Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1877
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- 1877-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1877
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« 1t«, 23. Mai. Nichtamtlicher Theil. 1923 hundert hört die Anwendung der Goldschrift in größerem Um fange auf. Nicht selten wurden die Handschristen mit Bildern nnd Zeich nungen geschmückt. Bis aus Karl den Großen hatte sich in dieser Beziehung eine dircctc Ueberlicferung antiker Technik erhalten, welche durch ihn neu belebt wurde. Diese Renaissance erhält sich bis ins 10. Jahrhundert; darauf wird die unmittelbare und genaue Nachahmung der Antike immer seltener, bis sich im l l. Jahrhundert ihre Spuren ganz verlieren. Als ein gewöhnlicher Gebrauch verdient noch angesührt zu werden, daß die Schreiber eigene Verse unter die einzelnen Ar beiten setzten. Gewöhnlich wird darin die große Mühsal der Schreibart betont: Besonders häufig ist auch der Vergleich am Schlüsse der Arbeit mit dem im Hafen angekommenen Schiffe. Die Kostbarkeit des Schreibmaterials führte zu dem Gebrauch der Abkürzungen, deren llcbermaß in vielen Handschriften das Lesen sehr erschwert. Um 1174 versuchte Johann von Tilburg eine Zeichenschrift zu erfinden, mittelst deren man im Stande sein sollte, alle lootionos nachzuschreibcn und sich so alle Weisheit anzueignen. Daß letzteres Ziel aus solche Weise zu erreichen sei, steht ihm ganz außer Frage. Die Schwierigkeit, zahlreiche Exemplare eines Werkes, nach welchem lebhafte Nachfrage war, hinsichtlich der Richtigkeit zu prüfen, war die Veranlassung einer zunehmenden Fehlerhaftigkeit. Gerade die kalligraphisch am schönsten ausgesührten Schriftstücke sind die fehlerhaftesten. Nicht selten änderten die Schreiber den vorliegenden Text aus eigenem Antriebe, weshalb die Verfasser Diejenigen, welche dasBuch abschreiben oder lesen sollten, beschwören, nichts fortzulassen, einzuschalten oder zu ändern, damit das Verständnis nicht beeinträch tigt werde. Die verschiedenen religiösen Orden erließen Statuten, durch welche sic für die Richtigkeit und Gleichförmigkeit der kirch lichen Bücher Sorge trugen, und beauftragten eine Anzahl Brüder mit der Verbesserung fehlerhafter Handschriften auf Grund richtiger Exemplare. Gegen Schrcibsehler verwahrten sich die Schreiber oft durch Hinzusügung von Versen. Den Einband der Bücher besorgten meist die Geistlichen selbst; doch kam mit dem Bürgerstande auch die Buchbinderei als bürger liches Gewerbe empor. Ans den Universitäten hatten die Buchbinder Antheil an den Privilegien, und manche von ihnen mögen Schüler gewesen sein, welche nicht genug gelernt hatten. Die alten Einbände waren gewöhnlich von festem Holz, ganz oder thcilwcise mit Leder, zuweilen auch mit Seide und Sammet überzogen und mit metallenen Beschlägen und Schließen versehe». Mitunter kommen alte Einbände vor, bei denen die Lcdcrdcckc über hangende Zipsel hat, um das Buch vor Staub und Schmutz zu schirmen. Ost greift der obere Deckel nach Art einer Brieftasche über und läßt sich mittelst eines Knopfes befestigen, oder er ist auch mit einem Schlößchen versehen. Bilder nnd kostbare Initialen wurden durch eingeklebte oder eingenähte Stücke Ncsscltuch sorgfältig ge schützt. Die Einbände wurden auch künstlerisch und zwar oft über aus reich verziert. Die Bücher benannte mau gern nach der Farbe des Einbandes. Beispielsweise pflegten Gerichtsbüchcr roth eingebunden zu werden und deshalb „Rothe Bücher" zu heißen. Zur „Ucbersctzung der deutschen Buchcrprcisc ins Russische". III.