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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1905
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- Ausgabe
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- 1905-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1905
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Test 318g U' 76, I. April 1905. ' lsgabe des ersten Bands, die 1804 erschien, drncktc Joachim Bernhard Hirschfeld in Leipzig. Wegen dieser Neuausgabe .am es noch zu einem interessanten Briefwechsel, der uns Schiller als gewandten Geschäftsmann zeigt und zugleich die Ansicht widerlegt, als ob er von seinen Verlegern schlecht honoriert worden wäre. Schiller schreibt nämlich: -Meine Absicht war keineswegs ein Honorar von 25 Thlr. für den Bogen der zweiten Auflage meiner Gedichte zu stipulieren, diese Forderung würde von meiner Seite ganz übertrieben sepn. Ich glaubte bloß, wegen des guten Absatzes der ersten, eine Erhöhung des Honorars für die erste Auflage mit Billigkeit fordern zu können, welche sich auch rückwärts für den ersten Theil sowie auf die künftigen Bände erstrecken sollte, so als wenn gleich anfangs 25 Thlr. dafür accordirt worden wären. Die Gedichte haben zwar den Vorthcil der Neu heit nicht, wie andre noch ungedruckte Artikel, aber dafür, daß sie sich nicht gleich in der ersten Messe absetzen lassen, bleibt Ihnen das Eigcnthumsrecht für die künftigen Auflagen, da z. B. Herr Unger auf meine Jungfrau von Orleans nur für drei Jahre das Verlagsrecht hat. Meine Idee war, wenn Ihnen mein Vorschlag der 25 Thlr. für den Bogen der Ersten Auflage anständig wäre, mir für den Bogen der zweiten und folgenden Auflagen 1 Carolin zu stipuliren. Ich will es aber gern bei dem alten Contract von 4 Louisdors lassen, wenn Sie mir von jeder künftigen Auflage die Hälfte dieses Honorars, also 2 Ld. p. Bogen bewilligen, denn es ist meine Meinung gar nicht, Ihre Gefälligkeit zu misbrauchen.« Wenn Schiller nun auch in seinen Forderungen augen scheinlich etwas zurückgeht, so zeigt cs sich bei näherem Zu- schn doch, daß er dabei im Vortheil war, da er durch das neu festgesetzte Honorar für weitere Auflagen die erhebliche Mehreinnahme von etwa 120 Thlr. für beide Bände erzielte. Die Höhe der Auflage überließ er allerdings dem Verleger. Der zweite Teil der Gedichte erschien 1803: 5 Bl. 858 S.; 1804 erschien die zweite Auflage des ersten Teils, 1805 die zweite Auflage des zweiten Teils, die einige neue Gedichte, wie den Grafen von Habsburg, das Punschlied, den Alpen jäger »nd andere mehr enthielt. Auch aus die Prachtausgabe der Gedichte kommt Schiller in diesem Schreiben zurück; er meint ferner, daß lateinische Schrift hierfür wohl erforderlich sei; nur wünscht er keine zu kleine Schrift. Als Künstler, die für die Illustrationen in Betracht kommen können, schlägt er Schnorr in Leipzig und Ramberg in Hannover vor. Über die beabsichtigte Prachtausgabe werden dann im j Laufe der nächsten Jahre noch einige Briefe gewechselt, > Zeichnungen geprüft, Stecher mit deren Anfertigung be- ^ auftragt; aber zur Drucklegung ist es nicht gekommen. Am 24. Juni 1804 schlägt Schiller fünf Kupfer vor, die Schnorr ,cichncn soll; seiner Meinung nach würde als Titelkupfer die Juno Ludovisi geeignet sein; im übrigen schlägt er vor, Mustrationen zu den Gedichten: Gras von Habsburg, Lassandra, Glocke und Hero und Leander. Am 24. Januar 1805 , pricht Schiller nochmals über die Schnorrschen Zeichnungen, die ihm sehr gut gefallen haben, und freut sich, daß Göschen . den Druck der eleganten Ausgabe übernimmt. Das Manuskript lag fast druckfertig vor; noch am 10. Februar 1805 teilt Schiller dem Verleger mit, daß er einen Wunsch erfüllen und dem Professor Tischbein z» nnem Porträt sitzen wolle, sobald sein Schnupfenfieber vorüber sei. Vermutlich wünschte Crusius das Bild für die , Prachtausgabe der Gedichte. Cotta war, wie er unterm .1. März 1805 an Schiller schreibt, nicht sehr erbaut daoon, daß Crusius ihm das Porträt fortnahm. