen Seite die finanziell« Notlage des Reiches zu einem immer stärker werdenden Steuerdruck auf die gewerblichen Unternehmen führt, der diese, wenn sie vor dem Zu sammenbruch bewahrt bleiben wollen, zu höchster Produktions steigerung zwingt, erwächst dem Buchhandel — Verlag sowohl alz Sortiment — in letzter Zeit von seiten des Staates eine Konkurrenz, die geeignet ist, dem Buchhandel schwersten Abbruch zu tun und mit der Schwächung seiner Entwicklung auch seine Steuerkraft zu bedrohen und zu schädigen. Die Reichsdruckerei, ein mit staatlichen Mitteln arbeitender Unternehmen, geht dazu über, ihren Tätigkeitsbereich weit Wer den ursprünglichen Umfang hinaus auszudehnen und nicht nur dem Kunstverlag, sondern nunmehr auch dem Buch- und Zeit schriftenverlag Konkurrenz zu machen. Die thüringische Landesregierung hat zur Herstellung haupt sächlich von Schulbüchern einen eigenen Staatsverlag gegründet, dem sie nunmehr auch noch einen mit staatlichen Mitteln finan zierten Sortimentsbetrieb anzugliedern beabsichtigt. Mit solchen Gründungen begibt sich die Staatsregierung in einen Aufgabenkreis, der keinesfalls zu ihren Arbeitsgebieten gehört. Gründe, die man zur Berechtigung für ein solches Vor gehen »»führen könnte, liegen gerade auf buchhändlerischem Ge biete zweifellos nicht vor. Der deutsche Buchhandel, der aner kanntermaßen der erste der Welt ist, erfüllt seine Aufgaben als Träger der Kultur und der Allgemeinbildung in vollsten! Maß«, sodaß ein Eingreifen behördlicher Stellen nicht nur überflüssig, sondern geradezu schädlich erscheint. Sollte der Staat aber mit solchen Gründungen die Absicht verfolgen, sich Geldeinnahmen zu schassen oder Wartegeld beziehenden Beamten ein neues Tätigkeitsfeld zu erschließen, so müßte gegen eine derartige Ab sicht mit aller Entschiedenheit Einspruch eingelegt werden. Der Buchhandel wird nichts unversucht lassen, um seine Angehörigen gegen die aus einer solchen Entwicklung drohenden Geschäftsschädigungen zu schützen. Er erwartet von der Reichs regierung, daß sie in Würdigung der Bedeutung und der Leistungsfähigkeit des deutschen Buchhandels allen behördlichen Stellen eine das frei« Gewerbe bedrohende Konkurrenztätigkeit verbietet und auch Einfluß auf di« Landesregierungen nimmt, um bei den ihnen unterstehenden Behörden «ine solche Entwick lung zu verhindern. Vereinigung der sächsischen Zugendschriften- Ausschiisse. 6. Vertreterversammlung in Bautzen am 13. und 14. April 1924. 1. Geschäftliche Sitzung. Mit Rücksicht aus das fünfjährige Bestehen der Vereinigung ver band der Vorsitzende, Oskar Gommlich, Dresden, mit dem Jahres bericht einen Rückblick auf die bisher geleistete Arbeit. Die Vereinigung schuf sich zunächst eine Satzung, die zur Gründung von Landesverbänden innerhalb der Vereinigten Deutschen Prüfungs ausschüsse führte. Durch feste Verbindung mit 75 Bezirksvereinen des Sächsischen Lehrervereins und dauernde Fühlungnahme mit allen Zuteilungen desselben, die sich die literarische und künstlerische Er ziehung in irgendeiner Weise angelegen sein lassen, gelang es der Vereinigung, sich kraftvoll, vielseitig und fruchtbringend zu betätigen. Unmittelbar nach dem Erscheinen der Satzung wurden für die ver schiedenen Arbeitsgebiete Leitsätze und Richtlinien ausgestellt (Beur teilung von Jugendschriften, Kennzeichen der Schundliteratur, Be kämpfung des Lichtspielschunöes, Kinderaufführungen). Die Ergebnisse der Bücherprüfung wurden dreimal in Jugendschriftenverzeichnissen veröffentlicht, von denen die dritte Ausgabe, »Gute Bücher für die Jugend 19Ä«, in mehr als 100 000 Stück in und außerhalb Sachsens verbreitet wurde. Die literarische Erziehung der Landjugend förderte das von A. Liebe, Kötzschenbroda, verfaßte Flugblatt: »Was kann auf dem Lande zur Förderung der Jugendschriftcnsachc getan werden?«. Es wurde von der Buchhandlung A. Mahnke in Verden (Aller) unaufgefordert in Verlag genommen. Große Bedeutung für die Ver breitung des guten Jugendbuches erlangte die 1910 gegründete Muster bücherei, die nur Ausstellungszwccken im Lande dient und unver äußerlich ist. Vielfach war es möglich, zu gleicher Zeit und an gleichem Orte eine Veickaufsansstellunig durch den Ortsbuchhandel zu veranstalten, in der die Bücher der sächsischen Listen feilgeboten wurden. Durch die 1921 ins Leben gerufene theoretische Bücherei für Vortrags- und Stndienzwecke und die beratende Tätigkeit der Haupt- stclle Dresden gelang es, eine stattliche An«zahl rühriger Vorkämpfer für die literarische Erziehung in allen Teilen Sachsens zu gewinnen. 1923 ist für außerhalb Dresdens wohnende Lehrer von der Haupt stelle eine Sonntagssprechstunöe, für alle Bevölkerungskreise Dresdens von der städtischen Geschäftsstelle eine Sprechzeit eingeführt worden 997 Börsenblatt f. dev Deutschen Buchhandel. V1. Jahrgang.
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