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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1904
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- Deutsch
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3012 Amtlicher Lerl. ^ 77, 5. April 1804. Aus dem Vergleich der Zahlen ist zu ersehen, wie sehr das Schwergewicht der Tätigkeit unsers Vereins auf den fort laufenden Unterstützungen beruht, durch die wir den Witwen und Waisen deutscher Buchhändler, sowie be dürftigen, durch Alter oder Krankheit erwerbsunfähig ge wordenen Berufsgenossen eine dauernde Beihilfe im harten Kampf ums Dasein gewähren. Es erhielten an fortlaufenden Unterstützungen bewilligt: 30 Prinzipale 8 072 also im Durchschnitt etwa 269 27 Gehilfen 6 536 also im Durchschnitt etwa 242 93 Prinzip.-Hinterblieb. 19 603 also im Durchschnitt etwa 211 ^ 90 Gehülfen-Hinterblieb. 17 427 also im Durchschnitt etwa 194 240 Personen 51 638 Hiervon kamen infolge des Ablebens von 14 Unter stützten 1946 ^ nicht zur Auszahlung, so daß also die tat sächlich verausgabte Summe für fortlaufende Unterstützungen 49 692 ^ betrug. Der allgemeine Durchschnitt aller fort laufenden Unterstützungen war 215 Unter den Orten, nach denen fortlaufende Unterstützungen gezahlt wurden, steht Leipzig an erster, Berlin an zweiter Stelle. Gegenüber diesen hohen Unterstützungssummen waren die Rückzahlungen von Unterstützungen auch im vergangenen Jahre leider nur geringe; wir empfingen als Rückzahlungen 293 In den letzten zehn Jahren hatten wir bei 563 391 ^ Unterstützungen insgesamt nur 8978 Rück zahlungen. Wenn auch, insbesondere bei den fortlaufend Unterstützten, an die Möglichkeit von Rückzahlungen nur sehr selten zu denken ist, so glauben wir doch, daß so mancher der einmalig Unterstützten, dem einst unser Verein eins große Hilfe in der Not war, sich in spätem bessern Tagen des Unterstützungsvereins entweder gar nicht oder doch in falscher Scham nur höchst ungern erinnern mag. Unsre Unkosten erreichten im Jahre 1903 die Summe von 2104 gegen 1941 im Jahre 1902. Die Er höhung ist zum größten Teil auf eine Vermehrung der Portokosten zurückzuführen. Außer dem beweglichen Fonds, auf den die laufenden Unkosten entfallen, hatte auch unser Reservefonds eine Aus gabe zu decken, indem wir für das im Jahre 1902 an uns gefallene und dem Reservefonds schon zugeführte Legat des Buchhändlers Georg Gloeckner-Pirna noch nachträglich 200 ^ für Erbschaftssteuer an den preußischen Fiskus wieder heraus zahlen mußten. Während nämlich eine Steuerfreiheit früher allen milden Stiftungen zugebilligt war, die vom Staate als solche entweder ausdrücklich oder — was bei uns der Fall war — durch Verleihung der Rechte juristischer Per sonen anerkannt waren, gewährt das neuere preußische Erb schaftssteuer-Gesetz nur den ausdrücklich vom Staate als wohltätig anerkannten Stiftungen die Steuerbefreiung. Eine solche ausdrückliche Anerkennung fehlte uns bis jetzt; wir taten aber sofort die erforderlichen Schritte, um sie zu be kommen, indem wir unter ausführlichen Darlegungen über unfern Verein eine Eingabe an den preußischen Herrn Finanzminister richteten. Einen Bescheid erhielten wir bis heute noch nicht; wir hoffen aber zuversichtlich, daß er unsrer Bitte entsprechen wird. Richten wir unsern Blick nunmehr auf die besondern Zuwendungen für unsre verschiedenen Fonds. Herr Verlagsbuchhändler vr. Gustav Fischer in Jena überwies uns zur Begründung einer -Gustav und Minna Fischer-Stiftung« 5000 „E mit der Bestimmung, daß zu seinen Lebzeiten die auflausenden Zinsen noch zum Kapital gelegt werden sollten. Wir haben die Verwaltung der Stiftung gerne