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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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96, 27, April 1904, Nichtamtlicher Teil, 3681 bereitung der Revision des Urheberrechts einzusetzen. Einige vorteilhafte Veränderungen werden vorgeschlagen werden, und die Vorschrift der gleichzeitigen Veröffent lichung und Einrichtung ist sicherlich eine, die beachtet werden muß, -Gewisse Schwierigkeiten bereitet die gegenwärtige Zollpolitik, Alle damit in Verbindung stehenden Fabriken und Druckereien und besonders die typographischen Ver einigungen werden ein strenges Urheberrecht für dringend erforderlich für ihre Interessen halten, und solange eine Majorität im Kongreß diesen Ansichten bcipflichtct, werden die Vereinigten Staaten nicht Mitglieder der Berner Kon vention werden können, -Ich für meine Person bin Freihändler und bin gegen jede Zölle auf Bücher und Beschränkungen des Urheberrechts, Der gleichen Ansicht dürste auch die Majorität unsrer Verlegervereinigung sein, aber wir find nicht stark genug, um die nationale Politik zu beeinflussen, -Ich bedaure die geschilderten Schwierigkeiten und hoffe, daß wir in einer nicht zu weiten Zukunft bessere Aussichten für die Veränderung des Urheberrechts haben Ihr G. H. Pulman, Sekretär«. Kleine Mitteilungen. Bibliothek des Börsenvereins. — Am Sonntag den 24. April besuchte die Typographische Gesellschaft in Leipzig die Bibliothek des Börsenvereins. Der Bibliothekar, Herr Kon- rad Burger, sprach kurz über Zweck und Ziel der Bibliothek und ihre Geschichte und hob hierbei besonders die außerordent lichen Verdienste hervor, die sich der frühere langjährige Vor sitzende des Bibliotheksausschusses, Herr vr. A. Kirchhofs, um die Bibliothek erworben hat. Nach erläuternden Bemerkungen über die Büchersammlung und ihre Kataloge wurden Proben aus den jetzt in der Bearbeitung befindlichen Blattsammlungen vorgeführt. Nachdem das Lesezimmer mit der Handbibliothek und den aus- liegenden Zeitschriften lzur Zeit 84) in Augenschein genommen war, besichtigte die Gesellschaft den Büchersaal und nahm mit besonderm Interesse von der großen Sammlung älterer und neuerer Schriftproben Kenntnis. Verkauf der »Augsburger Abendzeitung«. — Die »Augsburger Abendzeitung« veröffentlicht den am 23. April in München vollzogenen Verkauf der »Augsburger Abendzeitung« an die Verlagsanstalt F. Bruckmann, Aktiengesellschaft in München. In der Leitung dieses weitverbreiteten und großen liberalen bayrischen Blattes, wie in dem Ort und in der Art des Erscheinens tritt keine Änderung ein. Der Kaufpreis betrug nach der »Allg. Ztg.« l'/r Millionen Mark. Verrat militärischer Geheimnisse. — Der Chef redakteur der Zeitschrift »Die Woche«, Paul Dobert, wurde von der 2. Strafkammer des Landgerichts I in Berlin wegen Verrats militärischer Geheimnisse, beziehungsweise unbefugter Bekanntgabe von Festungsrissen zu sieben Tagen Festungshaft verurteilt. Dobert hatte in der »Woche« eine Abbildung des neuen Abschlußgitters der Festung Metz gebracht und einige begleitende Worte hinzu gefügt. Beschlagnahmungen. — In der Zeit vom 1. Januar bis Ende März 1904 sind von deutschen Gerichten in 82 Fällen Druck schriften verschiedener Art, darunter eine Anzahl Postkarten, wegen ihres ^ ungesetzlichen, größtenteils unzüchtigen Inhalts beschlag- Friedrich Preller der Ältere. — Aus Anlaß der hundertsten Wiederkehr des Geburtstags (25. April 1804) Friedrich Prellers, des Schöpfers der berühmten Odysseelandschaften, hatte der Leipziger Kunstverein am 24. April in den Vereins räumen eine Preller-Gedächtnisfeier veranstaltet. Der Kustos des Städtischen Museums der bildenden Künste, Herr Professor vr. Julius Vogel, führte mit sehr interessanten Worten in die Kunst Prellers ein. Zur Erläuterung des Vortrags war eine ganze Anzahl von Originalen Prellers ausgestellt, Zeichnungen, die seinerzeit der Künstler zur Vervielfältigung der Odyssee landschaften durch den Holzschnitt für die Verlagsfirma Alp ho ns Dürr besonders angesertigt hatte. Zwei Gesichtspunkte waren Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang es, die der Vortragende besonders hervorhob: der Einfluß Goethes auf Prellers künstlerische Entwicklung und die Odyssee landschaften, und