*) Der „deutsche Sortimenter in Rußland" in Nr. 106 d. Bl. hat Recht; 35 Kop. war falsch genannt, es soll 33 Kop. heißen, was II. S. Nr. 106. also einen Extra-Aufschlag von 17 statt 19 Kop. ergibt. Ihm soll, falls er durch die Redaction des Börsenblattes seinen Namen privatim nennen will, Titel des Buches, Verfasser desselben und betreffende Firma genannt werden, damit er sich von den Tat sachen überzeugen kann. Für die Leser d. Bl. wird die Redaktion das Gesagte bestätigen. (Geschieht hiermit. D. Red.) Die „Mittheilungen und Nachrichten sllr die evangelische Kirche in Rußland 1877", welche in ihrem 2. Hefte dem Einsender zufällig vorliegen, sagen Se. 89, Zeile 10 von oben gelegentlich der Besprechung der „Brieger'schen Zeitschrift sürKirchengeschichte": „Der Preis für 4 Hefte ü 4M. (macht bei uns jetzt ä 2 Rnb.) re." — Eine viermal jährlich erscheinende Zeitschrift berechnet sich also 10 Ps. — 5 Kop., und die „Gartenlaube", 52mal erscheinend, sollte weniger kosten? Wenn 4 M. — 2 Rubel sind, so sind 6 M. 40 Ps. (Preis der „Gartenlaube") — 3 Rub. 20 Kop. Das macht noch 5 Kop. mehr, als der „deutsche Sortimenter" beim jetzigen Course und mit Hinzusügung der Fracht in seiner Aufstellung heraus- rechnet. Einsender meint doch Recht zu haben, wenn er sagt, daß immer noch was übrig bleibt. Liefert aber der fragliche „deutsche Sortimenter" die „Gartenlaube" zu 2 Rub. 85 Kop., so weicht er aus privaten Gründen von der allgemeinen Usance ab, darf sich dann aber auch über Schaden nicht beklagen. Ein Geschäftsmann braucht nicht hohe Politik zu treiben, aber er soll alle Verhältnisse ins Auge fassen, wie das die Moskauer, Odessaer, Rigaer und andere Handlungen ja auch gethan haben. MiSccllcn. Die in Nr. 109 des Börsenblattes angekündigte Sorti- menter-Versammlnng zu Cölu wird daselbst am Sonntag den 27. Mai Morgens von 11 Uhr an im Wiener Hos (Glocken gasse) stattfinden. M. Gladbach, Mai 1877. A. A. Rob. Hoster. In Künstlerkreisen spricht man schon seit längerer Zeit von dem bevorstehenden Erscheinen einer illustrirtcn Prachtaus gabe von Schillcr's Werken, die, in jeder Beziehung glänzend ausgestattet, unfern Lieblingsdichter auss würdigste verherrlichen soll. Wie wir erfahren, steht die Herausgabe dieser schon seit bald drei Jahren in Vorbereitung begriffenen Ausgabe in der aller nächsten Zeit bevor. Es sind nur erste Maler Deutschlands, welche seit vielen Monaten au diesem nationalen Werke mit hingebender Liebe und Fleiß arbeiten, und da diese Prachtausgabe im Verlag von Ed. Hallbcrger in Stuttgart erscheinen wird, so darf auch in technischer Beziehung Ausgezeichnetes erwartet werden. Vorsicht! — Im schönen Bahernlande, an den Usern des Lech's, lebt ein dem geistlichen Stande angehöriger Herr, der au der Manie leidet, von allen Verlegern Deutschlands „Receustons-Exem- plare" zu verlangen — um diese seinem Antiquar zu verkaufen! Eine Besprechung in denjenigen Organen, denen der Betreffende an zugehören vorgibt, erfolgt nie. Drum Hör', Mann des deutschen Buchhandels, sei vorsichtig! ansAoZobon von Ur. I. Uotebolckt. InbrA. 1877. dlai. Inbo.lt,: Uor Iluobbündler TVilbolm Ritttzr V. IlranmlUlor 36N. in ^Vion. — ^ur Tiro-I-ittoratur. Von I)r. 1'. älitesebbo. — 2nr I-ittoratur ckor ckustirgoootro ckos Veutsebon Uoiobs. nensis a.uotol'6 Io. 14 6. Oinliari. — l-ittorntnr und Llisoollon, — L.IIß0Msins Liblioxraxbio. 25S*
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