übernommen. Herr Verlagsbuchhändler Max Grosse in Halle a. S. übermittelte uns zur Errichtung einer »Max Grosse-Stiftung« 5000 deren Zinsen zum Kapital zu legen sind, bis die Summe von 20000 er reicht ist. Die Sammelperiode wird, falls keine ander weitige Erhöhung eintritt, etwa 40 Jahre in Anspruch nehmen. Auch diese Stiftung haben wir mit Dank an genommen. Dagegen lehnten wir ein von anderer Seite uns gewordenes Legat von 100 ab, das gleichfalls als besondere Stiftung verwaltet werden und dessen Zinsertrag zum Kapital geschlagen werden sollte, bis die Summe von 3000 erreicht war, was etwa 100 Jahre gedauert hätte. Eine so lange Schonzeit erschien uns denn doch unannehm bar, so sehr auch die feste Zuversicht des Erblassers in ein noch hundertjähriges Bestehen unseres Vereins uns mit Be friedigung erfüllen mußte. Wir halten es für unsre Pflicht, aus diesem Anlaß unsre Berufsgenossen zu bitten, bei der Errichtung wohltätiger Stiftungen, deren Verwaltung un- serm Vorstande übertragen sein soll, nun auch dem Vor stande, wenn irgend angängig, freie Hand zu lassen und von der Aufstellung erschwerender und einschränkender Be stimmungen nach Möglichkeit Abstand nehmen zu wollen. Insbesondere gilt dies hinsichtlich der Festlegung von Be dingungen, die genau bestimmte Termine der Verteilung oder genau vorgezeichnete Summen oder bestimmt bezeich net«; Klassen von zu Unterstützenden für die Stiftungen vor schreiben. Solche Bedingungen sind, wie wir aus unsrer Erfahrung versichern können, in ihrer praktischen An wendung dem gewollten guten Zweck oft wenig förderlich. Unserm Reservefonds ging eine Reihe reicher Gaben zu, deren Zinsen wir alsbald für wohltätige Zwecke nutzbar machen konnten. Die Söhne einer iin Vorjahre verstorbenen Buchhändlerwitwe, die vor langen Jahren von unserm Verein eine fortlaufende Unterstützung erhalten hatte, über wiesen uns, einem letzten Wunsche ihrer Mutter folgend die Summe von 4000 welche die Verstorbene aus einer ihr zugefallenen Erbschaft unserm Verein zuwenden wollte in dankbarer Erinnerung an die große Wohltat, die ihr in früherer Zeit die Hilfe des Unterstützungsvereins bei der Erziehung ihrer Kinder gewesen wäre. Wir haben diese schöne Gabe mit großer Freude und Genugtuung empfangen. Das schon in unserm letzten Bericht erwähnte Legat des verstorbenen Berliner Buchhändlers Martin Bahn ist mit 6000 ^ an uns nunmehr zur Auszahlung gelangt. Herr Alphons Friedrich Dürr in Leipzig stiftete 5000 aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens seines Verlags; für die Otto Petters-Stiftung wurden 1130 ^ gesammelt, Herr Albert Aber in Berlin schenkte 1000 und fernere 1000 ^ gingen uns zu als Legat des verstorbenen Berliner Buchhändlers Leonhard Simion. Für unsern beweglichen Fonds erhielten wir, wie schon erwähnt, 5629 deren vollen Betrag wir den Bedürftigen zugute kommen lassen konnten. Ein Verzeichnis der freund lichen Geber befindet sich im Anhang zu unserm Kassen bericht. Auch an dieser Stelle sei ihrer mit dem auf richtigsten Dank gedacht. Die Firmen F. Volckmar in Leipzig und Schworella L Heick in Wien haben auch im vergangenen Jahre ihr bewährtes Interesse für unsern Verein in opferwilliger Weise betätigt. Unentgeltliche Lieferungen wurden uns zuteil von den Firmen G. Bernstein in Berlin, C. W. B. Naum burg in Leipzig, Friese L Lang in Wien und Ferd. Flinsch in Berlin. Mit dankbarer Anerkennung gedenken wir auch aller Berufsgenossen, die uns durch ihren Rat bei der Be arbeitung von Gesuchen in zahlreichen Fällen unterstützten. Dank gebührt auch den Mitgliedern unsers Rechnungs-
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