der Nachweis, daß diese letztern das ganze Leben des Künstlers ausfüllten, auch in seinen stillen Jahren, von etwa 1840—1855, in denen Preller bei seinen Studien aus der deutschen Heimat den Süden und die antike Welt vergessen zu haben schien. (Leipz. Tagebl.) Berliner Sezessions-Ausstellung. — Die Eröffnung der Berliner Sezessions-Ausstellung ist auf den 3. Mai verschoben worden. Vom 4. Mai ab ist die Ausstellung dann auch dem Publikum zugängig. Die Ausstellung wird eine etwas größere Änzahl von Werken als die vorjährige bringen: etwa 300, darunter 250 Gemälde und Aquarelle. Besondere Einladungen die Münchener Sezession, die Münchener «Scholle« sowie einige Dresdener Künstler aus. Kant-Gesellschaft und Kant-Stiftung. (Vergl. Börsen blatt 1904, Nr. 5, 26 u. 35.) — In Halle a. S. wurde, wie die -Saalezeitung« meldet, am 22. April, am Geburtstage Kants, bei einer Feier ini Hause des Vorsitzenden der Kant-Gesellschaft. Pro fessors Vaih inger, die-Deutsche Kant-Gesellschaft« begründet und die »Kant-Stiftung« errichtet. Nach einer Festrede des Privat dozenten und künftigen Herausgebers der -Kant-Studien« vr. Bauch überreichte Professor Vaihinger dem Kurator, Geheimem Regierungsrat Meyer, die bisher gesammelten 15 000 die der Kurator vorbehaltlich der Genehmigung des Senats und der Staatsregierung dankend entgegennahm. Die von der Universität Halle zu verwaltende Stiftung dient in erster Linie zur Unter haltung der bisher von Professor Vaihinger herausgegebenen Zeit schrift »Kant-Studien«, in zweiter allgemeinen philosophischen Zwecken. Die Sammlung wird zur Erhöhung des Stiftungskapitals fortgesetzt. Stellenlosen-Unterstützung. — Wie uns die Allge meine Vereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen mit der Bitte um Veröffentlichung mitteilt, hat sie aus ihrer Kaffe für Stellenlose im ersten Vierteljahr 1904 an 11 stellenlose Gehilfen 456 ^ ausgezahlt. In der Zeit vom 1. April 1903 bis zum 31. Dezember 1903 wurden an 43 stellenlose Gehilfen 1668 ^ 70 H ausgezahlt, so daß im ganzen im Geschäftsjahr 1903/04 2124 ^ 70 H für Auszahlungen an Stellenlose veraus gabt wurden. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Ver brechens gegen das Depotgesetz in sechs Fällen ist am 7. März vom Schwurgericht Naumberg a. S.. wie wir in Nr. 57 d. Bl. berichteten, der Bankier und Buchhändler Friedrich Prange in Weißenfels (früher in Firma Prange L Co.) zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Die Geschworenen haben als erwiesen angesehen, daß er im Bewußtsein seiner Überschuldung fremde Wertpapiere, die er in Gewahrsam genommen hatte, sich angeeignet hat. — Auf die Revision des Angeklagten hob am 25. April das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache an das Schwurgericht zurück. Der Wahrspruch der Geschworenen gab keine genügende Unterlage für die Anwendung der §§ 9, 10 und 13 des Dcpotgesetzes. und zwar deshalb nicht, weil nach Maßgabe des § 13 zur notwendigen Voraussetzung der Anwendung des Gesetzes das (von den Ge schworenen gar nicht festgestellte) Tatbestandsmerkmal gehört, daß der Angeklagte nach Maßgabe des Handelsgesetzbuchs verpflichtet erwägen haben, daß von einer Realkonkurrenz zwischen den einzelnen strafbaren Handlungen deshalb nicht wohl die Rede sein kann, weil alle diese Handlungen nach den bisherigen Erörterungen und auch nach dem Inhalt der den Geschworenen vorgelegten Fragen im Zusammenhang stehen mit ein und derselben Konkurs eröffnung. Zum sechzigsten Geburtstag Detlef von Liliencrons. — Eine schöne Ehrung Detlev v. Liliencrons anläßlich seines am 3. Juni stattfindenden sechzigsten Geburtstages hat die »Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung« in Hamburg beschlossen. Ent sprechend ihrem Grundsatz, die deutschen Dichter womöglich noch zu ihren Lebzeiten zu ehren und sie nach Kräften zu fördern, hat die Stiftung den Beschluß gefaßt, 500 Exemplare von Lilien crons »Kriegs Novellen« anzukaufcn. Die 500 Bände werden mit einer zu diesem Zweck geschriebenen Einleitung über den Dichter und mit seinem Bilde versehen werden und an Volks bibliotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie im übrigen Ausland, soweit Deutsche wohnen, verteilt werden 489
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