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. Es war der letzte Brief, den Crusius vou seinem Autor erhielt; drei Mouate später ist Schiller entschlafen. So war schließlich der Verkehr zwischen Autor und Verleger, der anfänglich so viele Stockungen erfahren hatte, doch noch ein recht lebhafter geworden. Vier Bände der kleinen prosaischen Schriften, zwei Bände Gedichte, diese beiden in zwei Auflagen konnte Crusius noch zu Lebzeiten Schillers auf den Markt bringen Die Geschichte der Ver schwörungen allerdings erschien nicht weiter. Schiller hatte zwar vorgeschlagen, Huber die Herausgabe zu übertragen; aber Crusius war nicht darauf eingegangen, und von der Geschichte der Niederländischen Erhebung war zwar eine neue Ausgabe, aber keine Fortsetzung erschienen. Daß das Verhältnis zwischen beiden ein gutes war und geblieben ist, bezeugen die erhaltenen Briefe. Im Juni 1804 erklärt sich Schiller sogar bereit, dem Leipziger Ver leger von künftigen neuen Arbeiten etwas anzubieten, wenn er einige bestimmte Versprechen, die er Cotta gegeben habe, eiugelöst hätte. So darf man Crusius, — ebenso wie Schwan — als einen der bedeutenderen Verleger Schillers neben Göschen und Cotta nennen. Das Geschäft von Crusius ging 1808 an F. C. W. Vogel über. Kleine Mitteilungen. Verlagshandlung Jul. Bagel in Mülheim (Ruhr) auf glück lich vollendete fünfzig Jahre ihres Bestehens zurück. Julius Bagel hatte sein Geschäft schon am 1. Juli 1854 in Dortmund eröffnet, verlegte es aber am 1. April 1855, welcher Tag als der Gründungstag der Firma betrachtet wird, nach Mülheim a. d. Ruhr, wo er gleichzeitig das Papiergeschäft F. H. Nieten erwarb und mit seinem Geschäft vereinigte. (Die Verlagshandlung F. H. Nieten befindet sich jetzt in Duisburg im Mitbesitz des Herrn Julius Bagel in Mülheim a. d. Ruhr.) Am 15. Dezember 1874 trennt und ging an Carl Bertenburg über, der unter seinem Namen firmierte. Der Verlag bestand unter der Firma Jul. Bagel's Verlagsbuchhandlung weiter. Er pflegte in der Haupt sache populäre Literatur, Erzählungen und Jugendschriften und war auf diesen Gebieten außerordentlich fruchtbar. Am 1. Januar 1892 ging das Geschäft an den Sohn des Gründers, Herrn Geschäft auch Buchdruckerei, eine lithographische Anstalt^ Stcin- druckerei, Geschäftsbücherfabrik und den Verlag der Rhein- und Nuhrzeitung. — Gleichfalls 50 Jahre gedeihlicher Entwicklung hat am heutigen 1. April die Buchhandlung und Hofbuchbinderei Heinrich Heine in Stadthagen hinter sich. Der verstorbene Vater des jetzigen Inhabers, der Sohn einer altangesessenen Bürgerfamilie Stadt- hagens, eröffnete sein Geschäft in bescheidenen Verhältnissen am 1. April 1855 und betrieb es, seit 1861 im eignen Hausgrundstück, folgten Tode in kleinerem Umfang weiterbetrieb. In dem neuen, für den Geschäftsbetrieb vorzüglich geeigneten Haus am Markt, das später zu eignem Besitz erworben wurde, hat sich das Geschäft erfreulich gehoben. Auch ein lokaler Verlag konnte ihm ange- gliedcrt werden. Als größeres Werk erschien 1897 die große Wandkarte des Fürstentums Schaumburg-Lippe und des Kreises Rinteln. Weitere Karten und Bücher zur Heimatkunde traten hinzu und finden fortdauernde freundliche Aufnahme. — Am 1. April 1855 eröffnete Albert Moser in Tübingen sein Geschäft, das sich unter seiner umsichtigen Führung erfreulich entwickelt hat, am 23. April 1883 an Herrn Franz Pietzckcr übergegangen ist und seitdem in anerkennenswert lebhaftem Auf- 422
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